Coronavirus-Blog: Geteilte Meinungen im Norden zu Impfgipfel
In diesem Blog hat NDR.de Sie am Montag, den 1. Februar 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Impfstoff-Gipfel: Bund und Länder wollen nationalen Impfplan
- Unterschiedliche Reaktionen auf den Impfgipfel unter anderem aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen
- Merkel zurückhaltend bei Frage nach möglichen Lockerungen
- Landkreis Vorpommern-Greifswald setzt Hotspot-Regeln außer Kraft
- Hamburg kontrolliert Corona-Schutzmaßnahmen in 200 Betrieben
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 308 in Niedersachsen, 183 in Schleswig-Holstein,155 in Hamburg, 84 in Mecklenburg-Vorpommern und 32 im Bundesland Bremen; 5.608 bundesweit
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Das war's für heute mit unserem Blog zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog. Das Team von NDR.de wünscht gute Nacht!
Unterschiedliche Reaktionen im Norden auf Impf-Gipfel
Nicht alle norddeutschen Länder-Chefs und sind zuversichtlich, dass die Versorgung mit Impfstoff im zweiten und dritten Quartal verlässlicher wird.
Merkel zurückhaltend bei Frage nach möglichen Lockerungen
Trotz sinkender Infektionszahlen hat sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zurückhaltend bei der Frage nach möglichen Lockerungen von Corona-Auflagen gezeigt. Bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz voraussichtlich am 10. Februar erhoffen sich Bund und Länder mehr Klarheit über die Verbreitung der Corona-Mutationen, wie Merkel nach dem Impfgipfel in Berlin sagte. Das werde bei der Frage von Lockerungen eine Rolle spielen.
Schwesig kritisiert fehlende Planungssicherheit bei Impfungen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat erneut fehlende Planungssicherheit bei den Corona-Impfungen bemängelt. "Zur Zeit haben wir nur Planungsdaten bis zum 20. Februar - und das reicht nicht, um den Menschen längerfristige Angebote zu machen", sagte Schwesig in Schwerin nach einem Spitzengespräch von Bund und Ländern zum Impfen. Schwesig sprach von einem durchwachsenen Ergebnis. "Die EU-Kommissare konnten für mich nicht überzeugend darstellen, warum nicht mehr bestellt wurde, wie es in anderen Ländern der Fall ist", kritisierte die Ministerpräsidentin. Sie zeigte sich hingegen zuversichtlich, dass ab April mehr Impfstoff zu bekommen sei.
Zeitplan für Impfungen: Tschentscher bleibt skeptisch
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte nach dem Impfgipfel, es sei eine gute Nachricht, dass die Hersteller eine deutliche Erhöhung der Impfstoff-Produktion planen würden. "Die schlechte Nachricht: In den kommenden Wochen in Februar und März wird sich das noch nicht auswirken." Ernüchternd sei, dass die schon mitgeteilten Lieferungen "keineswegs sicher sind." Jede Art von Problem könne zu einer Verringerung der Impfstoff-Lieferung führen.
Weil: Erstes Quartal bleibt ruckelig
Die Probleme der Pharmaunternehmen bei der Produktion des Impfstoffes seien zum jetzigen Zeitpunkt nachvollziehbar, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Anschluss an den Gipfel. Man müsse weiter damit rechnen, dass es im ersten Quartal beim Impfen weiter etwas ruckelt. Im zweiten Quartal werde die Situation dann deutlich stabiler. Für das dritte Quartal geht Weil weiter davon aus, dass allen Impfwilligen in Niedersachsen dann auch ein Impfangebot gemacht werden kann.
Söder bittet Bürger nach Impfgipfel um Geduld
Angesichts der Knappheit der Corona-Impfstoffe hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an die Geduld der Bevölkerung appelliert. Das kommende halbe Jahr werde "für die Geduld der Menschen nochmal eine echte Herausforderung", sagte Söder nach dem Impfgipfel in Berlin. Er räumte ein, dass Deutschland bei den Impfungen hinter andere Länder zurückgefallen sei: "Wir werden den Rückstand gegenüber den anderen nicht aufholen, aber wir können deutlich besser werden."
Günther nach Impfgipfel zuversichtlich
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) rechnet auch in den kommenden Wochen mit einer begrenzten Zahl von Lieferungen der Impfstoffe. Spitzenvertreter der Pharma-Unternehmen hätten für das zweite Quartal und den weiteren Jahresverlauf jedoch eine deutliche Ausweitung der Lieferungen in Aussicht gestellt, sagte Günther in Kiel nach einem Spitzengespräch von Bund und Ländern zum Impfen. So sollten zusätzliche Produktionskapazitäten aufgebaut werden. Günther begrüßte die Bereitschaft der Impfstoffhersteller zur Kooperation. Bund, Länder, Zulieferer und Unternehmen setzten alle Hebel in Bewegung, um die noch bestehenden Probleme zu lösen. Im Rahmen der nationalen Impfstrategie werde nun eine Impfplanung auf Grundlage der von den Unternehmen dargestellten Kapazitäten modelliert.
Merkel hält an Impfzusage bis Ende des Sommers fest
Trotz der Lieferengpässe bei den Impfstoffen gegen das Coronavirus hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Zusage fest, bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot machen zu können. Die "Aussage, dass wir bis Ende des dritten Quartals jedem Bürger ein Impfangebot machen können", könne nach jetziger Einschätzung "aufrecht erhalten werden", sagte Merkel nach den Spitzenberatungen von Bund, Ländern und Pharmaindustrie in Berlin. Diese Zusage gelte selbst dann, wenn die beiden Pharmahersteller Johnson&Johnson sowie Curevac anders als erwartet keine Zulassung für die von ihnen entwickelten Impfstoffe bekommen, sagte Merkel. Um die Impfungen besser planen zu können, wollten Bund und Länder nun einen "nationalen Impfplan" aufstellen, kündigte sie an. Dort sollten "nach bestem Wissen" die bevorstehenden Lieferungen an Impfstoffen aufgeführt werden. Ziel sei es, "mehr Sicherheit zu geben, wie das Einladungsmanagement für die Menschen erfolgen kann", sagte Merkel.
Bereichern sich Apotheken an Gratis-FFP2-Masken?
60-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen können sich mit Gutscheinen bis Mitte April in Apotheken insgesamt zwölf FFP2-Masken abholen. Der Bund zahlt den Apotheken sechs Euro pro ausgegebener Maske. Zu viel - findet der Landesverband vom Bund der Steuerzahler. Die Apotheker sagen hingegen, die Pauschale sei gerechtfertigt. Man habe zwar zwei bis vier Euro am Ende übrig bei einer Maske, aber der Mehraufwand wie beispielsweise Kundenberatung sei enorm.
Bundesland Bremen meldet 32 Neuinfektionen
Im Bundesland Bremen wurden 32 neue Corona-Fälle registriert, so viele wie vor einer Woche und drei weniger als gestern. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bremen nun bei 77,2 und in Bremerhaven bei 67,9.
Corona-Ausbruch: Schule in Woldegk eine Woche vor Ferien zu
Wegen mehrerer Neuinfektionen wird eine Regionale Schule in Woldegk (Mecklenburgische Seenplatte) schon eine Woche vor den Winterferien geschlossen. Wie der Landkreis mitteilte, sind an der Schule in der Kleinstadt zwei Schüler und sechs Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deshalb falle sowohl der Präsenzunterricht der 10. Klasse weg und auch die Notfallbetreuung für Kinder werde bis zum 5. Februar ausgesetzt. Es handelt sich um eine Regionale Schule mit Grundschulteil. Vom 8. Februar an sind im Nordosten zwei Wochen Halbjahres- und Winterferien.
84 Neuinfektionen in MV bestätigt
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 84 neue Corona-Fälle registriert. Gestern waren es noch 91 Neuinfektionen, vor einer Woche 107. Sieben-Tage-Inzidenz in MV sank auf 89,6. Die meisten neuen Fälle wurden für Vorpommern-Greifswald gemeldet (plus 50). 23 weitere Covid-19-Patientinnen und -Patienten starben.
Familien-Initiative fordert baldige Öffnung von Schulen und Kitas
Die Initiative "Familien in der Krise" hat sich enttäuscht und entsetzt über den vorläufigen Stufenplan des Landes Niedersachsen für Corona-Lockerungen gezeigt. Der Plan nehme den Familien jede Perspektive auf eine baldige Erleichterung, teilte die Initiative in Hannover mit. Nach dem Plan müsse die Inzidenzzahl unter 25 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen fallen, bevor wieder ein täglicher Regelbetrieb für alle Kinder und Jugendlichen an Schulen und Kindertagesstätten aufgenommen werde. Dabei warnten Ärzte, Psychologen und Lehrkräfte vor Bildungsverlusten, Chancenungerechtigkeit, einer Zunahme psychischer Störungen und zunehmender Gewalt in den Familien. Die Initiative verlangt, dass alle Kinder ab dem 15. Februar wieder in die Schulen und in die Kitas gehen dürfen - zumindest in Szenario B, das ein Wechselmodell zwischen Präsenzunterricht und Distanzlernen vorsieht. Nötig seien auch Schnelltests, der Einsatz von Lehramtsstudenten oder die Nutzung alternativer Räume.
Rekord-Spendensumme bei "Hand in Hand"
Die NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" hat den bisher höchsten Betrag in der zehnjährigen Geschichte der Spendenaktion gesammelt. Knapp 6,4 Millionen Euro gingen auf das Spendenkonto ein. Ende November hatte der NDR die Benefizaktion gestartet, um Menschen zu unterstützen, die durch die Pandemie besonders in Not geraten sind. Der gesamte Erlös kommt Hilfsprojekten der Caritas-Verbände und des Diakonischen Werkes im Norden zugute, die Partner der Aktion waren.
Niedersächsische CDU organisiert digitalen Landesparteitag
Die CDU in Niedersachsen organisiert ihren wegen der Pandemie mehrfach verschobenen und umgeplanten Landesparteitag nun am kommenden Sonnabend digital. Unter dem Motto "Gemeinsam stark" wird der Parteitag von Hildesheim aus organisiert, dort werden aus Infektionsschutzgründen neben Landeschef Bernd Althusmann lediglich fünf weitere Vertreter der Partei persönlich anwesend sein, wie die CDU am ankündigte.
Habeck: Behörden sollten Impftermine einfach vergeben
Die Behörden sollten Termine für Schutzimpfungen nach Vorstellungen von Grünen-Chef Robert Habeck selbst festlegen. "Die Terminvergabe sollte umgedreht werden, sodass nicht lauter ältere Damen und Herren in Telefonschleifen hängen, um dann am nächsten Tag feststellen zu müssen, dass nach acht Minuten die Termine weg sind", sagte Habeck in Berlin. Vielmehr solle sich darum ein "netter, freundlicher, serviceorientierter Staat" kümmern, Betroffene müssten ihre Termine dann nur noch wahrnehmen. Außerdem müsse alles getan werden, um die Produktion an Impfstoffen hochzufahren und auf hohem Niveau zu sichern, sagte Habeck.
Menschen mit Vorerkrankungen sollen früher geimpft werden können
Bei den Impfungen in Deutschland sollen Menschen mit Vorerkrankungen voraussichtlich teilweise etwas früher zum Zug kommen können als bisher geplant. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Vorgaben zu Impfungen in Deutschland so ändern, dass die Einstufungen einzelner Krankheitsbilder in die Prioritätengruppen gemäß neuen Daten angepasst werden. Zudem soll die Altersempfehlung für den nun ebenfalls zugelassenen Impfstoff von AstraZeneca berücksichtigt werden. Das geht aus einem der Deutschen Presseagentur (dpa) vorliegenden Entwurf für eine veränderte Coronavirus-Impfverordnung hervor. Spahn sagte in der digitalen Pressekonferenz: "Im Grundsatz werden die Priorisierungsgruppen so bleiben, wie sie sind." Eingefügt werden sollen aber Altersvorgaben.
MV: Pflegeheime werden von mobilen Test-Teams unterstützt
Um Alten- und Pflegeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern in der Pandemie zu unterstützen, sind heute die ersten neun mobilen Test-Teams gestartet. Sie sollen bei den Testungen in den Heimen helfen, wie das Sozialministerium mitteilte. Demnach sollen in der kommenden Woche 18 solcher Teams zur Verfügung stehen, bis Ende Februar dann 30 Teams.
Intensivstation im Klinikum Karlsburg für eine Woche geschlossen
Die Intensivstation des Klinikums Karlsburg bei Greifswald nimmt wegen mehrerer Corona-Fälle bis voraussichtlich kommenden Montag keine neuen Patienten auf. Sämtliche herzchirurgische Operationen seien ausgesetzt und das Klinikum stehe für eine Woche nicht für die Notversorgung in der Region zur Verfügung, teilte Klinikdirektor Wolfgang Motz mit. Bereits am Wochenende war die Intensivstation für neue Patienten geschlossen, nachdem am Freitag zwei Patienten und drei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.
Impfgipfel als Videokonferenz gestartet
Als Reaktion auf die Probleme bei den Corona-Impfungen spricht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) derzeit mit Ministerpräsidentinnen und -Präsidenten, EU-Vertretern und Mitarbeitern von Pharmafirmen. Im Vorfeld forderten die Länder Klarheit über Umfang und Zeitpunkt der zukünftigen Impfstoff-Lieferungen. Aus einer neuen Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums gehen folgende Lieferungen hervor: Nach 18,3 Millionen Impfdosen im laufenden ersten Quartal könnten laut einer aktuellen Schätzung im zweiten Quartal voraussichtlich 77,1 Millionen Dosen und im dritten Quartal 126,6 Millionen Dosen verschiedener Hersteller Deutschland erreichen. Im vierten Quartal könnten es dann weitere 100,2 Millionen Dosen sein.
Landkreis Vorpommern-Greifswald setzt Regeln außer Kraft
Nach den Gerichtsentscheidungen am Freitag hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald beschlossen, die verschärften Corona-Regeln außer Kraft zu setzen. Die nächtliche Ausgangssperre und der eingeschränkte Bewegungsradius von 15 Kilometern sollen ab morgen aufgehoben werden. Das bestätigte eine Sprecherin des Landkreises. Am Freitag hatte das Verwaltungsgericht Greifswald zwei Einsprüchen gegen die 15-Kilometer-Regel und die Ausgangssperre stattgegeben und diese damit für die Kläger aufgehoben. Das Gericht merkte auch grundsätzlichen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Regeln an. Derartige Einschränkungen der Grundrechte können nach Auffassung der Richter nicht durch eine Allgemeinverfügung des Landkreises beschlossen werden. Vielmehr bräuchte es eine Rechtsverordnung auf Landesebene. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat derzeit laut RKI eine 7-Tage-Inzidenz von 165,5.
Jetzt in der Mediathek: "Corona - Das Virus und ich"
Was bedeutet es, COVID-19 zu haben? Reporterin Sara Rainer-Esderts und Kameramann Andreas Fritzsche wissen es aus eigener Erfahrung. Beide waren an COVID-19 erkrankt. Nach ihrer Genesung begeben sie sich inmitten der zweiten Corona-Welle auf Recherchereise, um die Frage zu beantworten: Was weiß man über SARS-CoV-2 und wie kann die zweite Welle überwunden werden? Der Film "Corona - Das Virus und ich" läuft heute um 22 Uhr im NDR Fernsehen und ist bereits jetzt in der Mediathek.
Hamburg kontrolliert Corona-Schutzmaßnahmen in Unternehmen
In Hamburg werden derzeit etwa 200 Unternehmen unangekündigt vom Amt für Arbeitsschutz überprüft. Laut Verbraucherschutzbehörde kontrollieren die gut 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor Corona-Infektionen. Dazu gehören Homeoffice-Angebote, Mindestabstand, Lüftungskonzepte und das Anbieten von geeigneten Mund-Nasen-Bedeckungen. Nach Angaben der Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina (Grüne) wolle die Stadt die Betriebe bei der Umsetzung der Regeln unterstützen. Die Corona-Situation stelle die Betriebe zwar vor große Herausforderungen. "Die Maßnahmen sind aber wichtig, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen", sagte sie. Es geben immer wieder Hinweise auf Verstöße. Deshalb gehe man jeder begründeten Beschwerde nach. Auch im Homeoffice seien Arbeitgeber für den Arbeitsschutz der Beschäftigten verantwortlich.
Gewerkschaft: 17.000 Minijobber haben Job verloren
Nach Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben etwa 17.000 Hamburger Minijobber in der Corona-Krise ihre Arbeit verloren. 5.000 von ihnen seien in der Gastronomie tätig gewesen. "Betroffen sind gerade Frauen, die eine 450-Euro-Stelle als Kellnerin oder Küchenhilfe oft als einzige Einnahmequelle haben", sagte Sarah Witte von der NGG mit Verweis auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Auch viele Studierende träfe der Jobverlust hart. 450-Euro-Kräfte zählten demnach zu den Hauptverlierern der Wirtschaftskrise. "Sie haben bislang keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, werden häufiger gekündigt und sind sozial kaum abgesichert."
155 Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg sind 155 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Gestern waren 135 und am Montag vergangener Woche 201 Neuinfektionen gemeldet worden. Am Wochenende und montags liegen die Zahlen oft niedriger als an anderen Werktagen, weil am Wochenende weniger getestet und gemeldet wird. Zwei Menschen sind in Hamburg mit oder an Corona gestorben. Hamburgs 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt damit bei 86,1. Das ist der tiefste Wert seit dem 26. Oktober 2020.
308 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 308 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das geht aus dem Lagebericht des Landes hervor. Gestern waren es 985, vor einer Woche 457 Neuinfektionen. Drei Menschen starben mit oder an dem Virus. Montags sind die Werte oft etwas niedriger, da an den Wochenenden weniger Tests durchgeführt und ausgewertet werden. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Niedersachsen liegt derzeit bei 78. Sie ist regional jedoch sehr unterschiedlich. In Emden liegt sie bei nur 16, in Uelzen hingegen bei 245,7.
Schwesig fordert vor Impfgipfel verbindlichen Impfplan
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), fordert einen verbindlichen Impfplan. Bloße Ankündigungen reichten nicht aus, sagte die Politikerin auf NDR Info. Die Länder brauchten Planungssicherheit für die kommenden Monate. Schwesig sagte, sie erwarte von der Bundesregierung heute verbindliche Informationen dazu, wie viel Impfstoff zu welchem Zeitpunkt geliefert werde. "Mir ist ehrlich gesagt lieber, ich weiß verbindlich wie wenig kommt, als dass es jeden Tag Ankündigungen gibt, die dann vor Ort nicht eintreffen. Das ist ja das, was insbesondere die älteren Menschen jetzt sehr nervös macht." Derzeit habe sie nur Planungssicherheit bis 22. Februar - mit sehr wenig Impfstoff. Erstimpfungen seien daher kaum möglich. "Danach kennen wir keine verbindlichen Lieferungen." Schwesig kündigte zudem an, demnächst auch in Hausarzt-Praxen in Mecklenburg-Vorpommern impfen zu können. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will heute Nachmittag mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Videokonferenz beraten. Daran sollen auch Vertreter der Impfstoffhersteller und der EU-Kommission teilnehmen. Das Treffen beginnt voraussichtlich um 14 Uhr.
Ärztekammerpräsident: Lockerungen, wenn Alte geimpft sind
Kurz vor dem Impfgipfel von Bund, Ländern, EU und Pharmakonzernen hat der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, die neuen Lieferankündigungen der Impfstoffhersteller (siehe unten) auf NDR Info als gute Nachricht bezeichnet. Er äußerte die Hoffnung, dass bis Ende März vor allem alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gegen das Virus geimpft sind. Sollte dies gelingen, könne man auch mehr Risiko wagen und über eine Lockerung der Corona-Maßnahmen sprechen. Die Impfterminvergabe bezeichnete Reinhardt als etwas "holprig". 80 Millionen Menschen durchzuimpfen sei allerdings auch ein "großes Unterfangen".
Kurzarbeit im Januar deutlich gestiegen
Laut Münchner ifo Institut sind im Januar 2,6 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit gewesen. Das seien 400.000 mehr als noch im Dezember. Demnach sind derzeit 7,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit. "Einsamer Spitzenreiter bei der Kurzarbeit blieben die vom Lockdown besonders hart getroffenen Hotels und Gaststätten", erklärte das ifo Institut. Im Gastgewerbe war mehr als jeder Zweite - also 594.000 Menschen - davon betroffen. Den größten Anstieg verzeichnete der Handel: Waren im Dezember noch 260.000 Menschen in Kurzarbeit, waren es im Januar 556.000 Menschen. In der Industrie hingegen ging die Kurzarbeit auf 8,6 Prozent etwas zurück.
5.608 Neuinfektionen in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 5.608 Neuinfektionen in Deutschland. Damit haben sich insgesamt seit Beginn der Pandemie offiziell 2.221.971 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der Menschen, die nach einer Infektion gestorben sind, erhöht sich um 175. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit für ganz Deutschland bei 91. Die montags vom RKI veröffentlichten Zahlen sind häufig unvollständig, da nicht alle Fälle vom Wochenende berücksichtigt werden. Das zeigen auch Vergleichszahlen: Gestern waren 11.192 Neuinfektionen gemeldet worden. Am Montag vergangener Woche waren es 6.729.
Einrichtung für Quarantäne-Verweigerer in Neumünster einsatzbereit
In Neumünster können ab heute Quarantäne-Verweigerer untergebracht werden. Sechs Plätze stehen in einer eigenständigen Einrichtung auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde zur Verfügung. Die Hürden für eine Einweisung sind hoch: Über eine vom Gesundheitsamt verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden. Die erzwungene Absonderung ist das letzte Mittel nachdem Menschen mehrfach gegen Auflagen verstoßen haben und eine sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben ist. Der Kreis Segeberg betreibt die Unterkunft und stellt sie den anderen Kreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung. 12 bis 15 Mitarbeiter werden über Honorarverträge beschäftigt. Wie viele Quarantäneverweigerer es gibt, ist nicht bekannt.
Weil kündigt Stufenplan für Lockerung des Corona-Lockdowns an
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat einen an den Infektionszahlen ausgerichteten Stufenplan für die Lockerung der Corona-Einschränkungen angekündigt. Ein entsprechendes Konzept stellte Weil am Abend in der ARD-Talkshow "Anne Will" vor. Das Konzept sei aber "eine Handreichung, kein Automatismus". Es solle, so Weil, "möglichst vielen Menschen ein Gefühl dafür geben, wie es denn sein kann, wenn wir bestimmte Fortschritte erreichen oder auch, wenn wir wieder Rückschläge erleiden." Dem Plan zufolge könnten zum Beispiel Wechselunterricht an den Schulen und uneingeschränkte Trauerfeiern wieder stattfinden, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche unter 100 sinke. Sinke der Wert unter 50, könnten Hotels und Gastronomie den Betrieb wieder aufnehmen, auch der Einzelhandel dürfte mit Hygienekonzepten öffnen, und an den Schulen könnte Präsenzunterricht stattfinden. Bei einem Wert unter 25 dürften Theater und Kinos wieder öffnen, und zehn Personen aus zwei Haushalten könnten sich treffen. Sinke die Inzidenz unter zehn, wäre sogar eine Öffnung von Diskotheken mit Hygienekonzept denkbar. "Wir wollen auf dieser Grundlage entscheiden, landesweit", sagte Weil mit Blick auf Niedersachsen. Er kündigte an, den Vorschlag auch in die kommenden Bund-Länder-Gespräche mit einzubringen.
Biontech verspricht EU bis zu 75 Millionen zusätzliche Dosen ab März
Der Corona-Impfstoff-Hersteller BioTech will ab März die Lieferung seines Covid-19-Vakzins an die Europäische Union erweitern. "Im zweiten Quartal können bis zu 75 Millionen mehr Impf-Einheiten an die EU ausgeliefert werden", schreibt Finanzvorstand Dr. Sierk Poetting. "Um der gestiegenen weltweiten Nachfrage gerecht zu werden, planen wir, im Jahr 2021 zwei Milliarden Dosen unseres Covid-19-Impfstoffs herzustellen. Dafür werden wir die zuvor geplante Produktion von 1,3 Milliarden Impfdosen um mehr als 50 Prozent steigern. Die Maßnahmen, um unsere Produktionskapazitäten zu erweitern, laufen nach Plan."
Hersteller AstraZeneca liefert doch mehr Impfstoff
Der Impfstoff-Hersteller AstraZeneca wird der EU nun doch mehr Dosen seines Corona-Impfstoffs liefern. Das Unternehmen werde seine Lieferungen um eine Woche vorziehen und habe versprochen, die Anzahl der Impfdosen um etwa neun Millionen Impfdosen zu erhöhen, hieß es am Abend von Seiten der EU-Kommission. Damit werden im ersten Quartal nun rund 40 Millionen Dosen bereitgestellt. Ursprünglich war die doppelte Menge vorgesehen. Die EU hatte kritisiert, dass AstraZeneca Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen beliefert. Sie hegt den Verdacht, dass der Konzern eigentlich für die EU bestimmte Impfstoffdosen an Drittstaaten exportiert.
Schleswig-Holstein meldet 183 neue Corona-Fälle
Innerhalb eines Tages sind in Schleswig-Holstein 183 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Gestern waren es 304, vor einer Woche 139 gewesen. Sonntags und montags sind die Werte oft etwas niedriger, da an den Wochenenden weniger Tests durchgeführt beziehungsweise ausgewertet werden. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg landesweit um elf auf jetzt insgesamt 888 seit Beginn der Pandemie. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) stieg leicht auf jetzt 80,1. Das geht aus den vom Gesundheitsministerium in Kiel veröffentlichten Daten hervor.
Hohe Erwartungen vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will heute mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über Verbesserungen bei Corona-Impfungen beraten. An der Videokonferenz sollen auch mehrere Bundesminister, Vertreter der Impfstoff-Hersteller sowie der EU-Kommission teilnehmen, die für die gesamte EU Impfstoff bei verschiedenen Produzenten einkauft. Die Beratungen beginnen voraussichtlich um 14 Uhr. Mehrere Ministerpräsidenten sowie Verbände wie der Deutsche Städtetag forderten Klarheit über Menge und Zeitpunkt der Lieferungen von Impfstoffen, damit Impfzentren besser planen könnten. Die Impfungen in Deutschland und der EU hatten kurz vor dem Jahreswechsel begonnen. Begleitet waren die ersten Wochen von Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller, Problemen bei der Terminvergabe und viel Unmut über fehlenden Impfstoff.
Erste Corona-Impfzentren in Niedersachsen starten heute
Heute nehmen die ersten der insgesamt 50 niedersächsischen Impfzentren ihre Arbeit auf. Der Startschuss fällt unter anderem im landesweit größten Zentrum auf dem Messegelände in Hannover. In der umgebauten Messehalle 25 sollen zunächst 450 Menschen pro Tag geimpft werden, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Damit ist das Zentrum aber noch längst nicht ausgelastet. Sobald mehr Impfstoff bereitsteht, könne die Zahl auf täglich 1.000 Menschen erhöht werden.
FDP fordert Rücktritt von Gesundheitsministerin Reimann
Nach dem holprigen Start der Impfterminvergabe in Niedersachsen wird die Kritik an Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) lauter. Nun fordert auch die FDP-Fraktion Konsequenzen. In einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert die Partei die Entlassung von Reimann. "Meine Fraktion sieht mit großer Sorge, dass es im Verantwortungsbereich der Landesregierung in den letzten Wochen und Monaten zu schwerwiegenden Versäumnissen bei der Bewältigung der Corona-Krise gekommen ist", steht in dem Schreiben des Vorsitzenden Stefan Birkner.
Klinik in Husum öffnet für Notfälle und die Geburtshilfe
Die von einem Corona-Ausbruch betroffene Klinik in Husum kehrt ab heute stufenweise zum Normalbetrieb zurück und öffnet für Notfälle und die Geburtshilfe. Die Klinik in Niebüll steht bereits seit gestern wieder vollständig zur Verfügung. Auch die Medizinischen Versorgungszentren mit den Facharztpraxen an beiden Standorten nehmen ihren Betrieb wieder auf. Zuvor hatte es einen zweiwöchigen Belegungsstopp gegeben. Bei insgesamt 200 Patienten und Mitarbeitenden der beiden Kliniken war das Coronavirus nachgewiesen worden.
NDR.de-Ticker am Montag startet
Auch am heutigen Montag, 1. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Sonntag: 985 Fälle in Niedersachsen, 304 in Schleswig-Holstein, 135 in Hamburg, 91 in Mecklenburg-Vorpommern und 35 im Land Bremen. Das RKI meldete bundesweit 11.192 Neuinfektionen und 399 weitere Todesfälle.
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