Coronavirus-Blog: Erste Erkenntnisse zu Long-Covid
Im Corona-Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 11. September 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Erste Erkenntnisse zu Long-Covid bei Studie an Uniklinik Kiel
- Weil: Einschränkungen für ungeimpfte Menschen unumgänglich
- Ärztepräsident: Mehr Druck auf Ungeimpfte derzeit nicht angemessen
- Minister Tonne: Schulen in Niedersachsen sollen offen bleiben
- Kassenärzte-Chef: Begeisterung für Auffrischungsimpfungen noch gering
- MV: Mehr als 2.000 Pikse beim landesweiten Impftag
- RKI registriert bundesweit 11.214 Neuinfektionen - Inzidenz bei 82,8
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 179 in Schleswig-Holstein, 1.050 in Niedersachsen, 178 in Hamburg, 62 in Mecklenburg-Vorpommern und 114 im Land Bremen.
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Das war es für heute mit der Berichterstattung über die Entwicklung der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Das Team von NDR.de wünscht eine gute Nacht! Sonntag früh starten wir einen neuen Blog.
Erste Erkenntnisse zu Long-Covid bei Studie an Uniklinik Kiel
Eine große Bevölkerungsstudie zu den Langzeit-Folgen einer Covid-19-Infektion hat ergeben, dass durch das Virus offenbar ein eigener Krankheitsprozess angestoßen wird. An der COVIDOM-Studie sind drei Studienzentren an den Universitätskliniken in Kiel, Würzburg und Berlin beteiligt.
Kopenhagen: Konzert mit 50.000 Zuschauern - und spontanem Impfen
Nach der Aufhebung der letzten verbliebenen Corona-Beschränkungen in Dänemark hat die Rockband The Minds of 99 für heute Abend zu einem ausverkauften Konzert ins Stadion Parken geladen. 50.000 Fans sollten bei dem Auftritt in der dänischen Hauptstadt dabei sein. Nach Angaben des Veranstalters und der Zeitung "Jyllands-Posten" ist die Band damit die erste, die seit Pandemiebeginn in Europa eine Stadion-Show mit voller Zuschauerauslastung spielt. In den Stunden vor dem Konzert konnte man sich vor Ort nahe dem Stadion gegen das Coronavirus impfen lassen. Wie das dänische Kulturministerium mitteilte, sollen solche Pop-up-Impfstationen in der kommenden Zeit auch vor anderen größeren Konzerten und Veranstaltungen aufgebaut werden. Ziel ist es, bei der Impfkampagne vor allem Jüngere zu erreichen.
Bremen meldet 114 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt leicht
Die Bremer Gesundheitsbehörde hat für das Land Bremen 114 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Auf die Stadt Bremen entfallen dabei 88 und auf Bremerhaven 26. Damit fallen die Sieben-Tage-Inzidenzen in beiden Städten leicht. In Bremen von 109,4 auf 98,1 und in Bremerhaven von 201,5 auf 195,3. Vor einer Woche waren 129 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden, 95 in Bremen und 34 in Bremerhaven. Die Inzidenzwerte lagen damals bei 90,0 in Bremen und bei 207,7 in Bremerhaven.
62 Corona-Neuinfektionen in MV - Inzidenz sinkt leicht
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in Rostock hat 62 neue Nachweise einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. Eine Woche zuvor waren es mit 89 deutlich mehr. Damit sinkt die Corona-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern leicht auf 37,7 (Vortag: 38,9; Vorwoche: 34,6). Die Corona-Warnampel zeigt laut LAGuS weiter für einen Großteil des Landes Grün. Lediglich Rostock und der Landkreis Nordwestmecklenburg werden mit Gelb eingestuft. Die höchste Inzidenz hat Nordwestmecklenburg mit 72,8 und die niedrigste der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit17,1.
Rund 30.000 Menschen verfolgen Kieler Windjammerparade
Mit der traditionellen Windjammerparade hat die Kieler Woche am Samstag ihren maritimen Höhepunkt erlebt. Rund 30.000 Menschen verfolgten das rege Geschehen auf dem Wasser entlang der Förde, wie Stadtsprecherin Kerstin Graupner sagte. Damit habe es sich wie im Vorjahr um die mit Abstand größte Veranstaltung der Regattawoche gehandelt. Wie im vergangenen Jahr durften an der Parade dafür neben Traditionsseglern private Boote aller Art teilnehmen. Wegen der Corona-Pandemie ist Kiels Festwoche in diesem Jahr noch kleiner ausgefallen als im vergangenen Jahr. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) hatte dies mit der Infektionslage begründet. Unter normalen Bedingungen hatte das Sommerfest 2019 mehr als 3,5 Millionen Besucher aus gut 70 Ländern angelockt.
Ehemaliger Bundespräsident Gauck kritisiert Impf-Gegner
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat die Gegner einer Impfung gegen das Coronavirus scharf angegriffen. Bei einer Tagung für Lehrer in Rostock betonte er, dass die Pandemie noch nicht überwunden sei. "Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Also Entschuldigung: Das darf ich mal so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten." Der 81-Jährige sagte, dass die Menschen mit ihrer Einsicht "Impfen sei schädlich" nicht für sich selbst, sondern für ihr Umfeld Probleme schafften. "Das ist ja alles unglaublich." Gauck war von 2012 bis 2017 Bundespräsident.
Minister Tonne: Schulen in Niedersachsen sollen offen bleiben
Niedersachsen will im laufenden Schuljahr Distanzlernen oder den Unterricht mit nur halben Klassen trotz der Corona-Pandemie möglichst vermeiden. "Wir müssen Gesundheitsschutz mit dem Recht auf Bildung in Einklang bringen. Deshalb gibt es keine landesweiten Szenarien B und C mehr, deshalb geht der Blick in die jeweiligen Klassen als konkrete Einzelfälle", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) der "Braunschweiger Zeitung". Auch die Quarantäne solle möglichst eng begrenzt werden. "Man kann davon ausgehen, dass in diesem Herbst und Winter nicht so viele betroffen sind, die in Quarantäne gehen werden oder die zu Hause sind", betonte Tonne. Das regelten aber die örtlichen Gesundheitsämter, nicht das Kultusministerium. Mit "B" und "C" wurden die Modelle Wechselunterricht in geteilten Klassen sowie Distanzlernen von zu Hause aus bezeichnet.
Aktuell sind nach Angaben des Ministeriums 369 Schülerinnen und Schüler landesweit positiv getestet und 40 Personen aus dem Schulpersonal. "Dabei muss man wissen, dass wir über eine Bezugsgröße von 1,2 Millionen Schülern und Personal sprechen", sagte der Kultusminister.
Hamburg: 178 neue Corona-Fälle - mehr Krankenhauspatienten
Nach Angaben der Sozialbehörde sind 178 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 70 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche und 91 weniger als am Freitag. In den Hamburger Krankenhäusern werden laut Sozialbehörde 127 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt - drei mehr als zuletzt angeben. 50 davon werden auf Intensivstationen versorgt, das sind zwei weniger als zuvor. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank von 90,1 am Freitag auf 86,4 am Sonnabend. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 90. Seit Beginn der Pandemie sind laut RKI in der Hansestadt insgesamt 1.659 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben, damit gab es einen weiteren Todesfall.
104 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht - 62 Prozent vollständig geimpft
In Deutschland sind gestern 153.504 Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden - insgesamt sind es nach Angaben vom Gesundheitsministerium und vom Robert Koch-Institut nun 104 Millionen. Damit sind rund 51,6 Millionen Menschen (62,0 Prozent der Gesamtbevölkerung) vollständig geimpft. Insgesamt haben 55,2 Millionen Personen (66,4 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten.
Weil: Einschränkungen für Ungeimpfte unumgänglich
Ungeimpfte müssen sich laut Ministerpräsident Stephan Weil in Niedersachsen auf Einschränkungen einstellen. "Wenn die Corona-Infektionszahlen und die Zahlen infizierter Patientinnen und Patienten in den Kliniken deutlich ansteigen, werden Einschränkungen für ungeimpfte Menschen unumgänglich sein", sagte Weil der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Grund dafür sei nicht, dass die Politik die Betroffenen ärgern wolle, "sondern dass von dieser Gruppe die Risiken ausgehen", betonte der SPD-Politiker. Für Kinder und für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten, müsse es dann besondere Regelungen geben. Die aktuelle Corona-Verordnung gilt noch bis zum 22. September. Er könne sich etwa vorstellen, dass seine Regierung privaten Anbietern erlauben werde, nur Geimpfte und Genesene einzulassen, sagte Weil. Hamburg habe damit gute Erfahrungen gemacht. Betreiber von Discotheken und Clubs dürften das auch in Niedersachsen jetzt schon. Wer die 2G-Regelung einführe, könne bei Gästen und auf Maskenpflicht und auf Abstand verzichten. Das Problem der Infektionen liegt Weil zufolge in der Gruppe der Ungeimpften. "Also müssen sich auch alle einschränkenden Maßnahmen auf diese Gruppe konzentrieren, und zwar insbesondere dort, wo viele Menschen zusammenkommen."
Ärztepräsident: Mehr Druck auf Ungeimpfte derzeit nicht angemessen
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte derzeit für unangebracht. "Im Moment bin ich dagegen", sagte Reinhardt der "Passauer Neuen Presse". "Noch mehr Druck auf Nicht-Geimpfte auszuüben, wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen." Er war gefragt worden, ob er ein Befürworter einer stärkeren Verbindlichkeit von 2G-Regeln sei, bei denen nur Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Veranstaltungen und Einrichtungen haben. Der Präsident der Bundesärztekammer argumentierte, zum einen sei das Gesundheitssystem aktuell nicht so sehr beansprucht, dass das von dieser Seite her legitimiert wäre. "Zum anderen dürfte mehr Druck bei Unentschlossenen, die man mit vernünftigen Argumenten überzeugen könnte, eher Gegenreaktionen auslösen. Auf diese Weise werden wir die fehlenden 20 bis 25 Prozent bei der Impfquote kaum erreichen." Reinhardt plädierte dafür, vielmehr "noch stärker und gezielter" zu versuchen, "bestehende Zweifel zu zerstreuen und Fake-News über das Impfen (...) konsequent zu korrigieren".
MV: Mehr als 2.000 Pikse beim landesweiten Impftag
Beim landesweiten Corona-Impftag in Mecklenburg-Vorpommern haben sich am Freitag mehr als 2.000 Menschen impfen lassen - an unterschiedlichen Orten. In Schwerin gab es ein Impfangebot mit schöner Aussicht. Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt hatte an der Siegessäule beim Schloss ein Impfzelt aufgebaut. 175 Menschen ließen sich dort eine Spritze setzen. In ganz Schwerin waren es am Freitag mehr als 370. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurde in der ehemaligen Bibliothek in Malchin und auch im Landeszentrum für erneuerbare Energien MV in Neustrelitz geimpft. Fast 500 Menschen hätten in der gesamten Seenplatte die Impfangebote genutzt, wie eine Kreissprecherin sagte. Im Kreis Vorpommern-Rügen ließen sich etwa 300 Menschen bei den mobilen Impfteams in Binz, Zingst und im Strelapark in Stralsund impfen. Über 300 Dosen wurden im Kreis Nordwestmecklenburg verimpft - unter anderem auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Grevesmühlen und bei Musik im Impfzentrum in Wismar. In der Stadt Rostock wurden etwa 750 Impfungen durchgeführt, mehr als 150 im Landkreis Rostock.
IfW-Chef wirft Bundesregierung Versäumnisse in Pandemie vor
Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, hat der Bundesregierung schwere Fehler beim Umgang mit der Corona-Krise vorgeworfen. So habe der Bund im Gegensatz zur schleswig-holsteinischen Landesregierung nur wenige Experten hinzugezogen und dabei die medizinische Perspektive in den Vordergrund gestellt. "Es gehört aber auch zur Wahrheit, dass die Pandemie nicht nur medizinische Folgen hat", erklärte Felbermayr im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch wirtschaftliche Notlagen würden Menschen krank machen. "Dass derzeit die Kinder, die Bildung am dringendsten bräuchten, die größten Rückstände aufbauen, ist auch kein Geheimnis", betonte der Wirtschaftsforscher. Die Bundesregierung hätte sich aus seiner Sicht auf einer breiteren Datenbasis absichern müssen, bevor sie teils recht harte Einschränkungen erlassen habe.
1.050 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Das Robert Koch-Institut hat heute für Niedersachen 1.050 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Vorwoche: 468). Es kamen zwei neue Corona-Todesfälle hinzu. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 5.875. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Landesdurchschnitt leicht auf 74,2 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 76,5).
Gästezahlen auf Helgoland steigen im zweiten Pandemie-Sommer
Die Gästezahlen auf Helgoland haben im zweiten Sommer der Corona-Pandemie im Vorjahresvergleich deutlich zugelegt. Die bereits erfolgten Buchungen für den Herbst sehen nach Angaben von Tourismusdirektor Stephan Hauke sogar noch besser aus als in den Jahren vor der Krise. "Die Zahlen sind wirklich ermutigend", sagte der 63-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Von Januar bis Ende August waren laut Statistik rund 163.800 Gäste auf der Insel, das sind fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Touristische Reisen auf die Insel waren in den ersten Monaten des Jahres nicht erlaubt. Gäste auf der Hochseeinsel konnten laut Hauke zu diesem Zeitpunkt nur diejenigen sein, die auf Helgoland arbeiten. Diese Monate seien schwierig gewesen. Urlauber und Tagestouristen durften erst ab 17. Mai wieder nach Helgoland reisen. "Da ging es dann im Vergleich zum Vorjahresmonat total nach oben." In allen Sommermonaten konnte kräftig zugelegt werden - zumindest im Vergleich zum Vorjahr. Kamen im August 2020 beispielsweise lediglich etwa 51.700 Gäste, waren es in diesem Jahr knapp 62.000. "Aber natürlich ist es bisher noch ein Riesenunterschied zur Vor-Corona-Zeit", betonte Hauke. 2019 kamen insgesamt mehr als 355.000 Tages- und Übernachtungsgäste nach Helgoland.
Wegen Corona: Schleswig-Holsteiner fehlen seltener wegen Krankheit im Beruf
Der krankheitsbedingte Arbeitsausfall in Schleswig-Holstein ist im ersten Halbjahr 2021 deutlich zurückgegangen. Frauen und Männer im nördlichsten Bundesland fehlten durchschnittlich 6,9 Tage, wie die DAK-Gesundheit mitteilte. Das seien zehn Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Krankenstand lag mit 3,8 Prozent um 0,4 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert, aber weiter knapp über dem Bundesdurchschnitt. Grund für den geringeren Krankenstand war nach DAK-Angaben der massive Rückgang von Atemwegserkrankungen um 66 Prozent. Das sei eine Folge der Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie.
RKI registriert bundesweit 11.214 Neuinfektionen - Inzidenz bei 82,8
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 82,8 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Freitag hatte der Wert bei 83,8 gelegen und vor einer Woche bei 80,7. Binnen 24 Stunden wurden 11.214 Neuinfektionen gemeldet (Vorwoche: 10.835). Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.070.295. Die Zahl der Todesopfer in Deutschland stieg um 45 auf nunmehr 92.598.
Kassenärzte-Chef: Begeisterung für Auffrischungsimpfungen noch gering
Das Interesse der Menschen an einer dritten Corona-Impfung ist derzeit nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gering. "Die Zahlen zeigen, dass derzeit weder besonders viele Ärzte bei den Auffrischimpfungen mitmachen noch in der Bevölkerung der Bedarf nach einer weiteren Dosis groß ist", sagte Andreas Gassen der "Welt am Sonntag". Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag haben sich bislang etwas mehr als 162.000 Menschen in Deutschland eine sogenannte Booster-Impfung verabreichen lassen. Diese werden in mehreren Bundesländern bereits für bestimmte Menschen angeboten, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Dass diese Angebote bisher zögerlich angenommen werden, sieht Gassen in der derzeit fehlenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) begründet. "Die Bevölkerung hat mittlerweile zu Recht gelernt, beim Impfen nicht auf Politiker, sondern eher auf Mediziner zu hören", sagte Gassen.
Auch die Ärzte seien von dem erneuten Vorpreschen der Politik und der lückenhaften Datenlage verunsichert. "Die Begeisterung ist begrenzt, nach der sehr belastenden Impfkampagne jetzt noch einzelne Auffrischimpfungen durchzuführen, die schlecht vergütet und organisatorisch aufwendig sind", sagte Gassen. Die Stiko plant nach Angaben ihres Chefs Thomas Mertens zeitnah eine Empfehlung für Auffrischungsimpfungen.
HSV-Spiel gegen Sandhausen vor 2.000 zusätzlichen Zuschauern
Fußball-Zweitligist Hamburger SV darf sein heutiges Heimspiel (20.30 Uhr) gegen den SV Sandhausen vor 19.950 Zuschauerinnen und Zuschauern austragen. Den Beschluss der Hamburger Behörden hatte der Verein gestern mitgeteilt. Das Alkoholverbot bleibt bestehen. Vor dem Beschluss der Behörden war am Donnerstag mitgeteilt worden, dass 17.500 der bis dahin 17.950 erlaubten Tickets abgesetzt worden seien.
SH meldet 179 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 44,6
Schleswig Holstein verzeichnet laut den Daten der Landesmeldestelle 179 neue Corona-Fälle (Vortag: 203; Vorwoche: 216). Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, sinkt damit weiter auf 44,6 (Vortag: 46,9; Vorwoche: 49,5). Es wurden zwei weitere Corona-Todesfälle bekannt - beide im Kreis Stormarn. Unter den Kreisen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz in Kiel am höchsten, nun mit 70,2 (Vortag: 77,0). Die niedrigste Zahl der gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen hat weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit 19,2 (Vortag: 16,8).
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
Aktion "Deutschland spricht": Sollte die 2G-Regel bundesweit gelten?
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September beteiligt sich der NDR an der Aktion "Deutschland spricht". Sie bringt Menschen für ein Gespräch zusammen, die bei politischen Themen unterschiedlicher Meinung sind. Sie wollen gerne mit jemandem diskutieren, dessen Ansichten Sie bisher gar nicht nachvollziehen können? Machen Sie mit!
NDR.de Live-Ticker am Sonnabend startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht einen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Sonnabend, 11. September, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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