Coronavirus-Blog: Verfallen bald vier Millionen Impfdosen?
NDR.de hat am Mittwoch, 15. Juni 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag setzen wir die Berichterstattung in einem neuen Blog fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ende Juni könnten vier Millionen Impfdosen verfallen
- Ärzte-Gewerkschaft: Eigenverantwortung bei Corona "gescheitert"
- Lauterbach: "Sommerwelle ist leider Realität geworden"
- Kieler Woche: Virologe Fickenscher rät zum Maskentragen
- Pflege: "Länder schlecht auf Ende der Bürgertests vorbereitet"
- Korruptionsverdacht bei Masken-Kauf des Bundesgesundheitsministeriums
- Bestätigte Corona-Neuinfektionen: 15.100 in Niedersachsen, 5.312 in Schleswig-Holstein, 931 in Mecklenburg-Vorpommern, 811 in Hamburg und 725 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 92.344 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 472,4
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfquote und weiteren Daten
Nacht-Pause in der Corona-Berichterstattung
An dieser Stelle beendet die Redaktion von NDR.de die Corona-Berichterstattung für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse! Wenn Sie Lust und Zeit haben: Wir freuen uns, wenn Sie nach unserer nächtlichen Pause auch im neuen Blog mitlesen, den wir wie gewohnt am frühen Morgen veröffentlichen werden. Bis dahin hoffentlich.
US-Experten empfehlen Vakzin-Zulassung auch für jüngste Kinder
Die Pharmakonzerne Pfizer und Biontech haben in den USA eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Zulassung ihres gemeinsamen Corona-Impfstoffs auch bei sechs Monate bis vier Jahre alten Kindern genommen. Ein Beratergremium der Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA gab heute eine entsprechende Empfehlung ab. Den Impfstoff von Moderna empfahlen die Experten zudem für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren. Es wird damit gerechnet, dass auch die FDA selbst in Kürze grünes Licht gibt. Dann können die Vakzine auch bei Millionen bislang ungeimpften jüngsten Kindern zum Einsatz kommen. Die US-Regierung plant den Start einer Impfkampagne ab nächsten Dienstag (21. Juni), sofern bis dahin die Zulassungen erteilt sind.
Bald könnten vier Millionen Impfdosen verfallen
Bis Ende Juni dürften nach Angaben des Gesundheitsministeriums vier Millionen Corona-Impfdosen das Ende ihrer Haltbarkeit erreichen und müssten danach vernichtet werden. "Bis zum 23. Mai war die Haltbarkeit von 2,2 Millionen Impfdosen abgelaufen", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es gebe aber Gespräche mit den Herstellern über das Haltbarkeitsdatum. Das Unternehmen Biontech hatte die Haltbarkeit der eigenen Produkte bereits früher einmal verlängert.
Die Gründe für die verfallenen Impfdosen sind sowohl die niedrige Impf-Bereitschaft als auch die Tatsache, dass überschüssige Impfdosen derzeit kaum an andere Staaten abgegeben werden können wie früher.
725 neue Corona-Fälle im Land Bremen gemeldet
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde der Hansestadt Bremen sind binnen 24 Stunden 725 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden: 620 in Bremen und 105 in Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Corona-Fälle wird für Bremen aktuell mit 525,3 angegeben (Vorwoche: 319,6), in Bremerhaven liegt sie bei 460,6 (Vorwoche: 208,7). Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen wurden nicht gemeldet.
Long Covid bei Kindern: Studie an der MHH gestartet
Nicht nur Erwachsene können Long-Covid-Symptome entwickeln. Es trifft auch Kinder und Jugendliche. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) will nun herausfinden, wie ihnen geholfen werden kann. Die Betroffenen sind ständig schlapp und können sich schlecht konzentrieren. Mädchen wie Jungen berichten von Kopf-, Bauch- oder Muskelschmerzen. An der Studie nehmen 60 Kinder und Jugendliche teil.
Sieben-Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern sinkt
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit Dienstag 931 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das sind 632 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt aktuell landesweit bei 328,5 (-35,4). Den höchsten Wert hat Nordwestmecklenburg mit 417,2, den niedrigsten der Landkreis Vorpommern-Rügen mit 293,7.
Long-Covid-Expertin eröffnet Institut in Rostock
Die Expertin für Long-Covid-Erkrankungen aus Heiligendamm, Jördis Frommhold, wird Anfang Oktober in Rostock ein Institut zur Erforschung dieser Erkrankung und für die Beratung von Patienten eröffnen. Im Stadthafen solle das Institut entstehen, teilte Frommhold heute mit. Noch ist Frommhold Chefärztin in der auf Lungenerkrankungen spezialisierten Median-Klinik in Heiligendamm. Der Grund für ihre Neuorientierung sei, dass sie in dieser Position den Patienten nicht so gerecht werden könne, wie sie sich das wünsche. Sie werde in ihrem Institut zunächst alleine mit telemedizinischen Angeboten und Video-Sprechstunden arbeiten. Am 1. Oktober soll es mit einem Symposium losgehen, an dem Experten aus ganz Deutschland teilnehmen können.
EMA startet Prüfungsprozess für angepassten Biontech-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) läutet den Zulassungsprozess für den angepassten Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer ein. Dies teilten beide Unternehmen mit. Biontech und Pfizer prüfen derzeit verschiedene Kandidaten des angepassten Varianten-basierten Impfstoffs. Ergebnisse aus den klinischen Studien sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden, hatte Biontech zuletzt Anfang Juni bekräftigt. Biontech-Chef Sahin erwartet, dass ein angepasster Impfstoff bis Herbst genehmigt werden könnte.
Verlängert der Bund die kostenlosen Corona-Tests?
Bislang sind nur bis Ende Juni kostenlose Corona-Tests für Bürgerinnen und Bürger vorgesehen. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) zeigte sich heute bei NDR MV Live aber zuversichtlich, dass der Bund die Corona-Testverordnung verlängert, so dass es zumindest für Bereiche kostenlose Tests gibt, für die eine Testpflicht gilt. Das hatte bereits die Ministerpräsidentenkonferenz Anfang des Monats gefordert. Da viele Test-Zentren inzwischen geschlossen sind, sollten neben den Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Beispiel auch Apotheken kostenlose Corona-Tests anbieten. Drese hofft, dass die Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister in der kommenden Woche eine Entscheidung trifft.
Falls der Bund die kostenlosen Bürgertests nicht mehr bezahlt, müsste jedes Bundesland selbst entscheiden, wie es mit dieser Art der Corona-Vorsorge umgehen will. Wenn es eng werde, werde das Land Mecklenburg-Vorpommern handeln, versicherte Drese.
Sommerwelle: "Positiv-Rate bei PCR-Tests geht deutlich nach oben"
Angesichts steigender Corona-Zahlen spricht Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von einer "Sommerwelle" in Deutschland. Wie aussagekräftig die gemeldeten Zahlen sind, erklärt NDR Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig.
Hamburger Hausärzteverband: "Verschärfte Maßnahmen nicht nötig"
Fast 100.000 Neuinfektionen pro Tag - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor einer "Sommerwelle". Patientenschützer und Wohlfahrtsorganisationen rufen zum Handeln auf und wollen Maßnahmen ergreifen. Der Hamburger Hausärzteverband will noch nicht von einer neuen Welle sprechen. Die derzeitige Variante ziehe nur milde Verläufe nach sich.
Sommerwelle: Patientenschützer und Diakonie mahnen zum Handeln
Angesichts der gestiegenen Zahl an Neuinfektionen haben Patientenschützer und Diakonie Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Handeln aufgefordert. "Damit die steigenden Infektionszahlen sich nicht zu einem Tsunami für Pflegebedürftige und Schwerstkranke entwickeln, muss Lauterbach jetzt gegensteuern", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Es gelte, Corona-Bürgertests über Ende Juni hinaus zu verlängern. In der Altenpflege müsse ein tägliches Testregime festgeschrieben werden. Zudem komme ein "Impfstoff-Update" zu spät. "So laufen Impfaufrufe ins Leere."
Der Präsident der Diakonie, Ulrich Lilie, warnte: Der Anstieg der Infektionszahlen sei "ein dringender Weckruf", jetzt eine Gesamtstrategie für den Herbst zu entwickeln. Die Koalition müsse die am 23. September auslaufenden Regelungen im Infektionsschutzgesetz verlängern und wieder schärfen, damit es nicht erneut zu vielen Arbeitsausfällen, vermeidbaren schweren Erkrankungen und Todesfällen komme.
Ärzte-Gewerkschaft: Eigenverantwortung bei Corona "gescheitert"
Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund in Niedersachsen dringt auf mehr Maßnahmen zum Schutz vor Corona-Infektionen. "Das Experiment Eigenverantwortung ist gescheitert. Wir sind noch lange nicht in der Normalität angekommen, nach der wir uns alle sehnen und die uns durch den Wegfall der verpflichtenden Schutzmaßnahmen suggeriert wird", sagte der Erste Vorsitzende, Hans Martin Wollenberg, heute. Sowohl die Politik als auch die Bevölkerung seien gefordert, die Schutzmaßnahmen stärker zu nutzen, appellierte die Gewerkschaft.
Konkret rief der Marburger Bund die Menschen dazu auf, auch bei Großveranstaltungen FFP2-Masken zu tragen und den Impfschutz zu vervollständigen. Außerdem müsse der Bund das Infektionsschutzgesetz dringend nachbessern. Mit Blick auf die Belastung des Gesundheitssystems betonte die Gewerkschaft, in einigen Regionen Niedersachsens müssten Patienten auch aktuell in weit entfernte Krankenhäuser gefahren werden, weil vor Ort keine Kapazitäten mehr vorhanden seien. Stellenweise liege die Wartezeit auf ein Krankenhaus-Bett nach der Notaufnahme bei mehr als zwölf Stunden.
Niedersachsens Corona-Inzidenz steigt weiter stark
Die Corona-Inzidenz in Niedersachsen ist im Wochenvergleich erneut stark gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche lag heute bei 721,7 (Vorwoche: 313,8), wie aus Daten des Landes hervorgeht. Laut RKI wurden 15.100 Neuinfektionen erfasst, 16 Menschen starben innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Hospitalisierungsinzidenz stieg auf 7,0 - nach 4,3 vor einer Woche. Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-Patienten lag bei 2,2 Prozent - 1,8 Prozent waren es vor einer Woche. Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums liegen derzeit 52 Erwachsene im Bundesland mit Covid auf Intensivstationen.
Nationalspielerin Alexandra Popp mit Corona infiziert
DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat sich mit Corona infiziert. Die Stürmerin des VfL Wolfsburg wurde im EM-Trainingslager in Herzogenaurach positiv getestet und umgehend isoliert. Nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verspürt sie nur "leichte Symptome". Die weiteren Tests des kompletten Kaders und Staffs fielen laut DFB negativ aus.
Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast positiv getestet
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Test fiel positiv aus, wie das Ministerium heute mitteilte. Die Ministerin befindet sich demnach in häuslicher Isolation und nimmt ihre Amtsgeschäfte von dort aus wahr.
Kieler Woche: Virologe Fickenscher rät zum Maskentragen im Gedränge
Der Virologe Helmut Fickenscher rät dazu, bei der Kieler Woche im Gedränge eine Maske zu tragen. Im Interview der "Kieler Nachrichten" (Mittwoch) sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel, wenn sich die Menschen wie in der Sardinenbüchse durch die Stadt schieben, könnten sie sich leicht ein Virus einfangen. Wo Distanzen drinnen wie draußen überhaupt nicht möglich sind, würde er deshalb Masken empfehlen. Dies gelte umso mehr für Ältere und Menschen mit Risikoerkrankungen. "Schon seit einigen Wochen haben wir keine fallenden, sondern insgesamt leicht steigende Fallzahlen in Schleswig-Holstein. Das geht parallel mit der Ausbreitung der BA.5-Variante, die sich offenbar sehr effizient durchsetzt", sagte Fickenscher.
Schleswig-Holstein: Flächendeckendes Impfangebot bis Ende des Jahres
Schleswig-Holstein will bis Ende dieses Jahres ein flächendeckendes Angebot für Impfungen gegen das Coronavirus vorhalten. Laut Gesundheitsministerium soll über niedergelassene Ärzte, Apotheker und andere Stellen hinaus dazu ab Juli in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt eine Impfstelle beitragen, wie NDR 1 Welle Nord berichtete. Bei Bedarf könnten die Kapazitäten erhöht werden. Auch die 15 mobilen Teams sollen einsatzbereit bleiben. In Schleswig-Holstein haben im Bundesvergleich mit Abstand die meisten Menschen eine Auffrischimpfung erhalten. Am Dienstag waren dies 73,2 Prozent, bei den Menschen ab 60 Jahren sogar fast 91 Prozent.
Streeck: Public Viewings bei Fußball-WM Orte für Corona-Ausbrüche
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck blickt zunehmend mit Sorge auf die Fernseh-Live-Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft aus Katar im kommenden Winter. "Dadurch kreieren wir gegebenenfalls auch wieder größere Ausbrüche, oder es kann auch zu einem Superspreading-Event kommen, und darauf muss man sich vorbereiten", sagte Streeck dem "Nachtjournal" des Fernsehsenders RTL. Grund dafür sei, dass das Public Viewing aufgrund der ungewöhnlichen Jahreszeit in Innenräumen, und nicht wie sonst üblich draußen stattfinden wird. Eine Hilfe könnte dann wieder das Tragen von Schutzmasken sein.
Corona-Inzidenz liegt in Schleswig-Holstein bei 732,8
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist binnen 24 Stunden auf 732,8 gestiegen (Vortag: 688,9 / Vorwoche 375,1). Dies geht aus den Angaben der Landesmeldestelle und der Universität Kiel hervor. Es gab 5.312 neue Corona-Fälle (Vorwoche: 4.686). In den Krankenhäusern wurden den Angaben nach 216 Covid-Kranke behandelt, das waren zwei mehr als am Dienstag vergangener Woche. Auf der Intensivstation lagen 13 Corona-Patienten - von ihnen wurden sechs beatmet.
Lauterbach: "Sommerwelle ist leider Realität geworden"
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Älteren und Menschen mit Vorerkrankung zu einer Auffrischungsimpfung geraten. "Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Der bisher beobachtete Sommereffekt in der Pandemie verpuffe diesmal. Grund dafür sei unter anderem, dass die aktuell zirkulierende Virusvariante sehr leicht übertragbar sei. Außerdem seien fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen, erläuterte Lauterbach der Zeitung. "Älteren und Vorerkrankten empfehle ich daher dringend, sich noch mal impfen zu lassen." Dies verhindere nicht unbedingt eine Infektion, aber es verhindere schwere Krankheitsverläufe. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz war am Dienstag auf 447,3 gesprungen, in der Vorwoche hatte sie noch 331,8 betragen. Heute liegt der Wert bei 472,4.
Pflege: "Länder schlecht auf Ende der Bürgertests vorbereitet"
Die Bundesländer sind nach Einschätzung des Pflegeschutzbundes BIVA schlecht vorbereitet auf das Ende der kostenfreien Bürgertests am 30. Juni. Die Besuchsregelungen für Pflegeheime ließen viele Fragen offen, kritisierte der Verband. In neun Bundesländern werde immerhin festgeschrieben, dass die Einrichtungen Tests anbieten müssten. In sechs weiteren gebe es dazu überhaupt keine Regelung. Pflegeheim-Besuche drohten somit schwierig und teuer zu werden. "Angehörige und vor allem die Pflegeheim-Bewohnerinnen und -Bewohner wurden in der Lockerungs-Stimmung erneut vergessen", erklärte Geschäftsführerin Frauke von Hagen. Die Politik müsse schnell reagieren, damit "diejenigen, die ohnehin schon die größten Einschränkungen durch Corona hatten, nicht schon wieder die Leidtragenden sind".
Im Gegensatz zu den meisten anderen Bereichen des Lebens schreiben alle Bundesländer mit Ausnahme von Brandenburg eine Testpflicht für den Besuch im Pflegeheim vor. Besucherinnen und Besuchern drohen somit kostenpflichtige Tests vor jedem Besuch bei ihren Angehörigen.
Inzidenz in Hamburg bei 459,8
Laut Robert Koch-Institut liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Hamburg nun bei 459,8. Binnen 24 Stunden wurden insgesamt 811 laborbestätigte neue Corona-Fälle registriert. Zudem wurde der Tod von sieben weiteren Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung bestätigt. Die Gesamtzahl der an oder mit Corona Verstorbenen in Hamburg beträgt nun 2.691.
RKI: Bundesweit 92.344 Corona-Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist laut Robert Koch-Institut (RKI) auf 472,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen (gestern 447,3; Vorwoche: 238,1; Vormonat: 452,4). Gestern hatte der Wert der und Woche bei ). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 92.344 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 84.655) und 112 Todesfälle (Vorwoche: 145). Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Korruptionsverdacht bei Masken-Kauf des Bundesgesundheitsministeriums
Ende April 2020 hat das Bundesgesundheitsministerium seine letzte große Maskenbestellung bei der Firma Emix genehmigt. Der teure Deal wirft Fragen auf. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin. Im Raum steht unter anderem der Verdacht der Bestechung. Eine Recherche von NDR, WDR und SZ arbeitet Hintergründe dieses millionenschweren Deals auf. Am 24. April 2020 bestellte das Ministerium für 540 Millionen Euro 100 Millionen FFP2-Masken, also zum Preis vom 5,40 Euro pro Stück, bei Emix. Dabei hatte der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nur zwei Tage vorher im Gesundheitsausschuss des Bundestags Maskenpreise von 4,50 Euro als "über dem üblichen Marktpreis gelegen" bezeichnet. Auf Anfrage bestätigte das inzwischen vom SPD-Politiker Karl Lauterbach geführte Gesundheitsressort, dass der damalige Minister Spahn den 540-Millionen-Deal mit Emix genehmigt hatte. Spahn ließ über seinen Sprecher erklären, dass sich die gestellten Fragen zu dem Deal "in ihrer Detailtiefe der Nachvollziehbarkeit bzw. Erinnerung entziehen". Damals hätten "Wild-West-Zustände" auf dem Masken-Markt geherrscht. Er, Spahn, und die Regierung hätten in einer "hoch-dynamischen Situation" Schutzmasken besorgen müssen.
Profitiert von den Maskenbestellungen haben bei Emix nicht nur die Firmeninhaber, sondern auch die Vermittler Andrea Tandler und ihr Partner Darius N. Tandler ist die Tochter des Ex-CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler. Sie hatte den direkten Kontakt ins Ministerium von Spahn über die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier, die Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, gesucht.
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