Coronavirus-Blog: Bund und Länder planen nächtliche Ausgangssperre
NDR.de hat Sie auch am Sonntag, den 17. Januar 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bund und Länder planen offenbar nächtliche Ausgangssperre
- Schleswig-Holstein plant härteres Vorgehen gegen Quarantäne-Verweigerer - MV lehnt Zwangseinweisungen ab
- MV: Kreis Vorpommern-Greifswald wird Hochrisikogebiet
- Deutlich entspanntere Lage in Ausflugsgebieten
- Hamburg und Niedersachsen impfen erstmals zweite Dosis
- Außenminister Maas für Vorteile für Geimpfte, Gesundheitsministerium dagegen
- Polizei löst zahlreiche Feiern in Hamburg und Niedersachsen auf
- 1.250 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet, 375 in Schleswig-Holstein, 146 in Hamburg, 122 in Mecklenburg-Vorpommern, 37 im Land Bremen und 13.882 bundesweit
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht
An dieser Stelle beenden wir unsere Corona-Berichterstattung für heute - und sagen Danke für Ihr Interesse. Morgen früh geht es mit einem neuen Blog hier bei NDR.de weiter. Gute Nacht!
Bericht: Bund und Länder planen nächtliche Ausgangssperre
Bund und Länder wollen laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Business Insider" zur Vermeidung einer Ausbreitung mutierter Coronaviren bundesweit eine nächtliche Ausgangssperre einführen. Offen sei lediglich noch, von wann bis wann eine solche Ausgangssperre gelten und ob sie erst ab einer bestimmten Inzidenz in Kraft treten solle, berichtete das Magazin unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen. Grundsätzlich hätten die Länder der Maßnahme zugestimmt. Zudem sei eine Vorgabe im Gespräch, wonach beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr nur noch die qualitativ hochwertigeren FFP2-Masken getragen werden dürfen, gegebenenfalls aber auch die einfacheren OP-Masken. Für Betriebe und Verwaltungen solle es "eine Art Home-Office-Pflicht light" geben, hieß es in dem Bericht weiter. Demnach soll, wo dies möglich ist, Home Office angeboten werden müssen. Vom Tisch sei eine zwischenzeitlich diskutierte Reduzierung des Bus- und Bahnverkehrs. Schulen und Kitas sollen dem Bericht zufolge vorerst weitgehend geschlossen bleiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Dienstag erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten.
Hamburg: Hunderte demonstrieren gegen Corona-Politik und -Leugner
Zwei Demonstrationszüge bewegten sich heute durch Hamburg, jedoch mit völlig unterschiedlichen Forderungen.
MV: Drese hofft auf gute Resonanz bei Kinderkrankengeld
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hofft bei Einführung des Kinderkrankengelds auf eine gute Resonanz der Eltern in Mecklenburg-Vorpommern. "Das ist ein attraktives Angebot, das den Eltern Sorgen nehmen kann", sagte Drese. Derzeit werden rund 57 Prozent der etwa 114.000 Kinder im Nordosten, die regulär in eine Kindertageseinrichtung gehen, zu Hause betreut. Je weniger Kinder in einer Gruppe gemeinsam betreut werden, desto geringer sei die Gefahr einer Übertragung von Viren und damit auch für die Menschen außerhalb der Einrichtung, betonte die Ministerin. Die Landesregierung habe deshalb die dringende Empfehlung ausgesprochen, die Kinder nicht in eine Einrichtung zu schicken. Der Bundestag hatte am Donnerstag beschlossen, in der Corona-Krise die Zahl der Krankentage pro Elternteil von zehn auf 20 zu verdoppeln. Alleinerziehende erhalten 40 statt der üblichen 20 Tage. Der Bundesrat tritt morgen zu einer Sondersitzung zusammen, um die Gesetzesänderung abschließend zu beraten. Die Regelung soll rückwirkend zum 5. Januar gelten.
Wie geht es weiter in der Fußball-Regionalliga?
Bereits seit Anfang November ruht Corona-bedingt der Spielbetrieb in der Fußball-Regionalliga Nord. Ob die Saison fortgesetzt werden kann, ist äußerst fraglich. Einige Clubs plädieren jetzt schon für einen Abbruch.
Niedersachsens Grüne verlangen langfristige Strategie
Kurz vor den Beratungen über mögliche Verschärfungen des Lockdowns in der Corona-Pandemie am Dienstag haben die Grünen in Niedersachsen eine "nachvollziehbare Langfriststrategie" angemahnt. Die Menschen erwarteten "gerade jetzt schlüssige und wirksame Maßnahmen und deren ebenso konsequente Umsetzung", sagte die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Julia Willie Hamburg, am Sonntag. Dies sei die Landesregierung bisher leider schuldig geblieben." Für eine langfristige Strategie anstelle nach kurzer Zeit überholter Verordnungen müsse Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sich nicht nur im Bund einsetzen, sondern sie auch fürs Land festlegen. Hamburg betonte, es sei höchste Zeit, mehr für den Schutz vor Corona-Infektionen in der Arbeitswelt zu tun. Nach Einschätzung der Grünen im Land bewirken die Lockdown-Maßnahmen in Deutschland zu wenig: Während das Privatleben bis ins Kleinste geregelt sei, bleibe die Arbeitswelt außen vor.
Polen: Harte Corona-Maßnahmen werden verlängert
Der ursprünglich bis heute geplante Lockdown in Polen wird bis Ende Januar verlängert. Mit der Verlängerung der strengeren Vorschriften will die polnische Regierung die Corona-Pandemie weiter eindämmen. Wer in in die Republik Polen einreist, muss bis auf wenige Ausnahmen weiterhin zehn Tage in Quarantäne. Sämtliche Märkte, Einkaufszentren, Restaurants, Schwimmbäder und Diskotheken bleiben weiter geschlossen.
MV: Kreis Vorpommern-Greifswald wird Hochrisikogebiet
Im Kreis Vorpommern-Greifswald ist der Inzidenzwert erstmals auf mehr als 200 gestiegen. Damit gelten in dem Gebiet von morgen an verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Wie Kreissprecher Achim Froitzheim zu NDR 1 Radio MV sagte, ist eine entsprechende Allgemeinverfügung bereits fertig. Von Montag an gilt dann eine nächtliche Ausgangssperre und die Einschränkung des Bewegungsradius. Schulen und Kitas sind geschlossen, es gibt nur eine Notbetreuung.
Deutlich entspanntere Lage in Ausflugsgebieten
Tagestouristen ja, aber kein Chaos: In Niedersachsens Wintersportgebieten ist es am Wochenende deutlicher geordneter abgelaufen als noch vor zwei Wochen.
37 neue Corona-Fälle im Land Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen stieg die Zahl der bestätigten Neuinfektionen um 37 auf inzwischen 14.939 Fälle, wie der Senat mitteilte. Ein weiterer Patient starb. Die Inzidenz lag in der Stadtgemeinde Bremen bei 82,8, in der Stadtgemeinde Bremerhaven bei 82,4.
MV: 122 Neuinfektionen und zehn weitere Todesfälle
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern um 122 Fälle gestiegen. Insgesamt wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales bisher 16.746 Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten stieg um weitere zehn auf insgesamt 306. Landesweit steigt der Inzidenzwert von 118,7 auf 122,4 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist.
Mehrere Länder planen härteres Vorgehen gegen Quarantäne-Verweigerer
Mehrere Bundesländer, darunter Schleswig-Holstein, wollen laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" schärfer gegen hartnäckige Quarantäneverweigerer vorgehen. Neben hohen Bußgeldern droht bei Missachtung der geltenden Bestimmungen künftig im Extremfall die Zwangseinweisung in zentrale Sammelstellen, Kliniken oder Jugendarrestanstalten. Bereits jetzt werde dies auf Grundlage richterlicher Anweisungen in Einzelfällen praktiziert. Schleswig-Holstein wolle demnach Quarantänebrecher schon in den kommenden Wochen auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde unterbringen, hieß es unter Berufung auf den Landkreistag. Zuvor gebe es gewöhnlich als Warnung eine "Gefährderansprache" unter Beteiligung der Polizei. In Mecklenburg-Vorpommern sind dagegen keine Zwangseinweisungen von Quarantänebrechern geplant, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) NDR 1 Radio MV sagte.
SH: Fast 1.400 Krankenhaus-Mitarbeiter nach Corona-Ausbruch getestet
Wegen eines Corona-Ausbruchs in den Krankenhäusern in Husum und Niebüll sind am Wochenende fast 1.400 Klinikmitarbeiter getestet worden. Erste Ergebnisse lagen noch keine vor, wie ein Sprecher des Kreises Nordfriesland der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagmittag sagte. Insbesondere Mitarbeiter hatten sich den Angaben zufolge mit dem Virus infiziert. Betroffen seien lediglich diese beiden Standorte des Klinikums Nordfriesland, betonte ein Sprecher. Es gibt einen Aufnahmestopp für neue Patienten - zunächst bis zum 21. Januar. Behandlungen wurden nach Möglichkeit verschoben. Am Freitag hatte der Kreis mitgeteilt, dass sich 54 positiv getestete Mitarbeiter in häuslicher Isolierung befinden; 52 positiv getestete Patienten werden im Husumer Klinikum versorgt.
Klinikum Bremerhaven: 13 Corona-Fälle in der Unfallchirurgie
Auf einer Station der Unfallchirurgie des Klinikums Bremerhaven sind 13 Patienten positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Von einer Ausbreitung auf weitere Stationen sei nach jetzigem Kenntnisstand nicht auszugehen, teilte das Klinikum heute mit. Für die beiden unfallchirurgischen Stationen gelte ein vorübergehender Aufnahmestopp. Einschränkungen im unfallchirurgischen Programm seien möglich, die Notfallversorgung sei jedoch uneingeschränkt sichergestellt. Der Ursprung der Infektionen ist noch unklar. Tests zur Nachverfolgung möglicher Infektionsketten bei Patienten und Mitarbeitern liefen. Positiv getestete Patienten wurden den Angaben zufolge umgehend isoliert. Positive Befunde aus den Tests der Mitarbeiter lägen nicht vor. Einen Zusammenhang des Ausbruchs mit kürzlich bekanntgewordenen acht positiven Fällen auf der Geriatrie schloss das Klinikum aus.
Soltau: Pokerrunde mit mehr als 20 Teilnehmern aufgelöst
Eine Pokerrunde in einem Hotel in Soltau (Landkreis Heidekreis) mit mehr als 20 Teilnehmern ist in der Nacht zum Sonntag von der Polizei aufgelöst worden. Die Beamten trafen kurz nach Mitternacht 20 Menschen an, weitere seien geflüchtet, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte. Die überwiegend männlichen Teilnehmer der Poker-Party, bei der es auch Bewirtung und Ausschank gab, waren demnach alle im Alter von circa 30 Jahren. Gegen sie wurden Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet und Platzverweise ausgesprochen.
Hamburg: Erstmals zweite Corona-Impfdosen gespritzt
Während das Hamburger Impfprogramm insgesamt wegen Lieferverzögerungen stockt, ist heute Pflegeheimbewohnern erstmals eine zweite Dosis des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer verabreicht worden. Erster "Zweit-Impfling" war eine 84-Jährige Bewohnerin des Hospitals zum Heiligen Geist in Poppenbüttel. Die Seniorin hatte bereits vor drei Wochen als erste Hamburgerin die erste Dosis erhalten. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sollten zunächst alle 445 Menschen in dem Hospital die zweite Impfung erhalten. Am Montag sollte es dann mit Bewohnern der Einrichtung Pflegen und Wohnen Finkenau im Stadtteil Uhlenhorst weitergehen. Unterdessen ist noch nicht absehbar, wann die Gesundheitsbehörde wieder Termine für eine Erstimpfung im Impfzentrum in den Messehallen vergeben kann. Nach der Ankündigung von Biontech/Pfizer, dass mit Lieferverzögerungen zu rechnen sei, hatte die Behörde die Terminvergabe vorerst eingestellt.
Bundesgesundheitsministerium lehnt Maas' Vorschlag ab
Immer mehr Menschen werden geimpft. Sie sollten früher Zugang zu Theatern, Kino oder Restaurants bekommen, hatte Außenminister Heiko Maas (SPD) vorgeschlagen. Das sei nicht sinnvoll, antwortete ihm nun das Bundesgesundheitsministerium. "Eingriffe in Freiheitsrechte müssen immer gut begründet sein. Aber solange nicht klar ist, ob ein Geimpfter das Virus übertragen kann, kann es keine Ausnahmen geben", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage.
Linkes Bündnis demonstriert in Hamburg
Im Hamburger Schanzenviertel sind mehrere Hundert Linke gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. Von der Roten Flora zogen sie in vier Blöcken in Richtung des Neuen Pferdemarkts. Die Demonstrierenden fordern, dass reiche Menschen für die Krise zahlen. "Wir werden nicht zulassen, dass die Corona-Krise auf dem Rücken jener abgewälzt wird, die im Kapitalismus eh schon die Zeche zahlen: Frauen, Migranten, Arbeiter", sagte die Aktivistin der Roten Flora, Svenja Lorelai.
146 Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg sind 146 neue mit dem Coronavirus infizierte Menschen registriert worden. Das sind 232 weniger als am Sonnabend und 65 weniger als am Sonntag vor einer Woche, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Inzidenz sank von 118,5 auf 115,1. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 154,9 gelegen. An Wochenenden liegen die Neuinfektionen oft unter denen in der Woche, da weniger getestet wird und nicht vollständig alle Daten von den Gesundheitsämtern übermittelt werden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus um neun auf 904. In den Krankenhäusern der Hansestadt wurden am Freitag 523 Corona-Patienten stationär behandelt, davon 92 auf Intensivstationen.
Feiernde verstoßen gegen Corona-Regeln
Die Polizei hat am Wochenende zahlreiche Versammlungen aufgelöst, bei denen die Beteiligten gegen die derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen verstoßen haben. So feierten in Hamburg-Wilhelmsburg am Samstagabend 33 Menschen gemeinsam mit Brettspielen und Tischkicker. Die Polizei löste die Feier auf.
Im niedersächsischen Bösel (Landkreis Cloppenburg) überprüften Beamte am Samstagabend ein Bordell und fanden vier Menschen aus verschiedenen Haushalten. Die Beamten leiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. In Bad Zwischenahn (Landkreis Ammerland) beendeten die Beamten im Ortsteil Rostrup eine Party in einem kleinen Zimmer mit zwei Frauen und vier Männern zwischen 21 und 28 Jahre. Es wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die Beteiligten erwarten Bußgelder. In Bodenfelde (Landkreis Northeim) beendete die Polizei außerdem eine Geburtstagsparty mit 13 Erwachsenen und mindestens zehn Kindern aus verschiedenen Haushalten. Die Feiernden weigerten sich zunächst ihre Personalien anzugeben. Polizisten sprachen Platzverweise aus und leiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen alle Beteiligten ein. Auch in einigen anderen Orten Niedersachsens gab es verbotene Versammlungen. Die Polizei appeliert an die Menschen, solche Zusammenkünfte zu unterlassen.
13.882 Neuinfektionen bundesweit
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) knapp 13.882 Corona-Neuinfektionen und 445 weitere Todesopfer gemeldet. Insgesamt sind den Behörden seit Beginn der Pandemie damit 2.033.518 Fälle bekannt. Insgesamt sind demnach 46.419 Menschem mit und an Corona gestorben. Am Wochenende fallen die gemeldeten Zahlen in der Regeln niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden.
Forscher für Maskenpflicht
Ein internationales Forscherteam plädiert für eine möglichst breite Maskenpflicht. Diese könnte das Risiko senken, dass jene Erkrankte, die noch nichts von ihrer Infektion wüssten, andere ansteckten. Im Fachblatt "PNAS" plädieren sie dafür, dass Regierungen und Behördenvertreter dafür sorgen, dass entsprechende Regeln strikt eingehalten würden. Eine der untersuchten Studien sei zu dem Schluss gekommen, dass 40 bis 45 Prozent der Infektionen von symptomlosen Menschen ausgehen und deren Infektiosität eventuell auch länger als 14 Tage betragen könne.
1.250 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 1.250 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Elf Menschen starben. Die 7-Tage-Inzidenz liegt nun bei 99,8. Als frisch genesen gelten offiziell 645 Menschen.
Niedersachsens Zoos hoffen auf Öffnung zu Ostern
Viele Zoos freuen sich über zunehmende Spenden und Tierpatenschaften währen der aktuellen Schließzeiten. Denn die Tiere müssten weiter versorgt, Energiekosten gezahlt werden. "Ich gehe in meinen Planungen davon aus, dass wir bis März noch geschlossen bleiben", sagt der Geschäftsführer des Osnabrücker Zoos, Andreas Busemann. Nils Ismer, Betreiber des in Ströhen in Wagenfeld (Kreis Diepholz) ansässigen Tierparks Ströhen ergänzt: "Wenn es länger dauern würde, hätten wir ein Problem." Das Familienunternehmen mit 30 Mitarbeitern sei dank dazugehöriger Landwirtschaft und Arabergestüt breit aufgestellt, zehre aber derzeit von Reserven.
Außenminister Maas will Geimpfte in Restaurants lassen
Sollten Geimpfte eher als Ungeimpfte wieder in Restaurants, Kinos und Co dürfen? Außenminister Heiko Maas (SPD) meint: ja. Denn zum einen hätten die Betreiber von Theatern und anderen Einrichtungen ein Recht darauf, ihre Betriebe so bald wie möglich zu öffnen. Zum anderen gehe es dabei nicht um Privilegien für Geimpfte, sondern um die Ausübung ihrer derzeit eingeschränkten Grundrechte. "Es ist noch nicht abschließend geklärt, inwiefern Geimpfte andere infizieren können. Was aber klar ist: Ein Geimpfter nimmt niemandem mehr ein Beatmungsgerät weg." Dies werde für eine gewisse Zeit zu Ungleichheit führen; das halte Maas aber für verfassungsrechtlich vertretbar.
375 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 375 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank von 87,2 auf 86,1. Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Samstagabend veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 3 auf 651. 426 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern, 70 werden intensivmedizinisch betreut - 46 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 23.900 geschätzt. Bislang gibt es im nördlichsten Bundesland 30.941 nachgewiesene Corona-Infektionen.
Hamburg impft erstmals zweite Dosis
Erstmals werden heute in Hamburg Menschen mit der zweiten Dosis des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer geimpft. Genau drei Wochen nach dem Start der Corona-Schutzimpfungen in der Hansestadt sind erneut die rund 445 Bewohner der Pflegeeinrichtung Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel die ersten, die an der Reihe sind, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Am Montag würden dann Bewohner der Einrichtung Pflegen und Wohnen Finkenau im Stadtteil Uhlenhorst ihre zweite Dosis erhalten. Weitere Einrichtungen sollen folgen. Experten gingen davon aus, dass eine erste Impfung nur einen etwa 50-prozentigen Schutz bringe, sagte ein Behördensprecher. Erst mit der Verabreichung der zweiten Dosis werde laut Hersteller der angegebene Wirkungsgrad von über 90 Prozent erreicht. Am Freitag war bekannt geworden, dass bei zwei bereits geimpften Bewohnern des Hospitals zum Heiligen Geist eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde. Allerdings erfolgte der Nachweis wohl nur wenige Stunden nach der Impfung, sodass die Infektionen zuvor erfolgt sein dürften.
Auch in Niedersachsen werden bereits die ersten Heimbewohnerinnen und Heimbewohner nahe Osnabrück zum zweiten Mal geimpft. Im Haus Schlüter in Bad Rothenfelde lassen sich fast alle Senioren und gut die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter impfen.
Niedersachsen: Antworten auf viele Fragen zur Corona-Impfung
Die Corona-Impfzentren in Niedersachsen sollen im Februar mit ihrer Arbeit beginnen. Doch wie läuft das genau ab? Bei NDR Niedersachsen gaben Gesundheitsministerin Carola Reimann und der Arzt Jens Wagenknecht gestern Antworten auf wichtige Fragen zur Impfung.
NDR.de-Ticker am Sonntag startet
Auch am heutigen Sonntag, 17. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Sonnabend wurden 2.354 Corona-Neuinfektionen im Norden gemeldet: 1.177 in Niedersachsen, 422 in Schleswig-Holstein, 378 in Hamburg, 254 in Mecklenburg-Vorpommern und 123 in Bremen - 18.678 bundesweit.
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