Corona-Blog: 2.527 neue Fälle in Norddeutschland
NDR.de hat Sie auch am Sonntag, den 10. Januar 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze
- Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern verschärfen Corona-Regeln, Ausnahmen für Kleinkinder in NDS
- Landkreis Cloppenburg nähert sich kritischer Marke
- Zahl der bestätigten Neuinfektionen im Norden: Niedersachsen 1.748, Schleswig-Holstein 424, Hamburg 211, Mecklenburg-Vorpommern 90, Bremen 54; insgesamt 2.527
- RKI: Bundesweit 16.946 neue Corona-Fälle und 465 weitere Todesfälle bestätigt
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Das Team von NDR.de dankt für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
UK-Variante in Russland nachgewiesen
Die ansteckendere Coronavirus-Variante B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien aufgetreten war, ist nun auch in Russland nachgewiesen worden. Ein russischer Staatsbürger wurde nach seiner Rückkehr aus dem Vereinigten Königreich positiv getestet und sei mit der Mutation infiziert, berichtete die Agentur RIA unter Berufung auf russische Behörden.
Weitere Virusmutation in Japan aufgetaucht
Bei vier aus Brasilien nach Japan eingereisten Flugpassagieren ist eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Sie sei nicht identisch mit den bisher in Großbritannien und Südafrika nachgewiesenen Erreger-Varianten, gab der Chef der japanischen Gesundheitsbehörde bekannt. Zurzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass die neu entdeckte Variante ansteckender ist. Dem Bericht zufolge landeten die vier Infizierten am 2. Januar aus dem Amazonasgebiet in Tokio und gingen sofort am Flughafen Haneda in Quarantäne.
54 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Im Bundesland Bremen gibt es heute 54 laborbestätigte neue Corona-Fälle. Wie Radio Bremen berichtete, haben sich somit bislang insgesamt 14.372 Menschen landesweit infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Bremen liegt bei 91,8, die für Bremerhaven bei 80,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
90 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit gestern 90 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte, stieg die Gesamtzahl auf 14.769 Fälle seit Ausbruch der Pandemie. Drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion, 242 insgesamt. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg um 1,4 auf 134,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Seenplatte: 15-Kilometer-Regel greift ab Montag
Die Bewohner des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte dürfen sich von morgen an ohne triftigen Grund nur noch 15 Kilometer von ihrem Hauptwohnsitz entfernen. Das hat der Landrat heute in einer Verfügung festgelegt. Damit wird auf Landkreisebene der Beschluss des Bund-Länder-Konferenz umgesetzt, der für Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gelten soll.
Schleswig-Holsteins Kirchengemeinden und der Lockdown
Mit Inkrafttreten der neuen Corona-Verordnung ändern sich morgen auch die Regeln für Gottesdienste in Schleswig-Holstein. Die Gemeinden entscheiden demnach selbst, ob die Kirchen besucht werden dürfen oder die Gottesdienste online abgehalten werden.
Niedersachsen: Kleinkinder dürfen bei Treffen dabei sein
Niedersachsens Corona-Kontaktregeln werden unmittelbar nach Inkrafttreten für Eltern gelockert. Kinder bis drei Jahre dürfen demnach bei Kontakten einer Betreuungsperson, etwa einem Elternteil, dabei sein, wie eine Regierungssprecherin heute erklärte. Eine Mutter mit Baby darf also die Großeltern besuchen oder mit einer anderen Mutter mit Baby spazieren gehen. Als Begründung hieß es, dass kleine Kinder ununterbrochen betreut werden müssen. Der Partner oder die Partnerin müsste in den Beispielen aber in jedem Fall zu Hause bleiben. Ursprünglich hatte die Landesregierung angekündigt, die Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt plus eine weitere Person strenger auszulegen und auch Babys mitzuzählen. Aufgrund vieler Hinweise aus der Bevölkerung, der begrenzten Auswirkung auf das Infektionsgeschehen und Ausnahmen in anderen Bundesländern sei die Regierung davon jedoch abgerückt, erklärte die Sprecherin. Die Regelung gilt ab sofort und soll in einer späteren Fassung der Corona-Verordnung auch dort verankert werden.
Polizei: Keine Verstöße gegen Ausgangsbeschränkungen an Seenplatte
Die Einwohner an der Mecklenburgischen Seenplatte scheinen die seit Freitag verhängten strengen Ausgangsbeschränkungen weitgehend zu befolgen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Neubrandenburg sagte, gab es bei Kontrollen der Regeln bisher keine Verstöße. Unter anderem gilt eine Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr. Der Kreis verhängte zudem eine Einreisesperre. Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte war die Inzidenz-Marke von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen am Freitag erstmals im Norden überschritten worden. Inzwischen liegt sie nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 256,5.
Hamburg meldet 211 Neuinfektionen
Hamburg hat binnen 24 Stunden 211 neue Corona-Infektionen registriert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner damit bei 154,9. Am Vortag waren in der Hansestadt noch 353 neue Corona-Fälle bestätigt worden, vor einer Woche 212. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in der Hansestadt weitere 25 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben (gesamt: 817).
MV: Neustart an Schulen - Nur Abschlussklassen kehren zurück
Am Montag soll der Unterricht an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern nach Lockdown und Ferien wieder losgehen. Wegen der weiterhin hohen Zahl von Corona-Infektionen werden viele Schüler zu Hause unterrichtet, nur ein Teil darf zum Präsenzunterricht in die Schulen.
Weniger Fahrzeuge und Verstöße bei Grenzkontrollen zu Polen
Knapp einen Monat nach Einführung der Corona-Kontrollen an der Grenze zu Polen registriert die Polizei im Nordosten deutlich weniger Fahrzeuge und Verstöße. Zuletzt wurden am Sonnabend knapp 100 Fahrzeuge samt Insassen kontrolliert, von denen drei nicht nach Polen weiterfuhren und 14 nicht nach Mecklenburg-Vorpommern einreisten, wie ein Polizeisprecher sagte. Wer ohne entsprechende Bescheinigung nach Mecklenburg-Vorpommern einreist, muss mit zehn Tagen Quarantäne wegen der geltenden Corona-Schutzbestimmungen rechnen. Im neuen Jahr wurden bisher knapp 500 Fahrzeuge zwischen den Grenzübergängen Ahlbeck und Pomellen kontrolliert. Jeder sechste Autofahrer verzichtete auf die Einkaufsfahrt nach Polen oder auf die Einreise aus Osteuropa.
Ausflügler in Niedersachsen - Polizei kontrolliert auch Kontaktbeschränkungen
Die neuen Corona-Regeln in Niedersachsen gelten auch im Freien. Die Polizei will ab heute an beliebten Ausflugszielen auch die strengeren Kontaktbeschränkungen kontrollieren.
NDS: 1.748 neue Fälle - Cloppenburg nah an 200er-Inzidenz
In Niedersachsen sind im Vergleich zum Vortag 1.748 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden - obwohl an Wochenenden weniger Menschen getestet und Daten häufig nicht vollständig übermittelt werden. Am Sonnabend waren 1.164 neue Fälle bestätigt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg nach Angaben des Landesgesundheitsamtes auf 121,5 (Vortag: 106,8). Im Landkreis Gifhorn, der am Sonnabend als erster Kreis in Niedersachsen die kritische 200er-Marke überschritten hatte, stieg der Wert weiter auf jetzt 258,3. Cloppenburg (191,6) liegt knapp unter dieser Grenze. 15 weitere Menschen sind in Niedersachsen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
Verbandschefin: Besuchslockerungen für Altenheime nicht absehbar
Trotz der Impfkampagne wird es nach Ansicht der Vorsitzenden der evangelischen Altenhilfe in Niedersachsen, Sabine Weber, noch eine ganze Weile dauern, bis die Besuchsregelungen in den Altenheimen wieder wie vor Corona gehandhabt werden können. "Die Schutzmaßnahmen müssen zunächst weitergeführt werden, bis eine weitestgehende Durchimpfung der Bevölkerung erreicht ist", sagte Weber. Auch geimpfte Mitarbeitende müssten weiterhin Schutzmasken tragen: Noch sei nicht bekannt, wie lange die Immunität durch die Impfung anhält. "Wir müssen erst mal die Infektionsketten durchbrechen und die hohe Sterblichkeit bekämpfen, bevor wir die nächsten Schritte denken."
Leere Impfzentren und die Kosten
Der Kreis Friesland in Niedersachsen wollte bis Mitte März durch sein mit den Corona-Schutzimpfungen - doch das Impfzentrum steht noch leer. Ärzte, Mitarbeiter und Landrat Sven Ambrosy schieben Frust.
Hamburg: Ab Montag wieder Schuleingangsuntersuchungen
Wochenlang sind in Hamburg Corona-bedingt so gut wie keine Termine für die sogenannte Schuleingangsuntersuchung vergeben worden - ab Montag soll sich das ändern. Die Schuleingangsuntersuchungen für Kinder, die nach den Sommerferien eingeschult werden, würden nun wieder aufgenommen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Für die Einschulung in diesem Jahr nahmen den Angaben zufolge bislang erst elf Prozent der Kinder an der Untersuchung teil.
MV-Wirtschaft mit verhaltenen Erwartungen für 2021
Nach Jahren des Aufschwungs hat das Corona-Jahr 2020 der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns einen massiven Rückschlag beschert. Die Umsatzerwartungen für 2021 sind zum Großteil zurückgeschraubt, doch keimt auch neue Hoffnung, wie die jüngste Umfrage des Unternehmerdachverbandes unter den Branchen- und Regionalverbänden ergab. Für das neue Jahr erwarten zwar 35 Prozent der Unternehmen keine Verbesserung. Doch wuchs gegenüber der vorjährigen Umfrage der Anteil der Unternehmen, die eine spürbar verbesserte Lage erwarten, von 5 auf 13 Prozent. "Wenn man einmal im Keller sitzt, kann es nur noch nach oben gehen", sagte der Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommerns, Lars Schwarz.
Ärztepräsidentin Wenker warnt vor Langzeitfolgen und fordert Impfbereitschaft
Niedersachsens Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker hat davor gewarnt, die Langzeitfolgen von Corona-Infektionen zu unterschätzen. "Wer von Covid-19 genesen ist, ist oft mitnichten sofort wieder gesund", sagte die Fachärztin für Lungenheilkunde. 20 bis 30 Prozent der Erkrankten zeigten demnach ein sogenanntes Post-Covid-Syndrom. Viele der vermeintlich Genesenen suchten daher auch in Niedersachsen erneut Arztpraxen auf und klagten etwa über neurologische oder muskuläre Probleme. "Das ist eine Blackbox, von der wir noch gar nicht wissen, wie viel da auf uns zukommen wird." Wenker forderte daher Impfbereitschaft - insbesondere von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen. "Jeder, der ein Impfangebot bekommt, sollte sich auch impfen lassen", sagte sie.
RKI meldet 16.946 Neuinfektionen - 533.000 Menschen geimpft
Die deutschen Gesundheitsämter haben 16.946 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 465 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekanntgab. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Zudem wurden aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt keine Zahlen gemeldet, wie das RKI mitteilte. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 162,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten Sachsen mit 269,8 und Thüringen mit 232,4. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 74,0. Mit Stand Sonnabend, 11 Uhr wurden beim RKI 532.878 Impfungen erfasst. Das waren mehr als 50.000 mehr als am Tag zuvor.
Lockdown in Niedersachsen und MV verschärft
In Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern treten heute angesichts anhaltend vieler Corona-Infektionen strengere Regeln in Kraft. Das betrifft beispielsweise private Treffen: Nun dürfen sich nur noch Einzelpersonen mit einem anderen Hausstand treffen - drinnen wie draußen. In MV gibt es dabei eine Ausnahme für Kinder unter zwölf Jahren. Die meisten Schüler bleiben im Distanzlernen, nur ein kleinerer Teil kann für den Unterricht in die Schule. In Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner kann zudem die Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Im Nordosten hatte der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in dieser Woche als erster diesen Wert überschritten. Dort dürfen die Wohnungen zwischen 20 Uhr und 6 Uhr nun nur noch aus triftigen Gründen verlassen werden. Zudem wird in beiden Bundesländern der Bewegungsradius auf 15 Kilometer um die Meldeadresse begrenzt, sofern auch hier keine triftigen Gründe wie die Arbeit vorliegen. Auch der niedersächsische Landkreis Gifhorn verzeichnet eine Inzidenz über dem Schwellenwert. Die Regelungen gelten vorerst bis Ende des Monats.
424 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind bis Samstagabend 424 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg erneut auf nun 101,8 (Freitag 96,2, Donnerstag: 83,2). Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 11 auf 545. Insgesamt 364 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern. Dabei gab es keine Veränderung zum Vortag. 66 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut - 44 mit Beatmung. Bislang gab es fast 28.500 Corona-Infektionen.
Wie Digitalunterricht in der Praxis aussieht
"Der Klassenraum ist durch nichts zu ersetzen", sagt der erfahrene Mathelehrer Martin Pforte aus Neubrandenburg. Im jetzt üblichen Online-Unterricht fehle die direkte Möglichkeit, mit den Schülerinnen und Schülern zu interagieren. Dennoch versucht er das Beste aus der Situation zu machen.
NDR.de-Ticker am Sonntag startet
Auch am heutigen Sonntag, 10. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen
Am Sonnabend wurden in Norddeutschland diese Neuinfektionszahlen registriert: Niedersachsen 1.164, Schleswig-Holstein 513, Hamburg 353, Mecklenburg-Vorpommern 243 und Bremen 66.
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