Coronavirus-Blog: Schwesig kündigt weitere Lockerungen an
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 19. Mai 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV: Schwesig kündigt weitere Lockerungen an
- Hamburg bleibt im Impfzentrum bei Priorisierung
- Alle Landkreise im Norden unter Inzidenz von 100
- Hamburg weitet Präsenzunterricht ab 31. Mai aus
- Sylt-Urlauber positiv getestet - 261 Menschen in Quarantäne
- "Bundes-Notbremse" in Hannover fällt weg
- Niedersachsen erstmals seit Oktober mit Inzidenz unter 50
- Neuinfektionen im Norden: 201 in Schleswig-Holstein, 746 in Niedersachsen, 190 in Hamburg, 114 in Mecklenburg-Vorpommern und 35 im Land Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Wir machen ein paar Stunden Pause
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es wie gewohnt mit einem neuen Corona-Blog weiter. Gute Nacht!
200 Millionen Corona-Impfungen in der EU
Die Europäische Union hat am Mittwoch die Marke von 200 Millionen Corona-Impfungen überschritten. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Beim Impfziel sei man weiter auf Kurs: Bis Juli sollen genügend Dosen geliefert sein, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen. Nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC sind bisher EU-weit 38,8 Prozent der Menschen über 18 Jahren mindestens einmal geimpft. 16,0 Prozent haben den vollen Impfschutz. Bei den meisten Impfstoffen sind zwei Spritzen im Abstand von einigen Wochen nötig. Nur beim Vakzin von Johnson & Johnson gilt eine Spritze als voller Impfschutz. In den 27 EU-Staaten leben etwa 450 Millionen Menschen. 70 Prozent der Erwachsenen entspricht nach Angaben der EU-Kommission etwa 266 Millionen Menschen.
Betriebsärzte müssen sich mit Impfstoff-Bestellung beeilen
Ab Anfang Juni sollen auch Betriebsärzte gegen Corona impfen dürfen - sie müssen sich mit der Bestellung allerdings beeilen. Das geht aus einer Handreichung des Arbeitgeberverbands BDA hervor, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Demnach müssen die Betriebsärzte bis Freitagmittag den Impfstoff bestellt haben, damit es pünktlich am 7. Juni losgehen kann. Die Menge pro Betrieb ist allerdings für die erste Woche stark begrenzt - und zwar auf rund 800 Dosen. In den Folgewochen kann sich das dann aber ändern. Es ist laut BDA auch nicht garantiert, dass Betriebsärzte auch die Menge bekommen, die sie bestellen. Der Impfstoff ist nämlich nach wie vor knapp. Damit die Impfungen in den Betrieben am 7. Juni auch starten können, muss die Verordnung noch diese Woche von allen Bundesministerien abgesegnet werden.
Lange Schlange bei Impfaktion in Schacht-Audorf
Bei einer Sonderaktion von Hausärzten in Schacht-Audorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) können sich Impfwillige ohne Priorisierung mit AstraZeneca impfen lassen. Am Mittwoch war die Schlange bereits 100 Meter lang. Die ersten Impfwilligen standen schon am Vormittag viele Stunden vor dem offiziellen Start um 15 Uhr an, um sich ihren Pieks zu sichern. Viele warten schon seit Wochen auf einen Termin - jetzt nutzen sie die große Aktion, um ihre Erstimpfung zu bekommen. Von Freitag bis Montag geht die Aktion weiter - bis alle 1.900 Impfdosen weg sind.
Schwesig kündigt weitere Lockerungen an
Wegen des deutlichen Rückgangs der Sieben-Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) weitere Lockerungen angekündigt. Sie habe das Kabinett deshalb gebeten, morgen zu einer Sondersitzung zusammenzukommen, teilte sie am Abend mit. Schwesig sagte, dass nach den Pfingstferien in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 auch die oberen Jahrgänge in die Schule zurückkehren sollen. "Ich freue mich sehr darüber, dass die Inzidenz im Land jetzt schneller als erwartet unter 50 gesunken ist. Das zeigt, dass der Lockdown richtig war."
Weitere Entscheidungen über Öffnungsschritte sind Schwesig zufolge am Wochenende geplant. Dann steht der Sport im Vordergrund, in der kommenden Woche dann die Kultur und der Tourismus. Was in diesen Bereichen genau zu welchem Zeitpunkt gelockert werden könnte, ließ die Regierungschefin noch offen.
Hamburg bleibt im Impfzentrum bei Priorisierung
Die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Impfpriorisierung zum 7. Juni ganz aufzuheben, hat in der Hamburgischen Bürgerschaft wenig Zustimmung gefunden. Die Sozialbehörde hat jetzt entschieden: In Hamburg bleibt es auch nach dem 7. Juni bei der Reihenfolge - zumindest im Impfzentrum. Es gebe immer noch schlicht zu wenig Impfstoff, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Darum hätten viele Menschen bisher noch keine Chance gehabt, einen Termin zu bekommen. Deshalb ist es aus ihrer Sicht gerechter, wenn es für das Impfzentrum weiterhin eine Priorisierung gibt und man dort auch im Juni nur dann einen Termin für eine Erstimpfung bekommt, wenn man impfberechtigt ist.
Anders sieht es in den Hamburger Praxen aus: "Für Schutzimpfungen in den Arztpraxen gilt ab dem 7. Juni die Priorisierung nicht mehr", so Leonhard.
Niedersachsen will länger an Impfzentren festhalten
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) will sich beim Bund für einen längeren Betrieb der Impfzentren einsetzen. Wenn die Zentren wie vom Bund angekündigt zum 30. September geschlossen werden und die Impfstoff-Mengen an die Zentren gedeckelt bleiben, werde die Impfkampagne gehemmt. Eine Schließung der Impfzentren dürfe erst erfolgen, wenn die Impfungen in allen Teilen der Gesellschaft und im ländlichen Raum weit fortgeschritten seien und von den Arztpraxen unkompliziert bewältigt werden könnten, sagte Behrens.
Landkreis Diepholz: Nächtliche Ausgangssperre wird aufgehoben
Im Landkreis Diepholz treten wegen sinkender Infektionszahlen von diesem Freitag an Lockerungen in Kraft. Die nächtliche Ausgangssperre wird aufgehoben und die Kontaktbeschränkungen werden gelockert, wie der Landkreis heute mitteilte. Zudem dürfen pünktlich zum Pfingstwochende der Einzelhandel und die Außengastronomie wieder öffnen. Diese und weitere Lockerungen werden möglich, da der Kreis nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei der Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Werktagen in Folge unter der Marke von 100 liegt.
Wie ein Betrieb sein eigenes Impfprogramm stemmt
Der Landmaschinen-Hersteller Krone hat heute sein eigenes betriebliches Impfprogramm gestartet. Auf dem Werksgelände in Spelle wurden zunächst 250 Beschäftigte mit AstraZeneca geimpft. Später sollen nach und nach auch die anderen rund 1.200 Mitarbeitenden des Betriebs geimpft werden, sagte Firmenchef Bernard Krone dem NDR in Niedersachsen. Im Anschluss plane man, auf Wunsch zusätzlich den Familienangehörigen der Beschäftigten eine Impfung anzubieten. Auch umliegende Nachbarbetriebe könnten die bestehende Impfstruktur seines Unternehmens gerne anfragen, sagte Krone.
Sieben-Tage-Inzidenz in MV liegt nun unter 50
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag von 53 auf 47,1 gesunken. Zuletzt wurden landesweit 114 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. 230 Menschen werden wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus behandelt. Das sind zehn weniger als am Vortag.
MV: Keine nächtlichen Ausgangsbeschränkungen mehr in zwei Landkreisen
Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Vorpommern-Greifswald entfallen ab sofort - und nicht erst von Donnerstag auf Freitag. Hintergrund ist eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Greifswald. Wie der Landkreis mitteilte, wies das Gericht darauf hin, dass die Zahlen des Robert Koch-Instituts maßgeblich seien und nicht die des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus). An der Mecklenburgischen Seenplatte wird die Ausgangssperre am Freitag außer Kraft gesetzt.
Im Kreis Vorpommern-Greifswald liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert aktuell bei 65,4, an der Mecklenburgische Seenplatte bei 60,8.
Sylt-Urlauber positiv getestet - 261 Menschen in Quarantäne
Auf der Nordsee-Insel Sylt sind insgesamt 261 Menschen in Quarantäne geschickt worden. Der Grund ist der Besuch eines Ehepaars Anfang Mai. Nach Angaben des Kreises hatten die beiden Urlaub auf der Insel gemacht und unter anderem vier Restaurants besucht. Nach der Abreise wurde das Paar positiv auf Corona getestet. Die meisten der jetzt in Quarantäne geschickten Menschen sind offenbar Urlauber.
Hamburg weitet Präsenzunterricht ab 31. Mai aus
Der nächste Öffnungsschritt an den Hamburger Schulen kommt offenbar schon am 31. Mai: Dann sollen Hamburgs Schülerinnen und Schüler sukzessive wieder in voller Klassenstärke und in Präsenz unterrichtet werden. Ein Sprecher der Schulbehörde sagte: "Welche Klassenstufen konkret ab Ende Mai in den vollen Präsenzunterricht gehen können, ist noch Gegenstand von Beratungen."
Gartower Arzt verabreicht Patienten nur halbe Impfstoff-Dosis
Ein Arzt aus Gartow im Landkreis Lüchow-Dannenberg hat rund 40 Patienten nur die Hälfte der Corona-Impfstoff-Dosis verabreicht, die eigentlich vorgeschrieben ist. Als Grund gab der Mediziner an, mögliche Nebenwirkungen reduzieren zu wollen. Er beruft sich außerdem auf eine Studie zur Impfstoff-Zulassung von AstraZeneca. Diese belege, dass der Impfstoff bei niedrigerer Dosierung besser wirke. Er habe die Patienten zudem aufgeklärt.
Kein Hamburger Freibad zu Pfingsten offen
Entgegen den Ankündigungen des Senats wird in Hamburg kein öffentliches Freibad zu Pfingsten öffnen. Zur Zeit spiele laut Bäderland-Sprecher Michael Dietel das Wetter nicht mit. Zudem fehle es an Vorbereitungszeit. Zunächst müsse die neue Corona-Eindämmungsverordnung des Senats vorliegen, um zu sehen, mit welchen Auflagen ein Betrieb der Bäder verbunden ist. Dietel sagte, ihn habe die Ankündigung der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) überrascht. Sie hatte bei der Verkündung der Lockerungen davon gesprochen, dass schon zu Pfingsten schwimmen im Freien möglich sein werde. Ein Saisonstart sei laut Dietel vielleicht Anfang Juni möglich, wenn das Wetter mitspiele.
Alle Landkreise und Städte im Norden mit Inzidenz unter 100
Erstmals seit Monaten weisen alle Landkreise und kreisfreien Städte in Norddeutschland eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 auf. Gestern hatte die Stadt Emden (heute: 98) laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) noch darüber gelegen; vorgestern auch der Landkreis Cloppenburg (86). In Schleswig-Holstein liegen laut der Landesmeldestelle bereits alle Kreise seit dem 10. Mai unter der wichtigen Marke. In Mecklenburg-Vorpommern rutschte laut Lagebericht des Landes auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte am 14. Mai unter eine Inzidenz von 100. Hamburg unterschritt laut RKI bereits am 6. Mai die Schwelle. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 greift die "Bundes-Notbremse".
"Bundes-Notbremse" in Region Hannover fällt weg
Außengastronomie, Ausgangssperre, Museen und Einzelhandel: Von morgen an greifen Lockerungen der Corona-Regeln in der Region Hannover - die sogenannte Notbremse des Bundes tritt außer Kraft. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege laut Robert Koch-Institut bei 51. Damit sei der Wert den fünften Werktag in Folge unter 100. Regionspräsident Hauke Jagau mahnte: "Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität. Auch wenn die Regeln gelockert werden, bleibt die Verantwortung für sich und andere."
Mobile Teams beginnen in Hannover mit dem Impfen
Die Ansteckungsgefahr ist in beengten Wohnverhältnissen besonders hoch. Morgen beginnt daher ein Modellversuch, bei dem ein mobiles Team im hannoverschen Stadtteil Mühlenberg Bewohner impft. Auch am Freitag gilt das Angebot noch. Kommende Woche ist das Impfteam dann an zwei Tagen im Garbsener Stadtteil Auf der Horst. Insgesamt stehen 400 Dosen bereit. Sozialarbeiter begleiten die Aktion, auch Dolmetscher sind vor Ort.
Niedersachsen will nicht vorzeitig lockern
Trotz sinkender Inzidenzwerte will Niedersachsen mit den nächsten Lockerungen wie angekündigt bis Ende Mai warten. "Im Moment sieht die Infektionsentwicklung gut aus", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. Wegen Feiertagen und Wochenenden mit weniger Corona-Tests müssten die rückläufigen Zahlen aber noch mit etwas Vorsicht bewertet werden. In allen 45 Landkreisen und Großstädten sank die Inzidenz unter 100.
Inzidenz in Hamburg steigt wieder leicht
Nach tagelangem Rückgang ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg wieder leicht gestiegen. Laut Gesundheitsbehörde wurden 190 Neuinfektionen gemeldet. Das waren 132 mehr als am Dienstag und 12 mehr als am vergangenen Mittwoch. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg damit von 43,5 auf 44,2. Zwei Menschen starben mit der Erkrankung. Insgesamt haben sich in der Corona-Pandemie der Gesundheitsbehörde zufolge bisher nachweislich 75.338 Hamburgerinnen und Hamburger mit Sars-CoV-2 infiziert.
Streit um europäisches Impfzertifikat
Bisher haben sich Europaparlament und EU-Staaten noch nicht auf die Einführung eines europäischen Impfzertifikates für Reisen im Sommer einigen können. Trotz eines umfassenden Kompromissangebots des Parlaments gebe es "noch keinen weißen Rauch", erklärte die liberale Europaabgeordnete Sophie in 't Veld. Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden. Das sogenannte grüne Zertifikat soll bis Ende Juni EU-weit verfügbar sein und neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.
Hamburger Zoll zieht Tausende fehlerhafte Masken aus dem Verkehr
Das Zollamt Hamburg hat allein in der vergangenen Woche die Einfuhr von mehr als 50.000 Schutzmasken und 30.000 Einweghandschuhen verhindert, die nicht den in Deutschland geltenden EU-Normen entsprechen. Bei den Waren aus China fehlten teilweise die CE-Kennzeichnung, die Angaben zur Identifikation des Herstellers oder deutschsprachige Bedienungsanleitungen. Die Hamburger Verbraucherschutz-Behörde entscheidet abschließend über die Einfuhrfähigkeit der Ware und den weiteren Werdegang.
Firmen können Hilfen aus Härtefallfonds beantragen
Unternehmen können nun Anträge auf Corona-Hilfen aus dem 1,5 Milliarden Euro schweren Härtefallfonds von Bund und Ländern stellen. Das sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Gelder sind gedacht für Firmen, die bislang bei anderen Programmen durch das Raster gefallen sind. Anträge könnten in allen Bundesländern gestellt werden, so der Sprecher. "Die Entscheidung, ob eine solche Härte vorliegt, treffen die Länder in eigener Regie."
35 Neuinfektionen in Bremen
Im Bundesland Bremen sind 35 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Gestern waren 17 gemeldet worden; Mittwoch vor einer Woche 119. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt demnach nun bei 59,6. Es ist kein neuer Todesfall hinzu gekommen.
Weil: Aufhebung der Priorisierung ist richtig
Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung aufgehoben werden. "Es ist eine wirklich schwierige Abwägung", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf NDR Info über die Entscheidung. Er sehe es aber als richtig an, dies nun zu tun. "Im Moment ist es noch nicht so, dass wir allen Menschen Impfstoff anbieten können". Es komme aber im Juni sehr viel Impfstoff ins Land. Zum Urteil des Oberverwaltungsgerichts, dass auch Menschen aus anderen Bundesländern in Niedersachsen Urlaub machen dürfen, sagte er: "Das ist die letzte Instanz und deswegen ist es jetzt eben so." Gleichzeitig warnte Weil davor, anzunehmen, die Pandemie sei überwunden. "Wir müssen nach wie vor sehr, sehr vorsichtig sein. Ich freue mich riesig darüber, dass die Infektionszahlen derzeit stark zurückgehen. Aber vor einem Jahr um diese Zeit waren wir auf einem viel niedrigeren Infektionsniveau."
Schleswiger Dom ab Sonntag geöffnet
Nach etwa siebenmonatiger Schließungszeit ist der Schleswiger Dom von Pfingstsonntag an wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. "Für viele waren die langen Monate der Schließung eine echte Geduldsprobe. Doch wir konnten mit Rücksicht auf viele notwendige Schritte nicht darauf verzichten", sagte Bischof Gothart Magaard. Es werde auch weiterhin im Inneren des Domes gearbeitet. Gleichwohl freue er sich sehr, dass der Dom wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könne.
Streit um kritisches Thesenpapier zu Intensivmedizin
Verbände um die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) haben Zweifel an einer drohenden Überlastung der Intensivstationen in der Coronakrise zurückgewiesen. Für Aufsehen hatte zuvor das Thesenpapier eines Expertenteams um den Arzt und Ökonomen Matthias Schrappe gesorgt, das nach Ansicht der Verbände "auf Fehleinschätzungen und mangelnder Kenntnis der tatsächlichen Lage in Kliniken" basiert. Die Autoren des Papiers hatten unter anderem die im weltweiten Vergleich hohe Zahl an Erkrankten auf der Intensivstation kritisiert. Dies liege am fehlenden Personal auf Normalstationen in Deutschland zeigt eine Studie. Die Verfasser des Papiers hatten mehrere inhaltliche Fehler begangen.
Soziologe Rosa: Wir müssen uns zuhören wollen
Extrem rechte Gruppierungen, aber auch "Normalbürger": Auf Demos von Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen laufen auch immer Menschen aller politischen Richtungen mit. Das ist ein Phänomen, findet der Soziologe und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa. Er meint, viele Menschen würden derzeit eine Bedrohung für Leib und Leben sehen und Argumente der Gegenseite nur noch als Empörungsgenerator nutzen. Es sei wichtig, Raum für Diskussion zu schaffen, bei der man sich wirklich zuhört. "Ein Weg könnte wirklich sein, mehr Foren zu schaffen, in denen sich unterschiedliche Ansichten und Überzeugungen begegnen, aber nicht sofort in den Konflikt gehen, sondern sich gemeinsam fragen, wie würden wir uns denn unsere Welt wünschen?"
746 Neuinfektionen in Niedersachsen - Inzidenz fällt auf 49,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 746 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 238, Vorwoche: 988). Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt auf 49,9 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 56,3, Vorwoche: 78,2). Zuletzt hatte der Wert am 24. Oktober 2020 unter 50 gelegen. Somit sind nun bundesweit drei Länder unter die entscheidende Schwelle gerutscht: neben Niedersachsen auch Schleswig-Holstein und Hamburg. Landesweit wurde laut RKI innerhalb eines Tages 24 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.515. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 253.319 Infektionen nachgewiesen.
Bundesweite Inzidenz sinkt auf 72,8
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen bundesweit 72,8 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen (Vortag 79,5, Vorwoche: 107,8). Wie das RKI weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 11.040 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert (Vortag: 4.209, Vorwoche 14.909)
Hamburgs Senatorin Leonhard warnt vor Zeit ohne Priorisierung
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hat vor hohen Erwartungen an die vom Bund angekündigte Aufhebung der Impfpriorisierung gewarnt. Der zum 7. Juni geplante Schritt erfolge "absehbar zu einem Zeitpunkt (...), zu dem noch immer eine Knappheit an Impfstoff herrscht", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Die Liefermengen reichten nach wie vor nicht aus. "Wir könnten in eine Situation kommen, in der wir ohne Priorisierung dastehen – und ohne Impfstoff", sagte sie. Viele Berechtigte, die schnell eine Schutzimpfung erhalten wollten, stünden dann wenigen Terminen gegenüber, so die Senatorin. Die Priorisierung sei sinnvoll gewesen, um besonders Gefährdete zuerst in Sicherheit zu bringen.
Erstmals keine Neuinfektionen in Hamburger Pflegeheimen
Erstmals seit Ende September 2020 gibt es in den Hamburger Pflegeheimen keinen aktuellen Corona-Fall. "Corona ist in Hamburgs Pflegeheimen vorläufig überstanden", sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur. In der Hansestadt leben rund 16.000 Senioren in 150 Pflegeeinrichtungen. Am 6. Januar hatte die Pandemie ihren Höhepunkt in den Heimen erreicht. Damals waren 744 Bewohner in 70 Einrichtungen infiziert. Die Seniorenheime waren seit Beginn der Pandemie Corona-Hotspots gewesen. Bislang wurden insgesamt 3.500 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Seit Ende April dürfen sich geimpfte und genesene Senioren in Heimen wieder freier bewegen und mehr Besuch empfangen.
Schleswig-Holstein: Inzidenz sinkt auf 32,4
In Schleswig-Holstein sind 201 neue Corona-Infektionen amtlich registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank auf 32,4. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Am Vortag hatte der Inzidenzwert bei 33,3 gelegen, am Dienstag vergangener Woche bei 49,0. Die Regionen mit der höchsten Inzidenz in Schleswig-Holstein sind Kiel (57,9) und Lübeck (42,5). Am niedrigsten sind die Werte in Flensburg (12,2) und im Kreis Schleswig-Flensburg (12,4).
Geschäfte in Hamburg bereiten sich auf Öffnung am Sonnabend vor
In Hamburg dürfen Einzelhandelsgeschäfte von Sonnabend an wieder öffnen. Beim Shoppen sind eine nach Ladengröße begrenzte Kundenzahl und die Möglichkeit der Kontaktnachverfolgung obligatorisch. "Bei einer stabil unter 50 liegenden Inzidenz auch ohne Tests", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag zu diesem Zeitpunkt laut Gesundheitsbehörde bei 43,5. Viele Geschäftsleute in Hamburg bereiten sich auf die Öffnung ihrer Läden am Sonnabend vor.
Nordwestmecklenburg öffnet Einzelhandel heute, Schwerin morgen
Im Landkreis Nordwestmecklenburg darf von heute an der Einzelhandel wieder öffnen. Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin geht diesen Schritt morgen. Beide Regionen haben eine Sieben-Tage-Inzidenz von stabil unter 50. In den Geschäften gilt Maskenpflicht und die Kunden müssen sich an Abstandsregeln halten, eine Testpflicht gibt es aber nicht. Als erster Landkreis in MV hatte Vorpommern-Rügen am vergangenen Freitag den Einzelhandel wieder freigegeben. Landesweit dürfen die Geschäfte vom kommenden Dienstag an unabhängig von der Inzidenz wieder Kunden einlassen.
Ciesek: Pandemie kann nur global besiegt werden
In der neuen Folge des NDR Info Podcasts Coronavirus-Update spricht sich die Virologin Sandra Ciesek für mehr Solidarität bei der Impfstoff-Verteilung in der Welt aus. Die Corona-Pandemie werde erst beendet sein, wenn sie weltweit beendet ist. "Man kann sie nicht in einem Land beenden", sagt Ciesek. "Auch wenn viele in Deutschland das Gefühl haben, dass die Pandemie für uns bald vorbei sein könnte. Weltweit ist das nicht der Fall." Die Politiker in den reichen Ländern sollten nicht nur darauf schauen, wie sie die Impfkampagne in ihrer Stadt oder in ihrem Land vorantreiben. "Man hat auch eine Verantwortung für andere Länder, die den Impfstoff nicht selbst herstellen können", meint die Virologin aus Frankfurt am Main. Zudem stellt sie in der neuen Podcast-Folge eine Studie zum Impfstoff-Wechsel bei der Zweitimpfung vor.
Corona-Live-Ticker am Mittwoch startet
Guten Morgen! Die NDR.de-Redaktion ist wieder für Sie da. Auch heute - am Mittwoch, 19. Mai - halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 18. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 17. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 16. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 15. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 14. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 13. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 12. Mai