Coronavirus-Blog: 30 Klinik-Mitarbeiter nach Impfung krank
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, den 15. Februar 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- 30 Klinik-Mitarbeiter nach Corona-Impfung krankgeschrieben
- Kostenlose Corona-Schnelltests in Osnabrück
- Wesermarsch verhängt nächtliches Ausgangsverbot
- Norddeutsche Politiker haltenOsterurlaubs-Absage für verfrüht
- Dänemark erschwert Einreise für Pendler
- 556 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert, 187 in Hamburg, 122 in Schleswig-Holstein, 56 in Mecklenburg-Vorpommern, 28 im Bundesland Bremen, bundesweit 4.426
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Wir beenden unsere Corona-Berichterstattung für diesen Montag und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Dienstag früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Drive-in zum Gurgeln: Neue Teststation in Bremen
Gurgeln und die Lösung in einen Behälter spucken: Innerhalb von 24 Stunden gibt es das Ergebnis des PCR-Tests per SMS. In Bremen werden solche Tests jetzt in der Überseestadt angeboten.
Pro und Kontra: Neue Grenzkontrollen wegen Corona
Außergewöhnliche Umstände, außergewöhnliche Maßnahmen? Oder einfach nur Unfug? Mathias Reiche und Holger Beckmann kommentieren die deutschen Kontrollen und Einreisebeschränkungen an den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol. Dort kursieren offenbar besonders ansteckende Corona-Mutanten.
Kostenlose Corona-Schnelltests in Osnabrück
Seit heute bietet die Stadt Osnabrück kostenlose Corona-Antigen-Schnelltests an. Zum Start habe es eine rege Nachfrage gegeben, sagte ein Stadtsprecher. Am Standort Hansastraße seien mehr als 200 Menschen getestet worden, am Standort Halle Gartlage ähnlich viele. Das kostenlose Testangebot soll es nun zunächst vier Wochen lang geben. Hintergrund sei, dass zwar schon Selbsttests existierten, diese aber noch nicht zum Verkauf freigegeben seien, erklärte der Sprecher. "Wir gehen davon aus, dass es in absehbarer Zeit Selbsttests auf dem Markt gibt und dann ein solches Angebot nicht mehr notwendig sein wird."
Hamburg: Nach Schulöffnung Schnelltests an einigen Schulen geplant
Frühestens in einem Monat soll es in Hamburgs Schulen wieder Präsenzunterricht geben, wie der Senat entschieden hat. An einigen Schulen laufen derzeit Pläne, Lehrer und andere Mitarbeiter nach einem Schulstart regelmäßig per Schnelltests auf Corona zu untersuchen.
SH: Schulen in Flensburg, Lübeck, Pinneberg und Lauenburg bleiben zu
Abgesehen von den Städten Flensburg und Lübeck sowie den Kreisen Pinneberg und Herzogtum Lauenburg sollen am kommenden Montag in Schleswig-Holstein wieder Kitas und Grundschulen öffnen - allerdings unter besonderen Corona-Bedingungen. Das teilten Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) und Bildungsministerin Karin Prien (CDU) mit. Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 gebe es eine Notbetreuung. Bei den weiterführenden Schulen bleibe es dagegen - nach jetzigem Stand bis zum 7. März - beim Distanzunterricht.
Niedersachsens OVG erklärt Schließung von Friseurläden für rechtens
Die derzeitige Schließung von Friseurgeschäften in Niedersachsen ist rechtens. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg entschieden. Die Richter lehnten den Antrag der Inhaber eines Friseurbetriebs im Landkreis ab. Diese hatten geltend gemacht, dass in den Läden keine Infektionsgefahr bestehe und sich auf die besondere Bedeutung von Friseurbetrieben und eine Ungleichbehandlung etwa gegenüber Optikern berufen. Das Gericht argumentierte hingegen, der besonderen Bedeutung der Friseurbetriebe für die Bevölkerung habe das Land dadurch hinreichend Rechnung getragen, dass deren Öffnung zum 1. März unabhängig von der Erreichung eines Inzidenzwertes vorgesehen sei. Eine flächendeckende Schließung der Friseurbetriebe verhindere einen "Frisiertourismus".
28 Neuinfektionen in Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen sind 28 weitere Corona-Fälle registriert worden. Je die Hälfte der Neuinfektionen entfällt auf die Stadt Bremen und auf Bremerhaven, wie Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de berichtet. Gestern waren im Bundesland Bremen 64 Neuinfektionen gemeldet worden, am Montag vor einer Woche waren es 27. Die 7-Tage-Inzidenz in Bremerhaven liegt jetzt bei 91,7. In der Stadt Bremen liegt sie bei 56,7.
30 Klinik-Mitarbeiter nach Corona-Impfung krank
Rund 30 Angestellte des Klinikums Emden haben sich nach ihrer ersten Corona-Impfung mit dem Verweis auf Nebenwirkungen krank gemeldet. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, klagten viele der Betroffenen über Übelkeit, Kopfschmerzen und teilweise sogar hohes Fieber. Für eine Station habe man das Impfen sogar gestoppt, um handlungsfähig zu bleiben, sagte ein Oberarzt. Die Impfreaktionen seien schlimmer ausgefallen als gedacht. Insgesamt waren 194 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Pflegekräfte und Ärzte, am Freitag und Sonnabend mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft worden, wie ein Sprecher der Trägergesellschaft sagte, zu der auch die Kliniken in Aurich und Norden gehören.
56 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der amtlich gemeldeten Corona-Infektionen um 56 erhöht. Gestern waren 64 Neuinfektionen registriert worden, am Montag vor einer Woche waren es ebenfalls 64. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt das Landesgesundheitsamt derzeit mit 63,4 an. Am höchsten ist der Wert im Landkreis Vorpommern-Greifswald (179,9).
Wesermarsch verhängt nächtliches Ausgangsverbot
Wegen einer Welle an Corona-Infektionen verhängt der Landkreis Wesermarsch ab morgen nächtliche Ausgangsbeschränkungen - jeweils von abends 21 Uhr bis morgens um 5 Uhr, wie die Kreisverwaltung in Brake mitteilte. In der Zeit sei "der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung grundsätzlich untersagt". Ausnahmen gebe es unter anderem für berufliche Tätigkeiten, medizinische Versorgung und die Versorgung von Tieren. Das Ausgangsverbot gilt zunächst für eine Woche. Außerdem sagte der Landkreis den Präsenzunterricht an den Schulen bis Ende der Woche ab, es gibt nur noch eine Notbetreuung. In dem Landkreis beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen derzeit 254 pro 100.000 Einwohner. Das ist in Niedersachsen der höchste und nach Angaben des Robert Koch-Instituts der bundesweit zweithöchste Wert. Die hohen Zahlen führt die Verwaltung auf Ausbrüche in einem Verbrauchermarkt sowie in Senioren- und Behinderteneinrichtungen zurück. Auch die Kontaktbeschränkungen im privaten Umfeld seien vielfach nicht eingehalten worden. Landrat Thomas Brückmann (parteilos) rief die Bevölkerung auf, "so weit wie möglich soziale Kontakte zu vermeiden". Nur so könnten die einschneidenden Maßnahmen schnell wieder außer Kraft gesetzt werden.
Corona-Impfstoff-Tests mit Kindern geplant
Impfstoffhersteller wollen ihre Corona-Impfstoffe auch an Kindern und Jugendlichen ausprobieren. Der Prüfaufwand ist allerdings viel höher als bei Erwachsenen. Infektiologen sagen, dass Kinder teilweise "schwerer reagieren" - es müsse erst die richtige Dosis gefunden werden. Bis zum fertigen Impfstoff dürfte es also noch dauern.
Dänemark erschwert Einreise für Pendler
Aus Sorge vor mutierten Varianten des Coronavirus verschärft Dänemark seine Einreisevorschriften für Menschen aus den Grenzgebieten. Wer aus Schleswig-Holstein oder den südschwedischen Grenzregionen nach Dänemark einreisen möchte, muss ab Mittwoch neben einem triftigen Einreisegrund auch einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Das gilt unter anderem auch für Grenzgänger, die ihren Arbeitsplatz oder Wohnsitz in den Gebieten haben, teilte die dänische Regierung mit. Bislang hatte für die Einwohner der Grenzgebiete ein maximal sieben Tage alter negativer Corona-Test gereicht. Die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer seit Längerem weitgehend dicht. Für Menschen außerhalb der Grenzgebiete gilt, dass sie nur ins Land kommen, wenn sie einen triftigen Einreisegrund und einen höchstens 24 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können.
SH und MV: Oster-Urlaub jetzt noch nicht abschreiben
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hält Oster-Urlaub trotz der Pandemie für realistisch. "Bei uns in Deutschland sehe ich sehr wohl die Möglichkeit, dass wir Inlandstourismus bis zu diesem Zeitpunkt möglich machen", betonte Günther heute in Kiel. "Und das Wichtigste aus meiner Sicht ist: Ostern ist noch sieben Wochen hin, und heute ist es mit Sicherheit grundfalsch, unabhängig von der Inzidenz schon Urlaube abzusagen." Günther bewertet die aktuelle Entwicklung deutlich optimistischer als einige seiner Länderkollegen. Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, bei den nächsten Öffnungsschritten Gastronomie und Hotels mit in den Blick zu nehmen.
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) vertrat heute die Meinung, man müsse schauen, was praktisch möglich sei. "Eine pauschale Absage halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht." Er strebe möglichst einheitliche Regelungen mit Schleswig-Holstein an. Gegenwärtig werden entsprechende Vorschläge und Öffnungsszenarien erarbeitet, die im MV-Gipfel in der kommenden Woche diskutiert werden.
Stellenabbau bei Kieler Werft German Naval Yards
Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Kieler Werft German Naval Yards ins Schlingern geraten ist. Sechs Monate haben Werft, Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall Küste über einen Zukunfts-Sozialtarifvertrag verhandelt und sich nun geeinigt. Von den 500 Arbeitsplätzen bei GNYK werden 134 abgebaut.
10.000 Quarkbällchen für Corona-Alltagshelden in MV
Viele Bäckereien in Mecklenburg-Vorpommern verteilen in diesen Tagen insgesamt 10.000 Quarkbällchen an sogenannte Corona-Alltagshelden. Dazu zählen etwa Ärzte, Krankenpfleger, Erzieher und Polizisten, wie der Landesinnungsverband des Bäcker und Konditorenhandwerks heute mitteilte. An der Aktion beteiligen sich den Angaben zufolge etwa 25 Betriebe im Nordosten. Die Verteilung soll über die Geschäfte vor Ort geschehen. Der Verband rechnet damit, dass die Aktion rund eine Woche läuft.
Polizei stoppt Kohlfahrt in Oldenburg
Die Polizei hat in Oldenburg den Ausflug von elf Kohlgängerinnen und Kohlgängern beendet. Die teilweise alkoholisierten Männer und Frauen im Alter zwischen 23 und 80 Jahren stammten aus sieben unterschiedlichen Haushalten und hätten weder die Mindestabstände eingehalten noch die erforderlichen Mund-Nasen-Bedeckungen getragen, teilte die Polizei heute mit. Gegen alle wurden Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.
Hamburg meldet 187 Neuinfektionen
Die Behörden haben in Hamburg binnen 24 Stunden 187 Corona-Neuinfektionen registriert. Gestern waren es 118, am Montag vor einer Woche 186. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 67,7. Die heutige Meldung bestätigt die Beobachtung, dass die Neuinfektionszahlen in Hamburg nur langsam bis gar nicht sinken.
Polizei löst illegale Karnevalsfeier und Erste-Hilfe-Kurs auf
Im Emsland hat die Polizei am Wochenende eine illegale Karnevalsfeier aufgelöst. In Haren feierten neun Menschen zusammen, wie die Polizei heute mitteilte. Auch einen Erste-Hilfe-Kurs mit 20 Teilnehmern beendete die Polizei gestern in Nordhorn. Die Kursteilnehmer hielten sich demnach nicht an die Hygienemaßnahmen. Eine Genehmigung für den Kurs gab es nicht.
Hamburg: Premiere von Harry-Potter-Theaterstück auf Dezember verschoben
Die wegen der Pandemie bereits mehrmals verschobene Premiere des Theaterstücks "Harry Potter und das verwunschene Kind" im Mehr!-Theater am Großmarkt in Hamburg ist nun für den 5. Dezember geplant. Die Voraufführungen sollen den Angaben zufolge am 23. November starten. Zuletzt war die Premiere der deutschsprachigen Aufführung auf April 2021 verschoben worden. Ursprünglich sollte das Stück im März 2020 seine Deutschlandpremiere feiern. Bis dahin waren bereits mehr als 300.000 Tickets für die Vorstellungen verkauft worden. Alle Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten und können von Donnerstag an für die ab Ende November geplanten Vorstellungen eingetauscht werden.
Mehr Krankheitstage wegen psychischer Leiden
In der Pandemie hat die psychische Belastung vieler Berufstätiger in Norddeutschland zugenommen. Die Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) veröffentlichte heute Zahlen über Krankmeldungen aufgrund von Depressionen, chronischer Erschöpfung und anderen psychischen Leiden im vergangenen Jahr. In Niedersachsen waren demnach Arbeitnehmer durchschnittlich 42,9 Tage krankgeschrieben. Das sind 4,6 Tage mehr als noch 2019 vor Beginn der Pandemie. In Schleswig-Holstein liegt die Zahl bei 46,1 Tagen (plus knapp sechs) und in Mecklenburg-Vorpommern betrug die durchschnittliche Anzahl der Krankentage 39,7 Tage (plus vier, bei Männern sogar plus 5,1). Bundesweit betrug im Jahr 2020 die Dauer der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen 43,7 Tage (plus 4,2). Trauriger Spitzenreiter im Norden ist Hamburg mit 46,2 (plus 6,8). Nur in Thüringen war der Anstieg mit 7,1 Tagen noch etwas höher als in Hamburg.
Aufsichtsrat in Ostfriesland muss erneut über Klinik-Chef abstimmen
Der Aufsichtsrat der Ubbo-Emmius-Klinik in Ostfriesland muss nach einem Votum des Auricher Kreisausschusses erneut über Konsequenzen für den Klinik-Chef abstimmen. Er hatte vorzeitig eine Corona-Impfung erhalten.
556 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
In Niedersachsen haben die Behörden 556 neue Corona-Fälle gemeldet. Gestern waren es 559, am Montag vor einer Woche 320. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 65,9. Fünf weitere Covid-19-Patienten sind gestorben. Die meisten neuen Fälle gibt es in der Region Hannover (plus 240).
Wie der Mittelstand mit dem Lockdown zurechtkommt
Corona-Hilfen, die noch nicht angekommen sind, beschwerliche Beratungen am Telefon und viele weitere Sorgen quälen in der Pandemie vor allem Inhaber und Inhaberinnen kleinerer Läden. Doch einige haben die Hoffnung deshalb trotzdem noch nicht verloren.
Polizei löst Geburtstagsparty in Delmenhorst auf
In Delmenhorst hat die Polizei eine Geburtstagsfeier aufgelöst, bei der massiv gegen Corona-Regeln verstoßen worden war. In einer Wohnung waren 14 Personen aus elf Haushalten versammelt, hieß es heute. Eine Nachbarin rief am Sonntagabend die Polizei. Einige Gäste versuchten noch, sich vor den Beamten zu verstecken. Die Polizei leitete Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein.
Osnabrück: Corona-Ausbruch bei Speiseeis-Hersteller
Beim Speiseeis-Hersteller Froneri in Osnabrück grassiert das Coronavirus. Vergangene Woche waren zwölf der 850 Mitarbeitenden positiv auf das Virus getestet worden. Mittlerweile gibt es einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge 43 positive Fälle. Bei einigen von ihnen sei die hochansteckende britische Mutation des Virus B.1.1.7 festgestellt worden. Hatte das Unternehmen noch am Freitag geplant, die Produktion am Dienstag wieder aufzunehmen, ist das jetzt undenkbar. Der Betrieb soll dem Bericht zufolge nun für zwei Wochen geschlossen werden.
Kein Präsenzunterricht im Landkreis Wesermarsch
Wegen einer Welle an Neuinfektionen ist im Landkreis Wesermarsch der Präsenzunterricht an den Schulen zunächst bis Ende der Woche abgesagt worden worden. Es gebe aber weiterhin eine Notbetreuung, teilte die Kreisverwaltung in Brake mit. Mit rechnerisch 245 Corona-Fällen auf 100.000 Einwohner in einer Woche wies der Kreis zwischen Bremen und der Wesermündung mit Stand Sonntag 9 Uhr die höchste Infektionsrate in Niedersachsen und die zweithöchste bundesweit auf. Wie die Verwaltung in Brake am Freitag mitgeteilt hatte, hängt ein Teil der neuen Fälle mit Erkrankungen in einem Verbrauchermarkt zusammen. Auch habe es Infektionen in einer Behinderteneinrichtung gegeben.
Bund der Anästhesisten warnt vor zu schnellen Lockerungen
Der Berliner Bund der Anästhesisten warnt eindringlich vor zu schnellen Lockerungen. Auch wenn sich die Lage auf Intensivstationen in der Hauptstadt etwas entspannt habe, bereite die Ausbreitung von Mutationen dem Vorsitzenden Jörg Weimann Sorgen. "Wenn sich das doch erheblich ausbreitet - Stichwort England, Stichwort Portugal, Irland -, dann geht das alles wieder von vorne los. Und dann kann das eine ganz neue Dimension annehmen, mit der dann erneut das Gesundheitswesen erheblich in Bedrängnis kommen könnte", sagte er dem rbb-Inforadio.
Günther bemängelt fehlende Perspektive und 35er-Inzidenz-Ziel
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die jüngsten Corona-Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz kritisiert. Es habe seitens des Bundes zu wenig Vorschläge für eine Öffnungsstrategie gegeben, sagte er der "Welt". Das Erstellen eines Perspektivplans habe das Gremium "nicht so hinbekommen, wie viele Menschen das von uns erwartet haben". Darüber hinaus sei es nicht hilfreich gewesen, mit der Zahl von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen ein neues Ziel zu setzen. "Wenn wir ständig neue Dinge beschließen und erklären müssen, wie jetzt die Zahl 35 als neues Inzidenz-Ziel, dann irritiert das die Menschen mehr, als dass dies Perspektive schafft."
Auch will Günther, anders als seine Länderkollegen aus Sachsen und Brandenburg, den Oster-Urlaub bislang nicht infrage stellen. Die Ministerpräsidenten hätten einen klaren Fahrplan verabredet, um eine Öffnungsstrategie auch für die Bereiche Gastronomie und Beherbergung zu erarbeiten. "Ich halte nichts davon, dies nicht mal eine Woche später infrage zu stellen", sagte Günther. "Unser Ziel muss es sein, ein anderes Ostern erleben zu können als im vergangenen Jahr."
Nida-Rümelin: Lockerungen müssen Evidenz-basiert sein
Seit mehr als einem Jahr leben wir bereits mit der Corona-Pandemie, mittlerweile schon im zweiten Shutdown, der kein Ende zu nehmen scheint, vorerst bis zum 7. März befristet. Für viele ist das zu wenig an Perspektive. Laut Umfragen sind nur noch etwas mehr als 40 Prozent der Menschen zufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung und der Länder. Der Philosoph und Risiko-Ethiker Julian Nida-Rümelin zu den gesellschaftlichen Folgen von Verzicht.
Interview zu Schnelltests für den Hausgebrauch
Corona-Schnelltests sind in anderen Ländern bereits zum festen Bestandteil geworden, wenn es darum geht, die Pandemie in den Griff zu bekommen. In Deutschland dürfen sie allerdings im Moment nur von medizinischem Personal oder nach einer Einweisung durchgeführt werden. Doch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rechnet nach eigenen Angaben damit, noch im März erste Schnelltests für den Hausgebrauch zuzulassen. Der Arzt Alexander Beisenherz, ist Mitgründer der unabhängigen wissenschaftlichen Initiative rapidtests.de.
Hamburg: Vorerst keine weiteren Lockerungen in Sicht
Seit mehr als einer Woche sinken die Neuinfektionszahlen in Hamburg höchstens minimal: Hier liegt die Inzidenz seit dem vorletzten Wochenende bei knapp unter 70. Der deutliche Abwärtstrend ist längst zum Stillstand gekommen. Doch erst bei einem Inzidenzwert von 35 sollen die Geschäfte wieder öffnen.
Osnabrück: Kostenlose Schnelltests für Menschen mit viel Publikumsverkehr
Die Stadt Osnabrück bietet ab heute Nachmittag kostenlose Schnelltests an. Menschen, die in der Stadt wohnen oder arbeiten, können sich künftig einmal pro Woche testen lassen - vor Menschen, die bei ihrer Arbeit mit vielen Personen Kontakt haben: Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schülerinnen und Schüler gerade in den oberen Abschlussklassen, die im Präsenzunterricht beschult werden. Aber auch Verkäuferinnen im Lebensmitteleinzelhandel sollen sich testen lassen können.
Polizeigewerkschaft warnt vor zu vielen Ausnahmeregelungen bei Einreiseverboten
Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat vor zu vielen Ausnahmeregelungen bei den Einreiseverboten aus Tschechien und Tirol gewarnt. Je weniger Sonderregelungen es gebe, desto besser funktionierten die Grenzkontrollen, sagte der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Kurz nach Inkrafttreten waren gestern die verschärften Bestimmungen für die Einreise aus Tschechien und Tirol gelockert worden. Laut Bundesinnenministerium dürfen Berufspendler mit wichtigen Aufgaben in systemrelevanten Branchen nun doch nach Deutschland einreisen. Welche Betriebe in Sachsen und Bayern innerhalb der systemrelevanten Berufsbranchen konkret unter die ergänzenden Ausnahmetatbestände fallen, legen die Bundesländer Bayern und Sachsen in eigener Verantwortung fest. Zunächst waren nur Ausnahmen für medizinisches Personal, Lkw-Fahrer und landwirtschaftliche Saisonkräfte vorgesehen. Die Autoindustrie befürchtet trotzdem Produktionsausfälle, weil Zulieferungen durch längere Wartezeiten nicht rechtzeitig ankommen könnten. Mit den seit gestern geltenden Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol will die Bundesregierung verhindern, dass die dort verbreiteten Mutanten des Coronavirus verstärkt nach Deutschland kommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" von einer Entscheidung zur Sicherheit und Gesundheit aller.
Taskforce "Testregion" berät über Testöffnungen in MV
Nach dem Bund-Länder-Treffen in der vergangenen Woche hatte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) Testöffnungen in Aussicht gestellt. Dazu trifft sich ab heute die Taskforce "Testregion". Auch der Unterricht an Fahrschulen startet im Nordosten wieder - allerdings zunächst nur eingeschränkt.
RKI bestätigt 4.426 Neuinfektionen bundesweit
Deutschlandweit sind binnen eines Tages 4.426 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das sind rund 100 weniger als vor einer Woche (4.535), wie das Robert Koch-Institut (RKI) heute früh mitteilte. Zu beachten ist dabei, dass sonn- und montags die gemeldeten Fälle meist deutlich niedriger liegen als an den anderen Wochentagen - unter anderem, weil an Wochenenden weniger getestet wird und auch Testergebnisse nicht immer weitergemeldet werden. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) stieg leicht auf 58,9. Am Vortag hatte sie bei 57,4 gelegen. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 35 zu drücken, um weitere Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen möglich zu machen. Nach Angaben des RKI wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 116 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gezählt.
Sind Sanktionen gegen Impf-Vordrängler sinnvoll?
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, befürwortet Sanktionen gegen Impf-Vordrängler. Verstöße gegen die rechtlich festgelegte Reihenfolge beim Impfen gegen das Coronavirus zerstörten "das Vertrauen in das ganze Vorgehen", sagte Buyx im ZDF. "Die Priorisierung ist ja keine Bitte. Die Impfverordnung ist geltendes Recht in den Ländern", sagte sie. "Und wenn die eklatant verletzt wird, ist es eine gute Idee, auch über Sanktionen nachzudenken."
Buyx forderte zugleich einen Mechanismus, der den Umgang mit übrig gebliebenen Impfdosen regelt. Es dürfe keine Impfdosis verschenkt werden. "Aber es muss wirklich auch nachgewiesen werden können, dass man sich sehr bemüht hat, das innerhalb der Priorisierungsgruppen zu machen."
122 gemeldete Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind binnen 24 Stunden weitere 122 positive Corona-Tests gemeldet worden. Das bestätigten die Gesundheitsbehörden des Landes. Am Vortag waren es 189 gewesen, vor einer Woche 92. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg leicht von 57,2 auf nun 57,8.
Mülleimer an der Außenalster quillen über
"So etwa habe ich hier noch nie gesehen", sagt ein Mitarbeiter der Hamburger Stadtreinigung. In Corona-Zeiten ist ein Spaziergang an der Außenalster beliebter denn je. Entsprechend voll sind die Mülleimer entlang der Wege, denn viele Spaziergänger bringen einen Pappbecher mit.
NDR.de-Ticker am Montag startet
Auch am heutigen Montag, 15. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Sonntag: 559 in Niedersachsen, 189 in Schleswig-Holstein, 118 in Hamburg, 64 in Mecklenburg-Vorpommern und 64 im Bundesland Bremen. Bundesweit 6.114.
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