Corona-Blog: Schulen sollen nach Ferien wieder öffnen
NDR.de hat Sie auch am Mittwoch, 17. Juni 2020 über die wichtigsten Ereignisse zur Corona-Krise in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag starten wir einen neuen Live-Ticker.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schulen sollen nach Ferien wieder öffnen können, Großveranstaltungen bleiben bis Ende Oktober verboten
- Maskenpflicht, Hygiene- und Abstandsregeln bleiben bestehen
- Bundeskabinett bringt zweiten Nachtragshaushalt auf den Weg
- Neue Folge vom "After Corona Club" ist online
- Ein neuer Corona-Fall in Schleswig-Holstein gemeldet, zwei Fälle in Hamburg, vier in Mecklenburg-Vorpommern und 53 Neuinfektionen in Niedersachsen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Analyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?
NDR.de wünscht gute Nacht!
Ein weiterer Tag mit dem Coronavirus-Live-Ticker geht zu Ende. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wie immer gilt: Morgen früh geht es weiter. Schlafen Sie gut!
Corona-Infizierte nehmen an Trauerfeier teil
In Blexen bei Nordenham (Landkreis Wesermarsch) hat die Polizei eine Trauerfeier für eine Corona-Tote mit rund 80 Personen aufgelöst. Unter den Trauernden waren Personen, die selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden waren und unter amtlich angeordneter Quarantäne standen, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
SH-Ministerpräsident Günther verweist auf Ausnahmen
Auch Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) begrüßt das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten bis Ende Oktober verlängerte Verbot von Großveranstaltungen. Da die Einigung aber auch Möglichkeiten für Ausnahmen vorsieht, zeigt sich Günther zuversichtlich.
Corona-Berichterstattung im NDR Fernsehen
In den NDR Landesmagazinen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sowie in den Nachrichtensendungen von NDR Info war auch am heutigen Mittwoch die Corona-Krise Thema in vielen Beiträgen. Hier eine Auswahl:
Scholz: Erste Schuldentilgung eventuell schon 2023
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hofft darauf, dass die deutsche Wirtschaft bereits Anfang 2022 wieder das Niveau erreichen wird, das sie vor der Corona-Krise hatte. Die aktuellen Maßnahmen sollen maßgeblich dazu beitragen, dass die Konjunkturdelle eher wie ein V statt wie ein U aussehen werde, sagte Scholz in den ARD-Tagesthemen. Ab 2023 könnte die Bundesregierung dann beginnen, die Schulden abzubauen, die sie für das Konjunkturpaket und die Hilfsprogramme aufnimmt.
Kommentar: Schulden sind Chance für kommende Generationen
Mit einem zweiten Nachtragshaushalt von 62,5 Milliarden Euro will die Regierung ihr Corona-Konjunkturpaket finanzieren. Zur Verabschiedung im Kabinett hatte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) heute erneut einen flotten Spruch parat: "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt. Wir sparen nicht gegen die Krise an." Hören Sie hier einen Kommentar zum Beschluss der Rekordverschuldung von Alfred Schmit aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.
Trotz Corona-Pandemie: Keine Angst vor Wiederbelebung!
Einen Herzstillstand überleben in Deutschland nur zehn Prozent der Betroffenen. Experten sind sich einig: Es könnten mehr sein, aber Angehörige oder Passanten trauen sich oft nicht, Erste Hilfe zu leisten. Und Mediziner befürchten, dass derzeit noch weniger Menschen als sonst helfen könnten - aus Angst, sich bei der Wiederbelebung mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anzustecken.
MV-Tag in Greifswald wird auf 2021 verschoben
Die Staatskanzlei wollte sich heute Abend zunächst nicht äußern, dann aber teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) mit, dass der vom 18, bis 20. September geplante MV-Tag in Greifswald nicht stattfindet. "Wir werden ihn auf kommendes Jahr verschieben", kündigte Schwesig an. Zu dem Ereignis, das normalerweise alle zwei Jahre abwechselnd in Mecklenburg und Vorpommern stattfindet, waren mehrere 10.000 Gäste erwartet worden.
Hamburg sieht Reeperbahn Festival weiter machbar
Trotz der von Bund und Ländern beschlossenen Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen geht die Hamburger Kulturbehörde davon aus, dass Veranstaltungen wie das Reeperbahn Festival im September stattfinden können. ReeperbahnFestival, Filmfest oder das Harbour Front Literaturfestival fielen in eine andere Kategorie als die Großveranstaltungen, die untersagt seien, so Behördensprecher Enno Iseramann. "Es ist geplant, dass diese unter den geltenden Corona-Regelungen stattfinden sollen." Die Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln müssten dann laut den Beschlüssen von Bund und Ländern bei den in Hamburg für den Herbst geplanten Events machbar sein.
MV-Ministerpräsidentin Schwesig: Lob für Teststrategie
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die von Bund und Ländern anvisierten Öffnungen von Kitas und Schulen begrüßt. Trotz der positiven Entwicklung bei den Infektionszahlen forderte sie aber weiter zur Achtsamkeit auf. Das gemeinsame Ziel sei es, überall in Deutschland möglichst schnell wieder zu einem Regelbetrieb in Kitas und Schulen zurückzukehren. In MV werde das zunächst ab kommender Woche mit dem Ferienhort geschehen, so Schwesig. Auf Twitter sagte sie, es sei sehr gut, dass man für mehr Sicherheit bundesweit eine gemeinsame Teststrategie habe, wenn in Kitas und Schulen Corona-Fälle auftreten.
Niedersachsens Ministerpräsident Weil hofft auf weitere Lockerungen
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) setzt weiter auf die Disziplin der Bevölkerung beim Umgang mit der Coronavirus-Pandemie. Auch in Zukunft solle unverändert an den Mindestabstands-Regelungen, der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten öffentlichen Bereichen und den Kontaktbeschränkungen festgehalten werden, sagte der SPD-Politiker nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. "Auf dieser Grundlage werden hoffentlich auch in Zukunft weitere Lockerungen möglich sein", sagte Weil. Zur Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen sagte Weil: "Ich bedauere das, die damit verbundenen Risiken für das Infektionsgeschehen sind aber einfach zu hoch."
"Plan B" für die Müritz Sail
Die Macher der Müritz Sail in Waren haben enttäuscht auf das verlängerte Verbot von Großveranstaltungen infolge der Corona-Pandemie reagiert. Ganz überraschend sei es aber nicht gekommen, an einem "Plan B" werde schon gearbeitet, sagte heute Mitorganisator Steffen Kerfers: "Wir wollen den Bürgern in Waren auf jeden Fall etwas bieten." Die Müritz Sail war von Mai auf das erste September-Wochenende verschoben worden. In den vergangenen Jahren kamen stets um die 60.000 Besucher. Der Fokus könne diesmal mehr auf dem Wassersport liegen, so Kerfers.
Deutsche Messe AG in Hannover bleibt zuversichtlich
Die Deutsche Messe AG sieht den angepeilten Wiederbeginn von Ausstellungen ab 1. September trotz des verlängerten grundsätzlichen Verbots von Großveranstaltungen bis Ende Oktober nicht in Gefahr. Die Messegesellschaft in Hannover hat gerade ein neues Hygiene- und Sicherheitskonzept vorgelegt. Auch weil dabei Kontakte von Besuchern und Ausstellern dokumentiert und bei Bedarf nachvollzogen werden sollen, sei man optimistisch, im Spätsommer wieder an den Start gehen zu können, hieß es aus dem Unternehmen. Details der neuen Regelung müsse man allerdings noch eingehender prüfen.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher mahnt zur Vorsicht
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die heute von Bund und Ländern beschlossene Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen begrüßt. Die nur noch geringe Zahl an Corona-Neuinfektionen "darf uns nicht zu dem Irrtum führen, dass wir die Dinge weniger ernst nehmen", sagte er in Berlin. "Wir bleiben auf einem sehr vorsichtigen Kurs, denn noch haben wir keine Impfung, noch haben wir kein Medikament und keine natürliche Immunität. Wir müssen weiter sehr, sehr vorsichtig durch diese Pandemie steuern."
Weitere Punkte der Bund/Länder-Einigung
Neben den Punkten Abstands- und Hygieneregeln, Schul-Öffnungen und Großveranstaltungen haben sich Bund und Länder auch in weiteren Themenbereichen auf gemeinsame Beschlüsse geeinigt:
- Bei höherem Infektionsgeschehen können weitergehende Kontaktbeschränkungen erlassen werden, bei niedrigerem Infektionsgeschehen kann das Abstandsgebot bei Zusammenkünften sicher bekannter Personen auch unterschritten werden
- Die Länder streben zeitnah auch einen möglichst vollständigen Regelbetrieb der Kinderbetreuungsangebote an
- Die Kapazitäten für gezielte Testungen vor allem in Einrichtungen mit besonders anfälligen Personengruppen sollen ausgebaut werden
- Inzwischen ist unter anderem der touristische Reisebusverkehr in den meisten Ländern wieder erlaubt. Die Länder gewährleisten geeignete Standards für einen optimalen Gesundheitsschutz der Reisenden und des Personals.
Konjunkturpaket soll kommen
Auch über das von Union und SPD erarbeitete Konjunkturpaket zum Anschub der Wirtschaft nach der Corona-Krise sind Bund und Länderchefs einig geworden. Die Länder hätten die gemeinsamen Maßnahmen gebilligt, sagte Kanzlerin Merkel am Abend in Berlin. Sie sei daher optimistisch für die anstehende Sitzung im Bundesrat.
Union und SPD hatten sich im Koalitionsausschuss auf ein Konjunkturpaket im Umfang von 130 Milliarden Euro verständigt. Es soll die Bürger wieder in Konsumlaune bringen und dadurch in den kommenden Monaten zur Erholung der Wirtschaft beitragen.
Schulen sollen nach Ferienende wieder ganz öffnen können
Die Schulen in Deutschland sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Bundesländern in den Regelbetrieb zurückkehren können. Dies gelte, falls sich die Infektionslage in der Corona-Krise weiterhin gleichbleibend gut entwickle. Das beschlossen der Bund und die Länder heute bei einem Treffen in Berlin. Über die Umsetzung in der Praxis werden die Kultusminister der Länder zusammen mit Experten beraten.
Außerdem wurde das grundsätzliche Verbot für Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober verlängert. Dies gelte für solche Veranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich sei, hieß es.
Die bisherigen Regeln zum Mindestabstand, zu den Hygienemaßnahmen und zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bleiben vorerst bestehen. Sie hätten sich bislang bewährt, so Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der bayerische Ministerpräsident Marcus Söder (CSU) nach der gemeinsamen Sitzung. "So lange es kein Medikament gibt, so lange es keinen Impfstoff gibt, müssen wir mit der Pandemie leben", sagte die Kanzlerin. Die Politiker bewerteten den Start den neuen Corona-Warn-App als gut.
VfL-Fußball-Teams vor "heißem" August
Der Corona-bedingte Sommerfahrplan für die Fortsetzung im Fußball-Europapokal steht, für die beiden in den Wettbewerben noch vertretenen Wolfsburger Teams könnte es einen heißen August geben: Champions League und Europa League werden ab dem Viertelfinale in Turnierform zu Ende gespielt. Es gibt keine Hin- und Rückspiele, sondern jeweils immer nur eine Partie. Das hat das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Mittwoch bekannt gegeben. Ob Zuschauer zugelassen werden, soll im Juli entschieden werden.
Soforthilfe-Betrug: Ermittler verdächtigen Schrotthändler
Von den Corona-Soforthilfen des Staates profitieren unter anderem Kleinunternehmer. Verdächtige Anträge haben am Mittwoch zu mehr als 20 Durchsuchungen bei Schrotthändlern in der Stadt und Region Hannover geführt. Polizei und Staatsanwaltschaft werfen dort 49 Menschen Betrug bei den Corona-Soforthilfen vor, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Die Beschuldigten kennen sich offenbar untereinander. Es handele sich um Verwandte und Bekannte, teilte die Staatsanwaltschaft Hannover mit. Sie hatten sich nach Erkenntnissen der Ermittler wahrscheinlich abgesprochen.
Vier neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist bis zum Mittwoch um vier auf 790 gestiegen. Drei der neuen Fälle wurden aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim gemeldet. Es handelt sich um Kontaktpersonen der infizierten Mitarbeiterin eines Altenheims in Parchim. Sie stammen aus dem privaten und beruflichen Umfeld der Frau, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte. Diese Infektionen beträfen jedoch nicht das Altenpflegeheim.
Alle Hamburger Linienbusse erhalten Trennscheiben
Alle 1.500 Busse der Hamburger Hochbahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein bekommen eine Trennscheibe, um Busfahrerinnen und Busfahrer vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. In den Bussen, die mit den neuen Scheiben ausgestattet sind, sollen die Fahrgäste ab dem 22. Juni wieder vorne einsteigen können. Bislang ist der vordere Teil der Busse wegen der Corona-Pandemie gesperrt - ein Fahrkarten-Verkauf durch die Fahrerinnen und Fahrer ist nicht möglich.
Tanztheater-Festival in Hannover fällt aus
Das traditionsreiche Festival Tanztheater International in Hannover pausiert in diesem Sommer wegen der Corona-bedingten Einschränkungen. Das ursprünglich für diesen September geplante Programm werde möglichst umfassend bei der nächsten Festival-Ausgabe im September 2021 präsentiert, teilten die Organisatoren heute mit. Dabei gehe es auch darum, den von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffenen Tanzkompanien Planungssicherheit zu bieten.
Sorge vor einer Ansteckung? Hamburger Lehrer brauchen Attest
In Hamburg bereiten sich die Schulen und die Schulbehörde auf den Unterricht nach den Sommerferien vor. Da dann möglichst viele Lehrkräfte wieder in den Schulen gebraucht werden, soll es eine Attest-Pflicht geben, wenn Lehrerinnen und Lehrer wegen möglicher Corona-Risiken zu Hause bleiben wollen. Bislang müssen sie nur gegenüber der jeweiligen Schulleitung erklären, dass sie einer Risikogruppe angehören, um vom derzeit eingeschränkt stattfindenden Präsenzunterricht in der Schule befreit zu werden.
Keine Großveranstaltungen bis Ende Oktober?
Die Bundesländer wollen offenbar Großveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für solche Veranstaltungen, "bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygiene-Regelungen nicht möglich ist", heißt es in vorliegenden Formulierungsvorschlag für das Treffen der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Nachmittag. Demnach könnte es Ausnahmen geben, wenn die Vorgaben eingehalten werden können. Bislang sind Großveranstaltungen auf Bundesebene bis Ende August nicht erlaubt.
Neue Folge des "After Corona Club" - Thema: Ernährung
"Essen hat in der Corona-Krise einen neuen Stellenwert bekommen", sagt Hanni Rützler, Ernährungswissenschaftlerin und Zukunftsforscherin aus Wien, in der aktuellen Folge des "After Corona Club". Auch die Lieferservice-Branche erlebe einen Boom. Das gesamte Gespräch mit Moderatorin Anja Reschke steht jetzt als Video online.
Milliarden-Programm für die Kultur
Die Bundesregierung hat das bereits angekündigte Hilfspaket für die Kulturszene in Höhe von einer Milliarde Euro verabschiedet. Ziel ist, Künstlerinnen und Künstlern schnellstmöglich wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. "Deshalb müssen wir die kulturellen Orte und Spielstätten erhalten", teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mit.
Mit 250 Millionen Euro sollen Kultureinrichtungen bei der Umsetzung etwa von Hygiene-Konzepten, Online-Ticket-Systemen oder Belüftungssystemen geholfen werden. Bis zu 480 Millionen Euro sind vorgesehen, um Kulturschaffende aus der Kurzarbeit zu holen. Für die Schaffung digitaler Angebote stehen 150 Millionen Euro bereit. Mit 100 Millionen sollen Corona-bedingte Einnahme-Ausfälle ausgeglichen werden.
"Der Datenschutz spricht nicht gegen die Warn-App"
Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar hält die Entwicklung der Corona-Warn-App für gelungen. "Der Datenschutz spricht nicht gegen diese App", sagte Caspar im Gespräch mit NDR 90,3. "Und man bekommt ja auch etwas Positives, nämlich die Meldung, ob man das Risiko hat, möglicherweise infiziert zu sein."
Mecklenburg-Vorpommern: Ferienlager ohne Abstand
Ferienspiele und Kinderferienlager können in Mecklenburg-Vorpommern ohne den Corona-Sicherheitsabstand von 1,50 Meter stattfinden. Pünktlich zum Beginn der Sommerferien treten am kommenden Montag (22. Juni) gelockerte Regeln in Kraft, wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) in Schwerin mitteilte. "Wir möchten zum Ferienbeginn alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit Angebote für Kinder und Jugendliche wieder stattfinden können", sagte Drese. Die Mädchen und Jungen hätten in den letzten Wochen und Monaten besonders unter den Einschränkungen gelitten.
Bundeskabinett bringt zweiten Nachtragshaushalt auf den Weg
Die Bundesregierung hat die Pläne von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) für Rekordschulden wegen der Corona-Krise gebilligt. Das Kabinett brachte einen zweiten Nachtragshaushalt über 62,5 Milliarden Euro auf den Weg. Damit steigt die für das laufende Jahr geplante Neuverschuldung auf 218,5 Milliarden Euro. Mit dem Geld will der Bund unter anderem das Konjunkturpaket finanzieren, das Konsum und Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder ankurbeln soll. Der Bundestag muss den zusätzlichen Krediten noch zustimmen. Einen ersten Nachtragshaushalt über 156 Milliarden Euro hatte das Parlament bereits Ende März zur Finanzierung mehrerer Hilfspakete beschlossen.
Corona-Warn-App schon millionenfach heruntergeladen
Die Corona-Warn-App des Bundes stößt auf ein hohes Interesse. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben sich seit dem Start gestern knapp sechseinhalb Millionen Menschen das Programm auf ihr Smartphone geladen. Diese Zahl sei ein gutes Signal im Kampf gegen das Virus, sagte Spahn. Jeder Einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied: "Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel."
Impfstoff gegen Coronavirus: CureVac darf an Menschen testen
Das Pharma-Unternehmen CureVac darf seinen Corona-Impfstoff an Menschen testen. Nach Informationen von NDR und WDR will CureVac innerhalb eines Jahres mehr als 200 Millionen Impfstoff-Dosen produzieren. Weltweit haben nun insgeamt elf Pharmafirmen, Universitäten oder Forschungseinrichtungen die Genehmigung, ihren Impfstoff an Menschen zu testen. Mehr bei tagesschau.de.
Zwei weitere Corona-Fälle in Hamburg
Die Zahl der nachweislich Corona-Infizierten in Hamburg ist zuletzt um zwei Fälle auf 5.150 gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde heute auf ihrer Homepage mit.
NBank unterstützt Entwicklung von Corona-Medikament
Ein Unternehmen aus Braunschweig, das ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 entwickelt, erhält jetzt finanzielle Unterstützung von der landeseigenen Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank). Das Land beteiligt sich zusammen mit einer Investorengruppe aus Braunschweig an dem Biotech-Startup Corat Therapeutics GmbH, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Das junge Unternehmen will einen Wirkstoff bis zum Medikament weiterentwickeln. Nach Angaben des Gründungsgeschäftsführers Thomas Schirrmann könnte es noch in diesem Jahr an Patienten getestet werden.
Umfrage: Lehrer fühlen sich in Corona-Zeiten gestresster
Laut einer Umfrage fühlen sich viele Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen in Corona-Zeiten gestresst. Demnach sind 53 Prozent der Befragten gestresster als vor der Pandemie, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mitteilte. Die Krise bringe eine Doppelbelastung von Fern- und Präsenzunterricht, bemängelte GEW-Landeschefin Laura Pooth. Der Umfrage zufolge sind 42 Prozent der Befragten beim Gedanken an den Präsenzunterricht besorgt wegen ihrer Gesundheit.
Hamburg prüft Hilfen für Miniatur Wunderland
Der Hamburger Senat will dem Miniatur Wunderland finanziell unter die Arme greifen. Wirtschafts- und Finanzbehörde führen derzeit Gespräche, wie die Ausstellung in der Speicherstadt und andere touristisch ausgelegte Einrichtungen unterstützt werden können. Das Miniatur Wunderland macht nach eigenen Angaben mehrere Hunderttausend Euro Verlust im Monat. Wegen der Corona-Auflagen könnten derzeit nur 200 statt rund 1.000 Besucher gleichzeitig in die Ausstellung.
Eine neue Infektion in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein wurde ein weiterer Coronavirus-Fall gemeldet. Insgesamt sind es jetzt 3.122 bestätigte Infektionsfälle im nördlichsten Bundesland.
SPD-Politikerin Midyatli fordert mehr Hilfe für Kulturschaffende
Schleswig-Holsteins SPD-Chefin Serpil Midyatli hat mehr Corona-Hilfen für die Kulturszene gefordert. "Die Künstlerinnen und Künstler, die Kulturwirtschaft und die öffentlichen wie privaten Kultureinrichtungen stehen vor einer existenziellen Bedrohung", sagte Midyatli der Deutschen Presse-Agentur. Infolge der Corona-Krise seien öffentliche Veranstaltungen weitestgehend eingebrochen. Die gesamte Kulturszene brauche "Unterstützung über die Hilfe bei typischen Betriebskosten hinaus, um ihre Existenz zu sichern, akute Liquiditätsengpässe zu überbrücken und ihre Arbeit für die Gesellschaft auch zukünftig zu sichern". Dass Künstler aus dem Kulturhilfefonds des Landeskulturverbands einmalig 1.000 Euro erhalten könnten, reiche nicht aus, sagte Midyatli.
Landkreis Leer: Todesfall nach Feier in Restaurant
Nach einer Restaurant-Feier in Moormerland (Landkreis Leer) Mitte Mai, in deren Folge sich mehrere Menschen mit dem Coronavirus infizierten, gibt es einen ersten Todesfall. Das hat eine Sprecherin des Landkreises bestätigt. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen 73-jährigen Mann aus dem Landkreis, der an den Folgen von Covid-19 starb. Der Mann sei bei der Eröffnungsfeier des Restaurants dabei gewesen, sagte die Sprecherin. Der Todesfall hat auch die Staatsanwaltschaft Aurich auf den Plan gerufen. Sie will vorermitteln, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Mehr als 30 Menschen hatten sich im Zusammenhang mit der Eröffnungsfeier der Gaststätte mit dem Coronavirus infiziert.
Infektionsmediziner: Auch beim Baden Abstand halten
Der Kieler Infektionsmediziner Helmut Fickenscher hat auf die Bedeutung der Corona-Abstandsregeln auch beim Baden hingewiesen. Im Wasser selbst gelte das Übertragungsrisiko nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zwar als äußerst gering wegen der starken Verdünnung oder wegen der Chlorierung, sagte er. Wie das Umweltbundesamt (UBA) unterstrich aber auch Fickenscher, es sei von zentraler Bedeutung, die Abstands- und Hygiene-Regeln auch am Strand, auf den Wiesen von Badeanstalten und im Wasser einzuhalten. Fickenscher ist Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten. "Es ist weniger riskant, im Freien zu schwimmen als in Hallen, da Aerosole als Übertragungswege im Freien praktisch keine Rolle spielen", sagte Fickenscher. "Und das größte theoretische Ansteckungsrisiko lauert dort, wo Duschen in Sanitärräumen zu eng nebeneinander stehen."
Debatte über Corona-Kurs in Mecklenburg-Vorpommern
Hat die Politik in der Corona-Krise gut reagiert oder übertrieben? Beim "Talk im Funkhaus" beim NDR in Schwerin am Dienstagabend haben Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Innenminister Lorenz Caffier (CDU) ihren Kurs der vergangenen drei Monate verteidigt. Von den Oppositionsparteien Die Linke und AfD kam gemäßigte Kritik. Harscher wurden Schwesig und Caffier von Betroffenen der Corona-Einschränkungen angegangen - vor allem, als es um die Wirtschafts- und die Schulpolitik ging.
Treffen von Bund und Ländern: Günther für abgestimmtes Vorgehen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther weiter auf ein koordiniertes Vorgehen in Deutschland. Es sei nach wie vor gut, sich miteinander abzustimmen, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor einem weiteren Treffen der Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute in Berlin. "Ich habe immer die Hoffnung, dass wir uns in einigen Schritten noch auf gemeinsame Wege machen." Das werde aber nicht ganz einfach sein, weil das Bild in den Ländern mittlerweile sehr unterschiedlich sei, sagte Günther. So hätten einige Länder gar keine Kontaktbeschränkungen mehr. Beim Thema Veranstaltungen wäre es auch gut, sich auf ein einheitliches Vorgehen zu verständigen. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten beraten heute erstmals nach drei Monaten wieder persönlich über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.
Die Corona-Krise im NDR Fernsehen
Finanzhilfen für die MV-Werften, Konjunkturpaket für Hamburg - und die neue Warn-App: Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen waren auch am Dienstagabend Gegenstand der Nachrichtensendungen und Regionalmagazine im NDR Fernsehen. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Kommentar zur Corona-App: "Datenschutz ernst genommen"
Die Kritik an den ersten Plänen für eine App, die vor dem Coronavirus warnt, hat gute Ergebnisse gezeitigt. Das meint Birthe Sönnichsen in ihrem Kommentar zur neuen Corona-Warn-App. Denn die Einwände hätten dazu geführt, dass die Bundesregierung den Datenschutz bei der App-Entwicklung "endlich viel ernster" genommen habe. Deshalb stehe nun eine datenschutzfreundliche App zum Download bereit. Das sei wichtig, findet Sönnichsen, denn auch im Kampf gegen die Pandemie sollten dem Staat nicht zu viele Daten überlassen werden.
Guten Morgen, Norddeutschland!
Moin aus der Redaktion von NDR.de! Auch heute berichten wir in unserem Live-Ticker über die Coronavirus-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Norddeutschland. Sie finden bei uns neben Nachrichten auch Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des des Norddeutschen Rundfunks.
Am Dienstag meldeten die Behörden in Norddeutschland 48 Neuinfektionen: 29 in Niedersachsen, zwei in Hamburg, zwei in Mecklenburg-Vorpommern, 14 in Bremen und eine in Schleswig-Holstein. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 16. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 15. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 14. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 13. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 12. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 11. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 10. Juni 2020