Coronavirus-Blog: Todesfälle in Altenheim - trotz Impfung?
NDR.de hat Sie auch am Freitag, den 12. Februar 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend bieten wir einen neuen Blog an.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schulen und Kitas in MV sollen bald schrittweise öffnen
- Emstek: Todesfälle in Seniorenheim - offenbar trotz Impfung
- Mittlerweile 99 Corona-Fälle in Husumer Schlachthof
- Harz bereitet sich auf Besucheransturm am Wochenende vor
- Impftermine in Niedersachsen nur noch über Warteliste
- Bestätigte Neuinfektionen: Niedersachsen 1.038, Schleswig-Holstein 366, Hamburg 228, Mecklenburg-Vorpommern 180, im Bundesland Bremen 59; bundesweit 9.860
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht ein schönes Wochenende
Heute vor genau 50 Wochen - am Freitag, den 28. Februar 2020 - haben wir bei NDR.de erstmals per Blog über die Folgen der sich damals erst langsam ausbreitenden Coronavirus-Pandemie für Norddeutschland berichtet. Danke, dass Sie (auch) heute mitgelesen haben bei uns. Natürlich geht es morgen früh im neuen Blog weiter - so etwa gegen 6.30 Uhr!
Können "Impfvordrängler" bestraft werden?
Im niedersächsischen Peine stehen der Landrat und sein Stellvertreter in der Kritik, weil sie sich vorschnell gegen Covid-19 haben impfen lassen - obwohl sie noch gar nicht an der Reihe waren. Aber: Die beiden sind keine Einzelfälle, wie die aktuelle bundesweite Debatte über "Impfvordrängler" zeigt. Hier der Beitrag zum Thema aus der NDR Info Nachrichtensendung im NDR Fernsehen von heute Abend:
Altmaier wirbt um Verständnis bei Unternehmern
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat um Verständnis für die Verzögerungen bei der Auszahlung der Corona-Hilfen für Unternehmen geworben. Die dafür notwendige Internet-Plattform sei nicht in ein, zwei Tagen zu erstellen, so der CDU-Politiker in der Sonnabend-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung". Nach seinen Worten geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um Milliardenbeträge. Gleichzeitig machte er deutlich, dass er die Sorgen vieler Unternehmer ernst nehme. Wenn jemand dringend auf Hilfe warte, seien zwei Monate eine sehr lange Zeit, erklärte der Minister.
Impfkreis in MV wird erweitert - Anmeldung über Hotline möglich
Mit dem Impfstoff von AstraZeneca, der seit dieser Woche auch in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung steht, sollen laut Landesgesundheitsministerium nun auch Personen geimpft werden, die regelmäßig in Alten- und Pflegeheimen arbeiten. Dazu zählen etwa Physio- und Ergotherapeuten sowie Hausärzte. Termine dafür können über die Impf-Hotline des Landes unter (0385) 20 27 11 15 vereinbart werden. Voraussetzung ist eine Bescheinigung, die das jeweilige Alten- oder Pflegeheim ausstellt.
Mecklenburg-Vorpommern liegt mit einer Impfquote von aktuell 3,8 Prozent weiter an der Spitze des Impfrankings in Deutschland. Hier ein Überblick über alle norddeutschen Länder:
Delmenhorst: Geschäftsleute beim Grünkohlessen erwischt
Acht Geschäftsleute aus Delmenhorst haben nach Polizeiangaben am Donnerstag gegen die Corona-Regeln verstoßen. Sie hätten ohne Masken in einem Hotel gemeinsam an einem Tisch gesessen, Grünkohl gegessen, Alkohol getrunken und Fußball geschaut. Polizisten hätten sie dabei überrascht. Die Beamten leiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. "Ein derartiges Verhalten sorgte bei der Stadt und der Polizei Delmenhorst für großes Unverständnis", heißt es weiter. Die betroffenen Geschäftsleute hätten aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung unter anderem gegenüber ihren Angestellten eine Vorbildfunktion, gegen die sie durch ihr Handeln vorsätzlich verstoßen hätten.
Norderney: Doch keine britische Mutante gefunden
Der Nachweis der Corona-Variante B.1.1.7 auf der ostfriesischen Insel Norderney war fehlerhaft. Das hat Bürgermeister Frank Ulrichs NDR 1 Niedersachsen bestätigt. Es habe sich offensichtlich um eine Fehldiagnose gehandelt, dass ein Patient an der sogenannten britischen Mutation verstorben sei, sagte der SPD-Politiker. An den verschärften Regeln wegen eines größeren Corona-Ausbruchs auf der Insel ändert das allerdings nichts. Zuletzt meldete der Landkreis Aurich 43 Infizierte bei knapp 5.800 Einwohnern auf Norderney.
59 neue Corona-Fälle in Bremen registriert
Im Bundesland Bremen sind 59 weitere Corona-Infektionen amtlich gemeldet worden. Davon entfallen 45 Fälle auf die Stadt Bremen und 14 Fälle auf Bremerhaven. Das berichtet Radio Bremen auf seiner Internetseite. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt demnach in der Stadt Bremen nun bei 51,8, in Bremerhaven bei 107,9. Gestern waren in dem Bundesland 82 neue Corona-Fälle gemeldet worden, am Freitag vor einer Woche 108 Fälle.
MV-Wirtschaft: Gute Nachrichten nur für Friseure und Fahrschulen
Weitere Corona-Lockerungen für die Wirtschaft wird es in Mecklenburg-Vorpommern vorerst kaum geben. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach Beratungen mit Kommunen, Gewerkschaften und Sozialverbänden mit. Fahrschulen im Bundesland sollen demnach am kommenden Montag wieder öffnen können, aber zunächst nur für Fahrschüler, die dies für die Berufsausbildung benötigen. Friseure dürfen, wie im Bund-Länder-Beschluss vorgesehen, am 1. März unter Hygiene-Auflagen öffnen. Schwesig sagte, die Corona-Inzidenz müsse für weitere Lockerungen stabil unter 35 sein. Derzeit liegt der Wert landesweit bei rund 66.
MV: Stufenplan für Kita-Öffnung ab 22. Februar
In Mecklenburg-Vorpommern gilt vom 22. Februar an ein Stufenplan für die Öffnung von Kindergärten und -krippen sowie für die Tagespflege. Demnach können Einrichtungen in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 und darunter dann zum sogenannten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren. Die Kinder könnten dann wieder uneingeschränkt in die Einrichtungen kommen, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) nach dem MV-Gipfel. Es gälten aber weiter hohe Schutzmaßnahmen. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 soll dem Stufenplan zufolge der Regelbetrieb fortgeführt werden, allerdings unter strengeren Hygienevorschriften. Dazu gehören stündliches Stoßlüften, das Führen von Kontaktlisten, Singen und Sport werden eingeschränkt, Eltern dürfen nur in Ausnahmesituationen die Kita betreten. Bei einer Inzidenz von 100 bis 150 werden Eltern - wie derzeit noch gültig - aufgefordert, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen. Bei Werten von mehr als 150 findet in Kitas in MV nur noch eine Notfallbetreuung bei besonderen Härtefällen statt.
Schrittweise Rückkehr zum Regelbetrieb an Schulen in MV ab 24. Februar
Mecklenburg-Vorpommern will vom 24. Februar an wieder zum Präsenzunterricht an den Schulen übergehen. Als erstes sollen die Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 an ihre Schulen zurückkehren. Dies gelte aber nur für Landkreise und kreisfreie Städte, die stabil weniger als 50 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen aufweisen, teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einem MV-Gipfel mit. Dies treffe aktuell auf drei Landkreise sowie die Stadt Rostock zu. Vom 8. März an sollen dann auch Schüler der höheren Klassen schrittweise an die Schulen geholt werden, zunächst im Wechsel von Präsenzunterricht und Homeschooling. Für Abschlussklassen wird zur Prüfungsvorbereitung bereits seit längerem Präsenzunterricht angeboten.
Mehrere Todesfälle in Seniorenheim - offenbar trotz Impfung
In einem Seniorenheim in Emstek (Landkreis Cloppenburg) sind in den vergangenen Tagen fünf Bewohner mit oder an Corona gestorben - obwohl sie offenbar schon zweimal geimpft waren. "Wir können es uns nicht erklären", sagte der Geschäftsführer der Einrichtung NDR 1 Niedersachsen. Weder, wie das Virus in das Haus gelangt sei, noch, warum das Impfen nicht gewirkt habe, sei bisher nachzuvollziehen. Bereits in den vergangenen Tagen war darüber berichtet worden, dass sich mehrere Dutzend Bewohner anderer Heime in Niedersachsen mit Corona infizierten, obwohl sie bereits zweimal geimpft worden waren.
Corona-Verordnung für Schleswig-Holstein verlängert
Schleswig-Holsteins Landesregierung hat die Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie fortgeschrieben. Damit gelten die aktuellen Lockdown-Bestimmungen unverändert bis zum 21. Februar fort, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die bisherige Verordnung läuft am Sonntag aus. In der kommenden Woche werde die Landesregierung verschiedene Änderungen umsetzen. So sollen in SH vom 22. Februar an die Grundschulen und Kitas in den regulären Präsenzbetrieb übergehen. Zugleich können Fahrschulen wieder praktische Stunden für bestimmte Berufsgruppen geben. Der nächste Lockerungsschritt soll dann am 1. März folgen - mit der Öffnung von Zoos, Wildparks, Blumenläden, Gartencentern, Friseursalons und Nagelstudios. Zudem wird bestimmter Individualsport dann auch in der Halle möglich.
Gefährliche Mutanten? Oder einfach Mutanten?
Nach Ansicht des Rostocker Infektionsmediziners Emil Reisinger ist noch nicht geklärt, wie ansteckend die bislang bekannten Mutationen des Coronavirus sind - wie etwa die sogenannte britische Mutante. Man müsse die nächsten zwei bis drei Wochen abwarten um zu wissen, wie sich diese auf die Corona-Verbreitung auswirken. Deshalb sei die Verlängerung des Lockdowns gerechtfertigt, sagte Reisinger NDR 1 Radio MV.
Kommentar zum Impfen: Es braucht eindeutige Reservelisten
Fehlen in Deutschland beim Impfen gegen Corona klare Regeln, um "Vordrängeln" zu verhindern? Wenn Impfzentren zum Landrat oder Bürgermeister rennen, damit unverbrauchter Impfstoff nicht vernichtet werden muss, hätten sie offenbar kein gutes Regelwerk, um an das Personal von Intensivstationen, Polizisten oder Feuerwehrleute zu kommen, meint Volker Schaffranke in seinem Kommentar.
Corona-Fälle im Profisport: Gleiches Recht für alle?
Trotz des positiven Corona-Tests eines ihrer Stars durften die Fußballer von Bayern München das Finale der Club-WM spielen. Bei anderen Ballsportarten schickten Gesundheitsämter hingegen in solchen Fällen ganze Teams in Quarantäne. Und auch beim Fußball gelten offenbar unterschiedliche Maßstäbe. Manche Vereinsvertreter fordern nun gleiches Recht für alle.
180 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 180 weitere Corona-Infektionen registriert. Gestern waren 174 neue Fälle gemeldet worden, am Freitag vor einer Woche waren es 205. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt das Land nun mit 64,7 an. Am höchsten ist der Wert nach wie vor in Vorpommern-Greifswald (188,0).
Mittlerweile 99 Corona-Fälle in Husumer Schlachthof
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Husum in Schleswig-Holstein ist die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter auf 99 gestiegen. Bei 173 weiteren Beschäftigten sei der Test negativ ausgefallen, sagte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland. Einige Testergebnisse stünden noch aus. Es gebe in dem Fall keine Hinweise, dass Virus-Mutanten im Spiel sind. Von dem Ausbruch bei Danish Crown ist auch ein externes Unternehmen betroffen sowie Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes. Der Kreis hat den Schlachthof bis zum Sonntag geschlossen, für alle betroffenen Mitarbeiter wurde Quarantäne angeordnet.
Hausärzte bekräftigen Forderung nach früheren Impfungen für sich
Hausärzte sollten früher geimpft werden als bislang geplant, fordert der Deutsche Hausärzteverband. Die Impfverordnung sei ein Skandal, sagt Carsten Gieseking, Chef des Landesverbands Braunschweig. Sieben von acht Corona-Patienten würden ambulant von Hausärzten versorgt. Diese müssten früher geimpft werden. Auch die Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Marion Charlotte Renneberg, forderte umgehende Corona-Impfungen für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte: "Dass die Politik bisher nicht auf die Forderung der Ärzteschaft reagiert hat, macht mich fassungslos.", so Renneberg.
Vorpommern-Rügen verschiebt Öffnung neuer Impfzentren
Der Landkreis Vorpommern-Rügen hat die Öffnung von vier weiteren Impfzentren verschoben. Die in Ribnitz-Damgarten, Bergen auf Rügen, Bad-Sülze und Grimmen geplanten Zentren könnten nicht wie geplant am Montag öffnen, teilte der Landkreis mit. Grund seien technische Probleme. Das Impfzentrum in Stralsund sowie zwei mobile Impfteams seien aber weiter im Einsatz. Wann genau die zusätzlichen Impfzentren ihren Betrieb aufnehmen können, konnte der Landkreis nicht sagen.
Harz: "Größere Menschenansammlungen vermeiden"
Ausflüge in den Harz werden dieses Wochenende durch Straßensperrungen und Kontrollen erschwert. Die Stadt Goslar will die Zufahrten nach Hahnenklee abriegeln. Wegen der Schneemassen seien die Parkplätze entlang der Straßen nicht befahrbar. Allein Anwohnern bleibe die Durchfahrt erlaubt. Auch im Oberharz müssen sich Besucher auf Kontrollen von Polizei und Ordnungskräften einstellen. Die Behörden würden mit einem Großaufgebot vor Ort sein, teilte der Landkreis Goslar mit. Neben der gezielten Lenkung des Reiseverkehrs werde auch die Einhaltung der Corona-Regeln überprüft. Größere Menschenansammlungen seien zu vermeiden, sagte Landrat Thomas Brych (SPD).
Prüfverfahren für Curevac-Impfstoff hat begonnen
Ein weiterer Impfstoff für die EU steht in den Startlöchern. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat den Zulassungsprozess für den Impfstoff von Curevac begonnen. Wie das Tübinger Unternehmen mitteilte, reichte es die ersten Datenpakete bei der EMA ein und begann damit ein beschleunigtes rollierendes Zulassungsverfahren für den Wirkstoff. Dabei übermittelt die Firma der EMA noch während der laufenden Studien Daten, anstatt diese zu sammeln und erst am Ende auszuhändigen. Laut erster Zwischenergebnisse weist der Curevac-Impfstoff eine hohe Wirksamkeit auf. Nach früheren Angaben erwartet die Firma eine Zulassung Mitte des Jahres oder im dritten Quartal.
Weitere Öffnungen vor 7. März möglich
Die Bundesregierung hält weitergehende Öffnungen schon vor dem 7. März grundsätzlich für möglich. Wenn in einem Bundesland die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liege, könne dort gelockert werden, bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert. "So verstehe ich das, ja", sagte Seibert mit Blick auf die aktuellen Corona-Maßnahmen.
Zahl der Infizierten in Hamburger Pflegeheimen halbiert
Die Zahl der Infizierten in Hamburger Pflegeheimen hat sich binnen eines Monats halbiert. "Wir sehen hier einen merklichen und stabilen Abwärtstrend", sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Seien vor einem Monat noch rund 660 Bewohner und mehr als 330 Mitarbeiter von 65 Pflegeeinrichtungen betroffen gewesen, gebe es derzeit nur noch 228 betroffene Bewohner und 119 Beschäftigte in 38 Einrichtungen mit einer Infektion. Zwar gehe das Infektionsgeschehen in der Stadt insgesamt zurück. Die Sozialbehörde führt die sinkenden Zahlen in Heimen neben strengen Maßnahmen und Tests "auch schon auf die Impfkampagne zurück", so Helfrich. Am 26. Februar sollen die letzten Bewohner eines Pflegeheims ihre zweite Impfdosis erhalten.
Kita-Öffnung in Hamburg noch in den Ferien?
Die Kitas in Hamburg könnten noch während der Frühjahrsferien Anfang März aus dem Notbetrieb herausgehen. "Wir hoffen, schon Anfang des Monats die ersten Schritte in Richtung regulärer Kitabetrieb gehen zu können", sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Man sei mit den Trägern im Gespräch. Zuvor müssten aber mögliche Auswirkungen der Virusmutanten auf Kinder genau beurteilt werden. Derzeit wird etwa ein Drittel der Kinder in Kitas betreut.
228 Neuinfektionen in Hamburg
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist wieder gestiegen: Nach Angaben der Sozialbehörde sind am Freitag 228 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind sieben mehr als am Freitag vor einer Woche und 34 mehr als am Donnerstag. Die 7-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zu gestern leicht auf 67,1 gestiegen. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 73,6 gelegen. Zudem sind elf Menschen an oder mit Corona gestorben.
Impftermin in Niedersachsen nur mit Warteliste
Auf der Warteliste für Impftermine in Niedersachsen stehen derzeit etwa 200.000 Menschen. Ein Platz dort ist nun aber auch zwingend notwendig, um einen der begehrten Termine für die Spritze zu bekommen. Bisher war es möglich, einen Termin direkt zu erhalten, wenn neue Daten freigegeben wurden. Dies geht nun nicht mehr, wie die Vize-Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, in Hannover mitteilte. Wer bereits auf der Warteliste stehe, müsse somit keine Sorge mehr haben, dass andere Impfwillige, die sich später gemeldet haben, eher zum Zug kommen. Allerdings sind die Termine äußerst knapp, weil weniger Impfstoff geliefert wurde als angenommen. Die Gruppe der Menschen mit der höchsten Impfpriorität in Niedersachsen umfasst etwa 800.000 Menschen.
1.038 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 1.038 Menschen mit einer neuen Infektion mit dem Coronavirus registriert worden. Das sind 41 weniger als gestern und 96 mehr als Freitag vergangener Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 65,4. Besonders hoch ist sie weiterhin in den Kreisen Vechta und Wesermarsch. Verstorben sind zudem 49 weitere Menschen in Niedersachsen an oder mit dem Virus.
Keine altersbedingte Impfung für drei Viertel der Hamburger
Gut drei Viertel (76,5 Prozent) der Bevölkerung in Hamburg fallen nicht in die altersbedingte Priorisierung bei den Corona-Impfungen. Die insgesamt 1,41 Millionen Menschen sind also jünger als 60 Jahre. Der Stadtstaat steht damit bundesweit an erster Stelle. In Mecklenburg-Vorpommern sind lediglich zwei Drittel (66,3 Prozent) unter 60 Jahre. Niedersachsen (71,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (70,1 Prozent) liegen dazwischen. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes beziehen sich auf Ende 2019. Wer wann geimpft wird, hängt neben dem Alter aber auch von weiteren Faktoren ab - wie dem Beruf, Vorerkrankungen oder der Nähe zu besonders gefährdeten Menschen.
Insgesamt befinden sich 5,7 Millionen Menschen in Deutschland mit über 80 Jahren in der höchsten Priorisierung. 7,6 Millionen sind zwischen 70 und 80 Jahre alt. 10,5 Millionen Menschen sind zwischen 60 und 70 Jahre alt. Etwa 12,1 Millionen Menschen sind unter 16 Jahren und können nicht geimpft werden, da bisher kein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen ist.
Neue Corona-Regelungen in Niedersachsen gelten ab morgen
Die Landesregierung von Niedersachsen hat die neuen Corona-Regeln vorgestellt, die morgen in Kraft treten sollen. Unter anderem dürfen Blumenläden und Gartencenter wieder öffnen. Diese Ausnahme gelte, da die Ware sehr verderblich sei, so die Vize-Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder. Auch Autohändler sollen wieder öffnen dürfen, allerdings nur für Probefahrten. Zudem wird eine Lockerung der Kontaktregel für Kinder eingeführt. Künftig sollen demnach zum Haushalt gehörende Kinder bis inklusive sechs Jahren nicht mehr von der Kontaktbeschränkung erfasst werden. Bisher gilt diese Ausnahme nur für Kinder bis drei Jahren. Fahrgemeinschaften für die Fahrt zur Arbeit sind mit Maske auch zugelassen. Friseure dürfen am 1. März wieder öffnen. Zudem beträgt die Quarantäne für Reiserückkehrer nun wieder 14 statt 10 Tage. Am fünften Tag muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden. Reisende aus Hochrisikogebieten, in denen die Mutationen verbreitet sind, können die Quarantäne nicht verkürzen.
Überbrückungskredite für Coronahilfe-Antragsteller
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) rät Unternehmen und Selbstständigen, die Corona-Überbrückungshilfen beantragt haben und auf die Auszahlung warten, die Zwischenzeit mit einem Kredit der Hausbank zu überbrücken. Die Förderbank IFB Hamburg stellt dafür Liquiditätskredite zur Verfügung.
SH: Verwirrung in der Einzelhandelsbranche
In Schleswig-Holstein sollen ab 1. März Blumenläden und Gartencenter öffnen dürfen. "Bei den Unternehmen entsteht durchaus Verwirrung, warum einige wieder öffnen dürfen und einige nicht", sagte Handelsexpertin Julia Körner von der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein. Unzufrieden sind auch Fahrlehrer und Fitnessstudios. Vielen fehle eine Perspektive.
Biontech entwickelt Impfmanagement-System
Der Impfstoffhersteller Biontech entwickelt eine Software für das bundesweite Impfmanagement. Das Bundesgesundheitsministerium ist mit Biontech nach Informationen des Magazins "Spiegel" im Gespräch. Die Software sei laut Unternehmen bereits weitgehend fertig. Das IT-System solle alle zugelassenen Vakzine umfassen, nicht nur die Biontech-Lieferungen. Es soll steuern, wie viele Dosen in welches Impfzentrum geliefert werden, wann und wo Nachlieferungen erforderlich sind, wie möglichst viele Impfungen trotz knapper Dosen durchgeführt werden können. Selbst die in den Impfzentren an bestimmten Tagen benötigte Personalstärke ließe sich berechnen. Diese bessere Planungssicherheit könnte unter anderem verhindern, dass Impftermine ausfallen und kurzfristig Hunderttausende Impfdosen zusätzlich verfügbar machen, weil die Dosen für die zweite Impfung nicht mehr zurückgehalten werden müssten.
Selbstständige hoffen auf mehr Kinderkrankengeldtage
Gesetzlich Versicherte bekommen in Zukunft 20 Kindergeldkrankentage pro Elternteil, Alleinerziehende 40. Aber privat und freiwillig gesetzlich Versicherte ohne Krankengeldtage-Anspruch fallen aus der Regelung. "Das sehen wir als einseitige Diskriminierung", sagt Vera Dietrich vom Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland. Die Politik hat die Problematik immerhin erkannt.
Lieferverzögerungen beeinflussen Impfungen beim Hausarzt in MV
Seit einer Woche wird in Nordwestmecklenburg auch in Hausarztpraxen gegen Corona geimpft. Lieferverzögerungen beim Biontech/Pfizer-Impfstoff wirken sich auf das Pilotprojekt aus. Nur sechs der zehn beteiligten Praxen bekamen den Impfstoff. Die Hausärzte, denen das Serum geliefert wurde, konnten in der einen Woche seit Beginn 144 Impfdosen verabreichen. Zuvor gab es etwa zwei Wochen lang eine Testphase und insgesamt wurde das Mittel in den Hausarztpraxen in Nordwestmecklenburg bis heute 500 Mal gespritzt.
Niedersachsen: Impfstoff vollständig ausnutzen
Ab sofort dürfen auch in Niedersachsen sieben statt sechs Impfdosen aus einer Ampulle der Hersteller Biontech/Pfizer gezogen werden. Das erfuhr der NDR auf Anfrage beim Sozialministerium. Der Bund habe den Ländern signalisiert, dass die Füllhöhe der Impfdosen oftmals eine siebte Dose ermögliche, sagte ein Ministeriumssprecher. Das komme durch eine leichte Überfüllung der Mehrdosenbehältnisse in einigen Fällen zustande. Bei der Nutzung der sogenannten "7. Dosis", müsse allerdings sichergestellt werden, dass tatsächlich noch mindestens 0,3 Milliliter des Vakzins in der jeweiligen Ampulle vorhanden seien. Reste aus mehreren Ampullen dürften nicht vermischt werden.
Bund einigt sich auf Finanzhilfen für wichtige Flughäfen
Der Bund will in der Corona-Krise vor allem die wichtigen großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit einmaligen Zuschüssen stützen. Das sieht ein Maßnahmenpaket der Bundesregierung vor, auf das sich Finanz- und Verkehrsministerium nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einigten. Das Paket sieht vor, dass der Bund einmalig mit Zuschüssen zwölf wichtigen Flughäfen hilft, an denen er nicht selbst beteiligt ist. Dies sind einem Papier zufolge die Flughäfen Hamburg, Hannover, Münster/Osnabrück, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Leipzig, Nürnberg, Saarbrücken und Stuttgart. Konkret geht es um die Erstattung von Kosten für das Offenhalten von Flughäfen zu Beginn der Pandemie. Für kleine Regionalflughäfen sind dagegen nur Entlastungen bei Gebühren vorgesehen. Das gilt auch für den Flughafen Rostock-Laage in Mecklenburg-Vorpommern.
RKI verzeichnet bundesweit 9.860 Neuinfektionen
In Deutschland sind binnen eines Tages 9.860 Neuinfektionen verzeichnet worden. Gestern waren es noch 10.237 gewesen, eine Woche zuvor 12.908. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 556 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 64.191. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag bei 62,2. Am Vortag hatte sie bei 64,2 gelegen.
366 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden um 366 gestiegen. Das meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes. Am Vortag waren es 335 neue Corona-Fälle gewesen, vor einer Woche 295. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg landesweit demnach leicht an - von 60,2 auf jetzt 61,5. Über dem Wert von 100 liegt er in Schleswig-Holstein aktuell in Flensburg (133,1) und Lübeck (100,7) sowie im Kreis Pinneberg (103,4). In Kreisen oder kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein mit hohen Inzidenzzahlen könnte der angestrebte Neustart des Regelbetriebs in den Grundschulen ab 22. Februar noch ausgesetzt werden.
MV berät über Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommernsberät ab heute Mittag mit Vertretern von Kommunen, Gewerkschaften und Sozialverbänden über die Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse. In der Videokonferenz geht es etwa um den Fahrplan für Schulen und Kitas nach den Winterferien, die noch bis kommende Woche andauern. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte gestern im Landtag in Schwerin, dass die Klassenstufen 1 bis 6 nach den Ferien zum regulären Betrieb zurückkehren sollen. Voraussetzung sei, dass im betroffenen Landkreis oder kreisfreier Stadt stabil weniger als 50 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen registriert wurden. Diesen Wert haben jedoch noch nicht alle Regionen im Bundesland erreicht, wodurch noch offen ist, wie es dort weitergeht.
Win-win-Situation: Aushilfsarbeit in Seniorenheimen
In der Corona-Krise können viele Menschen zurzeit nicht in ihren eigentlichen Jobs arbeiten. Einige von ihnen haben aber die Möglichkeit, in Seniorenheimen zu helfen und dort zum Beispiel Corona-Schnelltests durchzuführen. So verdienen sie von ihnen zum Teil dringend benötigtes Geld - und tun auch noch etwas Gutes für die Gesellschaft. Eine Reportage aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
NDR.de-Ticker am Freitag startet
Auch am heutigen Freitag, 12. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Donnerstag: 1.079 in Niedersachsen, 194 in Hamburg, 335 in Schleswig-Holstein, 174 in Mecklenburg-Vorpommern und 82 im Land Bremen - bundesweit 10.237 Neuinfektionen bestätigt.
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