Coronavirus-Blog: Andrang bei Impfzentren in Schleswig-Holstein
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 15. September 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Weiter geht es am frühen Donnerstagmorgen mit einem neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lange Schlangen beim Impfen ohne Termin in Schleswig-Holstein
- Georgsmarienhütte: Mindestens 100 Infizierte in Schlachthof
- Dehoga: Gemischte Gefühle hinsichtlich 2G-Regel bei Gastronomen
- Neue Corona-Kriterien in Kraft - Impfstatus-Abfrage in mehr Jobs erlaubt
- NDR Benefizaktion: Hilfen für Kinder in Corona-Zeiten
- RKI registriert 12.455 Neuinfektionen bundesweit - Inzidenz bei 77,9
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 199 in Schleswig-Holstein, 1.033 in Niedersachsen, 275 in Hamburg, 94 in Mecklenburg-Vorpommern und 149 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Danke fürs Mitlesen!
An dieser Stelle beschließen wir unsere Berichterstattung und gehen in die übliche nächtliche Pause. Neuer Tag, neue Infos - ab dem frühen Morgen setzen wir Sie wieder ausführlich in einem neuen Blog in Kenntnis über die wichtigsten Corona-Geschehnisse in Norddeutschland. Kommen Sie gut durch die Nacht!
40 Infizierte in Geflügelbetrieb in Westerstede
In einem Geflügelbetrieb in Westerstede im Ammerland hat sich fast ein Viertel der Beschäftigten mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Infizierten sei inzwischen auf 40 gestiegen, teilte der zuständige Landkreis am Mittwoch mit. Bei Kontrollen in dem Betrieb sei nichts zu beanstanden gewesen, deshalb dürfe der Geflügelverarbeiter weiter geöffnet bleiben. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten in dem Betrieb rund 150 Menschen, vor allem Osteuropäer. Viele von ihnen seien im Sommer in der Heimat gewesen und hätten das Virus mitgebracht, sagte ein Firmensprecher dem NDR in Niedersachsen. Ein Problem sei zudem, dass lediglich sieben der 40 Infizierten geimpft seien.
Sollte die Maskenpflicht fallen? Pro und Kontra
Im Zuge der 2G-Regel könnte die Maskenpflicht fallen, meinen einige. Zudem sei die Verpflichtung zum Tragen in manchen Fällen sogar absurd. Andere sagen: Auch Geimpfte und Genesene können das Coronavirus weitergeben. Die Maske reduziere das Infektionsrisiko um 80 Prozent.
EU-Chefin von der Leyen: "Europa ist in der Weltspitze"
In ihrer Rede zur Lage der EU hat EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen die europäische Impfkampagne durchweg positiv bewertet. Sie hob dabei auch die Solidarität mit ärmeren Staaten hervor. In Richtung Berlin sagte sie, die Kampagne müsse an Fahrt aufnehmen, sonst drohe eine "Pandemie der Ungeimpften".
Hohe Nachfrage nach Impfungen ohne Termin in Schleswig-Holstein
Verstärkt durch die bundesweite Kampagne "Hier wird geimpft" und den Aufruf von Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) zum Impfen gab es heute vor einigen Impfzentren im Land lange Warteschlangen. In Flensburg konnte das Impfzentrum die Nachfrage nicht bedienen, sodass einige Impfwillige gegen Ende sogar weggeschickt werden mussten. Auch der Kreis Pinneberg berichtet von einer hohen Nachfrage. Und die Stadt Kiel will in der kommenden Woche sogar wieder zusätzliche Impflinien einrichten.
Wie häufig kommen Impfdurchbrüche vor?
Krank trotz Impfung: Je höher die Impfquote in Deutschland, desto häufiger hört man von sogenannten Impfdurchbrüchen. Unter dem Begriff versteht man Fälle, bei denen Menschen sich trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infizieren und daran erkranken, also Krankheits-Symptome der Infektion zeigen. Nicht als Impfdurchbrüche gelten sogenannte asymptomatische Verläufe bei Geimpften - also Fälle, bei denen sich die geimpfte Person nachweislich infiziert hat, aber keine Symptome zeigt. Wie häufig kommen diese Impfdurchbrüche vor, was sind die Gründe dafür und wer ist gefährdet?
EU-Impfnachweise in immer mehr Ländern gültig
In immer mehr Ländern können frische Corona-Tests, Impfungen und Genesungen mit den digitalen EU-Corona-Zertifikaten nachgewiesen werden. Wie die EU-Kommission mitteilte, sind nun Albanien, Andorra, die Färöer Inseln, Israel, Monaco, Marokko und Panama an die notwendige Technik angeschlossen. Auch die dort ausgestellten Zertifikate werden den Angaben zufolge in der EU anerkannt. Diese gegenseitigen Anerkennungen gelten nun für insgesamt 15 Länder außerhalb der EU.
Gesundheitsämter nutzen nur selten Luca-App
Die Luca-App soll dabei helfen, Kontakte nachzuverfolgen. Doch bei der Eindämmung der Pandemie hat sie bislang kaum geholfen, denn viele Gesundheitsämter nutzen sie nicht, wie tagesschau.de heute berichtete. Laut einer Umfrage des "Spiegel" im August hat die Hälfte aller angeschlossenen Gesundheitsämter in Deutschland noch nie Luca-Daten abgefragt. Und dort, wo die Abfrage erfolgte, sei es immer wieder zu Problemen gekommen. So konnten beispielsweise auf Sylt nach einem Ausbruch in einer Bar die Daten nicht entschlüsselt werden. Die Macher versprechen nun Neuerungen.
3.500 Impfungen bisher bei Aktionswoche in Hamburg
Bei der am Montag gestarteten bundesweiten Impfaktionswoche sind in Hamburg bereits in den ersten beiden Tagen 3.500 Menschen geimpft worden. Das sagte ein Sprecher der Sozialbehörde heute. Es gebe zahlreiche unkomplizierten Angebote in der Hansestadt, um noch mehr Menschen zu erreichen. Auch in der Kirchengemeinde Ottensen ließen sich am Mittwoch etliche Menschen impfen. "Es zeigt sich sehr klar, dass es sehr nützlich ist, auch an ungewöhnlichen Orten zu sein", sagte der Behördensprecher.
Baskets Oldenburg will "Vollauslastung bei 2G" und erwägt Klage
Basketball-Bundesligist Baskets Oldenburg hat sich in einem Offenen Brief an Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gewandt und fordert eine Modifizierung der Corona-Verordnung, um seine 6.000 Zuschauer fassende Halle (fast) komplett füllen zu dürfen.
94 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit gestern um 94 Fälle gestiegen. Das sind 36 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche. Landesweit fiel der Inzidenzwert von 37,8 auf 36,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Aktuell liegen 15 Corona-Patienten auf der Intensivstation, einer weniger als am Vortag.
Sterblichkeit in der EU weiter durchschnittlich höher als vor Corona
Noch immer liegt die Zahl der Todesfälle in der EU über dem Durchschnittsniveau der Jahre zuvor - aber nur noch knapp. Im Juli dieses Jahres starben gut vier Prozent mehr Menschen als im Vergleichszeitraum der Jahre vor der Corona-Pandemie, wie aus den Daten des Statistikamts Eurostat mit Sitz in Luxemburg hervorgeht. Wie viele Menschen tatsächlich an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben sind, zeigt die Auswertung nicht. Die Daten unterscheiden keine Todesursachen und differenzieren nicht nach Geschlecht oder Alter.
In Deutschland entwickelten sich die Zahlen der Auswertung zufolge ähnlich wie in der EU, wobei die Übersterblichkeit hier tendenziell unter dem Schnitt der Europäischen Union lag. So habe diese im Juli 2021 bei gut zwei Prozent gelegen. Der Höhepunkt mit 30 Prozent über den Vergleichswerten wurde hierzulande den Informationen zufolge im Dezember 2020 erreicht.
Georgsmarienhütte: Mehr als 100 Infizierte in Schlachthof
Die Zahl der Corona-Fälle in einem Schlachthof in Georgsmarienhütte steigt. Erst war von 50 Infizierten die Rede, nun sind bereits mehr als 100 positiv getestet worden. Das Unternehmen vermutet, dass ein Reiserückkehrer das Virus bei privaten Treffen weitergetragen hat.
WHO: Größerer Rückgang von Neuinfektionen weltweit
Weltweit sind nach Angaben der WHO in der vergangenen Woche etwa vier Millionen Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden - der erste größere Rückgang seit mehr als zwei Monaten. In den Vorwochen lag die Zahl bei jeweils etwa 4,4 Millionen neuen Fällen. Ein Rückgang im Vergleich zur Vorwoche sei in allen Weltregionen zu verzeichnen, erklärte die Weltgesundheitsorganisation. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus ging auf etwa 62.000 zurück, während die Zahl allerdings in Afrika um sieben Prozent stieg. Die hochansteckende Delta-Variante des Virus wurde laut WHO inzwischen aus 180 Ländern gemeldet.
Hamburger Musical Kids kurz vor der Premiere
Langsam regt sich in der Kulturlandschaft wieder etwas nach der langen Zeit der Kontaktbeschränkungen. So dürfen auch endlich wieder die Kinder der Hamburger Musical Kids gemeinsam auf der Bühne proben und haben morgen mit ihrem Stück "Little Star" Premiere.
Biontech-mRNA-Technik für Zukunftspreis nominiert
Das Mainzer Unternehmen Biontech, das mit dem US-Pharmariesen Pfizer als eines der ersten weltweit einen Corona-Impfstoff auf den Markt gebracht hat, ist für den Deutschen Zukunftspreis 2021 nominiert. Neben zwei weiteren Forscherteams stellte Biontech die Entwicklung heute im Deutschen Museum in München vor. Die von Biontech beim Corona-Impfstoff bereits angewendete mRNA-Technik könnte, so die Hoffnung, künftig gegen viele weitere Krankheiten eingesetzt werden, etwa gegen Krebs oder Autoimmunleiden. Es öffne sich eine "Tür zu einer neuen therapeutischen Welt", sagte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung am 17. Dezember in Berlin. Sie zählt zu den wichtigsten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Einen Fortschritt bei der Diagnostik auch bei Corona-Infektionen verspricht eine neue CT-Technik. Ein quantenzählender Computertomograph, entwickelt von der Siemens Healthineers AG in Forchheim, biete bei 40 Prozent weniger Strahlen- und Kontrastmitteldosis doppelt so scharfe Bilder und eine feinere Gewebecharakterisierung, berichteten die Bewerber.
Digitalpakt: 30 Millionen Euro für Niedersachsens Schulen ausgezahlt
Niedersachsens Schulen haben aus dem Digitalpakt Schule von Bund und Ländern bislang 30,2 Millionen Euro erhalten. Das teilte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) im Landtag von Hannover mit. Weitere 80 Millionen Euro sind nach Angaben eines Ministeriumssprechers aus dem sogenannten Basis-Digital-Pakt bewilligt worden. Rund 52 Millionen sind laut Minister zudem für Laptops von Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt worden und rund 25 Millionen für Lehrer-Laptops beantragt. Mehr als 500 Millionen Euro stehen insgesamt aus dem Programm für das Bundesland zur Verfügung. Aufgelegt wurde der Digitalpakt 2019 mit ursprünglich fünf Milliarden Euro vom Bund und 500 Millionen Euro von den Ländern für den Aufbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen, etwa zur Installation von schuleigenem WLAN oder zur Anschaffung digitaler Tafeln, sogenannter Smartboards. Zuletzt wurde das Programm drei Mal um jeweils 500 Millionen Euro aufgestockt: zur Finanzierung von IT-Administratoren für die Schulen, zur Anschaffung von Dienstlaptops für Lehrer und zur Anschaffung von Leihgeräten für bedürftige Schüler, um ihnen in der Corona-Krise die Teilnahme am Fernunterricht zu ermöglichen.
Bundesregierung strebt Corona-Schulstudie an
Die Rolle von Schulen in der Pandemie soll nach dem Willen der Bundesregierung durch eine Studie näher untersucht werden. "Die Bundesregierung strebt an, eine mit der Corona-Kita-Studie vergleichbare Studie für den Schulbereich aufzulegen", heißt es in einem gemeinsamen Bericht von Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium, mit dem sich das Bundeskabinett heute befasst hat. Für den Bericht hatte eine Arbeitsgruppe beider Häuser unter Mitwirkung von Experten die gesundheitlichen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona untersucht. In dem 21-seitigen Papier werden Empfehlungen für Maßnahmen gegeben, um künftige Belastungen für Kinder und Jugendliche möglichst zu vermeiden. Betont wird dabei vor allem, was bereits politischer Konsens ist: "Flächendeckende Schließungen von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen gilt es mit oberster Priorität zu vermeiden, ohne die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu gefährden."
Mit der angedachten Schulstudie sollen die Wirksamkeit von Infektionsschutzmaßnahmen an den Einrichtungen und auch die Belastung bei Schulkindern in den Blick genommen werden. An den Kitas läuft seit dem vergangenen Jahr bereits eine größer angelegte Studie, die vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut umgesetzt wird. Sie erforscht, welche Rolle Kinder und Kitas bei der Verbreitung von Corona spielen.
SH: Coworking-Plätze in Wohnortnähe für Beschäftigte
Schleswig-Holsteins Landesregierung will ab Oktober Coworking-Plätze für Landesbeschäftigte in der Nähe ihrer Wohnorte anbieten. "In der Corona-Pandemie haben viele Landesbedienstete im Homeoffice gearbeitet", sagte Staatskanzleichef Dirk Schrödter in Kiel. Für viele Mitarbeitende sei dies weiter eine gute Lösung. "Andere fühlen sich dabei auf Dauer nicht wohl, weil beispielsweise keine geeigneten Arbeitsräume zur Verfügung stehen oder die räumliche Trennung von Arbeit und Privatleben gewünscht wird." Das Land kooperiert dabei mit dem IT-Dienstleister Dataport und der CoWorkLand eG. In einer dreimonatigen Testphase können Beschäftigte in über das Land verteilten Coworking-Büros der Genossenschaft flexibel Arbeitsplätze mieten. Die Kosten trägt das Land. Nach der Testphase will das Land prüfen, wie stark das Angebot genutzt wurde. Zum Start gibt es am Sonnabend einen landesweiten Tag der offenen Tür ausgewählter Coworkland-Spaces in Schleswig-Holstein. Dabei will Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) den Coworking-Space Gettwork in Gettorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) besuchen.
Niederlande lockern Corona-Beschränkungen
Die Niederlande schaffen ab dem 25. September zahlreiche Corona-Einschränkungen ab. Gleichzeitig wird ein Corona-Pass unter anderem für Gaststätten und Kulturveranstaltungen eingeführt. Besucherinnen und Besucher von Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Gäste von Restaurants und Cafés müssen dann nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Das Einhalten von Abstand ist dann nicht mehr nötig. So können mehr Besucher und Gäste eingelassen werden. Auch volle Fußballstadien sind dann wieder erlaubt. In anderen Bereichen bleiben dagegen Einschränkungen bestehen.
Dehoga: Gemischte Gefühle hinsichtlich 2G-Regel bei Gastronomen
Die Gastronomen in Niedersachsen blicken nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) mit gemischten Gefühlen auf die geplante freiwillige Ausweitung der 2G-Regel auf Gastronomie, Kultur und Veranstaltungswirtschaft. Von den Mitgliedern der Dehoga seien sehr unterschiedliche Rückmeldungen gekommen, sagte Geschäftsführerin Renate Mitulla. Nach der 2G-Regel wird der Zutritt zu bestimmten Bereichen nur dann gewährt, wenn Menschen gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Ein negativer Corona-Schnelltest reicht dann in der Regel nicht mehr aus. Wenn sich ein Betrieb dafür entscheidet, die 2G-Regel bei sich umzusetzen, soll er auf die Durchsetzung von Maskenpflicht und Abstandsregeln verzichten können. Die Corona-Verordnung des Landes soll in der kommenden Woche angepasst werden und Betrieben diese Möglichkeit eröffnen, wie Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gestern ankündigte. Laut Dehoga befürwortet die Mehrheit der Gastronomen in Niedersachsen die 2G-Regel, erwartet aber auch, dass sie die angekündigten Erleichterungen dann auch tatsächlich umsetzen können. Rund ein Drittel sind laut dem Dehoga dagegen. Die Kontrolle der Einlassregeln sei für die Betriebe sehr aufwendig und personalintensiv - und angesichts fehlenden Personals oftmals eine große Herausforderung.
Göttinger Theater noch uneins ob 2G oder 3G
Das Junge Theater Göttingen will weiterhin Geimpften, Genesenen und Getesteten Zugang gewähren. "Wir haben gerade erst 3G eingeführt. Das wollen wir nun erst einmal so beibehalten", sagte Intendant Nico Dietrich. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte gestern angekündigt, dass Gastronomen, Kulturbetriebe und Veranstalter in Niedersachsen künftig wählen könnten, ob sie nur noch Geimpften und Genesenen (2G) Zutritt gewähren. Dann sollen dort Maskenpflicht und Abstandsregeln wegfallen. Theaterintendant Dietrich sagte, er wolle mit 3G Konflikte vermeiden, wenn es etwa darum geht, ob Bescheinigungen für Ausnahmeregelungen akzeptiert werden. Auch wirtschaftliche Aspekte könne das privatwirtschaftliche Theater nicht ganz außer Acht lassen. Die Zuschauer kämen nur langsam zurück. Darüber hinaus vermisst er Informationsmaterial: "Ich würde gerne Flyer aushängen, die den Besuchern erklären, warum sie sich durch diese Regelungen bei uns wieder sicher fühlen können." Beim Deutschen Theater wird erst eine offizielle Mitteilung abgewartet, ehe eine Entscheidung getroffen wird. "Es gibt Vor- und Nachteile", sagte Sprecherin Inge Mathes. Bisher habe man auf ein 3G-Konzept mit einer Sitzverteilung im Schachbrettmuster gesetzt. Das Testzentrum vor dem Theater soll nach dem 10. Oktober schließen. Mathes: "Das müssen wir gegebenenfalls noch einmal überdenken."
Inzidenz der Neuinfektionen in Hamburg sinkt weiter auf nun 76,5
Die Behörden in Hamburg haben 275 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 190; Vorwoche: 335). Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen auf 76,5 (Vortag: 79,6; Vorwoche: 94,5). Es wurden vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Auf den Intensivstationen der Hansestadt werden 57 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten behandelt (Stand: Dienstag).
Kabinett verlängert erleichterten Zugang zu Kurzarbeit
Firmen und Beschäftigte mit Problemen wegen der anhaltenden Pandemie erhalten weiter erleichterten Zugang zu Kurzarbeit. Das Bundeskabinett ließ heute eine entsprechende Verordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) passieren. So werden die Sozialversicherungsbeiträge bis Ende des Jahres voll erstattet. Bisher sind Erleichterungen beim Zugang zum Kurzarbeitergeld auf Betriebe begrenzt, die bis zum 30. September 2021 Kurzarbeit einführen, auch die Beiträge werden bisher nur bis zu diesem Datum voll erstattet. Die Verlängerung führt zu Mehrausgaben der Bundesagentur für Arbeit von rund 1,2 Milliarden Euro.
Überblick: Corona-Regeln für Fans bei norddeutschen Sport-Clubs
Die Frage, die sich viele Sportfans im Norden gerade stellen: Welche Regeln bei den Zuschauerzahlen gelten gerade bei welchen Clubs? Gilt das 3G-Modell, bei dem Geimpften, Genesenen und Getetesten Einlass gewährt wird? Oder greift das 2G-Prinzip, bei dem Getesteten der Zugang verwehrt wird? Oder gibt es womöglich sogar Mix-Modelle, wie es sie in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gibt? Wir geben einen Überblick über die Lage bei den norddeutschen Clubs in den Top-Ligen im Fußball, Handball, Eishockey und Basketball.
Studie: Pandemie treibt die Immobilienpreise nach oben
Die Pandemie hat einer Studie für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung zufolge die Immobilienpreise in Deutschland zusätzlich steigen lassen. Laut der Untersuchung von Immobilienökonomen der Universität Regensburg betrug der Pandemieeffekt bei den Angebotspreisen für Eigentumswohnungen im bundesweiten Durchschnitt 0,7 Prozentpunkte. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern seien es sogar 1,1 Prozentpunkte, berichtete die Böckler-Stiftung. Insgesamt hätten die Angebotspreise für Eigentumswohnungen zwischen dem 1. Quartal 2020 und dem 2. Quartal 2021 um durchschnittlich 17 Prozent zugelegt, die für Einfamilienhäuser um 15,6 Prozent. Bei den Mieten sei der zusätzliche Corona-Effekt bundesweit klein und regional unterschiedlich: Während die Pandemie das Wachstum bei Neu-Mieten in Groß- und Mittelstädten leicht gedämpft habe, seien die Angebotsmieten für Neuverträge in ländlicheren Regionen durch Corona zusätzlich nach oben gegangen. Wohlhabende private Haushalte hätten in Zeiten geschlossener Läden und ausgefallener Urlaubsreisen mehr Geld zur Verfügung gehabt und in Immobilien investiert, nennt die Studie einen Grund für den Preisanstieg. Ein anderer seien gestiegene Baupreise durch Arbeitskräfte- und Materialmangel.
Ehemaliger BVerfG-Präsident für mehr Freiheit für Geimpfte
Andreas Voßkuhle, der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, spricht sich dafür aus, dass Geimpfte und Genesene "intensiver am öffentlichen Leben teilnehmen" dürfen "als Ungeimpfte". Voßkuhle sagte in einem Interview der Wochenzeitung "Die Zeit": "Wer sich nicht impfen lassen will, muss eben die Konsequenzen tragen." Der Freiburger Verfassungsrechtler erklärte, ihm leuchte das "2G-Modell, nach dem zum Beispiel Restaurants oder Kinos selbst entscheiden können, nur Geimpfte und Genesene einzulassen, durchaus ein". Eine allgemeine Impfpflicht hingegen sieht Voßkuhle eher skeptisch: "Generell halte ich in diesem Zusammenhang wenig von Maßnahmen, die mit Zwang durchgesetzt werden müssen. Bei einer Impfpflicht wäre das ja unvermeidlich - und schon praktisch sehr schwierig."
65 Prozent der Norddeutschen vollständig geimpft
65 Prozent aller Menschen in Norddeutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Knapp 70 Prozent haben demnach die erste Impfdosis bekommen. Damit liegt der Norden über dem bundesweiten Schnitt: In Deutschland sind 62,4 Prozent aller Menschen nun vollständig geimpft. Das entspricht 51,9 Millionen Menschen, wie Gesundheitsminister Jens Spahn via Twitter mitteilte. 66,7 Prozent oder 55,5 Millionen Menschen sind demnach mindestens einmal geimpft.
Staatstheater Hannover diskutiert über 2G-Regel
Vor der Ausweitung der sogenannten 2G-Regel in Niedersachsen prüft das Staatstheater Hannover mögliche Folgen einer solchen Regelung. Die neue Perspektive müsse zunächst diskutiert werden, sagte eine Sprecherin. Nach der 2G-Regel wird der Zutritt zu bestimmten Bereichen nur dann gewährt, wenn Menschen gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Ein negativer Schnelltest reicht dann in der Regel nicht mehr aus. Eine solche Vorgehensweise schließe auch Zuschauer aus - für die anderen bedeute es größere Sicherheit, erklärte die Sprecherin. Schon die 3G-Regel, die auch die Getesteten einschließt, bedeute für das Theater, "ein Vielfaches an Personal" an den Eingangstüren aufbieten zu müssen, um lange Warteschlangen zu vermeiden, sagte die Sprecherin. Geprüft werden müsse aber auch, was die Regelung für die eigenen Mitarbeiter und das Ensemble bedeute, von denen ebenfalls nicht alle geimpft seien. Die 2G-Regel soll in Niedersachsen künftig verstärkt angewandt werden können - etwa in der Gastronomie, der Kultur, bei Veranstaltungen oder im Sport.
Bundesweite Hospitalisierungs-Inzidenz steigt leicht auf 1,88
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hat das Robert Koch-Institut (RKI) heute mit 1,88 angegeben (Vortag: 1,86). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Corona-Ausbruch an Schlachthof in Georgsmarienhütte
Wegen zahlreicher Corona-Fälle unter den Mitarbeitenden bleibt ein Schlachthof in Georgsmarienhütte(Landkreis Osnabrück) bis zum Ende des Monats geschlossen. Wie ein Geschäftsführer der Steinemann Holding mitteilte, sind von den rund 300 Beschäftigten 50 infiziert. Alle Beschäftigten sollen nun erneut getestet werden.
Offene Impfaktionen in Schleswig-Holsteins Impfzentren
Schleswig-Holstein hat die Möglichkeiten für eine Corona-Impfung noch einmal ausgeweitet. Ab sofort und bis zur Schließung der Impfzentren am 26. September werden jeden Tag offene Impfaktionen für Menschen ab zwölf Jahren in allen Impfzentren von 13 bis 17.30 Uhr angeboten, teilte das Gesundheitsministerium mit. Montag und Dienstag werden zudem - bis auf das Zentrum in Lensahn - ganztägig offene Impfaktionen angeboten. Verimpft werden alle verfügbaren Impfstoffe. Das Impfzentrum Plön schließt bereits am 19. September. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) appellierte an bisher skeptische Menschen: "Sprechen Sie offen über Ängste und Zweifel und lassen Sie sich von der Impfärztin oder dem Impfarzt im Impfzentrum oder bei Ihrer Hausärztin oder Hausarzt beraten." In Schleswig-Holstein gibt es seit Juni 2021 offene Impfaktionen mit mobilen Impfteams an verschiedenen Standorten, um Personen mit niederschwelligen Angeboten vor Ort zu erreichen. So wurde beispielsweise auf Parkplätzen von Supermärkten, an Busbahnhöfen, in Sportvereinen, in Büchereien, in Gemeinde- und Jugendzentren, an Hochschulen und Schulen sowie in allen Citti-Parks in Schleswig-Holstein geimpft. Weitere Aktionen sind in Planung.
Impfpflicht in Frankreich für Pflegepersonal und Feuerwehrleute
In Frankreich gilt von heute an eine Corona-Impfpflicht für Pflegepersonal und Feuerwehrleute. Etwa 2,7 Millionen Mitarbeiter von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Pflege- und Rettungsdiensten sowie der Feuerwehr müssen nun mindestens mit einer Dosis geimpft sein. Vom 15. Oktober an ist eine doppelte Impfung nötig. Wer sich nicht daran hält, soll vom Dienst suspendiert werden und kein Gehalt mehr bekommen. Voraussichtlich wird es nur in wenigen Fällen soweit kommen. In Altenheimen sind derzeit etwa 90 Prozent des Personals geimpft. Bei den privaten Altenheimen wird damit gerechnet, dass sich ein bis zwei Prozent der Mitarbeiter nicht impfen lassen wollen. Dort könnten etwa 3.000 Arbeitsverträge suspendiert werden. In den Krankenhäusern haben etwa 88 Prozent des Personals die erste Impfdosis erhalten. Auch dort geht man von ein bis zwei Prozent Impfgegnern aus. Gegen die Regelung waren in den vergangenen Wochen zehntausende Franzosen auf die Straße gegangen. Die Zahlen sind jedoch seit einigen Wochen rückläufig. Umfragen zufolge befürworten bis zu drei Viertel der Franzosen die Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal. Insgesamt sind inzwischen etwa 70 Prozent der französischen Bevölkerung geimpft.
Lärzer Festival kann wieder mit Zulassung für "Planet C" rechnen
Der Verein Kulturkosmos aus Berlin kann auch für das dritte "Planet C"-Festival ab 17. September mit einer Genehmigung rechnen. Wie eine Sprecherin des zuständigen Amtes Röbel/Müritz heute sagte, hat das Kreisgesundheitsamt grünes Licht gegeben. Einige Details würden derzeit noch mit dem Veranstalter abgestimmt, sodass die schriftliche Genehmigung noch nicht vorliege. Damit werden an diesem Wochenende im Süden der Mecklenburgischen Seenplatte wieder etwa 10.000 Besucher erwartet. In Lärz fand sonst immer das alternative Fusion-Festival mit bis zu 70.000 Gästen statt. Dies wurde im Frühsommer wegen der Pandemie abgesagt - wie 2020. Stattdessen gab es seit Mitte August bereits zwei "Planet C"-Festivals mit einem strengen Hygienekonzept mit PCR-Tests.
EU spendet 200 Millionen weitere Impfdosen für ärmere Länder
Die Europäische Union will 200 Millionen weitere Corona-Impfdosen für ärmere Länder spenden. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer zweiten Rede zur Lage der Union in Straßburg an. Von der Leyen sprach von einer "Investition in die Solidarität und einer Investition in die weltweite Gesundheit". Mit mehr als 70 Prozent vollständig Geimpften unter der erwachsenen Bevölkerung sei die EU allen Kritikern zum Trotz unter den weltweit führenden, sagte von der Leyen. "Eine Pandemie ist ein Marathon, kein Sprint." Um sicherzustellen, dass ein Virus künftig nicht mehr zur Pandemie werde, schlug von der Leyen vor, in den kommenden sechs Jahren 50 Milliarden Euro in die Gesundheitsvorsorge der gesamten EU zu investieren. Die weltweite Impfung gegen Covid-19 zu beschleunigen, habe oberste Priorität, schrieb sie auf Twitter.
DGB kritisiert Pläne zum Stopp der Entgeltfortzahlung für Ungeimpfte
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert die Pläne vieler Bundesländer, bald keine Entschädigung für Verdienstausfälle mehr zu zahlen, wenn Ungeimpfte in Quarantäne müssen. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sagte im Deutschlandfunk, das wäre eine "Impfpflicht durch die Hintertür". Viele arbeitsrechtliche Konsequenzen würden nicht bedacht. Hier werde ein Konflikt auf Beschäftigte und Betriebe verlagert. Besser als Druck auf Ungeimpfte sei es, für das Impfen zu werben. Es sei ein Gebot der Solidarität sich impfen zu lassen, aber nicht mit dem Instrument, den Entgeltersatz zu streichen.
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Wieder deutlich mehr Taxi-Fahrten in Hamburg
Die Hamburger Taxi-Branche hat durch die zunehmenden Corona-Lockerungen wieder deutlich mehr zu tun als noch im Frühjahr. Lange hatten sich die Fahrerinnen und Fahrer mit Patienten-Fahrten zum Arzt oder ins Krankenhaus über Wasser gehalten und waren in Kurzarbeit. Jetzt ist in Hamburg insgesamt wieder mehr los und die Nachfrage nach Taxifahrten steigt. Völlig auf dem Niveau von vor der Pandemie sei man noch nicht, sagt Thomas Lohse, der Vorstand von Hansa Funktaxi. Der Betrieb liegt bei etwa 70 Prozent, schätzt er.
Scholz gegen weitere Kita- und Schulschließungen
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich gegen erneute Kita- und Schulschließungen zur Eindämmung der Pandemie ausgesprochen. "Nachdem jetzt so viele Menschen geimpft sind, müssen wir uns klar versprechen, dass es keine neuen Schul- und Kitaschließungen geben wird", sagte Scholz der Katholischen Nachrichten-Agentur. Es sei "bedrückend" gewesen, dass Kinder und Jugendliche sich in der Pandemie so lange nicht treffen konnten, erklärte Scholz. Jetzt müsse viel Kraft darauf verwendet werden, die Folgen der Corona-Krise abzumildern. Neben einem schulischen Aufholpaket gehörten dazu feste Strukturen und Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche. Scholz: "Es ist wichtig, dass das Training im Sportverein wieder stattfindet und die Kurse an der Musikschule."
Ver.di gegen Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte bei Quarantäne
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat das Vorhaben vieler Bundesländer kritisiert, die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne zu beenden. Aus Sicht der Gewerkschaft sei es falsch, zu versuchen, eine "Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Frank Werneke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die von Arbeitgeberverbänden und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausgelöste Debatte zur Streichung des Entgeltersatzes sei kontraproduktiv, sagte der Gewerkschaftschef den Blättern. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften leisteten laut Werneke seit Monaten einen aktiven Anteil daran, das Impftempo in Deutschland zu beschleunigen. "Arbeitgeber sind nun gefordert, nachdrücklich für Impfungen zu werben und sie in der Arbeitszeit zu ermöglichen", forderte Werneke.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betonte hingegen seine Forderung nach einer bundeseinheitlichen Aussetzung der Lohnersatzleistungen. "Klar ist: Jeder darf sich impfen lassen, niemand muss", sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Wer sich aber bewusst gegen eine Impfung entscheide, obwohl medizinisch nichts dagegen spreche, handle unsolidarisch. Dann könne er von der Solidargemeinschaft auch keine Entschädigung verlangen.
Lambrecht: Mehr Hilfe für durch Corona belastete Kinder
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat mehr Hilfe für durch die Pandemie psychisch belastete Kinder gefordert. "Für die Kinder, die unter psychischen Erkrankungen leiden, brauchen wir eine bessere und frühzeitigere Versorgung. Eltern müssen schneller einen Therapieplatz für ihr Kind bekommen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Heute solle der Bericht einer gemeinsamen Arbeitsgruppe des Bundesgesundheits- und des Bundesfamilienministeriums "Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona" ins Bundeskabinett kommen. Darin sind laut dem Bericht 26 Empfehlungen enthalten. Darunter finde sich auch die Forderung nach einer Sicherstellung ausreichender psychotherapeutischer Versorgungsangebote sowie eine temporäre Ausweitung des Angebots der Krankenkassen bei der Kostenübernahme für die ärztlichen Regeluntersuchungen älterer Kinder.
Niedersachsen bei Impfungen von Kindern unter zwölf Jahren vorsichtig
Während Niedersachsen bei den 12- bis 17-Jährigen auch ohne eine ausdrückliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) massiv für eine Corona-Impfung dieser Altersgruppe geworben hatte, will das Land sich bei den Kindern unter zwölf Jahren nun offenbar an der Stiko-Aussage orientieren. "Natürlich müssen wir mit entsprechenden Angeboten in Niedersachsen abwarten, bis Impfstoffe zugelassen und bereits erfolgreich und ohne nennenswerte Nebenwirkungen eingesetzt worden sind. Auch eine Stiko-Empfehlung würden wir wohl abwarten", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Gleichzeitig machte er die Ungeimpften dafür verantwortlich, dass Corona noch nicht überwunden ist. "Wir könnten das Virus komplett im Griff haben, wenn die noch nicht Geimpften sich endlich impfen lassen würden. Dass ein Fünftel der Gesellschaft bislang eine Impfung verweigert, ist schon frustrierend", sagte der Regierungschef und verteidigte, dass Niedersachsen in der kommenden Woche eine umfassende 2G-Regel einführt. Auch bei der Frage nach möglichen neuen Einschnitten im Herbst nahm Weil die Gruppe derjenigen in den Blick, die sich impfen lassen könnten, es aber nicht tun. "Wenn wir wieder zu Kontaktbeschränkungen kommen, dann werden diese sich auf Treffen von ungeimpften Personen beziehen."
Auch MV ändert Bewertungsgrundlage für Maßnahmen
Auch das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ändert den Maßstab für die Corona-Schutzmaßnahmen: Entscheidender Faktor soll künftig die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern und nicht mehr die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen sein. Die neue Regelung soll von Donnerstag an gelten. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird in der Gesamtbewertung zurückgestuft. Wie auch die Auslastung der Intensivbetten werde sie nur noch zur Gewichtung des Infektionsgeschehens herangezogen, erklärte Glawe. Damit gelten von Donnerstag an auch in Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Nordwestmecklenburg - wie im Rest des Landes - keine zusätzlichen Schutzvorgaben mehr. Weil dort die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen für längere Zeit über 50 gestiegen war, waren verschärfte Schutzmaßnahmen verhängt worden.
Einzelheiten des 2G-Optionsmodells in Hamburg auf dem Prüfstand
Einige Regeln des 2G-Optionsmodells in Hamburg könnten noch einmal leicht nachjustiert werden, denn Ende kommender Woche läuft die aktuelle Corona-Verordnung aus. Gesprochen werden soll unter anderem über die Maskenpflicht in Innenräumen, die grundsätzlich auch in Clubs und Restaurants gilt, die nur noch Geimpfte oder Genesene reinlassen, und über Ausnahme-Regeln für Kinder und Jugendliche. Spruchreif ist das Ganze aber erst nächste Woche Dienstag, dann will der Senat über mögliche Änderungen entscheiden. Auch andere Bundesländer wie etwa Niedersachsen wollen 2G genauso oder ähnlich einführen.
Inzidenz der Neuinfektionen in Niedersachsen sinkt auf 68,3
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut 1.033 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Vortag: 327; Vorwoche: 1.167). Es kommen vier neue Todesfälle hinzu. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 5.887. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt im Landesdurchschnitt auf 68,3 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 73; Vorwoche: 71,6).
NDR Benefizaktion: Hilfen für Kinder in Corona-Zeiten
Kindern zu helfen, die durch die Corona-Pandemie ganz besonders in Not geraten sind, ist das Ziel der diesjährigen NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland". Partner der Aktion sind die vier norddeutschen Landesverbände des Kinderschutzbundes. Um speziell auf die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche einzugehen, bietet der Kinderschutzbund derzeit in einem ganz besonderem Maße Unterstützung, Hilfe und Förderung an. Entsprechenden Hilfsangeboten der norddeutschen Landesverbände kommen die Spenden, die der NDR sammelt, zu 100 Prozent zugute. Mit seiner Benefizaktion unterstützt der NDR zum insgesamt elften Mal wohltätige Zwecke und das Ehrenamt im Norden. Der Aktionszeitraum der multimedialen NDR Aktion ist in diesem Jahr vom 29. November bis 10. Dezember. Innerhalb der zwei Wochen informieren die NDR Radioprogramme, das NDR Fernsehen und NDR.de im Internet über die Arbeit der Landesverbände des Kinderschutzbundes in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg und rufen zum Spenden auf.
WHO fordert mehr Gerechtigkeit bei Impfstoff-Verteilung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung der Impfstoffe im Kampf gegen die Corona-Pandemie angemahnt und dabei vor allem auf Versorgungslücken in Afrika hingewiesen. "Weltweit wurden mehr als 5,7 Milliarden Dosen verabreicht, aber nur zwei Prozent davon in Afrika", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das schade nicht nur den Menschen in Afrika, sondern allen. Tedros sagte weiter: "Je länger die Ungleichheit bei den Impfstoffen anhält, desto mehr wird das Virus weiter zirkulieren und sich verändern, desto länger werden die sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen andauern und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Varianten auftauchen, die die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigen." Die schlimmste Pandemie der letzten hundert Jahre werde erst dann beendet sein, wenn es eine echte globale Zusammenarbeit bei der Versorgung mit und dem Zugang zu Impfstoffen gebe. Impfziel der WHO sei weiter, dass bis Mitte 2022 70 Prozent der Bevölkerung aller Länder geimpft sein sollten.
RKI registriert 12.455 Neuinfektionen bundesweit - Inzidenz bei 77,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist etwas gefallen. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 77,9 an. (Vortag: 81,1; Vorwoche: 82,7). Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.455 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 13.565). Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 83 Todesfälle verzeichnet (Vorwoche: 35). Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.769. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 1,86 an (Freitag: 1,79). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Neue Corona-Kriterien und Impfstatus-Auskunft treten in Kraft
Zur Bewältigung der Corona-Pandemie können von heute an weitere Maßnahmen eingesetzt werden. Von Bundestag und Bundesrat beschlossene Neuregelungen zu den Bewertungskriterien der Pandemie-Lage und zu Auskünften zum Impfstatus von Beschäftigten sind gestern im Bundesgesetzblatt verkündet worden und treten damit jetzt in Kraft.
Wesentliche Messlatte zur Lage-Einschätzung soll demnach zukünftig die Zahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken, die sogenannte Hospitalisierung, sein. Diese soll die bisherige Orientierung an den Infektionszahlen ablösen, die angesichts der Impfungen nicht mehr als so aussagekräftig gelten. Zudem sollen Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Pandemie vom Arbeitgeber gefragt werden dürfen, ob sie geimpft sind.
199 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein wurden 199 neue Corona-Fälle registriert. Am Vortag waren es 146 und am Mittwoch vor einer Woche 255 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt damit nun bei 40,5 (Vortag: 42,3 / Vorwoche: 49,1). Der Wert ist den achten Tag in Folge gesunken. Aktuell werden in den Krankenhäusern im Land 70 Menschen behandelt, die positiv auf Corona getestet wurden - das ist einer weniger als am Vortag. 20 Covid-Patienten befinden sich in Intensivtherapie (-1), 15 müssen beatmet werden (+1).
Coronavirus-Update: Impfbereitschaft brachte Dänemark den Durchbruch
Dänemark feiert das Ende der Pandemie, Deutschland sei aber noch nicht soweit, sagt Virologin Sandra Ciesek im NDR Info Podcast Coronavirus-Update. Impfquote und Impfbereitschaft seien noch zu niedrig. "Mit einer Impfquote von 96 Prozent bei der Gruppe der über 50-Jährigen haben die Dänen eine sehr gute Ausgangslage. Ich denke schon, dass das für Dänemark der Übergang in einen endemischen Status ist. Wenn keine neuen Überraschungen mit neuen Varianten kommen, kann das sehr gut klappen."
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Aktion "Deutschland spricht": Sollte 2G-Regel bundesweit gelten?
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September beteiligt sich der NDR an der Aktion "Deutschland spricht". Sie bringt Menschen für ein Gespräch zusammen, die bei politischen Themen unterschiedlicher Meinung sind. Sie wollen gerne mit jemandem diskutieren, dessen Ansichten Sie bisher gar nicht nachvollziehen können? Machen Sie mit!
NDR.de Live-Ticker am Mittwoch startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Wir halten Sie auch heute, am Mittwoch, 15. September, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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