Coronavirus-Blog: 14 Heimbewohner trotz Impfung infiziert
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, den 7. Februar 202 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Belm: 14 Heimbewohner trotz Impfung mit Corona infiziert
- Braunschweig: Fußballfans verstoßen gegen Corona-Regeln
- Dänemark verschärft Einreiseregeln
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 899 in Niedersachsen, 282 in Schleswig-Holstein, 116 in Hamburg, 82 in Mecklenburg-Vorpommern, 47 im Bundesland Bremen
- RKI registriert bundesweit 8.616 Neuinfektionen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de legt nun eine kleine Pause ein. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog, um Sie über alle Ereignisse im Norden im Zusammenhang mit der Pandemie zu informieren.
Braunschweig: Fußballfans verstoßen gegen Corona-Regeln
Ein Mitarbeiter eines Braunschweiger Fanprojekts hat Dutzende BTSV-Anhänger im Vorfeld des Niedersachsen-Derbys nach Clubangaben auf das Gelände des Fußball-Zweitligisten gelassen. Bei der Aktion wurden offenbar die Corona-Abstandsregeln missachtet: 200 Fans sollen dicht gedrängt zusammen gestanden haben. "Der Gruppierung ist nachweislich mit einem Schlüssel eines Mitarbeiters des AWO-Fanprojekts der Zugang zum Stadiongelände ermöglicht worden. Dieser Mitarbeiter wurde vom Träger des vom Verein unabhängigen Fanprojekts, dem AWO-Kreisverband Braunschweig, bereits freigestellt", teilte Eintracht Braunschweig mit.
Impfungen in Hannover auch am Montag
Trotz des massiven Wintereinbruchs sollen Impfungen gegen das Coronavirus im gemeinsamen Impfzentrum der Stadt und der Region Hannover auch am Montag stattfinden. Impftermine könnten aber im Notfall um einen Tag verschoben werden, teilte die Stadt Hannover mit. Wer eine Terminbestätigung erhalten habe, aber wegen des Wetters nicht anreisen könne, habe die Möglichkeit, auch am Dienstag zur gleichen vereinbarten Uhrzeit geimpft zu werden.
47 neue Corona-Fälle in Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen sind 47 neue Corona-Infektionen amtlich registriert worden. Wie Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de meldet, entfallen 21 der Neuinfektionen auf Bremerhaven. Dort sei die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner auf einen neuen Höchstwert gestiegen - er liegt nun bei 148,6. In der Stadt Bremen stieg der Wert leicht - auf 65,5.
82 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 82 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Gestern waren es 155, am Sonntag vor einer Woche waren es 91. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank landesweit auf 83,9. Am höchsten ist der Wert nach wie vor im Kreis Vorpommern-Greifswald (211,4) - dort stieg die Inzidenz zuletzt wieder deutlich an.
Belm: 14 Heimbewohner trotz Impfung mit Corona infiziert
In einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück hat es einen Ausbruch der britischen Variante des Coronavirus gegeben - obwohl alle Bewohner bereits am 25. Januar zum zweiten Mal geimpft worden waren, wie der Landkreis mitteilte. Bei 14 Senioren sei in dieser Woche das Virus B 1.1.7. nachgewiesen worden. Das Heim, alle Mitarbeiter und deren Familien seien unter Quarantäne gestellt worden. Bisher gebe es nur asymptomatische oder leichte Verläufe der Erkrankung bei den Bewohnern, was eine positive Wirkung der Impfung sein könne, sagte der Pressesprecher des Landkreises Osnabrück, Burkhard Riepenhoff. Geimpft worden sei mit dem Produkt von Biontech/Pfizer. Wann sich die Bewohner genau infiziert haben, sei unklar.
Autokorso gegen Corona-Maßnahmen in Hamburg
Mit einem Autokorso sind am Sonnabend mehrere Dutzend Menschen aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen durch die Stadt gezogen. "Eigentlich waren 100 Fahrzeuge angemeldet. Dem Korso haben sich im Verlauf aber immer mehr angeschlossen. In der Spitze haben die Kollegen mehr als 250 Fahrzeuge gezählt", sagte ein Polizeisprecher. Der Zug wurde deshalb wenig später gestoppt und auf die erlaubten 100 Autos beschränkt. Die Auto-Demo unter dem Motto "Wie soll es weiter gehen?" hatte für teils erhebliche, aber nur kurzzeitige Verkehrsbehinderungen gesorgt. Zudem hätten sich mehrere Anwohner in den Stadtteilen Winterhude, Eppendorf und Eimsbüttel wegen des Lärms beschwert. Die Fahrzeuge waren laut hupend durch die Stadt gefahren. Während der Demo hätten sich die Teilnehmer an die Corona-Regeln gehalten, sagte der Polizeisprecher.
Dänemark verschärft Einreiseregeln
In Dänemark gelten seit Sonntag verschärfte Einreiseregeln. Reisende, die über den Landweg oder Häfen einreisen, müssen sich binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt, wie die dänische Regierung bekannt gab. Von Ausländern, die in Dänemark nicht gemeldet sind, kann zudem verlangt werden, bereits bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzuweisen. Flugreisende dürfen bereits seit Januar nur mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden ist, einreisen. Personen, die die Regeln nicht einhalten, droht eine Geldbuße von umgerechnet 470 Euro. Die Maßnahmen wurden mit dem Auftreten von ansteckenderen Varianten des Coronavirus vor allem im Großbritannien begründet. Ausnahmen gelten für Menschen, die wichtige Güter transportieren, in Grenzgegenden in Norddeutschland oder Südschweden leben, sowie für Berufspendler.
Inzidenz bei 112: Kreis Pinneberg entschärft Corona-Regeln wieder
Nachdem der Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein wegen einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 Fällen pro 100.000 Einwohner seine Corona-Regeln verschärft hatte, stehen nun wieder Lockerungen an. "Es zeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger zu einem sehr großen Teil solidarisch verhalten und sich an die Regeln gehalten haben. Wir müssen die verschärften Regeln im Kreis daher nicht verlängern", sagte Landrätin Elfi Heesch laut Mitteilung. Damit ist das Einkaufen von Montag an nicht mehr auf nur eine Person pro Haushalt beschränkt, Essen und Getränke können bei Gastro-Betrieben wieder jederzeit abgeholt werden und die Naherholungsgebiete Himmelmoor, Holmer Sandberge und Hetlinger Schanze dürfen wieder aus touristischen Gründen betreten werden. Lediglich die verschärften Regeln für die Alten- und Pflegeeinrichtungen würden aufrechterhalten, "weil das Infektionsgeschehen dort noch sehr hoch ist". Die ausgewiesenen Gebiete mit Maskenpflicht sollen ebenfalls erhalten bleiben.
Hamburg meldet 116 neue Corona-Fälle
In der Hansestadt sind am Sonntag 116 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das sind weniger als gestern (170) und auch weniger als vor einer Woche (135). Die Sieben-Tage-Inzidenz sank damit nach Angaben der Stadt Hamburg auf 68,4. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer SARS-CoV2-Infektion erhöhte sich um drei. Auf den Intensivstationen der Hansestadt werden derzeit 73 Corona-Patienten behandelt.
Krankenhaus-Hygieniker fordern neuen Index zur Beurteilung der Lage
Die derzeit genutzte Sieben-Tage-Inzidenz der gemeldeten Corona-Neuinfektionszahlen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner ist aus Sicht der Deutschen Gesellschaften für Pädiatrische Infektiologie und für Krankenhaushygiene als Steuerungsmechanismus untauglich. "Ein neuer Index muss transparent und belastbar politische Entscheidungen begründen können", schreiben beide Gesellschaften in einer Mitteilung. Daten der Überlastung des Gesundheitssystems mit Nennung von Zahlen zur Hospitalisierung, zur Belegung der Intensivbetten und zu Todesfällen müssten eingehen. Der weitere Betrieb von Gemeinschaftseinrichtungen von Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten sollte zudem oberste Priorität haben, fordern die beiden Gesellschaften. Kinder in diesen Einrichtungen seien keine Treiber der Pandemie.
Appell an Schwesig: Friseure wollen ab 15. Februar wieder öffnen
Vor den Gesprächen zwischen Bund und Ländern am Mittwoch zum weiteren Weg in der Corona-Krise haben die Handwerkskammern und der Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker in Mecklenburg-Vorpommern einen dramatischen Appell an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gerichtet. Die Belastungsgrenze bei den landesweit 1.276 handwerklichen Friseur- und 1.238 Kosmetikbetrieben sei teilweise überschritten, erklärten die Branchenvertreter. "Jedes zweite Unternehmen dieser Branche gibt starke Existenzsorgen an, mehr als 17 Prozent mussten bereits Mitarbeiter entlassen aufgrund des Lockdowns und der damit verbundenen angeordneten Schließung der Betriebe", hieß es unter Berufung auf aktuelle Umfrageergebnisse unter mehr als 300 Friseur- und Kosmetikunternehmen im Nordosten.
Niedersachsen meldet 899 Neuinfektionen
Das Land Niedersachsen hat binnen 24 Stunden 899 neue Corona-Fälle registriert. Das sind knapp 60 weniger als am Sonnabend (956) und fast 90 weniger als am Sonntag vor einer Woche (985). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank nach Angaben des Landesgesundheitsamtes weiter leicht auf jetzt 70,3 (Vorwoche: 78,7). Den niedrigsten Inzidenzwert weist demnach der Landkreis Verden auf (23,3), den höchsten der Landkreis Vechta (184,9). 14 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
Studie: AstraZeneca-Impfstoff zeigt begrenzte Wirkung gegen Südafrika-Variante
Der Astrazeneca-Impfstoff zeigt neuen Studienergebnissen zufolge wohl lediglich eine recht begrenzte Wirkung gegen die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante. Die vorläufigen Studiendaten der Universitäten Oxford und Witwatersrand, die das Unternehmen am Montag veröffentlicht will und über die bereits die "Financial Times" berichtete, sollen zeigen, dass das Vakzin bei der Variante B.1.351 wohl weiterhin wirksam gegen schwere Verläufe ist, leichte Erkrankungen aber weniger verhindert. Allerdings ist die Aussagekraft der Daten dem Bericht zufolge begrenzt, da der Großteil der 2.000 Probanden der Studie jung und gesund waren.
Ärzte wollen früher gegen Corona geimpft werden
Deutschlands Kassenärzte fordern, dass sie schneller als geplant bei der Corona-Impfung zum Zug kommen. "Diejenigen, die andere jeden Tag behandeln, medizinisch versorgen und schützen, müssen auch selbst geschützt sein", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. "Natürlich muss wegen des knappen Impfstoffes priorisiert werden. Aber die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen mit ihren Teams gehören unbedingt zum Kreis der vorrangig zu Impfenden." In der geltenden Impfverordnung zählen Ärzte zur zweiten von drei Prioritätsgruppen in Deutschland. Nach einem Entwurf soll auch eine für kommende Woche erwartete Neufassung der Verordnung daran nichts ändern. Noch bis Ende März herum sollen die Impfungen der ersten Gruppe dauern.
Experten rechnen mit Covid-19-Impfungen für Kinder erst 2022
Einige Hersteller haben damit begonnen, ihre Covid-19-Impfstoffe an Minderjährigen zu testen. Experten erwarten aber frühestens Ende dieses Jahres ihren Einsatz. Der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), Fred Zepp, rechnet "frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres" damit, dass Kinder in Deutschland geimpft werden könnten. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist derzeit ab 16 Jahre zugelassen. Geplant ist jedoch bereits, die Impfstoffe an Kindern zwischen 0 und 15 Jahren zu testen. AstraZeneca will in den kommenden Monaten 6- bis 18-Jährige in seine Studien einbeziehen, wie eine Sprecherin sagte. Moderna hat schon im Dezember eine Studie mit 3.000 Minderjährigen in den USA begonnen. Studien mit Kindern unter 12 Jahren gehören nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller zu den Auflagen der EMA, die an die Bedingten Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind.
Zulieferbranche der Luftfahrtindustrie weiter in Not
Die Zulieferbranche der Luftfahrtindustrie geht in das zweite Corona-bedingt miserable Geschäftsjahr. Waren Experten für das vergangene Jahr zunächst von einem Umsatzrückgang der Branche von 40 Prozent ausgegangen, verbuchte diese letztlich sogar ein Minus von 45 Prozent, wie der Geschäftsführer des in Hamburg ansässigen Branchenverbands Hanse-Aerospace, Sebastian Corth, sagte. Und auch in diesem Jahr sei die Lage düster. Inzwischen werde trotz leicht rückläufiger Corona-Zahlen und Fortschritten bei den Impfungen im Vergleich zu 2019 ein Umsatzrückgang von 33 Prozent erwartet. "Im Frühjahr lag dieser Wert noch bei 29 Prozent", sagte Corth. Vor 2024 werde das Vorkrisenniveau wohl kaum wieder erreicht.
RKI registriert 8.616 Neuinfektionen
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 8.616 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 231 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 11.192 Neuinfektionen und 399 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bei 75,6. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tage-Inzidenzen.
Ein Jahr Ausnahmezustand auf der Covid-19-Station in Kiel
Seit einem Jahr herrscht auch auf vielen Intensivstationen in Norddeutschland Ausnahmezustand wegen Corona. Wie hat sich die Lage entwickelt? Ein NDR Fernsehteam hat die Covid-19 Station in Kiel besucht.
282 neue Corona-Fälle in SH gemeldet
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der amtlich registrierten Corona-Infektionen um 282 gestiegen. Am Sonntag vor einer Woche waren 304 Fälle verzeichnet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt nach Angaben des Landes nun bei 64,4. Am höchsten ist sie in Flensburg (151,9), am niedrigsten in Dithmarschen (15,0).
NDR.de-Ticker am Sonntag startet
Auch am heutigen Sonntag, 7. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Sonnabend: Niedersachsen 956, Schleswig-Holstein 272, Hamburg 170, Mecklenburg-Vorpommern 155, Bundesland Bremen 59
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 6. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 5. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 4. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 3. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 2. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 1. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 31. Januar