Corona-Blog: Polizei in SH verstärkt Kontrollen
NDR.de hat Sie auch am Dienstag, den 26. Januar 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwoch geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Polizei in Schleswig-Holstein verstärkt Kontrollen
- Corona-Mutationen: Seehofer prüft massive Flug-Einschränkungen
- Lockdown: Landesregierung in Kiel legt Perspektivplan vor
- Niedersachsen: Impf-Hotline startet trotz Engpass am Donnerstag
- Neue Folge des Coronavirus-Podcasts: Wie wirken sich die Mutationen aus?
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 486 Fälle in Niedersachsen, 381 in Mecklenburg-Vorpommern, 111 in Schleswig-Holstein, 206 in Hamburg und 75 im Bundesland Bremen
- RKI meldet bundesweit 6.408 Neuinfektionen und 903 weitere Todesfälle
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht gute Nacht
Wir beenden diesen Blog für heute und melden uns Mittwochmorgen mit einem neuen Corona-Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland. Gute Nacht!
Mutationen: Weitere Verschärfungen versus Lockerungen
Das mutierte Virus breitet sich in Deutschland weiter aus. Bundesinnenminister Seehofer hat deshalb vorgeschlagen, den Flugverkehr auf Null herunterzufahren. Auch Kanzlerin Merkel will weniger touristische Reisen. Derweil hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther einen vierstufigen Öffnungsplan vorgestellt.
Corona-Impfung bei Führungskräften sorgt für Ärger
In Hamburg sind beim Deutschen Roten Kreuz und der Feuerwehr Führungskräfte geimpft worden, obwohl sie nur im Büro arbeiten. Dabei profitierten sie von Impfstoff-Restmengen, die andernfalls entsorgt worden wären. Senatssprecherin Julia Offen sagte, man sei "not amused" über diesen Vorfall.
Drosten warnt vor schnellen Lockerungen
Baldige Lockerungen der Corona-Maßnahmen? Der Virologe Christian Drosten hat sich in den ARD tagesthemen dagegen ausgesprochen. Bis nach Ostern werde man dafür vermutlich noch nicht genügend Menschen geimpft haben. "Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass man die Risikogruppen abdeckt und das Problem dann erledigt hat", sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité. "Deshalb ist es mir wichtig zu sagen: Man kann diese Pandemie nicht für beendet erklären."
Zwar würden irgendwann genügend Menschen geimpft sein, um eine exponentielle Vermehrung des Coronavirus zu stoppen, sagte Drosten. Er sei jedoch skeptisch, ob dieser Zustand bald erreicht sei. Die Maßnahmen nach Ostern einfach zu beenden, werde unweigerlich zu einer starken Verbreitung des Virus führen.
Keine Sofort-Impfung: 83-Jähriger scheitert vor Gericht
Ein 83-Jähriger ist mit seinem Antrag auf eine unverzügliche Schutzimpfung gegen das Coronavirus vor dem Verwaltungsgericht Hannover gescheitert. Er war der Auffassung, aufgrund seines Alters, seiner Vorerkrankungen sowie als Vater von zwei schulpflichtigen Kindern einen Anspruch auf die Impfung zu haben. Es handele sich um einen Härtefall. Diese Auffassung teilte das Gericht nicht: Der Mann könne einen Anspruch auf sofortige Schutzimpfung gegen das Gesundheitsministerium weder aus der Coronavirus-Impfverordnung noch aus Teilhabeansprüchen herleiten, sagte eine Sprecherin. Der Kläger gehöre zwar der Impfgruppe mit höchster Priorität an. Da dem Land aber derzeit nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, sei die Entscheidung, zunächst Bewohner von Alten- und Pflegeheimen mit dem Impfstoff zu versorgen, nicht zu beanstanden.
Corona-Tests für die Hamburgische Bürgerschaft
Angesichts befürchteter Risiken durch Virus-Mutationen wird in der Hamburgischen Bürgerschaft ein Corona-Testzentrum eingerichtet. Bereits ab der Sitzung am Mittwoch haben alle Teilnehmer an Plenartagen die Möglichkeit, einen Antigen-Schnelltest zu machen, wie Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) mitteilte.
"Ich bitte Sie sehr, dass Sie das Angebot wahrnehmen, um dadurch das Infektionsrisiko für alle an der Sitzung Beteiligten zu minimieren und so dazu beizutragen, dass die Bürgerschaft arbeitsfähig bleibt", schrieb Veit an alle Abgeordneten, Mitarbeiter und Journalisten. Die Testung erfolge freiwillig und auf Kosten der Bürgerschaft. Wer ein positives Ergebnis hat, darf nicht an der Plenarsitzung teilnehmen, sondern muss einen PCR-Test machen und sich in Quarantäne begeben.
Corona-Verstöße: Polizei in SH verstärkt Kontrollen
Vor allem in Gebieten mit hohen Infektionszahlen wird die Polizei in Schleswig-Holstein die Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln verstärken. Das kündigten Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und Landespolizeidirektor Michael Wilksen an.
Derzeit haben vor allem Flensburg und der Kreis Pinneberg hohe Corona-Werte. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung verhalte sich immer noch vorbildlich, sagte die Ministerin. Deshalb werde die Polizei auch weiterhin auf die persönliche Ansprache setzen und die Notwendigkeit der Maßnahmen erklären. Wo freundliche Hinweise der Ordnungshüter nicht helfen, werde die Polizei aber die Zügel jetzt ein Stück weit anziehen. "Für beide Fälle hilft zusätzliche Präsenz auf der Straße", sagte Sütterlin-Waack.
Neue Coronavirus-Variante auch in Bremen nachgewiesen
Die neue Coronavirus-Variante B.1.1.7 aus Großbritannien ist erstmals auch in Bremen nachgewiesen worden. Wie das Bremer Gesundheitsressort heute mitteilte, seien am Montag je ein Fall in Bremen und in Bremerhaven gemeldet worden. Zwischen den beiden Fällen bestehe kein Zusammenhang.
Den Angaben zufolge ist in Bremen die Beschäftigte einer Kindertagesstätte infiziert. Die Frau und ihre Kontaktpersonen befinden sich nun in Quarantäne. Die Kita, in der die Frau arbeitet, sowie zwei weitere Einrichtungen, in denen auch Kontaktpersonen eingesetzt sind, wurden vorsorglich geschlossen. Bei der infizierten Person in Bremerhaven handelt es sich laut Gesundheitsressort um die Kontaktperson einer Reiserückkehrerin aus Großbritannien. Die britische Virus-Variante ist im Krankheitsverlauf nicht gefährlicher, wohl aber deutlich ansteckender.
WHO: Impf-Zeitraum von Moderna-Impfdosen kann gestreckt werden
Impfexperten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten auch beim Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna eine Vergrößerung des zeitlichen Abstands zwischen den für eine Immunisierung notwendigen zwei Dosen für vertretbar. In Ausnahmesituationen, etwa bei Versorgungsengpässen, könnte die zweite Dosis auch noch sechs Wochen nach der ersten verabreicht werden, erklärte die Expertengruppe Sage. Empfohlen werde aber ein Zeitabstand von 21 bis 28 Tagen.
Ähnlich hatte sich Sage Anfang Januar bereits im Fall des Impfstoffs von Biontech-Pfizer geäußert. Dieser ist bislang das einzige Vakzin, dem die WHO eine Notfallzulassung erteilt hat. Allgemein wird damit gerechnet, dass der Impfstoff von Moderna bald ebenfalls grünes Licht bekommt.
Seenotretter bringen Impfteam auf die Insel Norderney
Auf der Nordseeinsel Norderney sind heute die ersten etwa 150 Menschen gegen Corona geimpft worden. Ungewöhnlich: Das Impfteam kam per Schiff. Der Seenotrettungskreuzer "Eugen" brachte ein siebenköpfiges Impfteam samt gekühltem Impfstoff vom Hafen Norddeich auf die beliebte Urlaubsinsel. Das Team impfte dort die Bewohner eines Alten- und Pflegeheims und deren Betreuer, so ein Sprecher des Landkreises Aurich. Auch der Rettungsdienst auf der Insel und bestimmte Mitarbeiter des örtlichen Krankenhauses erhielten die erste Impfung.
Alltäglich sei es für die Seenotretter nicht, einen Impfstoff zu transportieren, sagte der Kapitän der "Eugen", Heiko Erdwiens: "Deshalb war es ein besonderer Einsatz für uns."
381 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Montag um 381 Fälle gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun landesweit bei 103 Infektionen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 102,4). Die Zahl der Todesfälle im Nordosten stieg um 15 auf insgesamt 399.
Hamburg: Weniger Kinder in die Schulen geschickt
Erstmals seit drei Wochen verzeichnen die Hamburger Grundschulen eine rückläufige Auslastung. In dieser Woche seien nur 22,5 Prozent der Schüler von ihren Eltern für den Präsenzunterricht angemeldet worden, teilte die Schulbehörde mit. Das seien rund zehn Prozent weniger als in der letzten Woche, in der an elf Schulen sogar über 40 Prozent der Kinder für den Präsenzunterricht angemeldet waren. In dieser Woche sei dies nur noch bei vier Schulen der Fall. Insgesamt hätten nur noch 41 der 204 Hamburger Grundschulen sehr hohe Betreuungsquoten von 30 Prozent und mehr.
"Schritt für Schritt" werde im Dialog mit den Eltern die richtige Balance zwischen Präsenz- und Distanzunterricht gefunden, sagte Schulsenator Ties Rabe. Der Hamburger Senat hatte an die Eltern appelliert, ihre Kinder nur in die Schulen zu geben, wenn dies unumgänglich sei.
Einzelhändler Tedi scheitert vor Gericht mit Öffnungswunsch
Die Einzelhandelskette Tedi ist vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig mit der Forderung nach einer Öffnungserlaubnis gescheitert. Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund hatte gegen die Corona-Verordnung des Landes Schleswig-Holstein geklagt, nach der Geschäfte geschlossen bleiben müssen, die nicht der Grundversorgung dienen. Bei Tedi finden sich Lebensmittel nur im Nebensortiment. Die Regelung sei verhältnismäßig, entschieden die Richter in einem heute veröffentlichten Beschluss.
Neue Folge des Coronavirus-Podcasts: Wie wirken sich die Mutationen aus?
In der heutigen Folge des NDR Info Podcasts "Coronavirus-Update" erklärt Virologin Sandra Ciesek, inwiefern Impfungen durch Mutationen beeinflusst sein können und für wen Antikörper-Medikamente sinnvoll wären. Die derzeit in Deutschland benutzten Impfstoffe von Biontech und Moderna haben laut Ciesek ein großes Potenzial: "Die mRNA-Impfstoffe sind sehr effektiv."
Lockdown: Landesregierung in Kiel legt Perspektivplan vor
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat heute Nachmittag einen detaillierten Perspektivplan vorgestellt, wie es nach dem Lockdown weitergehen kann. Die Jamaika-Koalition verständigte sich auf ein Vorgehen zur schrittweisen Öffnung stillliegender Lebensbereiche in mehreren Stufen. Diese orientieren sich an der Sieben-Tage-Inzidenz. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) betonte, dass dieser Perspektivplan die Grundlage für die Diskussion zwischen Bund und Ländern sein soll. Schleswig-Holstein wolle keinen Sonderweg gehen, so der Regierungschef. Ziel sei eine bundesweit einheitliche Regelung.
Vorrang bei allen Entscheidungen müssten die Bereiche Kinderbetreuung und Schule haben, sagte Günther bei der Vorstellung des Plans. Er erklärte, es gehe nicht um eine Öffnungsstrategie, auch von Lockerungen könne im Moment keine Rede sein. Es gehe einzig und allein darum, den Bürgern eine klare Richtung zu geben und zu erklären, wann eine realistische Perspektive besteht, dass bestimmte Öffnungen wieder durchgeführt werden können.
Friseure klagen über Schwarzarbeit im Lockdown
Manche Friseure im Norden befürchten, dass die Branche durch den Lockdown dauerhaft Kunden an die Schwarzarbeiter verliert.
Corona-Mutationen: Seehofer prüft massive Flug-Einschränkungen
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erwägt, zur Bekämpfung der Corona-Pandemie den Flugverkehr nach Deutschland massiv einschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einleiten. "Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren", sagte Seehofer der "Bild".
"Dazu gehören deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null, so wie Israel das derzeit auch macht", sagte der Minister. Die Menschen in Deutschland erwarteten, "dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen".
AstraZeneca will Impfstoff früher liefern
Das Pharma-Unternehmen AstraZeneca will seinen Impfstoff nun früher an die EU liefern. Zumindest kündigte es eine schnellere Auslieferung an. Statt am 15. Februar soll der Impfstoff bereits am 7. Februar in der EU eintreffen. Zuvor war noch von Schwierigkeiten bei Rohstoff-Herstellern die Rede. Das jedenfalls war die Begründung von AstraZeneca dafür, dass weniger als die Hälfte der Bestellung geliefert werden könne.
Mehr als 5,5 Milliarden Euro Corona-Hilfen in Hamburg gezahlt
In Hamburg sind im Jahr 2020 Corona-Hilfen in Höhe von mehr als 5,5 Milliarden Euro geleistet worden. Nach zehn Monaten des Hamburger Schutzschirms liege das Volumen bei 5,532 Milliarden Euro, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Mittag. "Das ist schon sehr, sehr beachtlich." Für weitere Hilfen stünden 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
3. Liga: Hansa-Rostock-Spiel in Uerdingen wegen Corona abgesagt
Das Drittliga-Fußballspiel des FC Hansa Rostock am Sonnabend beim KFC Uerdingen ist abgesagt. Nach positiven Coronatests befindet sich die Uerdinger Mannschaft zu diesem Zeitpunkt weiterhin in häuslicher Quarantäne.
MV: Justiz wird digitaler - Online-Vernehmungen möglich
In der Corona-Krise hat die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern einen Sprung bei der Digitalisierung gemacht. Seit dieser Woche stehe jedem Gericht, jeder Staatsanwaltschaft, dem Landesamt für ambulante Straffälligenarbeit sowie in drei Justizvollzugsanstalten Videokonferenztechnik zur Verfügung, teilte das Justizministerium heute in Schwerin mit. Damit könnten Vernehmungen online durchgeführt werden. Die Gerichte könnten Beteiligte eines Verfahrens per Videokonferenz hinzuschalten und Verhandlungen online durchführen. "Die Bewältigung der Corona-Pandemie gab der Digitalisierung einen Schub", sagte Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU).
Niedersachsen: Impf-Hotline startet trotz Problemen am Donnerstag
Die Impfkampagne in Niedersachsen stockt wegen ausgefallener Lieferungen der Hersteller. Die Lieferungen der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna würden weiterhin weit geringer ausfallen als ursprünglich angekündigt, sagte Corona-Krisenstabsleiter Heiger Scholz heute in Hannover. Entgegen der Pläne des Landes sind deshalb erst rund 60 Prozent der Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeinrichtungen geimpft. Die Impfzentren sollen diese deshalb weiter vorrangig versorgen. Für die Menschen über 80 Jahren, die zu Hause leben, bedeutet das längere Wartezeiten. Die Termin-Hotline werde dennoch am Donnerstag um 8 Uhr freigeschaltet, sagte der Krisenstabschef. "Die allermeisten Anrufer werden nur auf die Warteliste gesetzt werden können." Zudem gehe das Land davon aus, dass die Hotline dem Ansturm am Anfang nicht gewachsen sei. Ähnliches könne bei der Online-Anmeldung passieren.
Handelskammer: Lockdown bremst Hamburgs Wirtschaft aus
30 Prozent der Hamburger Unternehmen befinden sich nach eigenen Angaben in einer schlechten wirtschaftlichen Lage. Das ist das Ergebnis einer Konjunkturumfrage der Hamburger Handelskammer, an der zwischen dem 17. Dezember und dem 14. Januar 714 Unternehmen aus der Hansestadt teilgenommen haben. "Die Entscheidung von Bund und Ländern, die Corona-Maßnahmen zu verlängern und zu verschärfen, wird enorme Folgen für die Hamburger Wirtschaft in den kommenden Monaten haben und setzt die beispiellos schlechte Konjunkturentwicklung fort", sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust. "Eine nachhaltige Erholung der Konjunktur ist nicht in Sicht." Im Ausblick auf das Jahr 2021 gaben 60 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an, den aktuellen Personalbestand beibehalten zu wollen, 28 Prozent wollen ihn verringern. "Die Unternehmen brauchen dringend eine Perspektive", so Aust.
Krisenstab in Niedersachsen: Lockdown wirkt
Der Corona-Lockdown führt nach Einschätzung des niedersächsischen Krisenstabs zu weniger Ansteckungen im Land. Bei den Fallzahlen gebe es eine "deutlich sinkende Tendenz", sagte der Leiter des Krisenstabs, Heiger Scholz, heute in Hannover. Wenn sich diese Entwicklung fortsetze, werde ein Sieben-Tage-Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner "greifbar" - noch nicht in den kommenden beiden Wochen, aber danach. "Das zeigt uns, dass die verschärften Lockdown-Maßnahmen wirken." Der landesweite Sieben-Tage-Wert ging heute von 88,6 auf 85,5 zurück. In den Krankenhäusern werden derzeit 1.397 Menschen mit Covid-19 behandelt, davon werden 206 künstlich beatmet. "Das ist eine hohe Zahl, aber weit weg von einer Kapazitätsüberforderung unserer Kliniken", sagte Scholz. Unter den Krankenhauspatienten sind den Angaben zufolge auch neun Kinder.
Krankenhausgesellschaft fordert mehr Unterstützung
Die deutschen Krankenhäuser haben nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ein fast zweistelliges Milliarden-Defizit eingefahren. Wie der künftige Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, mitteilte, sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie der Grund. Viele Operationen seien verschoben und Behandlungen abgesagt worden. Nach den Worten der DKG hat der Staat zwar mit 9,7 Milliarden Euro geholfen. Allerdings seien die Kosten für den Infektionsschutz in die Höhe geschnellt. Laut der Gesellschaft wirkt der Lockdown. Die Lage in den Kliniken bleibe aber angespannt. Die Krankenhäuser forderten einen neuen Rettungsschirm.
Impfstoff kommt mit Rettungskreuzer nach Norderney
Auf der Nordseeferieninsel Norderney sind heute die ersten etwa 150 Menschen gegen Corona geimpft worden. Der Seenotrettungskreuzer "Eugen" brachte ein Impfteam von sieben Personen und den gekühlten Impfstoff vom Hafen Norddeich auf die Insel. Geimpft worden seien die Bewohnerinnen und Bewohner eines Alten- und Pflegeheims und deren Betreuer, sagte ein Sprecher des Landkreises Aurich. Auch der Rettungsdienst auf der Insel und bestimmte Mitarbeiter des örtlichen Krankenhauses hätten die erste Impfung erhalten. Zum Landkreis Aurich gehören noch die Inseln Juist und Baltrum. Dort gebe es aber keine Pflegeheime, sagte der Kreissprecher. Wenn die Impfungen der über 80-Jährigen anstünden, sollten mobile Impfteams auf die Inseln übersetzen.
Ministerium: AstraZeneca-Impfstoff auch bei Älteren wirksam
Das Bundesgesundheitsministerium hat den jüngsten Berichten über die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca widersprochen. Es scheine so, dass die "Bild" und das "Handelsblatt" etwas verwechselt hätten, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Zwar habe der Anteil älterer Probanden in der wissenschaftlichen Studie zu dem Impfstoff nur bei acht Prozent gelegen. Daraus lasse sich aber nicht ableiten, dass die Wirksamkeit des Mittels nur bei acht Prozent liege. Auch AstraZeneca wies die Behauptung zurück, sein Mittel biete Menschen über 65 Jahren nur wenig Schutz gegen das Virus. Ein Unternehmenssprecher erklärte, eine Studie habe gezeigt, dass der Impfstoff auch bei Senioren eine starke Immunantwort auslöse. Über die EU-Zulassung des Vakzins soll in drei Tagen entschieden werden.
Fünf Corona-Tote in Glücksburger Seniorenheim
Im DRK-Pflegezentrum in Glücksburg bei Flensburg sind fünf Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bei ihnen handelt es sich um drei über 90-Jährige sowie eine 90 und eine 82 Jahre alte Person, wie der Kreis Schleswig-Flensburg heute mitteilte. Damit steigt die Zahl der Gestorbenen im Kreis Schleswig-Flensburg seit Ausbruch der Corona-Pandemie auf 39. Die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 51,2.
206 neue Corona-Infektionen in Hamburg gemeldet
Die Zahl der in Hamburg bestätigten Corona-Neuinfektionen hat sich im Wochenvergleich weiter verringert. Heute kamen 206 neue Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Das sind zwar 5 Fälle mehr als am Montag, aber 45 weniger als vor einer Woche. Die Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, sank von 97,0 auf 94,6. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 104,2. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts stieg die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen in Hamburg seit Montag um 2 auf insgesamt 990.
MV: Weiterhin fast ein Drittel aller Grundschüler in der Schule
In Mecklenburg-Vorpommern haben am Montag landesweit fast ein Drittel aller Grundschüler am Präsenzunterricht teilgenommen. Nach aktuellen Daten des Bildungsministeriums, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, waren 31,2 Prozent der Erst- bis Viertklässler in der Schule - etwas mehr als vor einer Woche mit 30 Prozent. In den Klassen fünf und sechs sind es jetzt 14,9 Prozent gewesen - nach 14 Prozent vor einer Woche. Schüler bis Klasse sechs können in Mecklenburg-Vorpommern zur Schule gehen, die Landesregierung bittet die Eltern aber, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und seit Montag auch in Ludwigslust-Parchim darf wegen hoher Infektionszahlen nur eine Notbetreuung für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen angeboten werden. Ab Mittwoch gilt dies auch für Vorpommern-Greifswald.
EU plant Transparenz-Mechanismus für den Export von Impfstoff
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen heute in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten." Der Hersteller AstraZeneca hatte massive Probleme mit den angekündigten Liefermengen für die EU bekannt gegeben. Am Freitag könnte die EU den Impfstoff für ihren Markt zulassen. Es wäre der dritte Impfstoff nach Biontech/Pfizer und Moderna, der in der EU eingesetzt werden könnte. Zuvor hatten auch schon Biontech und Pfizer vorübergehend geringere Lieferungen wegen Problemen in einem belgischen Werk angekündigt. Bei AstraZeneca hegt Brüssel den Verdacht, dass das Unternehmen andere Abnehmer wie Großbritannien außerhalb der EU mit ungekürzten Mengen beliefert. Von der Leyen bekräftigte, dass die Kommission einen "Transparenz-Mechanismus für den Export von Impfstoff" in Länder außerhalb der EU plant.
Medizinische Masken: Was bedeuten die Zahlen?
Seit gestern gelten in allen norddeutschen Bundesländern verschärfte Masken-Regelungen. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen nun medizinische Masken getragen werden: OP- oder FFP2. Doch viele Menschen sind verwirrt: wegen der teils großen Preisspannen, der verschiedenen Bezeichnungen und weil inzwischen auf vielen Masken eine ganz bestimmte Prüfziffer auftaucht. Die NDR Info Wirtschaftsredaktion klärt auf:
Hamburger Impfzentrum verabreicht zweite Impfdosen
Drei Wochen nach der Inbetriebnahme des zentralen Hamburger Impfzentrums in den Messehallen sind dort heute die ersten Zweitimpfungen verabreicht worden. Zunächst seien dafür 500 Termine pro Tag vorgesehen, so dass man inklusive der 500 Erstimpfungen nun auf täglich 1.000 Impfungen kommen wolle, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, die das Zentrum für die Stadt betreibt. Ausgelegt ist das Zentrum für bis zu 7.000 Impfungen pro Tag. Bis Montag wurden dort laut Kassenärztlicher Vereinigung etwa 11.000 Erstdosen verabreicht. Termine für Erst- und Zweitimpfungen sind bereits bis Mitte Februar ausgebucht. Wegen eines Lieferengpasses bei den Impfstoffherstellern werden derzeit keine neuen vergeben.
Bundespolizei verstärkt Grenzfahndung
Die Bundespolizei hat ihre Fahndung an den Grenzen im Norden ausgeweitet. Dabei werde auch die Einhaltung der Corona-Einreiseverordnung speziell für Reisende aus Ländern mit hohem Risiko und Virusmutationen überprüft, teilte die Bundespolizeidirektion heute in Bad Bramstedt mit. Betroffen seien die Landesgrenzen zu Dänemark und Polen sowie die Seehäfen in Kiel, Lübeck-Travemünde und Rostock. Die Bundespolizei arbeite dabei eng mit den Gesundheitsämtern, der Polizei in den Ländern, den Seehäfen und den Beförderungsunternehmen zusammen.
Niedersachsen: 486 Neuinfektionen und 58 weitere Todesfälle
In Niedersachsen hat das Landesgesundheitsamt 486 labordiagnostisch bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet, vor einer Woche waren es noch 598. Im Zusammenhang mit dem Virus gab es zudem 58 weitere Todesfälle. Die Gesamtzahl der Todesopfer steigt damit auf 3.044. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken und liegt in Niedersachsen jetzt bei 85,5 Fällen je 100.000 Einwohner.
Corona-Testzentrum in der Hamburgischen Bürgerschaft
In der Hamburgischen Bürgerschaft wird ein Corona-Testzentrum eingerichtet. Bereits ab morgen haben alle Teilnehmer an Plenartagen die Möglichkeit, einen Antigen-Schnelltest zu machen, wie Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit mitteilte. "Ich bitte Sie sehr, dass Sie das Angebot wahrnehmen, um dadurch das Infektionsrisiko für alle an der Sitzung Beteiligten zu minimieren und so dazu beizutragen, dass die Bürgerschaft arbeitsfähig bleibt", schrieb sie an alle Abgeordneten, Mitarbeiter und Journalisten. Die Testung erfolge freiwillig und auf Kosten der Bürgerschaft.
Hamburg: Lehrkräfte fordern bessere Bedingungen
In Hamburgs Schulen ist die Anwesenheitspflicht noch fast drei Wochen aufgehoben - doch wie geht es danach weiter? Auf Initiative der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben sich jetzt erstmals Lehrkräfte mehrerer Schulen gemeinsam zu Wort gemeldet. "Wir wollen klare Vorgaben", sagte die Hamburger GEW-Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze. Sie und die gewerkschaftlich organisierten Lehrkräfte fordern, dass es bei geringeren Corona-Fallzahlen mit Wechselunterricht für alle in den Schulen weitergeht - aber nur unter besseren Bedingungen.
Neue Version der Corona-Warn-App zeigt auch Zahlen an
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird künftig auch Statistiken enthalten, die einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland geben. Das kündigte eine Sprecherin des Softwarekonzerns SAP an. Das Informationsangebot ist Teil der neuen Version 1.11, die noch in dieser Woche in den App Stores von Google und Apple zur Verfügung stehen soll. Die Nutzerinnen und Nutzer könnten dann in der App stets auf die aktuellen Zahlen zu den Neuinfektionen, der Sieben-Tage-Inzidenz und dem Sieben-Tage-R-Wert zugreifen. Außerdem könnten sie einsehen, wie viele Nutzer ihr Testergebnis geteilt haben. Ziel sei es, noch mehr positiv getestete Nutzer dazu anzuregen, ihr Ergebnis zu teilen und Kontaktpersonen zu warnen.
Schmidt-Chanasit: Corona-Ende im Sommer ist unrealistisch
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut geht davon aus, dass die Corona-Pandemie trotz des Impfstoffs noch länger dauern wird. "Wer sagt, wir haben spätestens im Sommer alles durchgestanden und die Immunität ist da, setzt unrealistische Ziele - und provoziert Frust", sagte er dem "Hamburger Abendblatt". Die Impfung sei zwar ein wichtiger Baustein, aber Abstand, Hygiene, Masken, Lüften, Testen und der Schutz der Risikogruppen blieben genauso wichtig. Um die über 80-Jährigen besser vor Ansteckungen schützen zu können, plädierte Schmidt-Chanasit etwa für den Einsatz der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks und freiwilliger Helfer. "Das kostet etwas, ist aber im Vergleich zu den milliardenschweren Überbrückungshilfen leistbar. Inzwischen haben wir so viele einfache und schnelle Testmöglichkeiten, dass wir nur noch negativ Getestete in gefährdete Bereiche lassen können: Dann sind Pflege- oder Altersheime sehr sicher."
Niedersachsen: Polizei löst Party junger Leute auf
Die Polizei hat in Gnarrenburg im Landkreis Rotenburg eine Party von acht jungen Leuten aus sieben verschiedenen Haushalten aufgelöst. Den Angaben zufolge sind die Beteiligten zwischen 15 und 20 Jahre alt. Sie hatten sich am Montagabend in einer Wohnung getroffen. Laut Polizei räumten sie zwar den Verstoß gegen die Corona-Verordnung ein, zeigten aber kein Verständnis für die Polizeimaßnahme. Gegen sieben Betroffene wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Derzeit sind Treffen nur zwischen einem Hausstand und jeweils einer weiteren Person erlaubt.
AstraZeneca-Wirksamkeit: Spahn will nicht spekulieren
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich nicht an Spekulationen über eine angeblich schlechtere Wirksamkeit des Impfstoffs der Firma AstraZeneca bei über 65-Jährigen beteiligen. Er wolle warten, bis die Daten aus den Studien ausgewertet worden seien. "Ich halte wenig davon, das jetzt in Überschriften spekulativ zu machen", sagte Spahn im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Man werde auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse nächste Woche entscheiden, "welche Altersgruppen zuerst mit diesem Impfstoff geimpft werden". Wie die "Bild" und das "Handelsblatt" unter Berufung auf Kabinettskreise berichten, soll die Wirksamkeit des Mittels bei Menschen über 65 Jahren bei unter zehn Prozent liegen. AstraZeneca wies die Berichte zurück. Eine Studie habe gezeigt, dass der Impfstoff auch bei Senioren eine starke Immunantwort auslöse. Zugleich räumte der Sprecher ein, dass nur wenig Menschen aus dieser Personengruppe an der Studie teilgenommen haben. Am Freitag wird mit der EU-Zulassung des Impfstoffs gerechnet. Zuletzt hatte es Streit gegeben, weil AstraZeneca vorerst weniger Impfstoff an die EU liefern will als zugesagt.
Untersuchung: Vielen Studierenden fehlt der Austausch mit anderen
Kein persönlicher Austausch, kein Hörsaal, keine Begegnungen - die Corona-Pandemie verlangt auch Studierenden einiges ab. Viele von ihnen haben Schwierigkeiten, den Lernstoff zu bewältigen. Das ergab eine Studie der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) in Hannover unter rund 28.600 Studierenden in Deutschland. Der Projektleiter aus Hannover, Markus Lörz, erklärte im NDR Info Interview, was den Studierenden besonders zu schaffen macht:
Niedersachsen: Reimann bedauert Brief-Panne und wehrt sich gegen Kritik
Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) hat Fehler bei der Zustellung von Info-Schreiben über die Corona-Impfungen eingeräumt. "Das werden wir sicher nicht noch einmal machen", sagte die Sozialdemokratin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Vergangene Woche waren Briefe der niedersächsischen Landesregierung zum Impfstart für über 80-Jährige auch an mehrere Verstorbene geschickt worden. Reimann wehrte sich gegen Kritik am Corona-Krisenmanagement der Landesregierung. Es störe sie, dass manche Dinge nur wenig wahrgenommen würden. "Wir stehen in Niedersachsen sowohl bei der Zahl der Neuinfektionen als auch mit Blick auf die Todeszahlen noch vergleichsweise gut da", sagte sie der Zeitung. "Auch bei den täglichen Impfungen und der Quote von geimpften Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen liegen wir im Vergleich der Länder regelmäßig in der Spitzengruppe." Die Impfquote lag in Niedersachsen nach Angaben des RKI bis Sonntag bei 1,6 Prozent - sie gehört damit zu den niedrigsten unter allen Bundesländern.
Kommunen fordern Perspektive für Lockerungen
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert klare Perspektiven für eine Lockerung der Corona-Beschränkungen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", nötig sei eine abgestufte Exit-Strategie. Die Infektionszahlen seien zwar immer noch zu hoch, aber sie gingen zurück. Die Politik müsse deshalb klarmachen, ab welchen Werten welche Lockerungen gelten sollen. Im Vordergrund müssten Perspektiven für Kitas und Grundschulen stehen.
Wegen Corona-Auflagen: Erneut Krawalle in den Niederlanden
In den Niederlanden ist es erneut zu schweren Ausschreitungen gekommen. In mehreren Städten randalierten laut Polizei Hunderte gewaltbereite Menschen - vor allem Jugendliche. Sie plünderten Geschäfte, zündeten Autos an und griffen Polizeibeamte mit Feuerwerk und Steinen an. Die Einsatzkräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Insgesamt wurden aus 13 Städten Unruhen gemeldet, die Polizei nahm mehr als 150 Personen fest. Auslöser der Serie von Krawallen in den Niederlanden sind die verschärften Corona-Auflagen und eine seit Sonnabend geltende nächtliche Ausgangssperre. Die Behörden gehen davon aus, dass sich verschiedene Gruppen an den Krawallen beteiligten, darunter Fußball-Hooligans und Neonazis.
Zweifel an Wirksamkeit von AstraZeneca-Impfstoff
Die Bundesregierung geht offenbar davon aus, dass der Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca in der Europäischen Union nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen wird. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gibt es massive Zweifel daran, dass das Mittel auch ältere Menschen vor dem Virus schützt. Die Wirksamkeit in dieser Gruppe liege bei unter zehn Prozent, berichten mehrere Zeitungen unter Berufung auf Kabinettskreise. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird voraussichtlich am Freitag über die Zulassung des Impfstoffes entscheiden. Eine Sprecherin von AstraZeneca wies die Zeitungsberichte als falsch zurück. Das britisch-schwedische Unternehmen steht in der EU bereits wegen Lieferverzögerungen in der Kritik.
Illegales Frisieren im Lockdown: Mahnung des Friseurverbands
Viele Friseure bangen nach eigenen Worten wegen der momentanen Schließungen um ihre Existenz. Sie hoffen, dass sie ab Mitte Februar wieder öffnen dürfen. Insider berichten, dass einige wenige Friseure aber trotz des aktuellen Verbots Hausbesuche machen, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen. Der Landesinnungsverband Schleswig-Holstein verurteilt das scharf.
Schleswig-Holstein will heute Fahrplan für Lockerungen vorlegen
Bund und Länder haben den Lockdown bis zum 14. Februar verlängert. Aber wie geht es danach weiter? Die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein arbeitet an einer Öffnungsstrategie, die sie heute vorstellen will. Demnach soll es mehrere Lockerungsstufen geben, die sich an der Sieben-Tage-Inzidenz orientieren. Wird ein bestimmter Wert unterschritten, sind erste Öffnungen möglich - weitere könnten nach 14 Tagen folgen, wenn die Zahl stabil bleibt. Nach den heutigen Beratungen mit dem Kabinett will Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in einer Pressekonferenz weitere Details bekannt geben. NDR.de überträgt die PK ab 15 Uhr im Video-Livestream.
RKI meldet 6.408 Neuinfektionen und 903 weitere Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6.408 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Am vergangenen Dienstag waren 11.369 neue Fälle gemeldet worden. Der Trend sinkender Neuinfektionen setzt sich also fort. Außerdem bestätigte das RKI heute früh 903 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Insgesamt sind seit dem Beginn der Pandemie nun 52.990 Todesfälle registriert worden. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) ging laut RKI auf 107,6 zurück. Der bundesweite Sieben Tage-R-Wert liegt laut aktuellem RKI-Lagebericht bei 0,95 (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Lockdown schürt Ängste und Depressionen
Vielen Menschen macht die Krise psychisch zu schaffen. Das macht sich auch in Kliniken bemerkbar. Im Zentrum für Psychologische Psychotherapie der Uni Greifswald stehen beispielsweise fünfmal mehr Menschen auf der Warteliste als vor Beginn der Corona-Krise. Eine Kurzzeit-Therapie soll nun Abhilfe schaffen. Doch was kann man außerdem tun, um sich von einer Lockdown-Depression zu befreien?
Neue Folge vom Coronavirus-Podcast mit Virologin Ciesek
Heute Nachmittag gibt es eine neue Folge des NDR Info Podcasts "Coronavirus-Update". NDR Info Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig spricht mit der Virologin Sandra Ciesek aus Frankfurt/Main über aktuelle Entwicklungen in der Corona-Pandemie.
Erste Zweitimpfungen im Hamburger Impfzentrum
Drei Wochen nach der Inbetriebnahme des zentralen Hamburger Impfzentrums in den Messehallen werden dort heute die ersten Zweitimpfungen vorgenommen. Mit 500 dafür vorgesehenen Terminen pro Tag werde die Zahl der täglichen Impfungen damit verdoppelt, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, die das Impfzentrum für die Stadt betreibt.
111 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein bestätigt
In Schleswig-Holstein sind innerhalb eines Tages 111 neue Corona-Fälle registriert worden. Eine Woche zuvor waren 219 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 94,1 auf 89,7. Das teilte das Gesundheitsministerium in Kiel mit. Die Zahl der Todesfälle stieg um 14 auf 769. Bislang gibt es in Schleswig-Holstein 33.957 nachgewiesene Corona-Infektionen seit Beginn der Corona-Pandemie vor knapp einem Jahr.
NDR.de-Ticker am Dienstag startet
Auch am heutigen Dienstag, 26. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Montag: Schleswig-Holstein meldet 139 Fälle, Niedersachsen 457, Hamburg 201, Mecklenburg-Vorpommern 107 und das Bundesland Bremen 32. Bundesweit 6.729.
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