Corona-Blog: Gütersloher in Niedersachsen früher willkommen
NDR.de hat Sie auch am Mittwoch, 8. Juli, über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag setzen wir die Berichterstattung mit einem neuen Ticker fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bundeswirtschaftsminister Altmaier informiert über neue Corona-Hilfen
- Niedersachsen: Urlauber aus Gütersloh können ab Sonnabend einreisen
- Hamburgs Bürgermeister Tschentscher verteidigt Maskenpflicht
- Osnabrück: Vergleich nach fristloser Kündigung wegen Corona-Verstoß
- 14 neue Infektionen in Niedersachsen, fünf in Schleswig-Holstein, sechs in Hamburg und keine in Mecklenburg-Vorpommern
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Gute Nacht, Norddeutschland!
Wir beenden unseren Live-Ticker zur Corona-Lage im Norden für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Morgen früh geht es weiter.
Spahn spricht sich für lange Maskenpflicht aus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut vor zu frühen Lockerungen beim Tragen von Alltagsmasken in der Corona-Krise gewarnt. Um das Risiko zu reduzieren, gebe es in bestimmten Situationen eine Maskenpflicht, sagte der CDU-Politiker am Abend. Dafür gelte aus seiner Sicht: "Lieber drei Wochen zu spät aufgehoben als drei Wochen zu früh." Masken zu tragen, sei nicht immer angenehm, es sei aber im Vergleich zu anderen Beschränkungen ein "relatives mildes Mittel". Wichtig sei dies vor allem, wenn Abstände nicht einzuhalten seien wie etwa im öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen.
Corona-Krise macht Salzgitter AG zu schaffen
Wegen der Corona-Krise stehen immer noch in vielen Fabriken die Bänder still - das trifft auch den Stahlkonzern Salzgitter AG. Heute kamen Konzernspitze und Aktionäre zur Online-Hauptversammlung zusammen. Zum ersten Mal seit 22 Jahren wird für das Jahr 2019 keine Dividende ausgeschüttet. Die Nachfrage nach Stahl ist eingebrochen, der Konzern hat weitgehend Kurzarbeit angemeldet und Investitionen zurückgefahren. Außerdem haben den Angaben zufolge Hunderte Führungskräfte im In- und Ausland einem freiwilligen Gehaltsverzicht zugestimmt.
Tschentscher: Nicht zu stark während der Corona-Krise sparen
Hamburgster Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will trotz der immensen finanziellen Belastungen durch die Corona-Krise keine Abstriche bei den Vorhaben im neuen Koalitionsvertrag mit den Grünen machen. Es gebe zwar keinen Spielraum für neue Luxus-Vorhaben, aber man dürfe sich auch nicht in die Krise hineinsparen und sie so verschlimmern, sagte Tschentscher im Interview mit dem Hamburg Journal.
Niedersachsen: Urlauber aus Gütersloh können ab Sonnabend einreisen
Das Land Niedersachsen lässt Urlauber aus dem Kreis Gütersloh nun doch schon von diesem Sonnabend (11. Juli) an wieder ins Land einreisen. Das sagte eine Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit Schulferien. Viele Menschen von dort verbringen ihren Urlaub gerne an der Nordseeküste in Niedersachsen, Bettenwechsel in der Hochsaison ist in der Regel samstags. Zuvor hatte sich Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer bei Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) für die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Menschen aus seiner Heimat eingesetzt.
Neue Corona-Hilfen ab kommender Woche
Selbständige und Mittelständler, die unter den Folgen der Corona-Krise leiden, können von kommender Woche an weitere Hilfen beantragen. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sind für jeden Antragsteller maximal 150.000 Euro vorgesehen. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden. Konkret werden die Zuschüsse für Fixkosten wie Miete und Versicherungen gewährt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Selbständigen und Mittelständler einen deutlichen Umsatzrückgang nachweisen. Außerdem dürfen sie die Hilfen nur über einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer beantragen. So will die Bundesregierung Betrugsfälle vermeiden. Größere Unternehmen sollen zusätzliches Eigenkapital, Bürgschaften oder Notkredite aus dem sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds bekommen. Die EU-Kommission hat den Fonds mit einem Volumen von 600 Milliarden Euro heute gebilligt.
Fußballspiele mit Zuschauern - wie könnte das aussehen?
Wann werden die Fußballstadien wieder für die Fans geöffnet? Das Bundesland Sachsen kann sich das zum Start der neuen Saison zumindest vorstellen.
Keine Corona-Neuinfektionen in MV
In Mecklenburg-Vorpommern ist erneut keine neue Coronavirus-Infektion gemeldet worden. Insgesamt wurden im Nordosten bisher 804 Infektionen registriert, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) mitteilte.
Cloppenburger Kreistag will weiterhin Werkverträge
Mit einer Resolution hat sich der Cloppenburger Kreistag gegen eine Abschaffung von Werkverträgen ausgesprochen. Statt der Abschaffung sollten die Gleichberechtigung der Werkvertrags-Arbeiter und faire Arbeits- und Wohnverhältnisse stärker gesichert werden.
Landrat schreibt Länderchefs: Reise-Hürden für Gütersloher aufheben
Mit einer E-Mail an die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat sich Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer für die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Menschen aus seiner Heimat eingesetzt. "Die Menschen aus dem Kreis Gütersloh sind die Ausgrenzung und Stigmatisierung satt", schrieb der CDU-Politiker laut Mitteilung an Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sowie dessen schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther (CDU). Niedersachsen hebt die Einschränkungen für Übernachtungsgäste aus dem Kreis Gütersloh erst am Montag auf. Bis dahin müssen sie einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Auch nach Schleswig-Holstein dürfen Reisende aus Gütersloh derzeit nur dann, wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können - oder sich unverzüglich in Quarantäne begeben.
SH bekommt Schutzmasken-Spende aus China
Schleswig-Holstein hat von seiner chinesischen Partnerregion Zhejiang eine Spende von 10.000 FFP-2-Schutzmasken erhalten. Staatskanzleichef Dirk Schrödter nahm die Masken symbolisch in Empfang. "Mit der Region Zhejiang pflegen wir bereits seit 34 Jahren eine stabile und erfolgreiche Partnerschaft", sagte er. Wie gut solche Partnerschaften funktionieren, zeige sich vor allem in Krisenzeiten. Schrödter ist Co-Vorsitzender der gemeinsamen Förderkommission.
Lloyd schließt deutsche Schuh-Produktion
Schuh-Hersteller Lloyd zieht die Notbremse und schließt seine deutsche Produktion im niedersächsischen Suhlingen (Landkreis Diepholz). Die Absatzzahlen sind nach Unternehmensangaben wegen der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen. Nun sollen 150 Mitarbeiter gehen.
Zirkus Charles Knie eröffnet Freizeitpark
Weil der Zirkus Charles Knie wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht mehr auf Tour gehen kann, eröffnet er auf dem Gelände seines Winterquartiers einen Freizeitpark. "Wir sind Zirkusmenschen, wir wollen auftreten und Familien und Kindern Entertainment bieten", sagte Zirkuschef Sascha Melnjak. Auf dem Hof in Einbeck-Volksen (Landkreis Northeim) gibt es ab Freitag einen Streichelzoo, Hüpfburgen, einen Mitmach-Zirkus sowie zweimal täglich eine Pferde- und Kleintier-Show. Zudem sind auf den Weiden unter anderem Zebras, Lamas sowie Kamele zu bewundern. Darüber hinaus wird vom 31. Juli an sechs Mal abends ein Sommer-Varieté veranstaltet.
MV ergänzt Hilfsprogramm des Bundes mit bis zu 22 Millionen Euro
Das 25 Milliarden schwere Corona-Hilfsprogramm des Bundes für angeschlagene Unternehmen wird von der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 22 Millionen Euro zusätzlich unterstützt. "Für unsere Unternehmen greift zusätzlich zum Bundesprogramm die landesspezifische Unterstützung - und das mit einer einmaligen Antragstellung", teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) heute in Schwerin mit. Die landesspezifische Komponente sei in das Verfahren der Überbrückungshilfe integriert. MV ergänze die Bundeshilfen mit zusätzlichen Mitteln bei den Personalkosten, die nicht durch Kurzarbeitergeld abgedeckt seien. Bei einem Umsatzrückgang von mehr als 70 Prozent gebe es in den Monaten Juni bis August 1.000 Euro monatlich pro Vollzeitbeschäftigten. Bei einem Umsatzrückgang von 40 bis 49 Prozent gebe es 600 Euro pro Vollzeitarbeitnehmer, 700 Euro bei 50 bis 70 Prozent weniger Umsatz. Die Personalkosten für Beschäftigte, die teilweise noch in Kurzarbeit seien, würden anteilig berücksichtigt.
Corona-Pandemie trifft Buchbranche schwer
Die durch Corona bedingten Ladenschließungen im Frühjahr haben der Buchbranche massiv zugesetzt. In den vier Wochen vom 23. März bis 19. April lag der Umsatz etwa zwei Drittel unter dem des Vorjahreszeitraums, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. Über alle Absatzwege hinweg inklusive Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt sowie E-Commerce sei der Umsatz im selben Zeitraum um 46 Prozent zurückgegangen. Der Buchbranche sei es in den vergangenen Wochen jedoch gelungen, ihre Verluste kontinuierlich zu reduzieren, berichtete der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis.
MV: Mehr Urlauber aus Bayern und Baden-Württemberg
Die Tourismusbranche im Osten Mecklenburg-Vorpommerns spürt nach Ansicht des parlamentarischen Staatssekretärs für Vorpommern, Patrick Dahlemann, einen verstärkten Zuspruch aus den südlichen Bundesländern. In diesem Jahr könnten mehr Gäste aus Bayern und Baden-Württemberg auf den Inseln, aber auch im Binnenland begrüßt werden, sagte Dahlemann heute in Zingst auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. "Unser Ziel ist es, sie auch dauerhaft für uns zu gewinnen." Der verstärkte Trend zu Reisen an die Küsten war von Touristikern als ein Effekt der Corona-bedingten Beschränkungen im internationalen Reiseverkehr erwartet worden. Gleichzeitig verteidigte Dahlemann das weiter bestehende Einreiseverbot für Tagestouristen aus anderen Bundesländern. "Die mangelnde Nachvollziehbarkeit von Infektionsketten könnte den guten Saisonstart gefährden. Deshalb müssen wir auch hier behutsam vorgehen."
Corona-Regeln missachtet: Verfahren endet mit Vergleich
Das Verfahren um eine fristlose Kündigung wegen missachteter Abstands-Regeln eines Mitarbeiters ist vor dem Arbeitsgericht Osnabrück mit einem Vergleich zu Ende gegangen. Der Mann darf bis Ende August weiter im Betrieb arbeiten.
2.000 leere Stühle gegen Stellenabbau bei Airbus
Als Zeichen des Protests gegen die Kürzungspläne bei Airbus hat die Gewerkschaft IG Metall am Mittag 2.000 Plastikstühle vor dem Haupteingang des Werks in Finkenwerder aufgestellt - einige davon mit Fotos von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern versehen.
Mediziner mahnen bei Fußballspielen mit Publikum zur Vorsicht
Sachsen überlegt, vom 1. September an wieder Publikum in den Fußballstadien zuzulassen. Erstligist RB Leipzig hat sogar ein Hygiene-Konzept entwickelt, das etwas mehr als 20.000 Zuschauer ab September vorsieht. Doch ist das eine gute Idee? Mediziner sind skeptisch.
Hamburgs Innensenator Grote entschuldigt sich bei Polizei
Nach dem umstrittenen Stehempfang hat sich Innensenator Andy Grote (SPD) in einem Schreiben auch bei der Hamburger Polizei entschuldigt. Ihm sei klar, "dass ich es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei Hamburg mit meinem Verhalten sehr schwer gemacht habe, gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt die Einhaltung der Eindämmungsverordnung einzufordern", steht in dem Brief.
Jugendherbergen in SH vor dem Aus?
Für die Jugendherbergen in Schleswig-Holstein ist es bisher ein hartes Jahr. Zwei Monate Corona-Zwangspause und unzählige abgesagte Gruppenfahrten führten zu Verlusten in Millionenhöhe. Es ist noch nicht klar, ob sich alle 39 Jugendherbergen im Land halten lassen.
SH startet mit Pflegebonus-Auszahlung
Pflegekräfte in Altenheimen können sich bald über eine Bonuszahlung freuen. Krankenhausmitarbeiter müssen sich dagegen noch gedulden.
Bremens Innensenator Mäurer rügt Fan-Randale
Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer hat die Fan-Randale nach dem Relegationserfolg von Werder Bremen in der Nacht zu Dienstag scharf kritisiert. "Kein noch so knappes Fußball-Ergebnis rechtfertigt, dass alle Bedenken in Sachen Corona so hemmungslos über Bord geworfen und zudem Polizeibeamte ohne Skrupel attackiert werden", sagte der SPD-Politiker dem "Weser-Kurier". Mäurer sieht in den Vorfällen im Bremer "Viertel" nicht nur einen Zusammenhang mit dem Werder-Spiel am Montagabend. "Sie sind eine Fortsetzung dessen, was wir schon seit mehreren Wochen beobachten: eine sorglose, bierselige Stimmung, eine mit steigendem Alkoholkonsum zunehmende Unbelehrbarkeit und Aggressivität und damit einhergehend massive Verstöße gegen die Corona-Verordnung", sagte er.
EU-Kommission genehmigt deutschen Rettungsschirm für Unternehmen
Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben den von der Bundesregierung eingerichteten Rettungsschirm für Unternehmen genehmigt. Sie gelangten zu dem Schluss, dass der mit einem Budget von 600 Milliarden Euro ausgestattete Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) mit den in der Corona-Krise gelockerten EU-Regeln im Einklang steht. Es sind demnach keine unverhältnismäßigen Wettbewerbsverzerrungen zu erwarten. Ziel des Fonds ist es, Unternehmen mit Kapital zu versorgen, die in der Corona-Krise unverschuldet in Schwierigkeiten geraten sind, wie zum Beispiel die Lufthansa.
Hamburgs Bürgermeister verteidigt Maskenpflicht
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat im Sommerinterview mit NDR 90,3 die Pflicht zum Tragen von Corona-Schutzmasken verteidigt. Über ein Ende jetzt schon zu entscheiden, wäre sehr unvorsichtig, sagte Tschentscher. Angesichts der unklaren Lage wegen der Reiserückkehrer sei es besser, sich erst anzuschauen, wie sich die Infektionsdynamik entwickele. Eine zweite Corona-Welle erwarte er nicht, "aber wenn sie käme, würde es wirklich sehr schwer" - insbesondere für die ohnehin schon geschwächte Wirtschaft.
Kulturstaatsministerin Grütters: Chöre sollen Corona-Hilfen beantragen
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat Chöre dazu aufgerufen, Corona-Hilfen zu beantragen. "Alle privat finanzierten Chöre können Hilfe beantragen und sollten prüfen, ob sie im Rahmen dieses Förderprogramms Unterstützung finden können", sagte Grütters den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dabei helfe das Programm "Neustart Kultur". 150 Millionen Euro seien für die überwiegend privatwirtschaftlich organisierte Musikkultur vorgesehen. Die Lage der Chöre sei derzeit "extrem schwierig", sagte die Kulturstaatsministerin weiter. Sie hoffe, dass Chöre "unter den gebotenen Auflagen" bald wieder aktiv sein können.
Sechs Corona-Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg hat es sechs weitere bestätigte Coronavirus-Neuinfektionen gegeben. Damit beträgt die Zahl der seit dem Ausbruch der Pandemie infizierten Hamburgerinnen und Hamburger 5.228, wie die Gesundheitsbehörde auf ihrer Homepage mitteilte. Neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden nicht gemeldet. Etwa 4.900 der Infizierten gelten nach Schätzung des RKI als genesen.
Niedersachsen meldet 14 Neuinfektionen
Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) hat 14 Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 registriert. Damit sind insgesamt 13.714 Fälle in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und gemeldet worden. 642 an Covid-19 Erkrankte wurden als verstorben gemeldet (plus 2 im Vergleich zum Vortag). Als genesen gelten in Niedersachsen 12.517 Infizierte (91,3 Prozent aller Fälle).
Niedersachsens Agrarministerin: Krise als Chance gegen Werkverträge
Für Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast ist die Corona-Krise eine "historische Chance", um gegen Werkverträge vorzugehen. Das sagte die CDU-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie sei absolut für ein Verbot dieser Verträge in der Fleischwirtschaft und hoffe, dass es gelinge, dieses durchzusetzen. "Es ist ein unhaltbarer Zustand, was in und um die Schlachthöfe passiert", sagte sie der Zeitung. "Es haben alle gewusst und lange weggeschaut, was da mit den Werkverträgen und den Arbeitern passiert", sagte Otte-Kinast weiter. Verbraucher müssten sich das ebenso wie Politiker auf allen Verantwortungsebenen vorwerfen lassen. Die Bundesregierung plant Gesetzesverschärfungen in der Branche. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will noch in diesem Monat einen Gesetzentwurf vorlegen. Das Kabinett hatte Ende Mai Eckpunkte beschlossen. Kern ist ein weitgehendes Verbot von Werkverträgen zum 1. Januar 2021.
397 neue Corona-Fälle in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 397 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 197.341 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI heute Morgen meldete. 9.036 mit dem Virus infizierte Menschen starben demnach - das sind zwölf mehr als am Vortag. Bis Montag hatten etwa 182.700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das waren etwa 500 mehr als noch einen Tag zuvor.
Fridays for Future: Erstmals wieder Proteste in Niedersachsen
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind für diesen Freitag in mehreren niedersächsischen Städten Klimaproteste von Fridays for Future angekündigt. Im Mittelpunkt steht das kürzlich beschlossene Kohleausstiegsgesetz. 2038 wird demnach in Deutschland das letzte Kohlekraftwerk stillgelegt. Den Kritikern geht das nicht schnell genug. Wegen der Pandemie hatte Fridays for Future in den vergangenen Monaten nur vereinzelt Straßenproteste organisiert. Für Freitag sind nun in Göttingen, Hann. Münden, Leer und Lüneburg Aktionen angekündigt.
Fünf neue Infektionen in Schleswig-Holstein
Im nördlichsten Bundesland hat es seit Dienstag fünf weitere Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Damit stieg die Gesamtzahl der in Schleswig-Holstein nachweislich Erkrankten auf 3.194 Personen.
44.400 Tests in Pflegeheimen in MV - nur ein einziger positiv
In Mecklenburg-Vorpommern sind unter Bewohnern und Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen bislang knapp 44.400 Abstrichtests auf das Coronavirus erfolgt. Wie das Gesundheitsministerium in Schwerin mitteilte, war davon nur ein Test positiv. Dabei handelt es sich nach dpa-Informationen um eine Mitarbeiterin in der Küche eines Pflegeheims im Kreis Ludwigslust-Parchim. Das Ergebnis zeigt laut Ministerium, dass die Hygienemaßnahmen in den Einrichtungen wirksam sind. Es gehe vor allem darum, insbesondere asymptomatische Erkrankte frühzeitig entdecken zu können, hieß es vom Ministerium. Die 3,5 Millionen Euro teure Testreihe soll noch bis Ende Juli fortgesetzt werden. Der Rostocker Mikrobiologe Andreas Podbielski äußerte erneut Zweifel am Sinn der Testreihe. "Das Ergebnis spiegelt die allgemeine Virusausbreitung in der Bevölkerung wider. Es gibt kaum Covid-19-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern, warum soll es dann unter den Pflegebediensteten anders sein?"
Aktionstag gegen Stellenabbau bei Airbus im Norden
Die Gewerkschaft IG Metall hat für heute zu einem bundesweiten Aktionstag gegen den Stellenabbau beim Flugzeugbauer Airbus aufgerufen. Allein am Standort Hamburg-Finkenwerder will der Konzern im Zuge der Corona-Krise 2.300 Arbeitsplätze streichen. Insgesamt arbeiten 14.600 Menschen für Airbus in Hamburg. Als Zeichen des Protests gegen die Kürzungspläne will die Gewerkschaft am Mittag 2.000 Stühle vor dem Haupteingang des Airbus-Werks in Finkenwerder aufstellen.
Fristlose Kündigung nach angeblichem Verstoß gegen Corona-Regeln
Am Osnabrücker Arbeitsgericht wird heute ein wegweisendes Urteil erwartet. Ein Angestellter, dem fristlos gekündigt wurde, klagt auf Wiedereinstellung. Der Kündigungsgrund war ein Foto, das ihn als Verweigerer der Corona-Regeln zeigen soll. Der Mann war bis zu seiner Entlassung bei einem Betrieb in Bissendorf mit dem Bau von Pumpen beschäftigt. Ende März soll er ein Bild von sich und fünf weiteren Männern in enger Runde in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht haben. Die Bildunterschrift dazu: "Quarantäne bei mir" mit lachenden Smileys.
Gegen die Langeweile in den Schulferien
Diese Sommerferien sind anders. Das spüren auch Kinder und Jugendliche, zumal viele Ferien-Angebote wegfallen. In Bad Doberan will man den Mädchen und Jungen dennoch etwas bieten.
Aus dem NDR Fernsehen: Die Corona-Krise im Norden
Das Coronavirus und seine Auswirkungen - auch gestern Abend war das Thema im NDR Fernsehen. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Der NDR.de Live-Ticker am Mittwoch startet
Guten Morgen aus der NDR.de-Redaktion! Wir berichten auch heute wieder mit einem Live-Ticker über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für die norddeutschen Bundesländer. Neben Nachrichten gibt es hier Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am Dienstag wurden in Norddeutschland insgesamt 31 neue Coronavirus-Fälle bestätigt: davon 25 in Niedersachsen und je zwei in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde keine Neuinfektion gemeldet. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 7. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 6. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 5. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 4. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 3. Juli
- Coronavirus-Blog Die Lage am Donnerstag, 2. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 1. Juli