Coronavirus-Blog: Debatte um Ende aller Corona-Beschränkungen
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 18. September 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- KBV-Chef für "Freedom Day" Ende Oktober - FDP-Politiker Ullmann reagiert abwartend
- Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen: Forderung nach "Freedom Day" ist zynisch
- Lauterbach warnt vor "schwierigem Herbst"
- Neue Corona-Verordnung in Hamburg gilt: Größere private Feiern möglich
- Große Unis in Niedersachsen wollen zurück zur Präsenz-Lehre
- MV: Hochschulen und Unis peilen mehr Präsenzunterricht an
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 719 in Niedersachsen, 160 in Schleswig-Holstein, 150 in Hamburg, 61 in Mecklenburg-Vorpommern und 102 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 8.901 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 72,0
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Sonntag früh starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
MV: Hochschulen und Unis peilen mehr Präsenzunterricht an
Die Universitäten und Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern starten in knapp einem Monat in das Wintersemester. Auf Videokonferenzen und andere Onlineveranstaltungen wollen die Unis dabei weitestgehend verzichten. An der Universität Rostock beispielsweise wollen die Verantwortlichen geimpfte und genesende Studenten mit Mund-Nasen-Schutz ohne weitere Abstandsregeln in die Seminarräume und Vorlesungssäle lassen. Studierende ohne Immunisierung sollen mit Abstand in gesonderten Bereichen unterrichtet werden. Darüber hinaus sind zwei Corona-Tests die Woche geplant. Gleichzeitig strebe die Uni Rostock an, möglichst viele Veranstaltungen in hybrider Form anzubieten.
Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen: Forderung nach "Freedom Day" ist zynisch
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat die Kassenärztliche Vereinigung für ihre Forderung nach einem sogenannten "Freedom Day" kritisiert. Auf NDR Info sagte Dahmen, es gebe noch zu viele Ungeimpfte. "Jetzt so zu tun, als sei die Pandemie ein Privatvergnügen und Ungeimpfte letztlich selbst dran Schuld und wir könnten uns jetzt von allen Schutzmaßnahmen verabschieden, das halte ich für zynisch", so Dahmen. Außerdem widerspreche die Forderung der Haltung, die die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte vertrete. Für eine Lockerung der Maßnahmen bräuchte es eine Impfquote bei den über 60-Jährigen von deutlich über 90 Prozent, in der Gesamtbevölkerung bei den impffähigen Personen von über 80 Prozent. "Es wäre gut, wenn die Kassenärztliche Vereinigung sich hier auf das Impfen konzentriert, hier mehr Tempo macht", so der Grünen-Politiker. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, hatte sich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" für einen "Freedom Day" am 30. Oktober nach britischem Vorbild ausgesprochen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält das Enddatum 30. Oktober für ethisch nicht vertretbar. Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann findet es zwar richtig, ein Ende der Corona-Maßnahmen anzupeilen. Es sei aber noch zu früh, ein konkretes Datum zu nennen, sagte Ullmann auf NDR Info.
Städtetag fordert weitere kreative Impf-Aktionen
Nach der Aktionswoche für Corona-Impfungen fordert der Städtetag eine Fortsetzung kreativer Maßnahmen. "Gelegenheit macht Impfungen. Umso wichtiger ist es, dass es diese wirksamen Angebote auch nach dem Ende der Impfzentren zum 1. Oktober 2021 gibt", sagte Städtetag-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Man müsse den Menschen eine Impfung dort anbieten, wo sie sich im Alltag aufhielten.
Spahn will Nachweis durchgemachter Corona-Infektion erleichtern
Für den Nachweis einer durchgemachten Corona-Infektion vor einer Impfung sollen bald auch Antikörpertests verendet werden können. "Viele Bürgerinnen und Bürger waren infiziert, ohne es zu merken", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Bild"-Zeitung. "Mit einem qualitativ hochwertigen Antikörpertest kann man das mittlerweile sicher nachweisen." Künftig gelte jeder als vollständig geimpft, "der mit einem Antikörpertest eine durchgemachte Infektion nachweisen kann und sich einmal hat impfen lassen", kündigte Spahn an. "So bekommen noch mehr Impfwillige ihre Freiheit zurück."
Bisher ist laut der geltenden Corona-Schutzverordnung ein sogenannter Genesenen-Nachweis nötig, um eine durchgemachte Corona-Infektion zu belegen. Dabei handelt es sich um den Nachweis eines entsprechenden Labortests während der Erkrankung, der mindestens 28 Tage und maximal sechs Monate alt ist. Liegt ein solcher Nachweis vor, genügt eine Impfdosis für den Status als vollständig Geimpfter. Die Kosten für den Antikörpertest müssten die Bürgerinnen und Bürger aber selbst tragen. Für den Status als Genesener, der für sechs Monate nach der Infektion gilt, ist dem Bericht zufolge weiterhin der entsprechende Labortest nötig. Dies hänge damit zusammen, dass Antikörper-Tests nicht den Zeitpunkt der durchgemachten Infektion bestimmen können.
102 neue Corona-Fälle im Land Bremen registriert
Das Gesundheitsressort meldet 102 neue Corona-Fälle für das Land Bremen (Vorwoche: 114). 76 positive Fälle wurden in der Stadt Bremen registriert, 26 in Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt in der Stadt Bremen weiter und liegt jetzt bei 87,7. Am Vortag lag sie noch bei 88,6. Auch in Bremerhaven sinkt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen im Vergleich zum Vortag leicht von 192,0 auf 191,1. Im Land Bremen liegen derzeit 46 Corona-Infizierte in Kliniken, 13 davon auf der Intensivstation, neun müssen beatmet werden.
MV: 61 Neuinfektionen - Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Freitag um 61 Fälle gestiegen. Das sind genauso viele Neuinfektionen wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) vor einer Woche meldete. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten liegt bei 1.196 (+1). Die Zahl der Corona-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden, liegt derzeit landesweit bei 0,9 - und damit im grünen Bereich. Nach jüngsten Zahlen des LAGuS und des Gesundheitsministeriums werden landesweit derzeit 36 (+-0) Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus behandelt, von ihnen liegen 13 (-1) auf einer Intensivstation. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen sinkt von 32,3 auf 31,5.
Spahn: Im Südosten Deutschlands deutlich höhere Impfquoten erreichen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht wegen deutlicher regionaler Unterschiede bei den Impfquoten in Deutschland Aufholbedarf. "Im Nordwesten sind wir fast am Ziel, im Südosten sollten wir noch deutlich höhere Quoten erreichen", schrieb der CDU-Politiker heute auf Twitter. RKI-Daten zeigen, dass im Nordwesten deutlich mehr Menschen gegen Corona geimpft sind als im Südosten. Bremen ist Spitzenreiter: Hier wurden 77,7 Prozent der Bürger einmal geimpft und 73,3 Prozent haben einen vollständigen Schutz. Auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen erhielten mehr als 70 Prozent der Einwohner mindestens eine Corona-Impfung. In Ostdeutschland liegen die Impfquoten weiterhin zumeist deutlich niedriger als im Westen. In Sachsen beispielsweise haben bisher nur 56,9 Prozent einen ersten und 53,6 einen zweiten Piks erhalten. Auch in Thüringen liegt die Impfquote noch unter 60 Prozent. Doch auch Bayern (63,8 Prozent Erstimpfungen) und Baden-Württemberg (64,3 Prozent) liegen noch weit hinter den Impf-Vorreiter-Bundesländern.
FDP-Politiker Ullmann: Impfquote in Deutschland muss noch weiter steigen
Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann hat verhalten auf die Forderung des Kassenärzte-Chefs Andreas Gassen reagiert, Ende Oktober in Deutschland alle Corona-Beschränkungen aufzuheben. Er sehe es zwar auch so, dass Deutschland langsam in eine Situation kommt, in der man über die "Normalität oder die neue Normalität" sprechen könne, sagte er auf NDR Info. Um einen solchen Schritt aber tatsächlich zu gehen, müsste die Impfquote bundesweit von aktuell 62,9 Prozent noch steigen. Dafür bräuchte es bei den noch Ungeimpften weitere Aufklärung und keinen politischen Druck. Außerdem müssten die Auffrisch-Impfungen bei den Risikogruppen "Fahrt aufnehmen", sagte Ullmann. Zudem müsse man die Zahlen der Corona-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, genau beobachten. Oberstes Ziel sei es weiterhin, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Ullmann zeigte sich auf NDR Info aber überrascht davon, dass das britische Gesundheitssystem das Ende vieler Corona-Schutzmaßnahmen im Sommer ("Freedom Day") so gut verkraftet hat. Das sei aber auch ein Zeichen dafür, dass die Corona-Schutzimpfungen Wirkung zeigten.
Münchner feiern trotz Oktoberfest-Absage
Ein Blick in den Süden der Republik: Nach der erneuten Absage des Oktoberfests sind Wiesn-Fans heute Mittag in Tracht sowie mit Bier und Brotzeit im Gepäck zur Münchner Theresienwiese gezogen. Bei strahlendem Sonnenschein kam auf dem Festgelände unter der Bavaria zumindest etwas Oktoberfest-Stimmung auf. "O'zapft is", hieß es um 12 Uhr auch dort. Ohne die Corona-Pandemie hätte heute dort das zweiwöchige Oktoberfest begonnen, das aber zum zweiten Mal in Folge nicht stattfindet. Anders als im vergangenen Jahr herrschte auf der Theresienweise am ursprünglich geplanten Eröffnungstag des Oktoberfestes kein Alkoholverbot. Das Gelände sei eine öffentliche Grünfläche, hatte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) vorab betont. Für kommendes Jahr kündigte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in der "Augsburger Allgemeinen" an: "Wenn sich jemand nicht testen oder impfen lassen will, dann wird er auch 2022 nicht aufs Oktoberfest gehen können."
150 Neuinfektionen in Hamburg bestätigt - Inzidenz bei 67,4
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist auch in Hamburg im Vergleich zum Vortag (165) und zum Sonnabend der Vorwoche (178) gesunken: Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wurden binnen 24 Stunden 150 neue Fälle verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt aktuell 67,4 - nach 68,9 gestern und 86,4 vor einer Woche. Zwei weitere Todesfälle wurden bestätigt - damit steigt die Gesamtzahl in der Hansestadt seit Beginn der Pandemie auf 1.677. Von 132 Patientinnen und Patienten, die in Hamburger Krankenhäusern behandelt werden müssen, befinden sich den Angaben zufolge 48 auf Intensivstationen.
Lauterbach befürchtet "schwierige Lage im Herbst"
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach befürchtet eine bundesweit schwierige Corona-Lage in diesem Herbst, falls die Impfkampagne nicht besser vorankommt. "Was wir momentan sehen, ist nach meinem Dafürhalten eine Verschnaufpause, nicht viel mehr", sagte er der "Passauer Neuen Presse" mit Blick auf die zuletzt leicht sinkenden Corona-Infektionszahlen. Er gehe davon aus, dass die Zahlen wieder steigen, wenn sich das Leben der Menschen wieder verstärkt in Innenräumen abspielt. Was es brauche, um in absehbarer Zeit zur Normalität zurückkehren zu können, sei eine "sehr viel höhere" Impfquote als bisher. Um die zu erreichen, könne er sich mittlerweile auch eine staatliche Impfprämie vorstellen: "Aus meiner Sicht sollten wir in der Situation, in der wir sind, kein Mittel ausschließen, um mehr Menschen zum Impfen zu bewegen", sagte der Bundestagsabgeordnete.
GEW warnt vor Schul- und Kita-Schließungen im Herbst und Winter
Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Maike Finnern, warnt vor erneuten Schul- und Kita-Schließungen wegen der Corona-Pandemie im Herbst und Winter. "Die Politik muss jetzt alles dafür tun, dass wir keinen Winter wie im vergangenen Jahr bekommen", sagte sie dem Online-Magazin Business Insider. Der aktuelle Kurs sei aus ihrer Sicht falsch, die Maßnahmen für die Schulen zu zögerlich. Ein Problem sei vor allem, dass nach wie vor flächendeckende PCR-Tests an Schulen fehlten. Zu viele Schulen setzten immer noch auf die üblichen Schnelltests, bei denen das Ergebnis oft nicht präzise genug sei. Die Gesundheitsminister der Länder hätten die Quarantäne in Kitas und Schulen auf wenige Personen begrenzt - es brauche aber vielmehr Diskussionen über Prävention und einen Mix aus PCR-Tests, Luftfiltern und mehr Personal, so Finnern. Andernfalls könne man nicht am Präsenz-Unterricht festhalten, der von den Gesundheitsministern versprochen worden sei.
Kassenärzte-Chef Gassen fordert "Freedom Day" für Ende Oktober
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober gefordert. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er, nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollte man den Mut haben, zu machen, was auf der Insel geklappt habe. Es brauche jetzt eine klare Ansage der Politik, wonach in sechs Wochen auch in Deutschland "Freedom Day" sei und die Corona-Beschränkungen dann komplett aufgehoben würden. Gassen betonte, das Datum gebe jedem, der wolle, genug Zeit, sich noch impfen zu lassen. Ohne die Ankündigung eines "Freiheitstages" würde sich Deutschland endlos weiter durch die Pandemie schleppen, so der KBV-Chef.
Gestern knapp 160.000 Corona-Impfungen in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Morgen die aktuellen Impfzahlen für Deutschland veröffentlicht. Demnach sind gestern bundesweit insgesamt 157.662 Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Etwa die Hälfte davon führte den Angaben zufolge zu einer vollständigen Impfung des oder der Geimpften. In Deutschland sind jetzt 62,9 Prozent der Menschen (52,3 Mio.) vollständig geimpft, 67,1 Prozent (55,8 Mio.) haben mindestens eine Impfung erhalten. Ziel der morgen zu Ende gehenden Impfkampagnen-Woche von Bund, Länder und Kommunen unter dem Motto #HierWirdGeimpft ist es, das zuletzt verlangsamte Impftempo wieder zu erhöhen. Erst bei einer Impfquote von etwa 75 Prozent in der Gesamtbevölkerung ist eine sogenannte Herdenimmunität gegen das Coronavirus erreicht, so die Experten. Die höchste Impfquote der der deutschen Bundesländer - sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitimpfungen - hat laut RKI die Hansestadt Bremen mit 77,7 beziehungsweise 73,3 Prozent.
Große Unis in Niedersachsen wollen zurück zur Präsenz-Lehre
Die großen Universitäten in Niedersachsen wollen zum Start des diesjährigen Wintersemesters wieder so weit möglich in den Präsenzunterricht zurückkehren. Das entspreche dem Wunsch von Studierenden wie Lehrenden gleichermaßen, so eine Sprecherin der Leibniz Universität Hannover. Ab Oktober dürfen nur noch geimpfte, genesene oder getestete Menschen die Gebäude der größten Uni im Land betreten. Kontrollen soll es an den Eingängen der Gebäude und Hörsäle geben. Auch an der Georg-August-Universität in Göttingen wollen die Verantwortlichen möglichst viel Präsenzlehre anbieten. Vorlesungssäle und kleinere Unterrichtsräume sollen dabei aber höchstens zur Hälfte besetzt werden. An der Technischen Universität Braunschweig sollen in der kommenden Vorlesungszeit möglichst alle Vorlesungen und Seminare vor Ort stattfinden, die weniger als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben. Größere Veranstaltungen und solche, bei denen sich die digitale Form in den letzten Semestern bewährt habe, sollen weiter online angeboten werden, so eine Sprecherin. In der Uni Bremen soll die 3G-Regelung im Wintersemester per QR-Codes an den Zugängen überprüft werden.
Viel positive Resonanz zu 2G-Modell aus Hamburger Gastronomie
Das seit drei Wochen geltende 2G-Optionsmodell für Wirte und Veranstalter findet in Hamburg großen Anklang. Bisher hätten 720 Betriebe das Modell beantragt, sagte ein Sprecher des Senats der Deutschen Presse-Agentur. Betreiber können nun selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann von den Corona-Beschränkungen teilweise befreit sind - oder ob sie weiterhin auch für Getestete offen sind. Bisher seien bei Kontrollen nur wenige Verstöße festgestellt worden, sagte der Sprecher. "Bergsteigerbar"-Chef Nio, der sein Lokal am Hamburger Berg auf St. Pauli betreibt, schwärmt von der wiedergewonnenen Freiheit: "Die Stimmung ist super. Die Leute freuen sich, dass sie endlich wieder tanzen und trinken können." Der "Nordlicht"-Besitzer Peter Arndt hat in seiner Kneipe ein Hybridmodell eingeführt. "Um unsere Gäste, die noch nicht geimpft sind, nicht zu verlieren, haben wir uns dazu entschlossen, unter der Woche das 3G- und am Wochenende das 2G-Modell zu nutzen", sagte er. Hamburg war mit dem 2G-Modell bundesweit Vorreiter. Inzwischen haben bereits andere Länder nachgezogen, Niedersachsen will seine Verordnung in der kommenden Woche in dieser Hinsicht ändern.
Inzidenz in Niedersachsen sinkt unter 60
Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen sinkt weiter. Nach 1.050 am vergangenen Sonnabend und 801 gestern sind es nach Angaben des Robert Koch-Instituts heute 719 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz geht entsprechend ebenfalls weiter zurück - sie liegt jetzt mit 59,1 erstmals seit längerer Zeit wieder unter 60 (Vortag: 61,8 / Vorwoche: 74,2). Landesweit sind sieben weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert worden.
RKI registriert 8.901 Corona-Neuinfektionen: Inzidenz bei 72,0
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 72,0 an (Vortag: 74,4 / Vorwoche: 82,8). 8.901 neue Corona-Fälle wurden binnen 24 Stunden von den Gesundheitsämtern in Deutschland gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 11.214 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge 63 weitere Todesfälle verzeichnet, die bestätigte Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie Verstorbenen stieg damit auf 92.920.
Gemeinsam erleben: "Nacht der Kirchen" in Hamburg
Unter dem Motto "Komm, wie du bist" laden rund 70 Kirchen in Hamburg heute von 19 Uhr bis um Mitternacht zur "Nacht der Kirchen" ein. Das größte ökumenische Fest in Norddeutschland biete Live-Veranstaltungen unter aktuellen Hygienevorschriften, aber auch digitale Events und Live-Streams, nachdem es im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste, teilten die Veranstalter mit. Eröffnet wird die "Nacht der Kirchen" in der Hauptkirche St. Petri unter anderen mit Bischöfin Kirsten Fehrs, Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Weihbischof Horst Eberlein und Hauptpastor Martin Vetter.
Neue Corona-Verordnung in Hamburg gilt nun
Der Hamburger Senat hat seine Corona-Verordnung geändert. Nach den neuen Bestimmungen, die von heute an gelten, dürfen an privaten Feiern in Innenräumen höchstens 50 und im Freien 100 Personen teilnehmen. Vollständig geimpfte und genesene Menschen werden dabei nicht mitgezählt, die ungeimpften brauchen jedoch einen negativen Testnachweis. In Innenräumen außerhalb der privaten Wohnung gilt Maskenpflicht, sofern die Gäste sich im Raum bewegen. Das Tanzen ist erlaubt. Mittanzen dürfen auch bis zu zehn ungeimpfte Gäste.
Der Senat legte jetzt auch fest, dass bei der Bundestagswahl grundsätzlich eine Maskenpflicht im Wahllokal gilt. Wähler, die eine Maske aus gesundheitlichen Gründen nicht tragen können, brauchen ein ärztliches Attest. Wahlhelfer und -beobachter, die keine Maske tragen können, müssen Impfung, Genesung oder einen tagesaktuellen PCR-Test nachweisen. Außerdem müssen sie ihre Kontaktdaten angeben. Die Verordnung gilt vorerst nur bis zum 25. September, wie Senatssprecher Marcel Schweitzer mitteilte. Damit läuft sie einen Tag vor der Wahl aus.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
SH: Inzidenz der Neuinfektionen liegt nun bei 39,6
Die Behörden haben in Schleswig-Holstein 160 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 206 / Vorwoche: 179). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 39,6 (Vortag: 40,4 / Vorwoche: 44,6). Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hat weiterhin Neumünster mit 88,9 (Vortag: 77,6), gefolgt vom Kreis Pinneberg mit 62,8 (Vortag: 58,0) und der Stadt Kiel mit 53,5 (Vortag: 60,4). Die niedrigsten Werte gibt es in den Kreisen Schleswig-Flensburg mit 15,8 (Vortag: 21,2), Ostholstein mit 21,3 (Vortag: 24,3) und Steinburg mit 23,7 (Vortag: 26,8). Laut der aktuellen Statistik der Landesmeldestelle wurden im Zusammenhang mit der Viruserkrankung Covid-19 zwei neue Todesfälle gemeldet - die Gesamtzahl liegt damit bei 1.677.
Aktion "Deutschland spricht": Sollte 2G-Regel bundesweit gelten?
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September beteiligt sich der NDR an der Aktion "Deutschland spricht". Sie bringt Menschen für ein Gespräch zusammen, die bei politischen Themen unterschiedlicher Meinung sind. Sie wollen gerne mit jemandem diskutieren, dessen Ansichten Sie bisher gar nicht nachvollziehen können? Machen Sie mit!
NDR.de Live-Ticker am Sonnabend startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Wir halten Sie auch heute, am Sonnabend, 18. September, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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