Corona-Blog: AstraZeneca-Impfstoff in EU zugelassen
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, den 29. Januar 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- EU-Kommission lässt AstraZeneca-Impfstoff zu
- Schweriner Helios-Klinik: Aufnahmestopp wegen Mitarbeiter-Mangel
- Niedersachsen: Pro Woche nur einige Tausend Impf-Termine
- Kurzarbeit auf Meyer-Werft soll bis Ende Juni verlängert werden
- Arbeitslosigkeit auch im Norden im Januar gestiegen
- 990 neue Corona-Fälle in Niedersachsen gemeldet, 388 in Schleswig-Holstein, 249 in Mecklenburg-Vorpommern, 234 in Hamburg, 128 im Bundesland Bremen, bundesweit 14.022
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht gute Nacht!
Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh gibt es einen neuen Blog. Schlafen Sie gut!
Corona-Mutationen: "Immer noch im ziemlichen Blindflug"
Nach Ansicht des Gesundheits-Journalisten Markus Grill kann das Einreiseverbot für Menschen aus Mutations-Gebieten deren Ausbreitung in Deutschland nur verlangsamen, aber nicht mehr stoppen. Die mutierten Varianten seien hierzulande schon im Umlauf, gleichzeitig würden diese Fälle aber noch zu selten aufgedeckt.
MV: Gericht bezweifelt Rechtmäßigkeit von Corona-Hotspot-Regeln
Das Verwaltungsgericht Greifswald hat Einsprüchen gegen die im Landkreis Vorpommern-Greifswald wegen der sehr hohen Inzidenz geltenden besonders strengen Corona-Auflagen stattgegeben. Auch das Gericht habe Zweifel an der Rechtmäßigkeit der nächtlichen Ausgangssperre und dem auf 15 Kilometer eingeschränkten Bewegungsradius, sagte ein Sprecher. Die Allgemeinverfügung des Landrates vom 22. Januar werde sich "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit als rechtswidrig erweisen". Ob und wann es eine Grundsatzentscheidung dazu gibt, wurde nicht mitgeteilt.
Hamburg: Mutierter Virus in Kita?
Nach dem Corona-Ausbruch in einer Kita im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld wird untersucht, ob eine besonders ansteckende Virus-Mutante dahinter steckt. In der Kita wurden 13 von 14 Erzieherinnen und Erziehern sowie etwa ein Drittel der Kinder positiv getestet. Auch Eltern sind infiziert. Aufgrund der raschen Ausbreitung hat das Gesundheitsamt Untersuchungen eingeleitet. Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) sagte, man habe eine Sequenzierung in Auftrag gegeben, um zu erfahren, ob es sich um eine mutierte Virus-Variante handelt. Das Ergebnis wird für kommende Woche erwartet. Die Einrichtung bleibt vorerst bis zum 15. Februar geschlossen.
Niedersachsen: Impfen nur noch im nächstgelegenen Zentrum
Über 80-Jährige in Niedersachsen sollen nach einem Bericht der "Nordwest- Zeitung" vorerst nur noch Termine im nächstgelegenen Impfzentrum bekommen. Eine freie Wahl sei nicht mehr möglich, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der "Oldenburger Zeitung". Demzufolge reagierte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) darauf, dass Impfwillige sich Zentren in anderen Kreisen ausgesucht hatten. Dies sorgte für Kritik. Goslars Oberbürgermeister Oliver Junk (CDU) warnte vor "Impftourismus".
EU-Kommission lässt AstraZeneca-Impfstoff zu
Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca darf nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission erteilte eine Zulassung, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) mitteilte. Zuvor hatte heute die europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffes in Europa empfohlen. Anders als die deutsche Ständige Impfkommission sprach sich die EMA dafür aus, den Einsatz nicht auf Menschen bis zum Alter von 64 Jahren zu beschränken. AstraZenecas Mittel ist der dritte zugelassene Impfstoff gegen Corona in der EU. In Großbritannien wird das Präparat, das der Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte, bereits seit Anfang Januar eingesetzt.
Stiko bleibt bei Alters-Empfehlung für AstraZeneca-Impfstoff
Für den Einsatz des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca in Deutschland sollte aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine Altersvorgabe gelten. Das Präparat werde "aktuell aufgrund der derzeit verfügbaren Daten nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen", heißt es in einem Beschluss des am Robert Koch-Institut angesiedelten Gremiums. Zur Beurteilung der Impf-Effektivität ab 65 Jahren lägen bisher keine ausreichenden Daten vor, so die Stiko. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte heute die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffes in Europa ohne eine solche Einschränkung empfohlen.
20.15 Uhr im NDR: ARD extra zur Corona-Lage
Im NDR Fernsehen können Sie heute um 20.15 Uhr ein ARD extra zur Corona-Lage in Deutschland sehen. Natürlich können Sie die Sendung auch im Internet anschauen.
Flensburg: 39 Infektionen mit britischer Corona-Mutante bestätigt
In Flensburg sind inzwischen 39 Fälle der in Großbritannien verbreiteten Mutante des Coronavirus nachgewiesen worden, wie die Stadt mitteilte. Zudem gebe es 92 Verdachtsfälle. Man werde nun täglich darüber berichten. "Während wir über Monate ein moderates Fallgeschehen hatten, registrieren wir nun einen deutlichen Anstieg", sagte Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD). "Ob dies im Zusammenhang mit dem Vorhandensein der Mutation steht, können wir nur mutmaßen." Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liege in Flensburg nun bei 130,9.
128 Neuinfektionen in Bremen registriert
Im Bundesland Bremen sind 128 weitere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das sind 45 mehr als am Freitag vor einer Woche. 112 der neue Fälle wurden in der Stadt Bremen registriert, 16 in Bremerhaven, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Weitere Fälle des mutierten Coronavirus B117 seien nicht aufgetreten. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in der Stadt Bremen liegt nun bei 76,6 und in Bremerhaven bei 79,8.
249 neue Corona-Fälle in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern sind 249 neue Corona-Infektionen registriert worden. Das sind sieben Fälle mehr als gestern, aber rund 40 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in MV sank auf 96,6 (Vortag 98,3). Im Kreis Vorpommern-Greifswald ist der Wert am höchsten, dort liegt er aktuell bei 198,6.
MV verzichtet weiter auf Schultauglichkeits-Untersuchung
Kinder in Mecklenburg-Vorpommern können auch dieses Jahr eingeschult werden, ohne vorher vom Gesundheitsamt auf ihre Schultauglichkeit hin untersucht zu werden. Grund ist die Corona-Pandemie, die viele der Ämter bis zum Anschlag beschäftige, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Es handle sich um eine vorsorgliche Regelung, da unklar sei, wie sich die Pandemie entwickelt. Die Regelung hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben. Die Untersuchungen sollen nachgeholt werden, sobald dies möglich ist.
Einreisestopp für Länder mit stark ansteckenden Corona-Mutanten
Für Länder, in denen sich besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark ausgebreitet haben, gilt in Deutschland ab morgen eine weitreichende Einreisesperre. Das Bundeskabinett verhängte für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar ein Beförderungsverbot für Menschen aus diesen Ländern. Betroffen sind zunächst Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, ab Sonntag auch die afrikanischen Staaten Lesotho und Eswatini. Die Regelung sieht aber viele Ausnahmen vor - unter anderem für alle Deutschen und für in Deutschland lebende Ausländer sowie für Transitpassagiere und für den Warenverkehr.
Betretungsverbot für Erholungsgebiete im Kreis Pinneberg bestätigt
Das Corona-bedingte Betretungsverbot für drei Naherholungsgebiete im Kreis Pinneberg bleibt bestehen. Das entschied das Verwaltungsgericht Schleswig in einem Eilverfahren. Geklagt hatte eine Privatperson. Aufgrund einer Überschreitung der Marke von 200 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen hatte der Landkreis bis Sonntag ein Betretungsverbot für die Gebiete Himmelmoor (Quickborn), Holmer Sandberge und Hetlinger Schanze (beide Amt Geest und Marsch) erlassen, um den Tagestourismus zu begrenzen.
Schweriner Helios-Klinik: Aufnahmestopp wegen Mitarbeiter-Mangel
Die Helios-Klinik in Schwerin, mit 1.200 Betten eine der größten in der Region, nimmt bis Mittwoch keine Patienten mehr auf. Dort sind derzeit 60 Mitarbeiter wegen Corona in Quarantäne. Der Aufnahmestopp gilt für alle stationären Patienten, also diejenigen, die für eine Operation oder eine Behandlung in der Klinik bleiben müssten. Sie werden jetzt angerufen und die Termine verschoben. Die Ambulanzen in der Helios-Klinik bleiben geöffnet. Wichtige Behandlungen, wie etwa bei Krebspatienten, können weiter durchgeführt werden. Der Kreißsaal bleibt für Geburten offen.
EMA empfiehlt Zulassung von AstraZeneca-Impfstoff
Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat die Zulassung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca in der EU empfohlen. Die finale Entscheidung liegt nun bei der EU-Kommission. Ihre Zustimmung gilt als Formsache. Die EMA will das Vakzin von AstraZeneca auch für ältere Menschen freigeben, obwohl es zuvor Zweifel an der Wirksamkeit des Präparats bei ihnen gegeben hatte. Nun soll der Impfstoff in der Europäischen Union für alle ab 18 Jahren freigegeben werden. AstraZeneca hatte allerdings bereits angekündigt, zunächst deutlich weniger Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern als vereinbart. Darüber verhandelt die EU-Kommission derzeit mit dem britisch-schwedischen Unternehmen.
Kurzarbeit auf Meyer-Werft soll bis Ende Juni verlängert werden
Beim Kreuzfahrtschiff-Hersteller Meyer-Werft an der Ems haben Geschäftsführung sowie Betriebsrat und IG Metall sich auf Kurzarbeit bis Ende Juni verständigt. Die Einigung stehe im Grundsatz, Details sollten am kommenden Montag festgezurrt und der Belegschaft mitgeteilt werden, sagten beide Seiten in Papenburg und bestätigten entsprechende Medienberichte. In der Zeit solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Werft steckt in einer Krise, weil aufgrund der Corona-Pandemie neue Aufträge für Kreuzfahrtschiffe derzeit ausbleiben.
Niedersachsen: Pro Woche nur einige Tausend Impf-Termine
Die Terminvergabe für Corona-Impfungen in Niedersachsen läuft voraussichtlich weiter zäh. Pro Woche würden wegen des knappen Impfstoffs nur einige Tausend Termine zu vergeben sein, sagte die Vize-Chefin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder. So erwarte das Land in der kommenden Woche die Lieferung von rund 29.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer. Diese würden zum Teil aber noch für die Impfung von Heimbewohnern gebraucht. Am Montag sollen die ersten der 50 Impfzentren in Niedersachsen die Arbeit aufnehmen - zum Beispiel in Hannover, Lingen und Georgsmarienhütte. Menschen in Niedersachsen, die 80 Jahre und älter sind, können seit gestern per Telefon unter (0 800) 99 88 665 und im Internet einen Impftermin anfragen.
Auch Forscher aus Hannover entschlüsseln Virus-Varianten
Die momentane Verbreitung der Coronavirus-Mutationen bereitet der Politik große Sorgen. Trotz der zuletzt sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen warnte der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, vor allzu großen Hoffnungen. Für Wissenschaftler bedeuten die Virus-Varianten vor allem viel Arbeit. Thomas Hackenbeck und sein Laborteam in Hannover entschlüsseln den Code des Virus. So wird deutlich, wie verbreitet eine Mutation ist.
Neubrandenburg: Zwei Verfahren wegen Corona-Verstößen abgeschlossen
Das Amtsgericht Neubrandenburg hat zwei von drei Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnungen abgeschlossen. Die Beschuldigten nahmen ihre Einsprüche gegen im vergangenen Juni verhängte Bußgelder in Höhe von je 150 Euro wieder zurück, wie die Richterin sagte. Somit seien diese rechtskräftig. Die Bußgelder waren wegen illegaler Treffen von Gruppen und Feiern in Neubrandenburg verhängt worden. In einem dritten Verfahren bestritt der 23-jährige Beschuldigte, dass er im April bei einem illegalen Treffen von neun Leuten an einer Tankstelle in Neubrandenburg dabei war. Aber acht der neun Teilnehmer haben laut Gericht ihre Bußgelder bezahlt, auch die Freundin des 23-Jährigen. Nun sollen Mitte Februar Zeugen gehört werden.
Britische Virus-Variante im Landkreis Aurich
Die Corona-Mutation B.1.1.7 aus Großbritannien breitet sich offenbar in Niedersachsen immer weiter aus. Ein neuer Fall ist im Landkreis Aurich bekannt geworden. Der Betroffene hatte Kontakt zu Pflegekräften. Somit sind jetzt sechs Landkreise in Niedersachsen betroffen, in denen die Mutation nachgewiesen wurde - neben Aurich sind das Göttingen, Vechta, Ammerland, Stade und Hannover.
Wie realistisch sind die Pläne der "NoCovid"-Verfechter?
Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern fordern einen einheitlichen EU-Aktionsplan gegen das Coronavirus. Das Konzept unter dem Oberbegriff "NoCovid" sieht vor, den Lockdown so lange beizubehalten, bis in Regionen ein Sieben-Tage-Inzidenz-Wert von 10 erreicht wird. Im Hörfunkprogramm von NDR Info hat heute früh Elvira Rosert, Juniorprofessorin für Politikwissenschaft an der Uni Hamburg, die Pläne genauer erläutert, die sie mitentwickelt hat:
Viele neue Mitglieder im Landesanglerverband MV
Die Corona-Krise hat nicht nur negative Begleiterscheinungen: So freut sich etwa der Landesanglerverband in Mecklenburg-Vorpommern über ein starkes Plus an neuen Sportlerinnen und Sportlern, die jetzt mit dabei sind und die Angeln ausswerfen.
Hanns-Lilje-Heim: Ermittlungen nach Corona-Ausbruch eingestellt
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Heim für Menschen mit Demenz-Erkrankungen in Wolfsburg hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Ein hinreichender Tatverdacht für eine fahrlässige Tötung durch den Betreiber des Hanns-Lilje-Heimes habe nicht festgestellt werden können, sagte heute ein Sprecher der Anklagebehörde in Braunschweig. Die Beschwerdefrist gegen diese Entscheidung sei nun abgelaufen. Zwischenzeitlich waren im Frühjahr 111 von 165 Bewohnerinnen und Bewohnern erkrankt, auch 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter litten an einer Covid-19-Infektion. 47 Menschen starben. Anlass für die Ermittlungen war eine Strafanzeige, in der Pflegemissstände im Heim angeprangert wurden. Nach Angaben der Diakonie Wolfsburg steht nun fest, dass beim Corona-Ausbruch in dem Heim "nicht fahrlässig gehandelt, sondern richtig und sorgfältig gearbeitet worden" ist.
Virus-Mutationen machen dem RKI weiter Sorgen
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin ist weiterhin in Sorge wegen der auch in Deutschland auftretenden Coronavirus-Varianten. RKI-Präsident Lothar Wieler sagte heute, es würden immer mehr Fälle und Ausbrüche gemeldet. Außerdem seien die Eigenschaften der Corona-Mutanten noch nicht vollständig bekannt. Bisher wurden sie laut Bundesgesundheitsministerium 150 Mal in Deutschland nachgewiesen. Wieler betonte, insgesamt sei man in Deutschland bei der Bekämpfung der Coronavirus-Ausbreitung "auf einem guten Weg". Die Sieben-Tage-Inzidenz gehe vor allem in den besonders hart betroffenen Bundesländern zurück. Insgesamt infizierten sich aber noch immer zu viele Menschen.
Hamburg meldet 234 Neuinfektionen
In Hamburg sind innerhalb von 24 Stunden 234 weitere Corona-Fälle registriert worden. Das teilte die Gesundheitsbehörde mit. Auch in der Hansestadt setzt sich also offenbar der Trend fort, dass die Zahl der neuen Corona-Fälle zurückgeht: Gestern waren es 246 Neuinfektionen, vor einer Woche 330 gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt mit 93,0 unter dem Wert von 100, ist aber weiter auch weit vom angepeilten Wert 50 entfernt. Nach aktuellem Stand werden von 419 Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden, 85 auf Intensivstationen betreut.
Hamburg vergibt weitere 33.500 Impftermine
In der Hansestadt Hamburg werden in der kommenden Woche 33.500 weitere Termine für eine Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum in den Messehallen vergeben. Sie können ab Montag telefonisch unter der Nummer 116 117 und online unter Impfterminservice.de für den Zeitraum ab Anfang Februar bis März gebucht werden. Das teilte die Gesundheitsbehörde heute mit. Für die nötigen Zweitimpfungen würden die zusätzlichen Termine gleich mit vergeben. Impfberechtigt sind in dem Zentrum zunächst nach wie vor nur Angehörige der höchsten Priorität, also über 80-Jährige sowie Pflegebeschäftigte aus dem ambulanten und stationären Bereich. Wegen Lieferengpässen bei den Impfstoff-Herstellern war die Terminvergabe vor gut zwei Wochen eingestellt worden.
Wittmund: Klinik will Regel-Betrieb wieder aufnehmen
Nach einem Corona-Ausbruch mit mehreren Dutzend Infizierten will das Krankenhaus im ostfriesischen Wittmund vom nächsten Montag an zu einem regulären Betrieb zurückkehren. Das ambulante Operationszentrum soll wieder öffnen, auch Sprechstunden der Ambulanzen sollen wieder stattfinden, wie die Klinik heute mitteilte. Andere Abteilungen sollen in der kommenden Woche folgen, sobald weitere negative Corona-Testergebnisse von Mitarbeitern vorliegen. Nach Bekanntwerden des Ausbruchs am vergangenen Wochenende hatte das Klinikum zu Wochenbeginn rund 450 Patienten und Angestellte auf das Coronavirus getestet. Bis heute wurden bei 36 Mitarbeitern Infektionen festgestellt; zwölf Patientinnen und Patienten werden wegen einer Covid-19-Erkrankung in der Klinik behandelt; 18 weitere Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne.
Fast jeder zweite Behörden-Mitarbeiter im Norden arbeitet teils zu Hause
Etwa 43 Prozent der Behörden-Mitarbeiter im Norden arbeiten während der Corona-Pandemie teilweise im Homeoffice. Das zeigt eine NDR Abfrage. Eine gute Quote, aber es ginge noch mehr, sagen Fachleute.
Niedersachsen meldet 990 Corona-Neuinfektionen
In Niedersachsen ist die Zahl neuer laborbestätigter Corona-Fälle binnen eines Tages um 990 gestiegen. Das meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes. Gestern waren 1.388 Neuinfektionen registriert worden, am Freitag vor einer Woche 1.248. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) sank auf den Wert 79,7. Es wurden außerdem 56 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Insgesamt starben in Niedersachsen seit Beginn der Pandemie bislang 3.227 Menschen.
Heinold begrüßt kostenlose FFP2-Masken für Hartz-IV-Empfänger
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) hat positiv auf die Entscheidung zur Vergabe kostenloser FFP2-Masken an Hartz-IV-Empfänger reagiert. "Das ist eine sehr gute Entscheidung der Bundesregierung. Jetzt braucht es nur noch eine schnelle Umsetzung", sagte sie heute der Deutschen Presse-Agentur. In der Hoffnung, dass dies funktioniert, starte die Landesregierung in Kiel keine entsprechende Bundesratsinitiative mehr. "Es hat sich gelohnt, aktiv zu werden. Jetzt wird denen geholfen, die Hilfe brauchen." Die Bundesregierung hatte gestern angekündigt, dass Hartz-IV-Empfänger jeweils zehn kostenlose FFP2-Masken bekommen sollen. Von Opposition und Sozialverbänden wurde die Unterstützung ärmerer Menschen begrüßt.
Arbeitslosigkeit im Januar gestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar saisonüblich gestiegen. Im Vergleich zum Dezember stieg sie um 193.000 auf 2,901 Millionen. Die Arbeitslosenquote beträgt jetzt 6,3 Prozent - das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute in Nürnberg mitteilte. Erstmals sind in der Statistik die Auswirkungen des aktuellen Corona-bedingten Lockdowns berücksichtigt. Für ihre Statistik hat die Arbeitsagentur Datenmaterial bis etwa Mitte des Monats erfasst. "Der Arbeitsmarkt zeigte sich im Januar alles in allem weiter in einer robusten Verfassung", sagte BA-Chef Detlef Scheele. "Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hinterlassen aber Spuren." So liegen die Arbeitslosenzahlen weiter deutlich über denen von vor einem Jahr - damals waren 475.000 Menschen weniger auf Jobsuche als heute. Viele Betriebe zeigten zudem für ihre Beschäftigten Kurzarbeit an. Auch in allen norddeutschen Bundesländern ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar weiter gestiegen - in Niedersachsen um 6,3 Prozent, in Schleswig-Holstein um 6,6 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um 8,6 Prozent und in Hamburg um 5,6 Prozent.
SPD-Generalsekretär Klingbeil fordert nationalen Impfplan
Die SPD hat zur Bewältigung der Corona-Pandemie einen nationalen Impfplan gefordert. Generalsekretär Lars Klingbeil sagte auf NDR Info, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse auf dem Impfgipfel am kommenden Montag Auskunft darüber geben, wie allen Menschen in Deutschland bis Ende September ein Impfangebot gemacht werden kann. Gleichzeitig müsse die Pharmaindustrie dazu gebracht werden, stärker zusammenzuarbeiten und die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Hintergrund der Äußerung sind die Lieferprobleme von mehreren Impfstoff-Herstellern. An der Videokonferenz von Bund und Ländern sollen deshalb auch Vertreter der Pharmabranche teilnehmen.
NDR Info Interview: Montgomery warnt vor Impf-Nationalismus
Der Vorstandschef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat angesichts der Lieferprobleme bei Corona-Impfstoffen davor gewarnt, in einen Impf-Nationalismus zu verfallen. Man müsse jetzt nach vorne schauen und die Dinge so gut wie möglich machen, sagte Montgomery im Hörfunk-Interview auf NDR Info. Man könne ohnehin nicht erwarten, dass die Impfung von 450 Millionen EU-Bürgern reibungslos verlaufe. Die aktuellen Probleme seien das "normale Anfangschaos", so der Chef des Weltärztebundes. Wegen der Lieferprobleme bei mehreren Pharmaunternehmen ist auch die Impfkampagne in Deutschland ins Stocken geraten. Bund und Länder kommen deshalb am Montag zu einer Videokonferenz zusammen.
Größte Klinik an der Seenplatte verschärft Maskenpflicht
Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg verschärft seine Regeln für Patienten und Besucher. Die Gebäude dürfen entsprechend den Vorgaben des Bund-Länder-Beschlusses zum Corona-Lockdown nur noch mit medizinischen Masken betreten werden, wie eine Kliniksprecherin heute sagte. Dazu zählten OP-Masken und Mund-Nasen-Schutz, der einen FFP2- oder vergleichbaren Standard habe. Das Krankenhaus ist mit rund 1.000 Betten in mehreren Häusern und rund 2.600 Mitarbeitern die größte Klinik an der Mecklenburgischen Seenplatte und eine der größten Kliniken im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Kieler Unternehmer Wiethaup fordert mehr Unterstützung
Viele von der Corona-Krise und den geltenden Schutzmaßnahmen betroffene Unternehmen in Schleswig-Holstein stecken weiter in der Warteschleife fest. Die Wirtschaftshilfen des Bundes fließen nur langsam - oder reichen nicht aus. Hier berichtet ein Feinkost-Imbiss-Besitzer aus Kiel, wie er die aktuelle Situation erlebt:
GEW stellt Niedersachsen schlechtes Bildungszeugnis aus
Zum Ende des ersten Schulhalbjahres in Niedersachsen hat die Bildungsgewerkschaft GEW der Landesregierung in Hannover ein schlechtes Corona-Zeugnis ausgestellt. Die Corona-Krise habe die "Bildungsmisere sichtbarer denn je" gemacht, kritisierte GEW-Landeschefin Laura Pooth. "Die politisch Verantwortlichen in Niedersachsen waren in der Krise teilweise bemüht." Das reiche aber nicht. Gemeinsam müssten Bund, Land und Kommunen einen milliardenschweren Rettungsschirm für die Bildung schaffen, so die GEW-Forderung. In einem Halbjahreszeugnis zur Bewältigung der Corona-Krise im Bildungssektor stünde "Versetzung gefährdet", mahnte sie. Es müsste endlich Geld aus dem Sondervermögen "Corona" des Landes für die Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Die Beschäftigten an den Schulen seien wegen Personalnot überlastet, außerdem sei deren Gesundheitsschutz vielerorts immer noch nicht gewährleistet.
Zwölf Verdachtsfälle auf mutierte Coronaviren in MV
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es erstmals Hinweise auf die britische Corona-Mutation B.1.1.7. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums handelt es sich um landesweit zwölf positive Laborergebnisse. "Damit ist klar, dass unser Bundesland voraussichtlich nicht von den Mutationen verschont bleiben wird", sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Sieben der Hinweise auf die Mutation kommen aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg, drei betreffen Ludwigslust-Parchim sowie zwei den Landkreis Rostock. Um die Mutationen zu bestätigen, werden die Laborproben außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern noch einmal durch eine sogenannte Vollsequenzierung genauer untersucht. Wann die Ergebnisse vorliegen, ist offen.
Über 14.000 Neuinfektionen bundesweit
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.022 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. 839 weitere Menschen starben an oder mit dem Coronavirus. Vergangenen Freitag hatte das RKI 17.862 Neuinfektionen und 859 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 94,4, nachdem sie gestern erstmals seit Ende Oktober unter 100 gesunken war.
MV: Gegen Kontaktregeln verstoßen - Prozess
Am Amtsgericht Neubrandenburg müssen sich heute Vormittag mehrere Menschen wegen Verstößen gegen Corona-Kontaktverbote verantworten. Es geht um drei Vorfälle aus dem Frühjahr 2020. Da die Beschuldigten gegen die vom Ordnungsamt verhängten Bußgelder Widerspruch einlegten, kommt es nun zu den ersten gehäuften Zivilprozessen am Amtsgericht. Im ersten Fall sollen sich junge Leute in größerer Zahl an einer Tankstelle getroffen haben, was zu der Zeit wegen der Pandemie nicht erlaubt war. Im zweiten Fall sollen drei Beschuldigte aus unterschiedlichen Haushalten miteinander gegrillt haben. Im dritten Fall habe die Polizei im April vier Leute aus mehreren Haushalten in einer Wohnung angetroffen, wo sie offenbar einen Geburtstag feierten. Die Betroffenen sollten dafür in der Regel etwa 150 Euro Bußgeld zahlen. Vom Ausgang dieser Verfahren erhoffen sich Ordnungsämter auch Hinweise darauf, wie mit Verstößen und Bußgeldern bei den derzeitigen Einschränkungen umgegangen wird.
Nicht alle Kliniken geben FFP2-Masken ans Personal aus
FFP2-Masken können das Corona-Ansteckungsrisiko deutlich verringern. Im klinischen Bereich sind sie dennoch nicht selbstverständlich. Das städtische Krankenhaus Kiel gibt monatlich rund 80.000 Euro mehr aus, um seine Mitarbeitenden täglich mit einer solchen Maske zu versorgen. Ausgerechnet am Universitätsklinikum gibt es hingegen für viele nur einfache OP-Masken.
388 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind binnen 24 Stunden 388 neue Corona-Fälle registriert worden. Am Vortag waren es 509. Eine Woche zuvor hatte es 523 bestätigte Neuinfektionen gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 89,7. Die Zahl der Menschen, die im Verlauf der Pandemie mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 19 auf 834.
NDR.de-Ticker am Freitag startet
Auch am heutigen Freitag, 29. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Donnerstag: 246 in Hamburg, 509 in Schleswig-Holstein, 1.388 in Niedersachsen, 242 in Mecklenburg-Vorpommern und 106 im Bundesland Bremen; bundesweit 17.553 neue Fälle.
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