Coronavirus-Blog: Großer Ausbruch in Lübecker Sana-Kliniken
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, den 23. Januar 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- 1.207 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet, 425 in Schleswig-Holstein, 204 in Hamburg, 243 in Mecklenburg-Vorpommern, 69 in Bremen, bundesweit 16.417
- AstraZeneca liefert wohl 60 Prozent weniger Impfstoff an EU
- Schleswig-Holstein arbeitet an Strategie für mögliche Lockerungen
- Hamburg plant Massentests an Schulen bei Corona-Verdacht
- Neue Corona-Verordnung in SH: Verschärfte Maskenpflicht ab Montag
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Das Team von NDR.de dankt für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht eine gute Nacht. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Lauterbach fordert Absage von Olympia und Fußball-EM
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich angesichts der Pandemielage dagegen ausgesprochen, im Sommer die Olympischen Spiele in Tokio und die Fußball-Europameisterschaft auszutragen. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir im späten Frühjahr - vielleicht auch noch im beginnenden Sommer - noch immer große Probleme haben für breite Teile der Bevölkerung. Dann so ein Turnier sicher zu organisieren, wird sehr schwer sein und gibt sicherlich einen falschen Eindruck", sagte er im Gespräch mit dem NDR.
69 Neuinfektionen in Bremen
Im Bundesland Bremen gibt es 69 Corona-Neuinfektionen. Wie Radio Bremen online berichtete, stieg die Gesamtzahl landesweit somit auf 15.386 Fälle seit Ausbruch der Pandemie. Der Inzidenzwert für die Stadtgemeinde Bremen liegt bei 72,1, der für Bremerhaven bei 63,7.
79 infizierte Mitarbeiter in Lübecker Sana-Kliniken
In den Lübecker Sana-Kliniken gibt es einen großen Corona-Ausbruch. Bis heute seien 79 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, bestätigte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage. Zudem werden 41 Patienten auf den beiden Covid-Stationen versorgt, zwei weitere intensivmedizinisch. Gemäß den Krisen-Plänen wurde der Krankenhausbetrieb reduziert, sodass die Notfallversorgung und die Versorgung der bereits stationär behandelten Patienten zu jeder Zeit aufrechterhalten werden konnte, wie das Klinikum mitteilte. Sämtliche verschiebbaren geplanten Eingriffe seien ausgesetzt worden. Die Klinik stehe in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt. Sowohl Patienten als auch Mitarbeiter würden alle zwei bis drei Tage auf Corona getestet. In Kernbereichen würden Mitarbeiter sogar täglich bei Dienstantritt getestet. Das Klinikum vermutet, dass ein symptomfreier Patient der chirurgischen Station, der bei der Aufnahme zunächst negativ getestet worden war, dessen Testergebnis dann jedoch positiv ausgefallen war, der Quellfall des Ausbruchsgeschehens ist.
243 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
Seit gestern sind in Mecklenburg-Vorpommern 243 Corona-Neuinfektionen bestätigt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg um 0,6 auf 106,3 neue Fälle auf 100.000 Einwohner, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) online mitteilte. Acht weitere Menschen starben demnach im Zusammenhang mit einer Infektion. Die meisten neuen Fälle gab es in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim (+63) und Vorpommern-Greifswald (+57).
Landkreis Vorpommern-Greifswald schließt Schulen und Kitas
Gestern hat Mecklenburg-Vorpommern eine Verschärfung seiner Regeln für Hochrisiko-Gebiete verkündet. Laut Landesverordnung gelten landesweit neuerdings ab einem Inzidenzwert von 150 strengere Maßnahmen. Seit Tagen schon liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Vorpommern-Greifswald bei einem Wert von rund 200. Das bedeutet nun für Eltern in der Region: Von Mittwoch an ist der Besuch von Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen und der Schule grundsätzlich untersagt - Ausnahmen gelten nur in begründeten Fällen.
Heimspiel des SV Meppen abgesagt
Die Fußball-Drittligapartie des SV Meppen am kommenden Mittwoch gegen den KFC Uerdingen ist abgesagt. Nach zwei positiven Corona-Tests befindet sich die Uerdinger Mannschaft in häuslicher Quarantäne. Auch das Spiel der Uerdinger gegen Hansa Rostock am 30. Januar ist in der Schwebe.
AstraZeneca liefert wohl 60 Prozent weniger Impfstoff
Erst Biontech/Pfizer, nun AstraZeneca: Ein weiterer Impfstoff-Hersteller hat angekündigt, zunächst deutlich weniger an die EU-Staaten liefern zu können als zugesagt. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette, teilte das Unternehmen mit. Nach Angaben aus EU-Kreisen ist die nun erwartete Menge an AstraZeneca-Impfdosen für das erste Quartal rund 60 Prozent niedriger als erwartet. Der Impfstoff muss Berichten zufolge an die Virusmutationen angepasst werden, sodass die bereits auf Vorrat produzierten Mengen möglicherweise nicht ausgeliefert werden können, zusätzlich gab es einen Großbrand an einem indischen Produktionsstandort. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte: "Wir gehen weiter davon aus, dass der Impfstoff von AstraZeneca Ende kommender Woche für die EU zugelassen wird." Der Hersteller hat den Impfstoff zusammen mit der britischen Universität Oxford entwickelt. Da die EU bei AstraZeneca deutlich mehr Vakzin bestellt hat als bei anderen Herstellern, könnte der Lieferengpass die nationalen Impfpläne beeinträchtigen.
Amateur-Fußballvereine in Hamburg stimmen für Saisonabbruch
In einer Video-Konferenz des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) hat sich die Mehrheit der teilnehmenden Amateurvereine für den Abbruch der laufenden Saison ausgesprochen. Von 98 Clubs stimmten 76 für den Abbruch, 17 dagegen, fünf enthielten sich. Im HFV sind 250 Vereine organisiert. Da die Nutzung der Plätze für Teamtraining und Spiele wegen des Lockdowns zunächst bis zum 14. Februar untersagt ist, lässt sich ein ordnungsgemäßer Ablauf der Saison bis zum Sommer kaum ermöglichen.
Wuhan: Heute vor einem Jahr begann die Abriegelung
Heute vor einem Jahr wurde die Stadt Wuhan in Zentralchina abgeriegelt, in der Ende 2019 die ersten Corona-Fälle aufgetreten waren. Elf Millionen Menschen durften wochenlang ihre Häuser nicht mehr verlassen. Von China aus verbreitete sich das Virus in die ganze Welt. Doch in Wuhan erinnert heute kaum noch etwas an die Geisterstadt vor einem Jahr.
Hamburg: 204 neue Corona-Fälle gemeldet
In Hamburg sind 204 Neuinfektionen mit dem Coronavirus amtlich registriert worden. Gestern waren es 330, am Sonnabend vor einer Woche 378. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt in Hamburg aktuell 90,9. Die Zahl der Verstorbenen, bei denen eine Corona-Infektion vorlag, stieg in Hamburg um 14.
1.207 neue Corona-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 1.207 weitere Corona-Infektionen amtlich registriert worden. Gestern waren es 1.248. Am Sonnabend vor einer Woche waren 1.177 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle nach einer Corona-Infektion stieg in Niedersachsen um 40. Die landesweite 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt die Landesregierung aktuell mit 91,8 an. Am höchsten ist der Wert derzeit im Landkreis Nienburg (210,9) und im Landkreis Wesermarsch (171,6).
Seniorenheim Lübz: Mittlerweile 150 Corona-Infektionen
Seit dem Corona-Ausbruch in einem Altenpflegeheim in Lübz vor vier Wochen sind dort 22 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Insgesamt haben sich bislang knapp 150 Bewohner und Mitarbeiter angesteckt. Die Einrichtung ist bis auf Weiteres für Besucher geschlossen.
Interview mit Linken-Chefin Kipping
Die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, hat das Vorgehen der Bundesregierung beim Homeoffice als halbherzig kritisiert. Die verschärften Corona-Auflagen seien für private Haushalte verpflichtend, für die Wirtschaft nicht. Man dürfe aber nicht mit zweierlei Maß messen, sagte Kipping auf NDR Info. Sie forderte außerdem, an alle Bundesbürger gratis FFP2-Masken zu verteilen und verwies auf das Beispiel Bremen. Alternativ könne die Bundesregierung einen Zuschlag für arme Menschen zahlen.
Hamburg plant Massentests an Schulen bei Corona-Verdacht
Die Hamburger Schulbehörde will Corona-Ausbrüche an Schulen künftig mit Massentests verhindern. Nach Informationen von NDR 90,3 soll es bei Verdachtsfällen auf Corona an Schulen solche Tests geben. Genauere Planungen soll es laut Schulbehörde geben, wenn klar ist, wann die Schulen zu einem Präsenz- oder Wechselunterricht zurückkehren. An den Hamburger Schulen wird mindestens bis zum 14. Februar Distanzunterricht erteilt - das heißt, dass Schülerinnen und Schüler im Regelfall zu Hause lernen.
RKI registriert 16.417 neue Corona-Fälle in Deutschland
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 16.417 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Heute vor einer Woche lag die Zahl bei 18.678. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI in Deutschland aktuell bei 112,6. Der bisherige Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Abiprüfungen in Niedersachsen werden nicht verschoben
Obwohl der Großteil der Schüler derzeit zu Hause unterrichtet wird, will Niedersachsens Landesregierung an den Terminen für die Abschlussprüfungen in den Schulen festhalten. "Eine Absage der Prüfungen halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für falsch", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Die Schüler hätten Anspruch auf eine faire Prüfung. Der Schulleitungsverband Niedersachsen hatte Mitte Januar gefordert, die Prüfungen abzusagen. Insbesondere bei den Lehrern stieß der Vorschlag allerdings auf Widerstand. Die Lehrer warnten vor "Notabschlüssen", denen es bundesweit an Anerkennung mangeln könnte. Kultusminister Tonne sagte nun, eine Verschiebung der Abiturprüfungen sei "unwahrscheinlich, weil das nur wenige zusätzliche Tage bringen würde". Ob es zu Verschiebungen bei den mittleren Abschlüssen komme, werde man in den nächsten Wochen entscheiden.
Streit über Sprachunterricht für Geflüchtete in Hamburg
Präsenzunterricht bei Hamburger Sprach- und Integrationskursen für Geflüchtete sorgt für Streit. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagt, es sei für viele Lehrkräfte nicht nachvollziehbar, dass in anderen Bereichen das Leben heruntergefahren werde, aber bei ihnen weiter auf Präsenzveranstaltungen gesetzt werde. Anbieter von Deutsch- und Integrationskursen in Hamburg argumentieren dagegen, man wolle Lernerfolge nicht gefährden. Deshalb würden für Geflüchtete neben Online- auch Präsenzkurse angeboten. Viele Geflüchtete hätten kein W-Lan in den Unterkünften oder verfügten nicht über Computer oder Tablets.
Schleswig-Holstein plant für die Zeit nach dem Lockdown
Wenn die Zahl der Neuinfektionen signifikant geringer wird, will die Landesregierung von Schleswig-Holstein vorbereitet sein und so bald wie möglich Corona-Regeln lockern. Dazu plant die Jamaika-Koalition eine Strategie, die beispielhaft werden könnte. "Die Menschen im Lande brauchen eine Perspektive, wie es weitergeht", sagt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Niedersachsens Polizei rüstet sich für das Wochenende
Geburtstagsfeiern, Partys, zu viel Andrang an Ausflugszielen: Wiederholt musste die Polizei in Niedersachsen wegen Corona-Verstößen insbesondere am Wochenende einschreiten. Entsprechend sind die Beamten jetzt vorbereitet. Auch im Harz und in Richtung Harz wird es - trotz Temperatur-Anstiegs und Schneeschmelze - auch an diesem Wochenende Kontrollen geben.
425 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 425 neue Corona-Fälle registriert worden. Eine Woche zuvor hatte es 422 Neuinfektionen gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg leicht - auf 92,1 (Vortag: 91,8). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 16 auf 741.
Im Homeoffice steigt die Lust auf ein Haustier
Im Tierheim sind die Anfragen nach Hunden und Katzen zwar enorm gestiegen, aber nun landen dort auch immer mehr Tiere von dubiosen Anbietern.
Schleswig-Holstein: Neue Corona-Verordnung ist beschlossen
Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat gestern Abend die neue Corona-Verordnung beschlossen. Demnach müssen von Montag an im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkauf in Schleswig-Holstein medizinische Masken getragen werden. Nötig sind OP-Masken oder beispielsweise die etwas teureren FFP2-Masken, Alltagsmasken aus Stoff reichen dann nicht mehr aus. Die neue Maskenpflicht gilt auch für Pflegeheime und religiöse Veranstaltungen.
Eine gute Nachricht gibt es für Eltern kleiner Kinder. Ab Montag gilt im Land eine Sonderregel bei den Kontakten. Kinder bis drei Jahren werden nicht mehr mitgezählt, sondern als Einheit mit einem Elternteil betrachtet. Generell dürfen sich die Angehörigen eines Haushalts aber nur mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen gibt es für die Betreuung von Kindern unter 14 Jahren und von Pflegebedürftigen.
NDR.de-Ticker am Sonnabend startet
Auch am heutigen Sonnabend, 23. Januar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Freitag: 1.248 in Niedersachsen, 523 in Schleswig-Holstein, 330 in Hamburg, 286 in Mecklenburg-Vorpommern und 83 im Bundesland Bremen.
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