Coronavirus-Blog: Hamburg hebt zweite Impfdosis nicht mehr auf
NDR.de hat Sie auch am Montag, den 11. Januar 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Moderna-Impfstoff in Deutschland angekommen
- Hamburg hebt zweite Impfdosis nicht mehr auf
- Landkreis Gifhorn führt Ausgangssperre und Kontakt-Verbot ein
- Fast 600 Menschen an dänischer Grenze abgewiesen
- Grafschaft Bentheim beendet zu morgen Ausgangssperre
- Härterer Lockdown tritt in Schleswig-Holstein in Kraft
- Neuinfektionen im Norden: Niedersachsen meldet 369 Fälle, Hamburg 273, Schleswig-Holstein 144, Mecklenburg-Vorpommern 125 und Bremen 18
- RKI: Bundesweit 12.497 neue Corona-Fälle und weitere 343 Todesfälle bestätigt
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht
An dieser Stelle beenden wir unsere Corona-Berichterstattung für heute - und sagen Danke für Ihr Interesse. Morgen früh geht es gegen 6 Uhr mit einem neuen Blog hier bei NDR.de weiter. Gute Nacht!
Ernst wirbt um Verständnis bei frustrierten Schülern und Eltern
Angesichts andauernder Schwierigkeiten mit überlasteten Lernplattformen für Schulen wirbt die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, um Verständnis bei frustrierten Kindern und Eltern. Dass Server in Schulen manchmal nicht funktionierten, sei ärgerlich, sagte die brandenburgische Bildungsministerin (SPD) am Abend in den ARD-Tagesthemen. "Aber was wir in den vergangenen fünf bis acht Jahren versäumt haben an Initiativen für die digitale Bildung, holen wir nicht in sechs bis neun Monaten auf. Ich gebe zu, wir wären gerne woanders."
Hamburg verimpft zweite Dosis und hofft auf versprochene Lieferungen
Hamburg verimpft alle Dosen des bisher gelieferten Impfstoffs - und hebt keinen Impfstoff mehr für die nötige zweite Dosis auf. Dies sei aufgrund der knappen Vorräte derzeit nicht möglich, so der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Walter Plassmann. Im Hamburg 1 Fernsehen sagte er, dies sei bedauerlich. "Wenn wir dann Ende Januar mit der zweiten Impfung beginnen, müssen wir hoffen, dass wir bis dahin neuen Impfstoff erhalten haben." Der Strategiewechsel sei laut Plassmann nötig geworden, da nach einem Beschluss von Bund und Ländern alle 80-Jährigen in den Pflege- und Altenheimen bis Mitte Februar geimpft werden sollen. "Wir müssen jetzt mit Ausnahme der 500 Impfungen, die wir täglich im Impfzentrum durchführen können, alle anderen Dosen in den Heimen verimpfen."
Spahn erwartet Herdenimmunität "Richtung Sommer"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet, dass "Richtung Sommer" mit der Herdenimmunität gerechnet werden könnte. Es werde "Woche für Woche und Monat für Monat mehr Impfstoff zur Verfügung stehen", sagte Spahn. Es sei möglich, allen Impfwilligen bis zum Sommer auch eine Impfung zu ermöglichen. Wann ein Leben ohne Abstand und Maske wieder möglich sei, darauf wollte Spahn sich nicht festlegen.
Schulstart im Ausnahmezustand
Nach den verlängerten Weihnachtsferien hat in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern heute wieder der Unterricht begonnen. Viele Schüler mussten zu Hause bleiben und "auf Distanz" lernen. Abschlussklassen durften in die Schulen kommen. Kitas sind im Notbetrieb. Aufgrund von Überlastung war die Lernplattform IServ zeitweise nicht erreichbar. Morgen beantwortet Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) auf NDR 90,3 Fragen von Eltern zur Schulsituation.
ARD und ZDF bieten Bildungsangebote für Schüler
Die öffentlich-rechtlichen Sender weiten ihr Lernangebot für Schüler und Schülerinnen während des Lockdowns aus. Der Bildungskanal ARD alpha sendet beispielsweise von 9 bis 12 Uhr an allen Werktagen "Schule daheim". NDR Info Spezial bietet um 16 Uhr ein Hörspiel für Jugendliche. Kinder können um 14 und um 19 Uhr eine Stunde lang reinhören: Es gibt Highlights aus der Sendung mit der Maus, Radiogeschichten mit dem Ohrenbär und der Sendung Mikado.
Moderna-Impfstoff in Quakenbrück eingetroffen - Verteilung morgen
Die erste Lieferung des neu zugelassenen Impfstoffs des US-Herstellers Moderna ist in Quakenbrück eingetroffen. Es handelt sich um 53 Boxen mit insgesamt 63.600 Impfdosen. Morgen soll der Impfstoff an die Bundesländer verteilt werden. Moderna-Impfdosen müssen lediglich bei minus 20 Grad aufbewahrt werden, zudem sind sie bei Kühlschrank-Temperatur bis zu 30 Tage haltbar - der Impfstoff von Biontech nur fünf Tage.
125 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern, 18 im Bundesland Bremen
Im Nordosten sind am Montag 125 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen stieg damit auf 14.893, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte. Zwölf Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Im Bundesland Bremen kamen 18 Neuinfektionen dazu.
Dänemark verweigert fast 600 Menschen Einreise
Zwischen gestern und heute Morgen hat die dänische Polizei 595 Personen die Einreise nach Dänemark aufgrund der neuen Corona-Regeln verweigert. Das teilte die Polizei von Süd- und Süderjütland auf Twitter mit. Es könne sein, dass diese Zahle nachträglich noch aktualisiert werde. Dänemark hatte seine Einreiseregeln am Freitag verschärft. Ausländer dürfen nur noch mit einem triftigen Grund ins Land und benötigen einen negativen, maximal 24 Stunden alten Corona-Test. Die Beschränkungen gelten vorläufig bis zum 17. Januar.
Impftermin-Hotline in MV überlastet
Die Hotline für die Vergabe der Impftermine in Mecklenburg-Vorpommern war heute zeitweise überlastet. Offenbar riefen auch zahlreiche Menschen an, die bisher noch keine schriftliche Einladung zum Impfen bekommen hatten. Am Dienstag sollen die zwölf Impfzentren im Land ihre Arbeit aufnehmen. Wegen der geringen zur Verfügung stehenden Menge werden in Rostock zunächst 50 Menschen eine Impfung erhalten, in Trollenhagen bei Neubrandenburg 25.
Einwohner in Grafschaft Bentheim dürfen nachts wieder raus
Die vor Weihnachten erlassene Ausgangssperre in der Grafschaft Bentheim endet zu morgen. Das teilte eine Kreissprecherin in Nordhorn mit. Die Einwohner hatten zwischen 21 Uhr und 5 Uhr ihre Grundstücke nur noch aus beruflichen oder medizinischen Gründen verlassen dürfen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 152,4.
Ausgangssperre und Kontakt-Verbot im Kreis Gifhorn
Ab morgen gilt im Landkreis Gifhorn eine Ausgangssperre - von 20 Uhr bis 5 Uhr. Sie soll den ganzen Januar bestehen bleiben. Dies hat Landrat Andreas Ebel soeben in einer Pressekonferenz mitgeteilt. Zudem soll ein Kontaktverbot für Menschen aus unterschiedlichen Haushalten im privaten Bereich gelten - voraussichtlich ab Freitag, eventuell erst ab Montag. Der 15-Kilometer-Radius zur Bewegungseinschränkung werde hingegen nicht eingeführt, sagte Ebel.
Der Landkreis Gifhorn hatte am Sonnabend als derzeit einziger in Niedersachsen den Grenzwert von 200 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Die aktuelle niedersächsische Corona-Verordnung stellt es den Kommunen bei einem Sieben-Tage-Wert von mehr als 200 frei, die Bewegungsfreiheit der Bewohner auf einen 15-Kilometer-Radius zu beschränken.
Server-Probleme behindern Homeschooling im Norden
In Norddeutschland sollen jetzt die meisten Schülerinnen und Schüler wegen der Corona-Pandemie zu Hause digital unterrichtet werden. Doch heute Vormittag gab es vielerorts massive technische Probleme - vor allem in Hamburg und Niedersachsen. Der Grund: Der bundesweite Schulserver IServ ging in die Knie. Offenbar hatten sich zu viele Klassen gleichzeitig angemeldet. So war es nicht möglich, Videokonferenzen zu eröffnen oder ihnen beizutreten. Inzwischen sollen die Probleme behoben sein.
Lange Schlangen: Grenzpendler brauchen Corona-Test
Stundenlanges Anstehen im kalten Nieselwetter: Heute Vormittag haben in Flensburg wieder Hunderte Grenzpendler nach Dänemark darauf gewartet, den jetzt nötigen Corona-Schnelltest zu bekommen. Am Freitag hatte die dänische Regierung schärfere Regeln für die Einreise angekündigt - aus Sorge um das mutierte Corona-Virus. Wer in Dänemark arbeitet und aus Deutschland kommt, muss sich seit dieser Woche einmal wöchentlich auf das Corona-Virus testen lassen - der Test darf maximal 24 Stunden alt sein. Betroffen sind rund 16.000 Pendler und Pendlerinnen. An den Grenzübergängen kam es am frühen Morgen zu längeren Wartezeiten.
Bundesregierung wirbt um Verständnis für Lockdown
Die Bundesregierung hat zum heutigen Start des neuen Lockdowns um Verständnis für die strengeren Kontakt-Beschränkungen geworben. Die aktuellen Infektionszahlen zeigten laut Regierungssprecher Steffen Seibert, dass die Lage nach den Weihnachtsfeiertagen und Silvester weiterhin ernst sei. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: "Ich weiß, das sind jetzt nochmal besondere Schwierigkeiten - Härten für viele, auch soziale Härten, aber das ist im Moment auch der Bereich, wo sich dieses Virus vor allem noch überträgt".
Gilt eine Corona-Infektion bei Polizisten als Dienstunfall?
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) will anhand eines Falls aus Osnabrück vor Gericht durchsetzen, dass eine Corona-Infektion von Polizisten bei der Arbeit als Dienstunfall anerkannt wird. In Osnabrück hatten sich offenbar mehrere Polizisten bei der Arbeit mit dem Virus infiziert. Die Gewerkschaft plant nun laut "Neue Osnabrücker Zeitung" beim Verwaltungsgericht der Stadt eine Musterklage für alle Bundesländer. Denn die Frage ob die Infektion als Dienstunfall eingestuft wird, hat Einfluss auf die Pensions-Ansprüche der Beamten. Laut Gewerkschaft geht es bei manchen Polizisten um mehrere Tausend Euro Pension im Jahr.
Niedersachsen meldet 369 Neuinfektionen
Für Niedersachsen hat das Landesgesundheitsamt heute 369 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Zu Beginn der Woche liegen die Werte üblicherweise niedriger, weil es über das Wochenende zu Melde-Verzögerungen aus den Landkreisen kommt. Im Zusammenhang mit Corona sind acht weitere Menschen verstorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer steigt damit landesweit auf 2.347. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Niedersachsen aktuell bei 121,1 Fällen je 100.000 Menschen.
273 Neuinfektionen in Hamburg bestätigt
Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde sind heute 273 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 141 mehr als vor einer Woche und 62 mehr als am Sonntag. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen liegt in Hamburg nun bei 162,3. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 126,1 gelegen.
SH: "Keine Gefährdung der Abschluss-Klassen durch Unterricht"
Das schleswig-holsteinische Bildungsministerium hat den Vorwurf der Lehrer-Gewerkschaft GEW zurückgewiesen, unverantwortliche Corona-Infektionsrisiken durch den Präsenzunterricht in den Abschluss-Klassen einzugehen. Es solle in Kleingruppen unterrichtet werden, stellte ein Ministeriumssprecher klar. "Und dabei gelten natürlich die Hygiene-Regeln, die Maskenpflicht und das regelmäßige Lüften. Mehr frische Luft finden Sie in keinem Büro in Deutschland."
Die GEW hatte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) vorgehalten, die Schulen "wieder einmal in Aufruhr" zu versetzen. Trotz des verschärften Lockdowns zur Corona-Bekämpfung würden Hunderte Schüler der Abschluss-Jahrgänge in die Schulen strömen.
Sollen Olympia-Sportler beim Impfen bevorzugt werden?
Ein halbes Jahr vor dem geplanten Beginn der Olympischen Spiele in Tokio hat IOC-Mitglied Richard Pound mit seiner Idee, Athletinnen und Athleten mit Priorität zu impfen, eine kontroverse Diskussion angeschoben. "Wir möchten uns nicht in irgendeiner Form vordrängen", beeilte sich Deutschlands oberster Sportfunktionär Alfons Hörmann zu sagen. Was wollen die Sportler?
Spahn: Moderna-Impfstoff kommt heute nach Deutschland
Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna soll laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch heute an einen zentralen Punkt in Deutschland geliefert werden und am Dienstag an die Bundesländer gehen. Dann könnten die Impfzentren beginnen, auch dieses Präparat zu impfen, sagte der CDU-Politiker im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Es werde aber keine Wahlmöglichkeit geben, ob man diesen Impfstoff oder jenen von Biontech/ Pfizer bekommen wolle. Dafür sei die Menge zu gering.
Heil: Arbeitgeber sollen Homeoffice ermöglichen
Das Thema Homeoffice bleibt in Zeiten hoher Infektionszahlen ein aktuelles Thema. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat am Morgen auf NDR Info gesagt, dass es die "klare Erwartungshaltung" des Bundes sei, dass die Arbeitgeber Homeoffice für die Beschäftigten ermöglichen, "wo immer es geht". Wo es betrieblich nicht möglich ist, müssten sich alle umso mehr an die Corona-Schutzregeln halten.
Niedersachsen: Ausnahme für Kleinkinder bei Kontakt-Regeln
Für alle, die es am Wochenende noch nicht mitbekommen haben: In Niedersachsen sind Kinder bis drei Jahre bei den Corona-Kontaktbeschränkungen nun doch ausgenommen. Das heißt zum Beispiel: Eine Mutter oder ein Vater mit Baby oder Kleinkind darf die Großeltern besuchen oder mit einer anderen Mutter oder einem Vater mit Baby spazieren gehen.
Die Treffen mit Kleinkindern sollen zunächst über den Wortlaut der am Sonntag in Kraft getretenen Verordnung hinaus geduldet werden. Mit der nächsten Änderung ist auch eine ausdrückliche Regelung vorgesehen. Mögliche Konstellationen, die jetzt erlaubt sind, und weitere Informationen finden sich auf der Corona-Website des Landes.
Mecklenburg-Vorpommern: Hilfspauschale für Einzelhändler geplant
Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sind vor dem Hintergrund der Corona-Krise weiterhin enormen Problemen ausgesetzt. Jetzt ist eine Hilfspauschale für Einzelhändler in Planung. "Wir wollen eine einmalige Pauschale ausreichen, die beispielsweise für Werbung und Verkaufsförder-Aktionen, aber auch für den Aufbau eines Internet-Auftritts oder Online-Shops genutzt werden kann", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU). Hintergrund sei, dass der Einzelhandel auf Saisonware sitzen zu bleiben drohe.
Hamburg: UKE muss Impf-Termine für Beschäftigte absagen
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) stoppt vorübergehend das Impfen von Beschäftigten. Auch die bereits zugesagten Termine für heute wurden nach Informationen von NDR 90,3 kurzfristig abgesagt. Grund ist nach Angaben des Klinikums, dass es keine neue Lieferung mit Corona-Impfstoff bekommt. Das UKE ist sauer auf die Sozialbehörde. "Wir haben kein Verständnis dafür, dass der bereits fest zugesagte neue Impfstoff kurzfristig doch nicht geliefert wird".
Die Sozialbehörde weist die Vorwürfe zurück: Die Hamburger Krankenhäuser erhalten weiterhin pro Woche zwischen 1.000 und 3.000 Impfstoff-Dosen. Mehr sei auch nicht zugesagt worden.
Grafschaft Bentheim zieht Bilanz zu Ausgangsbeschränkungen
Der erste Landkreis mit einer nächtlichen Ausgangsbeschränkung in Niedersachsen - die Grafschaft Bentheim - will heute nach knapp drei Wochen Bilanz ziehen. Die Kreisverwaltung will auch bekannt geben, ob die Maßnahme verlängert wird. Nach ursprünglichen Plänen gilt sie bis morgen. Der Kreis hatte die Beschränkung am 23. Dezember eingeführt, als 216,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche verzeichnet wurden. Einwohner dürfen Häuser und Grundstücke im Kreisgebiet zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr am nächsten Morgen seitdem nur noch aus beruflichen oder medizinischen Gründen verlassen. Wie die Polizei zwischenzeitlich mitteilte, respektierte die Bevölkerung zwar weitgehend die verschärften Regeln, immer wieder stellten die Beamten aber auch Verstöße fest.
Kanzleramt kritisiert Niedersachsen wegen Schulöffnung
Das Bundeskanzleramt hält die Verschärfungen des Corona-Lockdowns in einigen Bundesländern nicht für ausreichend. Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" ("HAZ") berichtet, wird vor allem Niedersachsen für die geplante teilweise Öffnung der Schulen kritisiert. Abitur- und Abschlussklassen sind bereits ab heute wieder im Wechselmodell in den Schulen, in den Grund- und Förderschulen soll ab dem 18. Januar im Wechselmodell teilweise wieder Präsenzunterricht ermöglicht werden. "Die vorzeitige Schulöffnung ist sehr eindeutig gegen den Geist der Beschlüsse von Bund und Ländern", sagte der Staatsminister im Kanzleramt, Hendrik Hoppenstedt, der "HAZ". "Die Schule ist ein normaler Infektionsort. Es gibt keine Erkenntnisse, dass es in den Schulen besser ist als im Rest der Gesellschaft."
Die Landesregierung in Hannover weist die Kritik zurück: "Die Kritik von Herrn Hoppenstedt ist nicht korrekt: Das Vorgehen in Niedersachsen bewegt sich selbstverständlich innerhalb des zwischen Bund und Ländern vereinbarten Rahmes", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. Für die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler bleibe es bis zum Halbjahres-Ende bei einem digitalen Unterricht.
RKI meldet 12.497 neue Corona-Fälle bundesweit
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.497 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 343 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Das gab das RKI heute früh bekannt. Der Höchststand von 1.188 neuen Todesfällen an einem Tag war am vergangenen Freitag erreicht worden. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen jedoch meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt aktuell den Angaben zufolge bundesweit bei 166,6. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen haben demnach Sachsen mit 359,8 und Thüringen mit 316,2, den niedrigsten Wert das Bundesland Bremen mit 90,9. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut aktuellstem RKI-Bericht am Sonntag bei 1,18 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 118 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Erst wenn er für längere Zeit unter 1 liegt, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Härterer Lockdown tritt in Schleswig-Holstein in Kraft
In Schleswig-Holstein dürfen sich von heute an die Angehörigen eines Hausstandes nur noch mit einer weiteren Person treffen. Mit dieser Kontaktverschärfung zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird nun auch im nördlichsten Bundesland eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern umgesetzt. Ausnahmen gelten für die Betreuung von Kindern und die Pflege von Familienangehörigen. Zudem können in Corona-Hotspots Verbote erlassen werden, um den Bewegungsradius der Einwohner auf 15 Kilometer zu beschränken. Alle Neuerungen im Überblick:
Nur jeder Zweite will sich derzeit impfen lassen
Rund 54 Prozent der Menschen in Deutschland sind derzeit laut einer Umfrage bereit, sich gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 impfen zu lassen. Auch im Müritz-Klinikum Waren hat sich bislang erst rund die Hälfte des medizinischen Personals impfen lassen. Die Geschwindigkeit, mit der die Impfstoffe entwickelt wurden, lässt viele zweifeln.
Schulbeginn in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und MV
Nach den verlängerten Weihnachtsferien beginnt in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern heute wieder der Unterricht. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler bleibt dabei bis mindestens Monatsende im Distanzunterricht, die Länder haben jedoch Ausnahmen definiert, etwa für die Abschlussklassen. In Hamburg läuft die Schule bereits seit vergangener Woche wieder, aber auch dort ist die Präsenzpflicht derzeit aufgehoben.
144 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein bestätigt
In Schleswig-Holstein sind binnen 24 Stunden 144 neue Corona-Fälle registriert worden. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sank leicht auf nun 99,7. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um neun auf 554. Bei der Interpretation der Daten gilt zu beachten, dass die erfassten Fallzahlen an Wochenenden oft niedriger sind, weil dann unter anderem weniger getestet wird. 364 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern. Hier gab es keine Veränderung zum Vortag. 66 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut - 44 mit Beatmung. Bislang gab es während der Pandemie in Schleswig-Holstein 28.611 bestätigte Corona-Infektionen.
NDR.de-Ticker am Montag startet
Auch am heutigen Montag, 11. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Sonntag wurden im Norden insgesamt 2.527 Neuinfektionen gemeldet: in Niedersachsen 1.748, in Schleswig-Holstein 424, in Hamburg 211, in Mecklenburg-Vorpommern 90 und im Bundesland Bremen 54. Bundesweit wurden 16.946 neue Corona-Fälle und 465 weitere Todesfälle bestätigt.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 10. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 9. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 8. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 7. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 6. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 5. Januar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 4. Januar