Coronavirus-Blog: Husumer Schlachthof bleibt länger geschlossen
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, den 13. Februar 2021 über die Folgen der Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Sonntag früh geht es in einem frischen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Uni Oxford testet AstraZeneca-Impfstoff an Kindern
- Inzidenzwert: Landkreis Wesermarsch überschreitet 200er-Grenze
- RKI: Alle Bundesländer bei Sieben-Tage-Inzidenz unter 100
- Neue Corona-Regeln für Niedersachsen sind in Kraft getreten
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 912 in Niedersachsen, 211 in Schleswig-Holstein ,178 in Hamburg, 169 in Mecklenburg-Vorpommern und 51 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Wir beenden unsere Corona-Berichterstattung für diesen Sonnabend und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Sonntag früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Mehr als 100 Corona-Fälle: Husumer Schlachthof bleibt länger geschlossen
Nach einem Corona-Ausbruch bleibt ein Schlachthof in Husum geschlossen. Die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter sei auf 103 gestiegen, teilte der Kreis Nordfriesland mit. Bei 190 weiteren Beschäftigten sei der Test negativ ausgefallen. Die ursprünglich bis zum 14. Februar angeordnete Schließung des Schlachthofes ist bis zum 24. Februar verlängert worden. Es gibt nach Angaben des Kreises in dem Fall nach wie vor keine Hinweise auf Mutationen. Derzeit befindet sich nahezu die gesamte Belegschaft aufgrund eines positiven Test-Ergebnisses oder der Einordnung als Kontaktperson 1 in häuslicher Quarantäne.
Heiraten in Corona-Zeiten: Hochzeitsplaner sehen schwarz
Professionelle Hochzeitsplaner in Deutschland fürchten angesichts der Corona-Pandemie um ihre kommende Saison. "Die Brautpaare sind extrem verunsichert", sagte die Sprecherin des Vereins Bund deutscher Hochzeitsplaner, Svenja Schirk, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Diese Sorge mache sich bei den Terminen für die Hochzeitsfeiern bemerkbar: "Es gab sehr viele Umbuchungen von 2020 auf 2021. Diese Paare buchen nun auf 2022 um."
Einige Paare stornierten ihre Feier komplett und gingen stattdessen nur zum Standesamt. Für die Hochzeitsplaner sei die wirtschaftliche Situation sehr schwierig: "Viele Hilfen decken nur laufende Fixkosten ab, die Solo-Selbstständige nicht haben. Dann bleibt nur noch Hartz IV." Wer in diesem Jahr heiraten möchte, dem rät Schirk: "Paare sollten im engsten Kreis planen, möglichst draußen feiern und flexibel sein."
Mecklenburg-Vorpommern: Inzidenzwert steigt leicht
Die Zahl der in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen ist um 169 gestiegen. Das sind 11 Fälle weniger als am Vortag, aber 14 Fälle mehr als am Sonnabend vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) heute mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht von 64,7 auf 66,4. Vor einer Woche hatte dieser Wert noch bei 84,4 gelegen. Die Zahl der an oder mit Covid-19 gestorbenen Menschen erhöhte sich um zwei auf 628.
Mit 188 ist die Inzidenz in Vorpommern-Greifswald weiterhin am höchsten, gefolgt von der Landeshauptstadt Schwerin mit 88,9. Am niedrigsten ist der Inzidenzwert laut Lagus in der Hansestadt Rostock mit 20,1.
Uni Oxford testet AstraZeneca-Impfstoff an Kindern
Mit einer neuen klinischen Studie wollen Forscher der Universität Oxford prüfen, ob der Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca auch bei Kindern und Jugendlichen wirkt. Dafür soll das Mittel, das der Konzern und die Universität gemeinsam entwickelt haben, an 300 Freiwilligen zwischen 6 und 17 Jahren getestet werden. "Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten", sagte Andrew Pollard von der Uni Oxford. Die ersten Tests sollen noch in diesem Monat beginnen. Bislang gibt es keinen Corona-Impfstoff, der für die Altersgruppen unter 18 Jahren zugelassen ist.
Demonstranten in Hamburg fordern Unterbringung von Obdachlosen in Hotels
Rund 200 Menschen haben in Hamburg für eine Unterbringung von Obdachlosen in Hotels demonstriert. Es dürfe nicht sein, dass die Stadt während der Corona-Pandemie obdachlose Menschen in Sammelunterkünften unterbringe, während die Hotels der Stadt im Lockdown leer stünden, sagten Redner bei der Kundgebung auf dem Jungfernstieg. 13 Menschen seien in diesem Winter bereits ums Leben gekommen, weil sie trotz eisiger Kälter im Freien übernachtet hätten. Auf Plakaten war "#OpenTheHotels" und "DREIZEHN" zu lesen. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte das linke Bündnis "Wer hat, der gibt".
Universität Kiel: Mitarbeiter bemängeln laschen Corona-Schutz
Einige Institutsleiter der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) nehmen es offenbar nicht so genau mit den Corona-Bestimmungen. Etliche Beschäftigte fühlen sich am Arbeitsplatz jedenfalls nicht ausreichend vor Covid-19 geschützt. Manche Mitarbeiter seien stark verängstigt, weil zu viele Wissenschaftler zur gleichen Zeit im Institut seien, sagt der Vorsitzende des Personalrats, Heinke Gier. Dabei könnte ein Teil der Beschäftigten auch von zu Hause aus arbeiten. "Es gibt Professoren, denen die Forschung anscheinend wichtiger ist als das Wohl ihrer Mitarbeiter", kritisiert Gier.
MV: Dehoga kritisiert fehlende Aussichten für die Branche
"Die Unsicherheit ist das Schlimmste, was uns im Moment beschäftigt", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Dehoga-Chef Lars Schwarz im Interview auf NDR 1 Radio MV.
Niedersachsen: Blumenläden vor Valentinstag geöffnet
Unmittelbar vor dem Valentinstag hat Niedersachsen die Wiedereröffnung von Blumenläden und Gartencentern gestattet. Über diese Entscheidung sei die Branche froh, sagte Frank Schoppa vom Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland. Für das Agrarland Niedersachsen mit seinen vielen Gartenbaubetrieben sei das eine wichtige Nachricht.
Landkreis Wesermarsch überschreitet 200er-Grenze
Der Landkreis Wesermarsch hat die Grenze von 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Wie das Landesgesundheitsamt in Hannover mitteilte, lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 231,4 (Stand Sonnabend, 9 Uhr). Den zweithöchsten Sieben-Tage-Wert in Niedersachsen verzeichnete demzufolge der Landkreis Vechta mit 191,9. Der landesweite Sieben-Tage-Wert stieg wieder leicht an auf 66,1, am Vortag waren es noch 65,4. Binnen 24 Stunden registrierte Niedersachsen 912 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag waren 1.038 neue Corona-Fälle gemeldet worden, am Sonnabend vor einer Woche 956. Weitere 36 Menschen sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz weist der Landkreis Rotenburg (Wümme) auf (20,8).
Impfgegner verteilen in Hamburg Flugblätter
Immer wieder tauchen in Hamburger Briefkästen Flugblätter von den "Ärzten für Aufklärung" auf. Die Initiative gehört zu den hartnäckigsten Corona-Leugnern - sie verharmlost das Coronavirus und warnt vor Impfungen.
178 bestätigte Neuinfektionen in Hamburg
Hamburg meldet 178 neue Corona-Fälle. Das sind 50 weniger als am Freitag und acht mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt die Gesundheitsbehörde mit 67,6 (Vorwoche: 69,4) an. Mit Stand Freitag wurden zehn neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.
Polizei macht "konspirativen" Friseursalon in Delmenhorst dicht
Die Polizei im niedersächsischen Delmenhorst hat einen unerlaubten Friseursalon im Keller eines Hauses geschlossen. Die Räumlichkeit sei regelrecht "konspirativ" eingerichtet gewesen, teilte die Polizei mit. Laut den Corona-Bestimmungen dürfen Friseure erst ab dem 1. März wieder öffnen. Der 32 Jahre alte Inhaber sei aber bereits vor diesem Termin seinem Gewerbe nachgegangen, was die Polizei nun untersagte. Sie leitete ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Die Beamten erfuhren außerdem nach eigenen Angaben von zwei unerlaubten privaten Treffen mit drei beziehungsweise sechs Personen aus verschiedenen Haushalten. Dies zieht nun Anzeigen nach sich. Bei einer der Feiern seien auch Drogen gefunden worden, Beamte seien beleidigt, bedroht, in einem Fall auch angespuckt worden, hieß es. Eine 22 Jahre alte Frau sei daraufhin in Gewahrsam genommen worden.
Alle Bundesländer wieder unter 100er-Inzidenz
Alle Bundesländer in Deutschland liegen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen bei der Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wieder unter dem Wert von 100. Als letztes Bundesland rutschte laut RKI-Dashboard auch Thüringen in den zweistelligen Bereich und liegt nun bei 98,8. Die deutschlandweite sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank demnach auf 60,1. Nur noch ganz knapp über 50 liegen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (jeweils 51,0). Hamburg liegt nach den RKI-Daten bei 59,7, Niedersachsen und Bremen bei 59,9. Schleswig-Holstein ist nach RKI-Angaben bei 60,0, Mecklenburg-Vorpommern bei 64,2.
Wangerooge abgeschnitten - Corona-Lockdown hilft
Die Insel Wangerooge ist seit dem massiven Wintereinbruch vom Festland abgeschnitten, Lebensmittel werden per Flugzeug gebracht. In dieser Lage komme der Insel der Corona-Lockdown zugute, sagte Inselbürgermeister Marcel Fangohr. Denn ohne Lockdown wären "die ganzen Karnevalsflüchtlinge" auf der Insel, statt 1.300 könnten dann bis zu 3.500 Menschen auf Wangerooge sein. Dann würden bestimmte Lebensmittel möglicherweise noch schneller knapp. Zudem rechnet er für die kommende Woche mit Entspannung beim Wetter. Die Stimmung auf der Insel sei "sehr entspannt", sagte Fangohr: "Wir sind es hier auf der Insel schon ein bisschen gewohnt, wir haben alle fünf bis sechs Jahre mal den Fall, dass die Insel für mehrere Tage vom Festland abgeschnitten ist."
Weiter Notbetrieb an Hamburgs Schulen - Gewerkschaft will Klarheit
Hamburgs Schulen bleiben im Notbetrieb - bis nach den Frühjahrsferien. Doch wie geht es danach weiter? Eltern, Kinder und Lehrkräfte wollen Klarheit, sagt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie fordert einen verlässlichen Stufenplan.
Vorpommern-Greifswald: Landrat Sack muss in Quarantäne bleiben
Der Landrat von Vorpommern-Greifswald hat gelassen darauf reagiert, seine Corona-Quarantäne wegen einer verschärften Regelung nicht verkürzen zu können. Mit Blick auf eine entsprechende Allgemeinverfügung sagte Michael Sack (CDU): "Die habe ich morgens unterschrieben, und abends hat sie mich getroffen." Die Anfang der Woche in Kraft getretene Regelung untersagt für den Landkreis eine Verkürzung der Quarantäne mithilfe eines negativen Corona-Tests. "Das ist manchmal so im Leben", sagte der CDU-Spitzenkandidat. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich Sack wegen einer Corona-Infektion im familiären Umfeld seit Dienstag in Quarantäne befindet. Er selbst ist negativ auf das Coronavirus getestet worden. Nach der neuen Regelung muss Sack, der auch CDU-Landesvorsitzender ist, 14 Tage in häuslicher Isolation bleiben.
RKI meldet bundesweit 8.354 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8.354 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 551 neue Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom hervorgeht. Am Sonnabend vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 10.485 Neuinfektionen und 689 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 60,1. Vor vier Wochen, am 16. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 139 gelegen. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,87 (Vortag 0,85). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken.
Neue Regeln für Niedersachsen treten in Kraft
Von heute an gelten in Niedersachsen einige Lockerungen der Corona-Auflagen. Beispielsweise ist der Kauf von Blumen beim Floristen oder im Gartencenter wieder möglich. Außerdem werden Kinder bis sechs Jahre bei den Kontaktbeschränkungen nicht mehr mitgerechnet. Bisher galt diese Ausnahme nur für Kleinkinder bis drei Jahre. Zudem dürfen berufliche Fahrgemeinschaften wieder gemeinsam im Auto sitzen - wenn alle Mitfahrenden Masken tragen. Die meisten anderen Lockdown-Regelungen wurden bis zum 7. März verlängert.
Winter-Ausflüge: Behörden treten auf die Bremse
Perfektes Winter-Ausflugswetter mit örtlich viel Schnee und fast überall Sonne in Norddeutschland soll es an diesem Wochenende geben. Im Harz treten die Behörden wegen Corona allerdings wieder auf die Bremse: Im Oberharz müssen sich Besucher auf Kontrollen von Polizei und Ordnungskräften einstellen, ob die Corona-Regeln eingehalten werden. Nach Angaben des Landkreises Goslar werden die Behörden erneut mit einem Großaufgebot vor Ort sein. Die Zufahrten zum Ortsteil Hahnenklee werden für auswärtige Besucher komplett gesperrt. Wegen der Schneemassen seien die Parkplätze entlang der Straßen nicht befahrbar, teilte die Stadt mit.
211 neue Corona-Infektionen in SH registriert
In Schleswig-Holstein sind 211 neue Corona-Infektionen amtlich gemeldet worden. Am Vortag waren es 366, vor genau einer Woche 272. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg in Schleswig-Holstein um 20 auf 1.121 seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Insgesamt haben sich seitdem nun 39.342 Menschen in dem Bundesland nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 444 Corona-Patienten werden den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt - 84 von ihnen intensivmedizinisch, 57 mit Beatmung.
Einschränkungen für Nicht-Geimpfte? Wäre das rechtlich überhaupt möglich?
Inwieweit hat der Staat bei den Grundrechten Spielraum? Dürfen die Rechte von Nicht-Geimpften eingeschränkt werden? Fragen an den Verfassungsrechtler Florian Becker von der Uni Kiel.
NDR.de-Ticker am Sonnabend startet
Auch am heutigen Sonnabend, 13. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Freitag: Niedersachsen 1.038, Schleswig-Holstein 366, Hamburg 228, Mecklenburg-Vorpommern 180, Bundesland Bremen 59. Bundesweit: 9.860.
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