Corona-Blog: Merkel will Bund-Länder-Treffen vorziehen
NDR.de hat auch am Donnerstag, den 14. Januar 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Merkel will nächstes Bund-Länder-Treffen vorziehen
- SH erleichtert Impftermin-Vergabe für Senioren
- Moderna-Impfstoff in MV im Einsatz
- SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach für Pflicht zur Heimarbeit
- Südafrikanische Mutante in Hamburg nachgewiesen
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 1.705 in Niedersachsen, 484 in Schleswig-Holstein, 324 in Hamburg, 304 in Mecklenburg-Vorpommern und 62 in Bremen; bundesweit 25.164
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht gute Nacht
Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Wie gewohnt geht es morgen früh in einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
WHO: 95 Prozent aller Corona-Impfungen in zehn Ländern verabreicht
Im Rennen um den Zugang zu Corona-Impfstoffen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert, dass bislang 95 Prozent aller Impfungen nur in zehn Ländern verabreicht wurden. Alle Länder, die in der Lage dazu seien, sollten sich für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe einsetzen, sagte der WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge. Er forderte mehr Solidarität von Europa. Einer Analyse der Website "Our World in Data" zufolge gehören Deutschland, Israel, Italien, Spanien, Großbritannien, die USA, China und Russland zu den Spitzenreitern. Kluge hob die "enormen Anstrengungen" der WHO und ihrer Partner hervor, um sicherzustellen, dass jedes Land Zugang zu Impfstoff erhalte. Er verwies unter anderem auf die Covax-Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Impfdosen für die 92 ärmsten Staaten der Welt bereitzustellen. Trotz laufender Impfkampagnen hat laut WHO die Geschwindigkeit der Ansteckungen zugenommen. Schuld daran seien unter anderem Virusmutationen. "Die Situation ist alarmierend", mahnte Kluge. In Europa haben mittlerweile 31 Länder mit Impfungen begonnen.
Stimmen mehren sich für stärkere Einschränkungen
Niedersachsens Gesundheits- und Sozialministerin Carola Reimann (SPD) beschreibt die aktuelle Pandemie-Situation als besorgniserregend. Sie befürwortet härtere Maßnahmen - und bekommt Unterstützung von Grünen und CDU.
Merkel will nächstes Bund-Länder-Treffen vorziehen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will schon kommende Woche und nicht erst wie geplant am 25. Januar mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Das machte Merkel am Abend in der Online-Sitzung des CDU-Präsidiums zur Vorbereitung des Wahlparteitags der CDU am Freitag und Sonnabend nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von mehreren Teilnehmern deutlich. Es gebe derzeit keinen Spielraum für Öffnungen. Einen konkreten Termin für die nächste Runde mit den Regierungschefs der Länder nannte Merkel demnach nicht. Die in Großbritannien aufgetauchte Variante des Coronavirus verbreite sich viel schneller als die ursprüngliche Form, Wissenschaftler seien in großer Sorge, sagte Merkel demnach weiter. Die "Bild"-Zeitung sprach von einem angeblichen "Mega-Lockdown". Diesen Bericht, wonach im Kanzleramt auch über die Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs nachgedacht werde, wies sie nach Angaben mehrerer Teilnehmer zurück.
MV: CDU verschiebt Landesparteitag auf unbestimmte Zeit
DIe Pandemie wirbelt auch den Zeitplan der CDU Mecklenburg-Vorpommerns für die Vorbereitung der Landtags- und Bundestagswahlen in diesem Jahr durcheinander. Der Landesvorstand der Partei verständigte sich nach Angaben von Generalsekretär Wolfgang Waldmüller darauf, den für den 30. Januar in Schwerin geplanten Landesparteitag zur Aufstellung der Kandidatenlisten auf unbestimmt zu verschieben. Als Grund wurden die anhaltend hohen Infektionszahlen im Land genannt.
62 Neuinfektionen im Bundesland Bremen registriert
Im Bundesland Bremen gibt es 62 bestätigte neue Fälle von Corona-Infektionen. Gestern waren es noch 142, vor einer Woche 104. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank damit in Bremen auf 78,6 und in Bremerhaven auf 70,5.
Fristverlängerung für Antrag auf Hilfszahlungen des Bundes
Unternehmen können Anträge auf Corona-Hilfszahlungen des Bundes nun länger stellen als bislang geplant. Die Antragsfrist für die November- und die Dezemberhilfe wurde laut Bundeswirtschaftsministerium bis zum 30. April verlängert. Die Überbrückungshilfe II für den Zeitraum September bis Dezember 2020 kann bis zum 31. März beantragt werden. Mit den Hilfszahlungen sollen Firmen, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen entschädigt werden, die von Schließungen betroffen sind. Der Zuschuss beträgt 75 Prozent des jeweiligen durchschnittlichen Umsatzes des Vorjahresmonats.
Freiwillige Feuerwehren ohne Praxis-Übungen
Bei den Freiwilligen Feuerwehren macht man sich Sorgen, dass so manche Feuerwehrfrau, so mancher Feuerwehrmann das Ehrenamt abgeben könnte. Alle Übungen vor Ort sind im Lockdown abgesagt, stattdessen gibt es Videos zur Handhabung der Geräte. Eine praktische Übung ersetzen könne die digitale Form aber nicht.
HH: Ab morgen vorerst keine Impftermine mehr buchbar
Heute wurden im Hamburger Impfzentrum in den Messehallen Termine bis Mitte Februar vergeben. Sie waren innerhalb kürzester Zeit weg - so wie in anderen Bundesländern auch. Ab wann wieder Termine nach dem 15. Februar vergeben werden, ist nach Angaben der Sozialbehörde noch offen. Ab morgen braucht man es also gar nicht erst mehr zu versuchen.
Kommentar zu verbindlichem Homeoffice
Wer den Lockdown-Katalog mit der Pflicht zum Homeoffice noch um eine weitere Vorschrift ergänzen will, sollte sorgfältig abwägen, ob sein Vorschlag die Lage wirklich verbessert - oder ob er damit nur eine zunehmend populistisch geführte Debatte zusätzlich befeuert, meint Michael Weidemann in seinem Kommentar.
304 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
Für Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 304 neue Corona-Fälle registriert. Gestern waren es noch 372, vor einer Woche 333. Im Vergleich zum Vortag sind vierzehn weitere Patienten im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die meisten Neuinfektionen gibt es demnach weiterhin in der Region Mecklenburgische Seenplatte (plus 91).
Deutsche Wirtschaft bricht um 5 Prozent ein
Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft in eine der schwersten Rezessionen der Nachkriegszeit gestürzt und tiefe Löcher in den Staatshaushalt gerissen. Das Bruttoinlandsprodukt brach im vergangenen Jahr um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein, wie das Statistische Bundesamt anhand einer ersten Schätzung mitteilte.
Studie: Überstandene Infektion gewährt fünf Monate weitgehenden Schutz
Wer das Coronavirus einmal hatte ist danach immun. Das war zu Beginn der Pandemie eine Prognose, vielleicht eher eine Hoffnung. Doch inzwischen gibt es Fälle, in denen sich Menschen, die schon infiziert waren, ein zweites Mal anstecken. Damit ist diese These dahin. Sicher ist aber, ist man infiziert, werden Antikörper gebildet, man ist resistenter gegen das Virus. Aber wie lange? Britische Forscher glauben darauf jetzt eine Antwort zu haben und die lautet: Fünf Monate.
Erschwerte Bedingungen für Rettungsdienste
Auch für Rettungssanitäter oder -sanitäterinnen hat die Pandemie die Arbeitsbedingungen erschwert. Angst vor Ansteckung auf beiden Seiten; Angst vor Isolation auf Seiten der Patienten und Patientinnen.
Mit Aufklärung gegen Impfvorbehalte in Heimen und Kliniken
Gerade in Pflegeheimen und Kliniken können Abstände zum Infektionsschutz in vielen Situationen nicht eingehalten werden. Dennoch gibt es bei den dort Arbeitenden einige, die vor einer Impfung gegen das Coronavirus zurückschrecken.
MV: 70 Prozent der Schüler von Abschlussklassen in der Schule
Die Öffnung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern für die Abschlussklassen wird von gut zwei Drittel der betroffenen Schüler genutzt. Heute nahmen 69,8 Prozent aller Mädchen und Jungen, die in diesem Jahr das Abitur oder die Mittlere Reife anstreben, in den Schulen am Präsenzunterricht teil. Dies teilte das Bildungsministerium in Schwerin mit. Die Schulen sind für die Abschlussklassen seit Wochenbeginn geöffnet, um die Schüler bestmöglich auf die Prüfungen vorzubereiten. Es gibt aber keine Pflicht, das Angebot wahrzunehmen.
SH erleichtert Impftermin-Vergabe für Senioren
Schleswig-Holstein verringert für über 80-Jährige den Stress bei der Jagd nach Terminen für die Corona-Impfung. Für sie gibt es künftig personalisierte Anmeldemöglichkeiten per Telefon. Demnach sollen 220.000 Impfberechtigte ab 80 Jahren vom 28. Januar an ein Informationsschreiben mit einem persönlichen Zugangscode und einer Telefonnummer erhalten. Erster so buchbarer Termin soll der 8. Februar sein. Wegen der begrenzten Impfstoffmenge werden viele Impfwillige Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) zufolge zunächst nur einen Termin erhalten können, der im späten Frühjahr oder gar Frühsommer liegt. Sollte mehr Impfstoff verfügbar sein, werde den Betroffenen telefonisch ein früherer Termin angeboten.
Pflegeheimbewohner auf Ostfriesischen Inseln bekommen Impfung
Von heute an sollen Pflegeheimbewohner auf den Ostfriesischen Inseln gegen das Coronavirus geimpft werden. Den Anfang macht Borkum.
Weitere Wirtschaftshilfen in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hat weitere Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft des Landes angekündigt. So könnten Unternehmen, die auf die Auszahlung von Bundeshilfen warten und Liquiditätsprobleme haben, eine zinsfreie Zwischenfinanzierung vom Land bekommen, sagte Glawe nach einem Treffen der Landesregierung mit Spitzenvertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften. Wenn das Geld vom Bund dann fließe, werde die Zwischenfinanzierung zurückgezahlt.
PEI prüft zehn Todesfälle nach Impfung - eher kein Zusammenhang
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) prüft bislang zehn Todesfälle kurz nach einer Corona-Impfung. Darunter ist auch der Tod einer 90-Jährigen aus dem niedersächsichen Weyhe. Ein Zusammenhang mit der Impfung gilt den Experten zufolge aber als eher unwahrscheinlich. In diesen Fällen waren schwer kranke Menschen innerhalb von vier Tagen nach der Immunisierung gestorben, berichtete das für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständige Bundesinstitut im hessischen Langen.
NDS: Moderna-Impfungen starten in Oldenburg und Osnabrück
Die Impfungen mit den ersten in Niedersachsen eingetroffenen Dosen des Moderna-Impfstoffs starten an diesem Freitag in Oldenburg und Osnabrück. Dort wird in Krankenhäusern geimpft, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Von den 6.000 Dosen der ersten Moderna-Lieferung für Niedersachsen seien zunächst 2.600 in die Impfzentren weiterverteilt worden, da Dosen für die zweite Impfung aufgehoben werden.
MHH reagiert auf drastisch angestiegene Zahl von Corona-Fällen
Angesichts einer drastisch angestiegenen Zahl von Corona-Fällen verschiebt die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) geplante Operationen. Es gebe mehr als 50 Corona-Patienten, von denen mehr als die Hälfte intensivmedizinisch betreut werden müsste, teilte ein MHH-Sprecher mit. Die Klinik müsse für eine ausreichende Verfügbarkeit von Intensivkapazitäten sorgen. Daher würden zunächst bis Freitag ausschließlich Notfälle operiert werden. "Ausnahmen gelten für alle Operationen, die keine intensivmedizinische Nachbetreuung erfordern", betonte die MHH.
Kritik an Impfstrategie in Niedersachsen
Die Verteilung des knappen Corona-Impfstoffs in Niedersachsen hat scharfe Kritik ausgelöst. Das Land orientiert sich beim Verteilschlüssel an der Bevölkerungszahl und nicht am Altersdurchschnitt.
Niedersachsen startet zweite Briefkampagne zum Impfstart
Nach Kritik an einer Briefkampagne des Sozialministeriums für über 80-Jährige zum Impfstart wird es eine zweite Informationskampagne über die Kommunen geben. Diese sollen die alten Menschen über die ihnen zur Verfügung stehenden Meldedaten anschreiben, teilte das Ministeriumn Hannover mit. Die Kampagne des Ministeriums war in die Kritik geraten, weil die Deutsche Post beauftragt wurde, unter Nutzung unvollständiger Adresslisten der Deutsche Post Direkt GmbH entsprechende Haushalte anzuschreiben. Nicht alle Menschen über 80 Jahren würden somit erreicht, wurde bemängelt. Dies soll nun mit den Schreiben der Kommunen gewährleistet werden.
Moderna-Impfstoff in MV im Einsatz - Erste Impfungen in Greifswald
Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna wird nun auch in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Im Impfzentrum in Greifswald werde seit dem Morgen der Impfstoff gegeben, sagte ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Bis Anfang kommender Woche werde die erste Lieferung aufgebraucht sein, mit der 300 Personen geimpft werden könnten. Im kommunalen Impfzentrum Schwerin soll nach Worten einer Stadtsprecherin an diesem Freitag erstmals Moderna verabreicht werden. Beide Zentren haben jeweils 600 Impfdosen erhalten, von denen zunächst jeweils 300 Dosen gespritzt werden. Die andere Hälfte der Lieferung wird für die zweite Spritze vier Wochen nach der ersten zurückgelegt, hatte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) gesagt. Der Minister erwartet für MV zunächst wöchentlich 1.200 Moderna-Impfdosen zusätzlich zu den rund 10.000 Impfdosen von Biontech-Pfizer.
Niedersachsen: Alleinerziehende fordern Ausnahmen von Corona-Regeln
Alleinerziehende Eltern haben die niedersächsische Landesregierung aufgefordert, die Corona-Regeln für sie zu lockern. Die neuen Kontaktbeschränkungen machten es für sie fast unmöglich, zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten oder die Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten in Anspruch zu nehmen, heißt es in einem Brief des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Konkret fordert der Verband, die Kinder von Alleinerziehenden bis zu einem Alter von zwölf Jahren bei den Kontaktbeschränkungen nicht mitzuzählen. Außerdem müsse die Vergabe der Notbetreuungsplätze an Kitas und Schulen von den Kommunen und nicht von den jeweiligen Einrichtungen geregelt werden, um einen verlässlichen Rahmen zu schaffen. Ein Recht auf Homeoffice für Alleinerziehende könne darüber hinaus die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern.
1.705 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert
Die Zahl der gemeldeten neuen Corona-Infektionen bleibt in Niedersachsen hoch. Das Landesgesundheitsamt (NLGA) meldet 1.705 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen (Vortag: 1.562, Vorwoche: 2.395). Im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung sind weitere 44 Menschen gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer im Land stieg damit auf 2.510. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Niedersachsen bei 108,6. Die beiden Landkreise Gifhorn (225,5) und Cloppenburg (202,1) überschreiten nach den Landeszahlen die kritischer 200er-Marke.
Hamburg meldet 324 Neuinfektionen
Die Gesundheitsbehörde in Hamburg hat binnen eines Tages 324 Neuinfektionen registriert. Am Vortag waren es 396 gewesen, vor einer Woche 433. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt sank auf 130,8 (Vorwoche: 144,2). 14 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung wurden bestätigt.
Wieder deutlich mehr Corona-Tests in Schleswig-Holstein
Die Zahl der Corona-Tests hat in Schleswig-Holstein mit Jahresbeginn wieder deutlich zugenommen. In der ersten Januarwoche wurden nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH) 31.400 sogenannte PCR-Tests auf das Virus vorgenommen, nach nur 16.700 in der letzten Dezemberwoche. Der Anteil der Test mit positivem Ergebnis sank von 15,7 auf 13,4 Prozent. Die Schnelltests sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März wurden im Land gut 1,1 Millionen Tests auf das Coronavirus gemacht. In ganz Deutschland waren es 32,3 Millionen. Die Statistik erfasst der KVSH zufolge nur die Tests weniger Labore nicht, zum Beispiel die des Universitätsklinikums.
Bundestag beschließt Verdopplung von Kinderkrankentagen
Die Zahl der Kinderkrankentage wird in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie pro Elternteil von 10 auf 20 verdoppelt. Alleinerziehende erhalten 40 statt der üblichen 20 Tage. Das beschloss der Bundestag vor dem Hintergrund der Einschränkungen an Schulen und Kitas. Der Bundesrat soll am Montag in einer Sondersitzung noch zustimmen. Die Regelung soll rückwirkend zum 5. Januar gelten. Bund und Länder hatten sich bei ihren Corona-Krisenberatungen am Dienstag vor einer Woche auf die Aufstockung der Krankentage verständigt.
Mediziner: Höhepunkt auf Intensivstationen überschritten?
Die deutschen Intensiv- und Notfallmediziner blicken mit vorsichtigem Optimismus auf die Entwicklung der Corona-Patientenzahlen auf den Intensivstationen. "Es sieht also so aus, als hätten wir den Höhepunkt bei den intensivpflichtigen Patienten überschritten", sagte Gernot Marx, neuer Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der "Rheinischen Post". Momentan sehe es so aus, als ob der befürchtete "Zusatz-Peak" durch die Feiertage ausbleibe, sagte Marx. "Meine Hoffnung ist, dass wir den tatsächlich nicht mehr sehen - es sei denn, die neue Mutation des Virus macht uns einen Strich durch die Rechnung." Wenn das so weitergehe, deute das darauf hin, dass der Lockdown eine gewisse Effizienz zeige. Der Zeitpunkt der kommenden Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am 25. Januar sei klug gewählt, sagte Marx.
Robert Koch-Institut für noch schärferen Lockdown
Das Robert Koch-Institut (RKI) ist angesichts der derzeitigen Infektionslage für eine Verschärfung des bisherigen Lockdowns in Deutschland. RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sagte in Berlin, es sei eine "totale Konsensaussage" aller Modellberechnungen, dass die Maßnahmen weiter verschärft werden müssten, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Auch RKI-Präsident Lothar Wieler befürwortete eine Verschärfung als "Option". Wieler kritisierte die derzeit geltenden Einschränkungen als nicht ausreichend. "Diese Maßnahmen, die wir jetzt machen - für mich ist das kein vollständiger Lockdown, es gibt immer noch zu viele Ausnahmen." Es bestehe die Gefahr, dass sich die Mutationen aus Großbritannien und Südafrika auch hierzulande durchsetzen: "Es besteht also die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmert."
RKI-Chef Wieler: "Bitte bleiben Sie zu Hause"
Das Robert Koch-Institut hält eine massive Verringerung der Corona-Fallzahlen für geboten. Zurzeit müssten die Maßnahmen zur Kontaktreduktion "mit aller Konsequenz" genutzt werden, um die Infektionszahlen zu drücken, sagte RKI-Chef Lothar Wieler. Danach müssten die Zahlen auf einem niedrigen Niveau gehalten werden - es gebe keinen anderen Weg. "Am Ende dieses Jahres werden wir diese Pandemie kontrolliert haben", stellte Wieler in Aussicht. Der RKI-Chef verwies auf die hohe Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen, insbesondere auf den Intensivstationen. Dort liege das Durchschnittsalter der Patienten teilweise unter 60 Jahren. Wegen der hohen Infektionszahlen seien immer mehr Jüngere betroffen. Die bestmögliche Versorgung der Erkrankten könne aber nicht mehr flächendeckend gewährleistet werden. "Bitte bleiben Sie zu Hause, wenn immer möglich", appellierte Wieler.
RKI-Appell: Brauchen mehr verantwortungsvolle Arbeitgeber
Angesichts weiterhin hoher Corona-Zahlen hat das Robert Koch-Institut (RKI) an Arbeitgeber appelliert, Beschäftigten mehr Homeoffice zu ermöglichen. "Jetzt schützt die Heimarbeit die Gesundheit von uns allen - dazu brauchen wir noch mehr verantwortungsvolle Arbeitgeber", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Heimarbeit brauche Digitalisierung und Vertrauen - beides bleibe auch nach der Pandemie zentral. Neben vorbildlichen Arbeitgebern, die Homeoffice ermöglicht hätten, gebe es Betriebe, deren Mitarbeiter noch ins Büro fahren oder in denen sogar persönliche Treffen mit mehreren Teilnehmern abgehalten würden, obwohl Arbeit von Zuhause dort grundsätzlich möglich wäre. Zuvor hatte sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Interview auf NDR Info bereits für eine Pflicht zum Homeoffice ausgesprochen.
VW-Betriebsratschef Osterloh positiv auf Corona getestet
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und hat sich in Quarantäne begeben. Bisher zeige der 64-Jährige keine Symptome, hieß es aus der Mitarbeitervertretung des Konzerns in Wolfsburg. Osterloh arbeitet vorerst von zu Hause aus. Wichtige bevorstehende Termine sollen nicht auf der Kippe stehen. Nach einem ersten Schnelltest am Mittwochmorgen vor der ersten Gesprächsrunde zum neuen Haustarif bei Volkswagen habe eine anschließende PCR-Untersuchung bei Osterloh Gewissheit gebracht. Wo und wann genau es zu der Ansteckung kam, sei unklar, so der Betriebsrat.
Deutsche Wirtschaft bricht um 5,0 Prozent ein - Staatshaushalt tief im Minus
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im Corona-Krisenjahr 2020 massiv eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. In der weltweiten Finanz-und Wirtschaftskrise 2009 war das BIP um 5,7 Prozent zurückgegangen. Der deutsche Staat hat 2020 deutlich weniger Geld eingenommen als ausgegeben. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen im vergangenen Jahr bei 4,8 Prozent.
Streit um Abitur-Bedingungen in Niedersachsen - Regelungen angepasst
Das niedersächsische Kultusministerium hat die Abitur-Regelungen angesichts der Corona-Pandemie erneut angepasst. Alle Prüfungsaufgaben würden im Ministerium noch einmal auf ihre Angemessenheit geprüft und möglicherweise überarbeitet, hieß in einem Schreiben an die Schulleitungen. Zudem sollen Inhalte, die dem vierten Semester zugeordnet sind, teilweise nicht prüfungsrelevant sein, um Unwägbarkeiten für den noch bevorstehenden Unterricht im kommenden Semester vorzubeugen. Die Maßnahmen seien beschlossen worden, um die Durchführung des Zentralabiturs zu sichern, steht in dem Schreiben des Ministeriums. Der Schulleitungsverband Niedersachsen hatte angesichts der Corona-Pandemie einen grundlegenden Kurswechsel für das gesamte Schuljahr gefordert. Auf Abiturprüfungen solle verzichtet und dafür eine Durchschnittsnote gebildet werden.
Erstmals südafrikanische Corona-Mutante in Hamburg nachgewiesen
Erstmals ist in Hamburg die südafrikanische Sars-CoV-2-Mutante nachgewiesen worden. Das Virus mit der Bezeichnung Sars-CoV-2-Variante Y501.V2 sei bei einer Person festgestellt worden, die Mitte Dezember aus Südafrika zurückgekehrt sei, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Die Person sei am 17. Dezember nach Hamburg zurückgekehrt und in Quarantäne geschickt worden. Drei Tage später hätten sich Symptome eingestellt. "Vor Anordnung der Quarantäne bestanden offenbar keine engen Kontakte", sagte Helfrich. "Die südafrikanische Mutante wurde im Rahmen einer Genomsequenzanalyse im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf nachgewiesen, deren Ergebnis nun vorliegt." Hamburg plane, künftig bei etwa fünf Prozent aller positiv auf Corona Getesteten eine solche Sequenzierung durchzuführen, um mögliche Varianten des Virus festzustellen. Auch das in Großbritannien gassierende Virus wurde in Hamburg bereits nachgewiesen.
Gesundheitsexperte Lauterbach beklagt noch immer zu viele Kontakte
Der SPD-Politiker Karl Lauterbach sagte im NDR Info-Interview, dass die Arbeitswelt bei den Corona-Maßnahmen stärker in den Blick genommen werden müsse. "Es ist sehr stark anzunehmen, dass sich noch viel in den Betrieben abspielt. Die Betriebe haben wir bisher wenig ins Auge genommen. Ich glaube, dass das ein Fehler gewesen sein könnte." Eine Pflicht zum Homeoffice halte er für richtig.
Schwesig kritisiert Bundesregierung: Brauchen jetzt Impfstoff
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat von der Bundesregierung eine zügigere Impfstoffbeschaffung gefordert. "Es reicht nicht, erst in ein paar Monaten unzählige Impfdosen vor die Tür zu stellen", sagte Schwesig im ZDF-Morgenmagazin. Die Bundesländer brauchten jetzt mehr Impfstoff. Das Versprechen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass man voraussichtlich bis Sommer allen Bürgern ein Impf-Angebot machen könne, sehe sie vor diesem Hintergrund kritisch. "Wir haben bislang keine verlässlichen Informationen, ob genug Impfstoff da ist, um das zu schaffen", sagte Schwesig. In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin würden etwa 600 Dosen pro Tag gebraucht, um innerhalb der kommenden fünf Monate die Hälfte der Bevölkerung zu impfen. Aktuell kämen aber nur 600 Impfdosen pro Woche an.
RKI meldet mehr als 25.000 Neuinfektionen - Todesfälle auf Höchststand
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat in Deutschland 25.164 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden registriert (Vortag: 19.600; Donnerstag der Vorwoche: 26.391). Zudem wurden den Angaben zufolge 1.244 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19 Erkrankung gemeldet. Das ist ein neuer Höchstwert. Der bisherige Höchstwert lag am 8. Januar bei 1.188. Die Gesamtzahl der Todesfälle erhöhte sich auf 43.881. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 151,2.
Am Morgen hatte es Unklarheiten über die neuen Zahlen gegeben. Das sogenannte RKI-Dashboard - eine Internetseite zu verschiedenen Zahlen des Infektionsgeschehens - hatte zwischenzeitlich einige Werte - darunter die Todesfälle - nicht mehr angezeigt. Das RKI war dazu am Donnerstagmorgen zunächst nicht zu erreichen.
Hamburg: Über 80-Jährige erhalten Infobriefe zur Impfung
Wer 80 Jahre oder älter ist, bekommt in diesen Tagen Post von der Stadt Hamburg: In dem Schreiben informiert die Sozialbehörde über die Corona-Impfungen und ruft dazu auf, einen Termin für das Impfzentrum in den Messehallen auszumachen.
484 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind binnen 24 Stunden 484 neue Corona-Fälle registriert worden. Am Vortag waren es 408, vor einer Woche 542. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter auf nun 92,3. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 15 auf 609. 68 Covid-19-Patienten werden in SH intensivmedizinisch betreut - 47 mit Beatmung.
Ausgangssperre - wie fühlt sich das an?
Wegen hoher Infektionszahlen herrscht seit Dienstagabend eine nächtliche Ausgangssperre im Landkreis Gifhorn. Nicht einmal Lieferdienste dürfen noch raus, um Essen zu bringen. Viele Gifhorner sind mit der Maßnahme einverstanden, wie ein NDR Reporter beim Ortsbesuch herausfand. "Gesundheit geht vor."
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NDR.de-Ticker am Donnerstag startet
Auch am heutigen Donnerstag, 14. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Mittwoch wurden 1.562 in Niedersachsen, 408 in Schleswig-Holstein, 396 in Hamburg, 372 in Mecklenburg-Vorpommern und 142 im Land Bremen registriert. Deutschlandweit wurden 19.600 Neuinfektionen und 1.060 neue Todesfälle verzeichnet.
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