Coronavirus-Blog: Streit über Lockerungen im Norden
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, den 11. Februar 2021, über die wichtigsten Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Merkel verteidigt Lockdown-Verlängerung
- Bund-Länder-Beschlüsse im Überblick
- 200 Millionen Euro vom Bund für Flughäfen
- Schleswig-Holstein plant Lockerungen ab 1. März - Hamburg übt Kritik
- Blumenläden in Niedersachsen dürfen ab Sonnabend öffnen
- SH und MV wollen Grundschulen und Kitas noch im Februar öffnen
- Gemeldete Neuinfektionen heute: 335 in Schleswig-Holstein, 1.079 in Niedersachsen, 194 in Hamburg, 174 in Mecklenburg-Vorpommern und 82 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht kleine Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de verabschiedet sich für heute. Wir machen nun eine kleine Pause. Gute Nacht! Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.
200 Millionen Euro vom Bund für Flughäfen
Der Bund will in der Corona-Krise die großen Verkehrsflughäfen in Deutschland mit einmaligen Zuschüssen stützen. Das sieht ein Maßnahmenpaket der Regierung vor, auf das sich Finanz- und Verkehrsministerium nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geeinigt haben. Das Paket sieht vor, dass der Bund zwölf wichtigen Flughäfen hilft, an denen er nicht selbst beteiligt ist - unter anderem den Flughäfen Bremen, Hamburg, Hannover und Münster/Osnabrück. Voraussetzung für Geld vom Bund ist demnach, dass das jeweilige Bundesland einen Zuschuss in gleicher Höhe zusagt, für das Jahr 2020 keine Dividenden ausgeschüttet und an Geschäftsführer und Vorstände keine Boni gezahlt werden. Der Bund will insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Für kleine Regionalflughäfen sind dagegen nur Entlastungen bei Gebühren vorgesehen.
Aufatmen bei den Friseuren - Frust in Kosmetikstudios
Seit Mitte Dezember sind die Friseurbetriebe infolge der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen geschlossen. Gestern nun kam das Signal aus der Politik: Unter Einhaltung strengerer Hygieneregeln dürfen sie ab dem 1. März wieder öffnen. Vielen Salonbetreibern fällt ein Stein vom Herzen. Einer von ihnen hat heute Abend im Hamburg Journal des NDR Fernsehens - wohl stellvertretend für viele Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland - aus seinem Seelenleben berichtet:
Nur in MV sind bereits vier Prozent der Bevölkerung geimpft
Mecklenburg-Vorpommern hat als erstes Bundesland vier Prozent seiner Bevölkerung (gut 64.0000 Menschen) mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft. Das geht aus Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) hervor, die heute veröffentlicht wurden. Beide Impfungen, die für einen sicheren Schutz als nötig gelten, haben demnach 1,8 Prozent (knapp 29.000 Menschen) im Land erhalten. Auf Platz drei in der Impfstatistik des Robert Koch-Instituts liegt Schleswig-Holstein mit 3,5 Prozent Erstimpfungen, den niedrigsten Wert hat Niedersachsen mit 2,4 Prozent. Der deutsche Durchschnitt liegt bei knapp 3 Prozent.
Husum: 59 Schlachthof-Beschäftigte positiv getestet
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof im schleswig-holsteinischen Husum hat der Kreis Nordfriesland mitgeteilt, dass bisher 59 der insgesamt 332 Mitarbeitenden positiv getestet wurden. Betroffen seien neben der Stammbelegschaft mit 207 Beschäftigten auch ein externes Unternehmen mit insgesamt 105 Angestellten sowie 20 Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes. 30 Prozent der Testergebnisse stehen den Angaben zufolge noch aus. Nach Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in dem Betrieb Anfang der Woche hatte das Gesundheitsamt für alle Mitarbeiter Quarantäne angeordnet. Der Kreis prüfe nun, ob die Schließung des Betriebs bis zum 14. Februar angeordnet werden müsse, hieß es weiter.
Kommentar: Etwas mehr Selbstkritik hätte gut getan
In ihrer Regierungserklärung im Bundestag hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) heute die gestrigen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern verteidigt - gegen Kritik, die vor allem aus der Opposition kommt. Sie hatte dabei viele gute Argumente auf ihrer Seite, aber leider fehlte ihr die nötige Empathie. Das jedenfalls meint Korrespondent Martin Ganslmeier aus dem ARD-Hauptstadtstudio.
62 neue Corona-Fälle in Bremen - 20 in Bremerhaven
Im Bundesland Bremen haben die Gesundheitsbehörden innerhalb eines Tages 82 Corona-Neuinfektionen registriert: 62 in der Stadt Bremen, 20 in Bremerhaven. Vor einer Woche waren es insgesamt 102 gewesen, gestern 98. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt in Bremen stabil bei 58,3, wie Radio Bremen berichtet. In Bremerhaven ging der Wert demnach deutlich zurück - von 138,4 auf 118,1. In beiden Städten starb jeweils ein weiterer Mensch in Verbindung mit einer Corona-Infektion.
Hier finden Sie einen Übersicht, wie sich die Corona-Neuinfektionen in ganz Deutschland entwickeln. Gestern haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, dass weitere Lockerungen erst ab einem Inzidenzwert von maximal 35 neuen Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von einer Woche möglich sind.
Viele Infizierte: Schärfere Regeln auf Norderney
Die Corona-Regeln auf der Nordsee-Insel Norderney werden wegen der dort aktuell hohen Zahl von Corona-Infizierten verschärft. Seit heute gelten weitgehende Kontaktbeschränkungen, zusätzlich wurde eine nächtliche Ausgangsbeschränkung verfügt. Maßgeblich verantwortlich für die rasche Ausbreitung des Coronavirus könnte die britische Variante B.1.1.7 sein, die am Dienstag erstmals auf der Insel nachgewiesen werden konnte.
Impf-Debatte: Bremens Bürgermeister "watscht" Rummenigge ab
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München muss für seinen Vorschlag, Fußball-Profis "als Vorbilder" zuerst gegen Corona zu impfen, viel Kritik einstecken. Besonders Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte fand klare Worte.
Mecklenburg-Vorpommern meldet 174 Neuinfektionen
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern hat die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach haben sich im Nordosten - soweit den Behörden bekannt - innerhalb von 24 Stunden 174 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Zum Vergleich: Gestern waren 207 neue Corona-Fälle gemeldet worden, vor einer Woche 258. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) sank in Mecklenburg-Vorpommern landesweit von 70,7 auf jetzt 66,4. Am höchsten ist dieser Wert weiter im Landkreis Vorpommern-Greifswald (196,1), am niedrigsten in Rostock (18,2). Für ganz Mecklenburg-Vorpommern wurde elf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion registriert.
SH-Landesregierung weist Kritik wegen Öffnungen zurück
Schleswig-Holsteins Landesregierung hat die am Nachmittag aus Hamburg geäußerte Kritik an der Öffnung von Zoos, Gartenbaucentern und Blumenläden zum 1. März zurückgewiesen. Bei Fahrschulen habe man sich entschieden, die lockereren Regelungen der Hansestadt zu übernehmen, die geplanten Öffnungen in Schleswig-Holstein zum 1. März hätten heute Morgen die Chefs der Staatskanzleien aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gemeinsam besprochen, sagte der Chef der Kieler Staatskanzlei, Dirk Schrödter, der Deutschen Presse-Agentur. "Hamburg kannte die Entscheidung aus Schleswig-Holstein." Die Zweite Bürgermeisterin der Hansestadt, Katharina Fegebank (Grüne), hatte die von Schleswig-Holstein und auch von Niedersachsen angekündigten Lockerungen kritisiert und vor einem unterschiedlichen Vorgehen gewarnt, um nicht "wieder in so eine Art Lockerungskakophonie" zu kommen.
Studie: Wie viele Kinder und Jugendliche infizieren sich?
Schulen und Kitas öffnen oder nicht? Ein wesentlicher Faktor für diese Entscheidung ist das Infektionsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen. Doch darüber ist immer noch wenig bekannt. Die Universitätsmedizin Greifswald will nun mit einer Studie Licht ins Dunkel bringen.
MV: Massive Kritik von mehreren Wirtschaftsverbänden
Die Beschlüsse zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern stoßen in der Wirtschaft auf massive Kritik. Die Lehrergewerkschaft GEW stellte mit Blick auf eine Wiederöffnung der Schulen Forderungen auf.
Kritik aus Hamburg an Lockerungen in Niedersachsen und SH
Nach den angekündigten Lockerungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) am Nachmittag die Landesregierungen in Kiel und Hannover kritisiert. "Ich bin schon einigermaßen erstaunt über das Agieren einiger Landesregierungen in unserer Nachbarschaft", sagte Fegebank nach einer Sondersitzung des Senats der Hansestadt. Alle Länder täten gut daran, die Beschlüsse der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Merkel ernstzunehmen. Fegebank warnte vor einem unterschiedlichen Vorgehen. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bekräftigte, dass die Stadt die Beschlüsse konsequent und ohne Änderungen umsetzen werde. Wegen der Unsicherheit über die Virusvarianten sei jetzt nicht der Zeitpunkt, über Öffnungskonzepte in Deutschland zu beraten.
Gastwirte und Hoteliers fordern Öffnungsperspektive
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Niedersachsen (Dehoga) hat enttäuscht und entsetzt auf die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern reagiert. Es sei festzustellen, dass erste Mitgliederreaktionen auf die Beschlüsse zunehmend aggressiver und ablehnender ausfielen als bisher, hieß es heute in einer Pressemitteilung. Für den Verband sei das ein Zeichen, dass die Corona-Politik der Landesregierung in Hannover in der Branche an Zustimmung verliere. Der von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zuvor vorgestellte Stufenplan sei mit Blick auf eine Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe von einem stabilen Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche plus einem R-Wert von unter 0,8 ausgegangen. Nun liege der grundsätzliche Einstiegswert für Öffnungen bei 35. Der Verband forderte die Landesregierung auf, dem Gastgewerbe eine belastbare Öffnungsperspektive noch vor Ostern zu geben, denn "das Gastgewerbe will endlich wieder mit seiner eigenen Hände Arbeit sein Geld verdienen", sagte Dehoga-Präsident Detlef Schröder.
Unterschiedliche Meinungen zum Corona-Beschluss von Bund und Ländern
Auch in allen norddeutschen Bundesländern werden heute die Beschlüsse des gestrigen Corona-Gipfels mit der Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März diskutiert - von den Menschen auf der Straße genauso wie von den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern. Einen Überblick gab es heute Nachmittag in der Nachrichtensendung NDR Info im NDR Fernsehen.
Blumenläden in Niedersachsen dürfen ab Sonnabend öffnen
Blumenläden und Gartencenter dürfen in Niedersachsen von übermorgen an - und damit noch rechtzeitig vor dem Valentinstag am Sonntag - wieder öffnen. Das hat die Staatskanzlei heute vor der morgigen Veröffentlichung der neuen Corona-Verordnung bestätigt. Ein Entwurf der überarbeiteten Verordnung sieht neben der Öffnung der Blumenläden auch eine Lockerung der Kontaktregel für Kinder vor. Künftig sollen demnach zum Haushalt gehörende Kinder bis sechs Jahre nicht mehr von der Kontaktbeschränkung erfasst werden. Bisher gilt diese Ausnahme nur für Kinder bis drei Jahre. Außerdem sollen auch Autohändler wieder öffnen dürfen, allerdings nur für Probefahrten.
Niedersachsen will Rückkehr zum Präsenzunterricht ab März
Der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat heute skizziert, wie und wann Kinder in Schulen und Kitas zurückkehren sollen. Außerdem kündigte er freiwillige kostenlose Tests im Wochenrhythmus für alle Lehrkräfte und Kita-Beschäftigten an. Das Land habe dafür bis zu 40 Millionen Euro reserviert.
Hamburg: Enttäuschung über Corona-Beschlüsse
Friseurgeschäfte dürfen öffnen, der Einzelhandel und Kosmetiksalons bleiben zu. Vertreter von Handel und Handwerk in Hamburg sind enttäuscht von den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern.
Schleswig-Holstein öffnet Zoos, Blumenläden, Sportanlagen
Zoos, Wildparks, Gartenbaucenter und Blumenläden sollen in Schleswig-Holstein zum 1. März öffnen. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) im Landtag an. Gleiches gelte für Sportanlagen für bisher zugelassenen Individualsport auch innen sowie neben Friseuren auch für Nagelstudios. Praktische Fahrschulstunden für berufsspezische Ausbildung sollen Günther zufolge ab 22. Februar möglich sein, analog zu Regelungen in anderen Ländern.
Niedersachsen: Bis zu 15 Prozent der Friseure von Insolvenz bedroht
Für viele niedersächsische Friseure könnte die beschlossene Lockerung am 1. März zu spät kommen. Der Landesinnungsverband geht davon aus, dass schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der Geschäfte den Lockdown nicht überstehen. "Eventuell kann sich das für manche nun noch positiv auswirken. Viele stehen aber schon mit dem Rücken zur Wand", sagte Landesinnungsmeisterin Manuela Härtelt-Dören. Wichtig sei, dass die angekündigte Überbrückungshilfe III schnell ankomme. "Wenn das Geld erst im April oder Mai überwiesen wird, ist das für viele Friseurgeschäfte zu spät. Sie müssen jetzt ihre Fixkosten decken."
Hamburg meldet 194 neue Corona-Fälle
In Hamburg gibt es seit gestern 194 laborbestätigte Corona-Neuinfektionen. Heute vor einer Woche waren es noch 225. Die Gesamtzahl der Fälle liegt nun bei 48.467. Die Behörden meldeten neun weitere Todesfälle, insgesamt sind es 1.167. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank seit gestern leicht von 68,4 auf 66,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Merkel mahnt: Erfolge nicht verspielen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die gestrigen Corona-Beschlüsse in einer Regierungserklärung verteidigt. "Wir haben in diesem Jahr der Pandemie ein sehr großes Stück des so schweren Weges hinter uns gebracht", sagte Merkel. Bei den Zahlen der Neuinfizierten, Intensivpatienten und Sterbefälle sei eine Trendwende gelungen. Dennoch dürften die Erfolge nach Monaten des Lockdowns nicht durch vorschnelle Lockerungen verspielt werden. Merkel betonte dabei erneut die Gefahr, die von mutierten, deutlich ansteckenderen Virus-Varianten ausgeht. Deshalb sei es notwendig, den Lockdown zu verlängern und Kontakte weiterhin zu reduzieren, um einen erneuten exponentiellen Anstieg der Infektionen zu verhindern. FDP-Chef Christian Lindner erneuerte zwei Forderungen: die nach einem Stufenplan für die nächsten Öffnungsschritte und nach einer Beteiligung des Parlaments an den Beschlüssen. Das derzeitige Vorgehen in den Entscheidungsrunden von Bund und Ländern dürfe nicht zur "Staatspraxis" werden. In diesem Punkt herrscht Einigkeit mit Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch: Wieder einmal werde der Bundestag erst nach den Beschlüssen informiert. "Für die Linke bleibt es inakzeptabel", sagte Bartsch.
1.079 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind seit gestern 1.079 neue Corona-Fälle gemeldet worden, heute vor einer Woche waren es 1.215. Die Gesamtzahl wuchs damit nach Landesangaben auf 150.968 seit Pandemiebeginn. Die Zahl derjenigen, die an oder mit einer Corona-Infektion starben, stieg um 42 auf 3.738. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 65,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, am Vortag lag sie bei 65,7.
Ammerland-Klinik verhängt eine Woche Notbetrieb
Wegen eines größeren Corona-Ausbruchs haben die Ammerland-Klinik und das dazugehörige Bundeswehrkrankenhaus in Westerstede ihren Betrieb heruntergefahren. Das teilte eine Sprecherin mit. Lebenswichtige Operationen sollen weiter stattfinden, Rettungswagen fahren allerdings andere Kliniken an. Die Maßnahme gilt voraussichtlich eine Woche lang. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, haben sich insgesamt 14 Ärzte und Pfleger infiziert. Zudem werden zwölf mit dem Virus infizierte Patienten behandelt, drei Menschen liegen auf der Intensivstation.
Helgoland-Marathon fällt auch 2021 aus
Corona-bedingt wird es auch in diesem Jahr keinen Marathon auf Helgoland geben. Die 23. Auflage, die am 8. Mai stattfinden sollte, ist von den Organisatoren abgesagt worden. Auf der Homepage des Veranstalters heißt es dazu, man habe bis zuletzt gehofft, verschiedene Optionen und Gespräche geführt. Aber wegen der Planungsunsicherheit sei nun entschieden worden, die Laufveranstaltung auf der Nordsee-Insel nach 2020 erneut abzusagen. Die 23. Auflage des Helgoland-Marathons soll nun am 7. oder 14. Mai 2022 stattfinden.
Günther: "Ein Hoch- und Runterfahren ist nicht in unserem Sinne"
"Ich habe große Hoffnung, dass wir mit den Inzidenzzahlen weiter runterkommen, um dann dem Einzelhandel ab Mitte März eine Perspektive geben zu können." Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) verteidigte im NDR Info Interview die Entscheidung, in den meisten Bereichen vorerst keine weiteren Öffnungsschritte zu gehen.
Schwesig: "Wir müssen wieder mehr für die Kinder machen"
Die Infektionszahlen gehen zurück. "Der Shutdown wirkt", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin heute im Interview mit NDR Info. Gleichzeitig gebe es aber das Dilemma, dass sich Virusmutanten ausbreiteten. Deshalb habe die Bund-Länder-Runde beschlossen, die Gegenmaßnahmen weiter weitgehend aufrechtzuerhalten. Die Lage im Nordosten lasse es jedoch zu, Grundschulen und Kitas ab dem 22. Februar zu öffnen.
Hamburgs Kultursenator: "Ich verstehe die Ungeduld"
Spätestens wenn der Einzelhandel wieder aufmacht, sollen auch Museen ihre Pforten öffnen. Mit dem Neustart für die Gastronomie sollten auch kulturelle Veranstaltungen wieder möglich sein. Dafür plädierte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im NDR Interview. Noch seien aber alle gefragt, im Kampf gegen das Coronavirus weiterhin konsequent mitzumachen.
Weniger Staus im Norden 2020: Der Corona-Effekt
Viel Homeoffice, wenig Urlaubsverkehr: Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr zu einem Rückgang des Verkehrs auf norddeutschen Autobahnen geführt. Das geht aus der Stau-Bilanz des ADAC hervor. Im Vergleich der Nord-Länder war das Minus mit 62 Prozent weniger Stau-Kilometern in Schleswig-Holstein am größten, in Niedersachsen waren es knapp die Hälfte weniger, in Mecklenburg-Vorpommern betrug der Rückgang ein Drittel. Nur 15 Prozent weniger verzeichnete Hamburg. Die Erklärung des ADAC: "Viele Pendler sind vom Öffentlichen Nahverkehr auf das Auto umgestiegen und der Lkw-Verkehr ist nicht so stark zurückgegangen."
Bundesweit 10.237 Neuinfektionen, 666 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 10.237 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem starben 666 weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion, wie das RKI bekanntgab. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Heute vor einer Woche hatte das RKI 14.211 Neuinfektionen und 786 neue Todesfälle verzeichnet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ging vom 68,0 am Vortag auf 64,2 neue Fälle pro 100.000 Einwohner zurück. Den Sieben-Tage-R-Wert gab das RKI mit Stand Mittwochabend mit 0,82 an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken.
Lockdown wird bis 7. März verlängert
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder haben eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 7. März vereinbart. Hier die Beschlüsse in der Übersicht:
- Friseure sollen bereits am 1. März unter strikter Einhaltung von Hygiene-Auflagen öffnen dürfen
- Über Schul- und Kita-Öffnungen entscheiden die Länder selbst
- Vermehrte Schnelltests in Schulen und Kitas sollen mehr Sicherheit bringen
- Gesundheitsminister sollen prüfen, ob Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher früher als bislang vorgesehen ein Impfangebot bekommen sollen
- Weitere Öffnungsschritte sollen erst bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von höchstens 35 erfolgen - unter Auflagen sollen dann der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen wieder aufmachen können
- Für Hotels, Gastronomie und den Freizeitbereich - etwa Amateursport - gibt es noch keine Perspektive
- Die nächsten Bund-Länder-Beratungen zu den Corona-Schutzmaßnahmen sind für den 3. März vorgesehen
335 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Behörden in Schleswig-Holstein haben innerhalb von 24 Stunden 335 Corona-Neuinfektionen registriert - am Vortag waren es 307, vor einer Woche 484. Die Sieben-Tage-Inzidenz (neue Corona-Fälle in einer Woche pro 100.000 Einwohner) ging leicht zurück und wird aktuell mit 60,2 angegeben. Mit 14,3 liegt sie im Kreis Dithmarschen am niedrigsten, am höchsten ist sie in Flensburg (113,1).
Schleswig-Holstein und MV öffnen Grundschulen und Kitas ab 22. Februar
Vom 22. Februar an soll es für die Grundschülerinnen und Grundschüler in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wieder Regelunterricht geben. Auch die Kitas sollen dann wieder regulär öffnen - vorausgesetzt, das regionale Infektionsgeschehen lässt das zu. Die Pläne für Schleswig-Holstein erläuterte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) noch am späten Abend nach der Videokonferenz von Bund und Ländern
Sondersitzung des Landtags in Schwerin
Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern kommt heute in Schwerin zu einer Sondersitzung zusammen, um über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise zu beraten. In einer Regierungserklärung will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Parlamentarier über die Ergebnisse des gestrigen Corona-Gipfels von Bund und Ländern informieren. Die Landesregierung muss die gemeinsamen Beschlüsse in Landesrecht umsetzen. Sie hatte aber zugesichert, dabei jeweils den Landtag einzubeziehen. Die Corona-Landesverordnung soll dann am Freitag an die aktuelle Lage angepasst werden. Dafür ist ein weiterer Corona-Landesgipfel der Regierung mit Vertretern von Verbänden und Gewerkschaften sowie Medizinern geplant.
NDR.de-Ticker am Donnerstag startet
Auch am heutigen Donnerstag, 11. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Mittwoch: 938 in Niedersachsen, 219 in Hamburg, 307 in Schleswig-Holstein, 207 in Mecklenburg-Vorpommern und 98 im Land Bremen - bundesweit 8.072 Neuinfektionen bestätigt.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 10. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 9. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 8. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 7. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 6. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 5. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 4. Februar