Coronavirus-Blog: Polizei sperrt Steinhude für Tagesgäste
NDR.de hat Sie auch am Sonntag, 12. Juli, über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es wie gewohnt mit einem neuen Corona-Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- WHO: Rekordanstieg bei Corona-Neuinfektionen
- Häusliche Gewalt: Mehr Fälle in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern
- Polizei sperrt Steinhude für Tagesbesucher
- In Niedersachsen steht ein Großteil der Landgasthöfe vor der Pleite
- Sex-Arbeitende demonstrieren gegen Corona-Job-Verbot
- Niedersachsen meldet zwei neue Coronavirus-Fälle, Bremen und Hamburg je einen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern keine
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Wir beenden unsere Berichterstattung für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Am Montag macht das Team von NDR.de mit dem Coronavirus-Blog weiter. Schlafen Sie gut!
TV-Beiträge zur Corona-Krise in den NDR Regionalmagazinen
Auch am Sonntagabend haben die Regionalmagazine im NDR Fernsehen über die Corona-Lage im Norden berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Fußballspiel mit 5.000 Zuschauern in Frankreich
In Frankreich hat es wieder ein Fußballspiel mit Zuschauern gegeben. Der französische Meister Paris Saint-Germain trat zu einem Testspiel beim Zweitligisten Le Havre an und siegte 9:0. Im Stadion sahen etwa 5.000 Menschen die Partie. Viele Sitzreihen blieben leer, die Besucher mussten einen Mund-Nasenschutz tragen und Abstand zueinander halten. Die Partie war die erste seit März in einem Land der Top-5-Ligen in Europa (Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien), die vor Zuschauern stattgefunden hat. Wie es nach der Sommerpause in der neuen Saison weitergeht, ist in vielen Ländern noch unklar - auch in Deutschland.
Trittau: Mesch bleibt Bürgermeister - Wahl mit Hygieneregeln
In der Gemeinde Trittau (Kreis Stormarn) ist heute der bisherige Amtsinhaber Oliver Mesch (parteilos) erneut zum Bürgermeister gewählt worden. Er war einziger Kandidat und erhielt 86,49 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 32,35 Prozent. Rund 7.500 Menschen waren aufgerufen, zur Wahl zu gehen. Die Wahl sollte eigentlich bereits am 17. Mai stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie dann aber auf den 12. Juli verschoben. Für die Wahl wurden Hygienevorschriften aufgestellt. So waren die Bürger unter anderem aufgerufen, ihren eigenen Stift mitzubringen.
WHO: Rekordanstieg bei Corona-Neuinfektionen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen weltweiten Rekordwert an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Demnach sind in den vergangenen 24 Stunden mehr als 230.000 neue Erkrankungen registriert worden. Das ist die größte Zahl Neuinfizierter binnen eines Tages. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität ist seit Beginn der Pandemie insgesamt bei knapp 13 Millionen Menschen das Virus nachgewiesen worden. Am stärksten betroffen sind Menschen in den bevölkerungsreichen Ländern USA, Brasilien und Indien.
Studie: Die wenigsten Krankschreibungen wegen Corona in MV
Die geringe Infektionsquote im Land verhilft Mecklenburg-Vorpommern auch zur bundesweit niedrigsten Zahl an coronabedingten Krankschreibungen. Wie die Krankenkasse AOK heute mitteilte, waren unter ihren Versicherten im Land von März bis Mai je 100.000 Beschäftigte 157 wegen einer Corona-Infektion arbeitsunfähig. Der Bundesdurchschnitt lag demnach bei 474 je 100.000 Beschäftigten. Die höchste Zahl wies Baden-Württemberg (721) auf. Für die Datenanalyse wurden laut AOK die Krankschreibungen von bundesweit rund 11,6 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen ausgewertet. Dabei zeigte sich zudem, dass sich Frauen in der Hochphase der Coronavirus-Pandemie im Job häufiger infizierten als Männer. Als Grund wurde deren Tätigkeit in sogenannten systemrelevanten Berufen genannt, insbesondere im medizinischen und im Pflegedienst. Die Beschäftigten dieser Berufsgruppen erkrankten zweieinhalb Mal häufiger an Covid-19 als Durchschnitts-Beschäftigte.
Polizei sperrt Steinhude für Tagesbesucher
Die Polizei hat Steinhude am Steinhuder Meer heute für Tagestouristen gesperrt. Ab Mittag waren die Parkplätze belegt - und die wegen der Corona-Pandemie vorgeschriebenen Abstände konnten nicht mehr eingehalten werden, sagte ein Sprecher der Polizei Wunstorf. Die Beamten hatten zunächst mit Lautsprecherdurchsagen darauf hingewiesen, dass die Besucher Abstand halten sollen. Die Warteschlangen an den Verkaufsständen im Ort seien jedoch immer länger geworden, bis sich dann zu viele Menschen in Steinhude aufgehalten hätten. Die Polizei stellte Sperren und Schilder auf und wies mit Durchsagen im Radio auf die Sperrung hin. Am späten Nachmittag entspannte sich die Lage wieder, da viele Gäste wegfuhren. Die Sperrung wurde aufgehoben.
Boxen: Erster Universum-Kampfabend nach Pause im Autokino
Die Hamburger Universum Box-Promotion hat ihren ersten Kampfabend nach der Corona-Pause mit zwei Siegen abgeschlossen. Im Düsseldorfer Autokino gewann am Samstagabend IBO-Juniorenweltmeister James Kraft aus München gegen den Tschechen Karel Horejsek nach Punkten. Der 23 Jahre alte Halbschwergewichtler Kraft ist damit in 19 Profikämpfen unbesiegt. Im Superfedergewicht setzte sich die Hamburgerin Dilar Kisikyol in ihrem dritten Profikampf gegen die Tschechin Tereza Dvorakova einstimmig nach Punkten durch. Der Hamburger Ali Dohier trennte sich im Halbmittelgewicht vom Franzosen Fouad El Massoudi unentschieden.
Wie Kinder in der Corona-Krise leiden
Viele Wochen lang waren wegen der Corona-Beschränkungen Kitas und Schulen geschlossen. Expertinnen und Experten befürchten fatale Folgen für viele Kinder - und sind erleichtert, dass die wieder in der Kita sind.
Eine Corona-Neuinfektion in Bremen gemeldet
Im Vergleich zum Sonnabend gibt es im Land Bremen eine Neuinfektion mehr. Die Zahl der aktiven Corona-Infektionen gibt die Gesundheitsbehörde mit 34 an. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen im Land Bremen liegt bei 1.693.
Deutsche Bahn so pünktlich wie seit Jahren nicht mehr
Die Deutsche Bahn ist in der Corona-Krise so pünktlich wie seit Jahren nicht mehr. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren 83,5 Prozent aller Züge im Fernverkehr pünktlich unterwegs, wie das Unternehmen mitteilte. "Das ist der beste Wert seit 2008", erklärte Bahnchef Richard Lutz, wie tagesschau.de berichtete. Im gleichen Zeitraum 2019 lag die Pünktlichkeit im DB-Fernverkehr bei 77,2 Prozent.
"Zur deutlich gestiegenen Pünktlichkeit hat natürlich auch die geringe Anzahl der Züge während der Corona-Krise beigetragen", hieß es. Demnach erholt sich die Auslastung im Fernverkehr nur langsam und liegt derzeit im Schnitt bei rund 30 Prozent. Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Doch auch deutliche Fortschritte beim Baustellenmanagement, eine schnellere Instandsetzung von Zügen sowie generell weniger Störungen an der Infrastruktur hätten zu der Verbesserung beigetragen.
Zum neunten Mal in Folge keine Neuinfektion in MV
In Mecklenburg-Vorpommern ist den neunten Tag in Folge keine neue Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Die Zahl der landesweit registrierten Infektionsfälle blieb damit bei 804, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. An einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind im Nordosten bislang 20 Menschen, auch diese Zahl blieb erneut konstant. 781 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer - als genesen.
Umfrage: Bereitschaft zu Corona-Impfung sinkt
Die Bereitschaft zu einer Corona-Impfung ist einer Studie zufolge in Deutschland zuletzt gesunken. So sei der Anteil der Befürworter in den vergangenen drei Monaten von 70 auf 61 Prozent zurückgegangen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Sonntag unter Berufung auf eine Umfrage. Die Universität Hamburg hatte in Kooperation mit Hochschulen anderer EU-Staaten Tausende Menschen in mehreren Ländern gefragt, wie sie zu einer Impfung gegen das Coronavirus stehen. Bislang gibt es eine solche Impfung nicht.
Besonders gering ist die Impfbereitschaft in Deutschland den Angaben zufolge mit 52 Prozent in Bayern, in Norddeutschland sei sie hingegen mit 67 Prozent deutlich höher. Ein großer Anteil derjenigen, die sich derzeit nicht impfen lassen wollen oder unsicher sind, würden dies mit Angst vor Nebenwirkungen oder Unklarheit zur Sicherheit des Impfstoffes begründen, sagte Jonas Schreyögg, Leiter des Hamburg Center for Health Economics an der Uni Hamburg. Aufklärungskampagnen seien deshalb bereits jetzt sinnvoll.
Vielerorts mehr häusliche Gewalt
In einigen Bundesländern wie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern ist seit Beginn der Corona-Krise ein Anstieg von häuslicher Gewalt gemeldet worden. Wissenschaftler fanden kürzlich heraus, dass Frauen in Quarantäne und bei akuten finanziellen Sorgen während der Krise verstärkt Gewalt erfahren haben. Ein gesichertes Gesamtbild für Deutschland wird es laut Bundesfamilienministerium erst im November geben.
Städtetag ruft zur stärkeren Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf
Der Deutsche Städtetag hat die Bürger aufgefordert, trotz der anhaltenden Corona-Krise wieder verstärkt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich Fahrpersonal oder Fahrgäste überdurchschnittlich im Nahverkehr mit dem Coronavirus angesteckt hätten", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das zeige, dass die Schutzmaßnahmen wirkten, auch die Maskenpflicht. "Und wer wieder gerne unter den aktuellen Corona-Bedingungen ins Restaurant geht, kann mindestens genauso gut in den Bus, die U-Bahn oder die Straßenbahn steigen", betonte Dedy. Die Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität dürfe nicht durch das Coronavirus ausgebremst werden.
Solo-Konfirmationen in Kirchengemeinde Süsel
Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde Süsel im Kreis Ostholstein müssen trotz der Corona-Pandemie nicht auf einen feierlichen Konfirmationsgottesdienst verzichten. Statt wie üblich in einer Gruppe werden die 29 Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Laurentiusgemeinde in Einzelgottesdiensten eingesegnet. Die Idee sei ihm und seiner Kollegin beim Nachdenken darüber gekommen, wie man die Konfirmandenzeit trotz der Corona-Pandemie feierlich abschließen könne, sagte Pastor Matthias Hieber am Sonntag. Ein Vorteil sei, dass er mit seinen Predigten viel stärker auf jeden Einzelnen eingehen könne als in einem herkömmlichen Konfirmationsgottesdienst.
Nicht nur Drosten: NDR Podcasts zur Corona-Krise
Der NDR Info Podcast mit dem Virologen Prof. Drosten - das Coronavirus-Update - ist gerade im Sommerurlaub. Aber es gibt noch weitere NDR Podcasts, die sich mit den Folgen der Corona-Krise beschäftigen. Zwei stellen wir hier vor:
"Autokultur" in Hannover geht zu Ende: Insgesamt 100.000 Gäste
Die Corona-Krise hat die Veranstalter-Branche schwer getroffen. Die Agenturen Hannover Concerts und event it wurden deshalb kreativ und riefen die Veranstaltungsreihe "Autokultur" ins Leben. Mehr als zwei Monate haben Künstlerinnen und Künstler Jubel und Hupkonzerte auf dem Schützenplatz in Hannover ausgelöst. Insgesamt rund 100.000 Gäste zählten die Veranstalter. Heute geht die "Autokultur" zu Ende.
Eine Neuinfektion in Hamburg gemeldet
In Hamburg bleibt die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf niedrigem Niveau. Heute wurde ein neuer Fall gemeldet, gestern war es ebenfalls nur einer gewesen. Insgesamt verzeichnet die Hansestadt nun 5.230 Corona-Infektionen - 4.900 Patienten gelten aber bereits wieder als genesen.
Viele Landgasthöfe stehen vor dem Aus
Der Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (Dehoga) sieht aufgrund der Corona-Pandemie 80 Prozent der Landgasthöfe in ihrer Existenz bedroht. Viele der Einrichtungen würden nur für Feiern gebucht. Derzeit dürfen dabei jedoch höchstens 50 Personen anwesend sein. Der Rettungsschirm der Landesregierung über 120 Millionen Euro reicht laut Dehoga nicht aus.
Alternativkonzept in Corona-Zeiten: Musikclub stellt auf Barbetrieb um
Die Situation von Musikclubs und Diskotheken ist in Corona-Zeiten schwierig. In Kiel kann der Luna Club dank eines Alternativkonzeptes wieder öffnen.
Hörfunk-Beiträge von NDR Info zur Corona-Krise
Auch heute berichtet der NDR Hörfunk ausführlich über die Corona-Krise. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Niedersachsen: Sauberere Luft in Zeiten von Corona
Die Corona-Pandemie hat offenbar einen positiven Nebeneffekt auf die Luftverschmutzung in niedersächsischen Städten. Diese ist in der Krise deutlich zurückgegangen. An den sieben Verkehrsmessstationen des Landes lag der Monatswert für Stickstoffdioxid in der Luft im Juni unter dem Vorjahreswert, wie aus vorläufigen Daten des Umweltministeriums hervorgeht.
Sinkende Zahl von Corona-Antikörpern dämpft Hoffnung auf Impfstoff
Neue Untersuchungen von genesenen Covid-19-Patienten dämpfen die Hoffnung auf eine lang anhaltende Immunität und damit auch auf eine lange Wirksamkeit einer möglichen Impfung. Bluttests der ersten Corona-Patienten in Deutschland, die Ende Januar in der München Klinik Schwabing behandelt wurden, zeigten ein deutliches Absinken der Anzahl von sogenannten neutralisierenden Antikörpern im Blut, berichtet Clemens Wendtner, Chefarzt der dortigen Klinik für Infektiologie. Dies deute darauf hin, dass nach durchgemachter Krankheit eine Neuansteckung möglich sei.
Auch chinesische Forscher haben festgestellt, dass die Antikörper nach zwei Monaten vor allem bei Patienten mit symptomfreiem Verlauf stark zurückgehen, aber auch bei tatsächlich erkrankten Patienten sollen die Werte deutlich fallen. Patienten mit wenig Symptomen hätten zudem weniger Antikörper und somit eine schwächere Immunantwort entwickelt.
Niedersachsen: Zwei bestätigte Neuinfektionen
Nach zuvor elf (Sonnabend) und 21 (Freitag) bestätigten Neuinfektionen meldet das Bundesland Niedersachsen heute zwei neue Corona-Fälle. Die Gesamtzahl steigt damit seit Beginn der Pandemie auf 13.767. Verstorben sind nun 644 Menschen nach einer Covid-19-Erkrankung. Als genesen gelten etwa 12.700 Patienten, die sich mit dem Virus infiziert hatten. Pro 100.000 Einwohner gab es in den vergangenen sieben Tagen in Niedersachsen 1,2 bestätigte Corona-Fälle.
Prostituierte fühlen sich von der Politik im Stich gelassen
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie können Sexarbeiterinnen und Bordell-Betreiber kein Geld mehr verdienen. Während Friseure, Kosmetikerinnen und Masseure längst wieder arbeiten dürften, droht Prostituierten die Arbeit in der Illegalität. Dabei hätten Hurenverbände längst Konzepte zum sicheren Arbeiten auch unter Corona vorgelegt, meint der Bundesverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen. Gestern Abend protestierten etwa 400 Menschen in der Herbertstraße auf St. Pauli für die Wiedereröffnung von Bordellen.
RKI meldet 248 Neuinfektionen in Deutschland
In den vergangenen 24 Stunden sind dem Robert Koch-Institut deutschlandweit 248 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle nach einer Ansteckung mit dem Erreger stieg demnach um drei auf insgesamt mehr als 9.060 an.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über den Verlauf der Pandemie in den norddeutschen Bundesländern anhand der Zahlen der diagnostizierten Neuinfektionen. Allerdings sind die jeweils neuen Zahlen nicht komplett. Die Behörden melden immer noch neue Fälle nach. Das lässt sich auch am Verlauf der Säulen erkennen: An Wochenenden werden weniger Fälle bekannt, zu Wochenbeginn gibt es einen höheren Ausschlag wegen der Nachmeldungen, die am Sonnabend und Sonntag liegen blieben.
NDR.de Newsletter: Infos zur Corona-Krise
Montags bis freitags verschickt NDR.de am Nachmittag einen Newsletter mit den wichtigsten Infos zu den Folgen der Corona-Krise für Norddeutschland. Wenn auch Sie verlässlich per Mail informiert werden wollen, melden Sie sich gerne kostenlos an.
Polizei verzeichnet keine Zunahme häuslicher Gewalt
In Niedersachsen und Schleswig-Holstein gibt es bislang keine Hinweise auf eine Zunahme von häuslicher Gewalt in der Corona-Krise. "Nach aktuellem Stand hat die Niedersächsische Landespolizei keinen pandemiebedingten Anstieg von Straftaten im Kontext häuslicher Gewalt registriert", teilte die Sprecherin des Sozialministeriums mit. Wie viele Menschen häusliche Gewalt erlebten, ohne dass es eine Anzeige gegen den Täter gab, ist aber unklar. In Schleswig-Holstein stagnierten die registrierten Fallzahlen weiter auf niedrigem Niveau, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings sei mit Blick auf die Zahl der angezeigten Fälle auch zu berücksichtigen, dass die Corona-Situation möglicherweise das Anzeigeverhalten beeinflusst. So gebe es weniger Sozialkontrolle durch Schule, Freunde, Verwandte, Ärzte und Betreuer.
Corona-Folgen: Wahl in Trittau mit dem eigenen Stift
Die Folgen der Corona-Pandemie mit den Hygieneregeln beeinflussen auch die Bürgermeisterwahl heute im schleswig-holsteinischen Trittau: Wer ins Wahllokal geht, soll seinen eigenen Stift von zu Hause mitbringen.
Niedersachsen plant keinen Gnadenerlass
In Niedersachsen können Straftäter, die wegen nicht gezahlter Geldstrafen ins Gefängnis müssen, nicht auf dauerhafte Haftverschonung hoffen. Ein Gnadenerlass nach Berliner Vorbild in der Corona-Krise sei nicht geplant, sagte Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Niedersachsen hatte im Zuge der Corona-Pandemie die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen vorübergehend ausgesetzt - unter anderem, um die Einschleppung des Virus in Gefängnisse zu vermeiden. Bislang gab es in Niedersachsen lediglich vier bestätigte Fälle von Covid-19-Erkrankungen in den Justizvollzugsanstalten, die Betroffenen sind inzwischen wieder gesund. Wer nicht zahlen kann, wird seit Ende Juni wieder dazu aufgefordert, seine Ersatzfreiheitsstrafe abzusitzen. "Die Strafe für begangenes Unrecht mit einem Federstrich aus dem Ministerium zu beseitigen, das halte ich nicht für richtig", sagte Havliza. "Hinter jeder Ersatzfreiheitsstrafe steht eine begangene Straftat, die in einem gerichtlichen Verfahren mit einer Geldstrafe geahndet wurde."
MV: Land bezahlt ein Viertel der Corona-Soforthilfen
Von den rund 345 Millionen Euro ausgezahlten Corona-Soforthilfen in Mecklenburg-Vorpommern sind 26 Prozent Landesmittel, der Rest kommt vom Bund. Etwa 1.000 der insgesamt gut 43.000 Anträge von Selbstständigen und Unternehmen sind noch in Bearbeitung, wie das Wirtschaftsministerium auf Anfrage mitteilte. Mehr als 36.200 Anträge sind den Angaben zufolge bewilligt worden - etwa 33.300 kamen demnach von Unternehmen mit maximal zehn Mitarbeitern. Etwas mehr als 5.500 Formulare wurden zurückgezogen oder abgelehnt. Bei den von Bund und Ländern im Frühjahr beschlossenen Soforthilfeprogrammen bekommen Solo-Selbstständige, Kleinunternehmer und Mittelständler - je nach Größe des Unternehmens - Zuschüsse zwischen 9.000 und 60.000 Euro.
Keine Neuinfektion in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Schleswig-Holstein seit Beginn der Pandemie bleibt bei 3.206. Wie das Gesundheitsministerium gestern Abend mitteilte, wurde binnen eines Tages keine Neuinfektion gemeldet. In den vergangen drei Tagen waren es insgesamt zwölf gewesen. 154 Menschen sind in SH nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben, etwa 3.000 Patienten gelten inzwischen wieder als genesen.
Forderung an die Politik: Sex-Arbeitende demonstrieren in Hamburg
Sexarbeiterinnen, Sexarbeiter und Bordell-Betreibende aus ganz Deutschland verlangen, dass trotz der Corona-Krise endlich wieder Leben in die Bordelle kommt: Dafür haben am Samstagabend in Hamburg-St. Pauli nach Polizeiangaben rund 400 Menschen demonstriert. Die Tore zur Herbertstraße wurden sogar für Frauen geöffnet
TV-Beiträge zur Corona-Krise in den NDR Regionalmagazinen
Auch gestern Abend haben die Regionalmagazine im NDR Fernsehen ausführlich über die Corona-Lage im Norden berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Demonstration gegen Corona-Regeln in Hamburg
Auf dem Jungfernstieg haben gestern rund 250 Menschen gegen die Auflagen zum Schutz vor dem Coronavirus demonstriert. Laut Polizei verfolgten etwa 40 Beobachter aus dem linken Spektrum das Geschehen außerhalb des abgesperrten Bereichs.
Der NDR.de Live-Ticker am Sonntag startet
Guten Morgen aus der NDR.de-Redaktion! Auch an diesem Sonntag berichten wir wieder mit einem Live-Ticker über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für die norddeutschen Bundesländer. Neben Nachrichten gibt es hier Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bleibt in Norddeutschland auf einem niedrigen Niveau. Am Sonnabend wurden nur 16 weitere Covid-19-Erkrankungen gemeldet. Niedersachsen meldete elf neue Corona-Fälle, Schleswig-Holstein vier, Hamburg einen. In Mecklenburg-Vorpommern gab zum achten Mal in Folge keinen neuen Fall, auch in Bremen wurde keine Neuinfektion gemeldet. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 11. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 10. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 9. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 8. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 7. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 6. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 5. Juli