Corona-Blog: Keine Testpflicht mehr bei Einreise in die USA
NDR.de hat auch am Freitag, 10. Juni 2022 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Nach dem Wochenende gibt es den nächsten Blog am kommenden Montag.
Das Wichtigste in Kürze:
- Virologe Drosten warnt vor Einsparungen bei Forschung
- USA: Keine Testpflicht mehr bei der Einreise
- Bundesrat billigt Corona-Bonus für Pflegekräfte
- Niedersachsens Schülerrat will Testpflicht zurück
- Unicef: Deutliche Zunahme von Kinderarbeit durch Corona-Pandemie
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 3.823 in Schleswig-Holstein, 12.188 in Niedersachsen, 2.388 in Hamburg, 1.035 in Mecklenburg-Vorpommern und 556 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 77.878 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenz bei 318,7
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfquote und weiteren Daten
Massentests und erneuter Lockdown für Millionen Einwohner Shanghais
Wochenend-Pause für den NDR.de Corona-Ticker
Das Team von NDR.de verabschiedet sich in eine Corona-Ticker-Pause. Den nächsten Blog mit Nachrichten und Informationen rund um die Pandemie und deren Folgen für und in Norddeutschland veröffentlichen wir am Montagmorgen. Bis dahin wünschen wir Ihnen ein schönes Wochenende.
Drosten warnt vor Einsparungen bei der Forschung
Der Virologe Christian Drosten hat die Bundesregierung davor gewarnt, wegen der Kosten des Ukraine-Kriegs bei der Forschung zu sparen. Im Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sprach er heute von "eindeutigen Signalen", dass wegen zusätzlicher Etatbelastungen "das Forschungsbudget in Deutschland reduziert werden wird ab dem nächsten Haushalt". In den USA hingegen würden "jetzt ganz große Programme" zur Pandemie- oder Impfstoffforschung aufgelegt. Der Chef der Virologie am Berliner Universitätsklinikum Charité verwies auf Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die «in der letzten Wirtschaftskrise» entschieden habe, dass nur bei Forschung nicht gespart werde, "weil das uns in Zukunft rettet".
Massentests und erneuter Lockdown für Millionen Einwohner Shanghais
Nach weniger als zwei Wochen weitgehender Bewegungsfreiheit stehen für Millionen von Einwohnern der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai ab Sonnabend erneut Ausgangssperren und Massentests an. Insgesamt 15 der 16 Stadtbezirke haben nach neuen Infektionsfällen Tests für ihre insgesamt rund 23 Millionen Einwohner angekündigt. In sechs von ihnen gilt darüber hinaus ein Lockdown, bis alle Tests vorgenommen sind. Von dieser Ausgangssperre betroffen sind rund acht der 25 Millionen Einwohner Shanghais.
Bundesland Bremen registriert 556 Neuinfektionen
Binnen 24 Stunden hat sich die Zahl der Neuinfektionen im Bundesland Bremen um 556 auf nun 204.900 Infektionen seit Beginn der Pandemie erhöht. 464 neue Corona-Fälle entfielen auf die Stadtgemeinde Bremen, 92 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bremen liegt bei 417,8. In Bremerhaven beträgt sie 332,9.
USA verzichten auf Testpflicht bei Einreise
Per Flugzeug in die USA einreisende Geschäftsleute und Touristen müssen künftig keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen. Diese Lockerung der Corona-Regeln verkündete das Weiße Haus am Freitag auf Twitter. Nach Angaben von US-Medien soll die Testpflicht an diesem Wochenende enden. Für ihre Abschaffung hatte sich unter anderem die Luftfahrtindustrie stark gemacht.
Bisher mussten alle Passagiere vor dem Abflug in die USA bei ihrer Fluggesellschaft einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden sein durfte. Eine Ausnahme davon galt nur für Personen, die innerhalb von 90 Tagen zuvor von einer Infektion genesen waren - und einen entsprechenden Nachweis hatten. Die US-Regierung und die Bundesstaaten hatte in den vergangenen Wochen nach und nach die Corona-Restriktionen gelockert. Allerdings stieg die Zahl der Infektionsfälle zuletzt wieder an. Im vergangenen Monat war in den USA die Schwelle von insgesamt einer Million Covid-19-Todesfälle überschritten worden. Noch immer sterben landesweit täglich rund 300 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus.
1.035 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern binnen 24 Stunden um 1.035 Fälle gestiegen. Das sind 524 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 259,8 (+32,2). Der Inzidenzwert der Corona-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden, beträgt 1,5 (+0,4). Nach Zahlen des LAGuS und des Gesundheitsministeriums liegen aktuell 11 Personen (+2) mit Covid-19 auf einer Intensivstation. Laut Intensivregister werden 4 (+-0) Patienten invasiv beatmet. Vier Menschen sind seit Donnerstag im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstorben. Damit beträgt die Gesamtzahl der Corona-Toten im Nordosten seit Beginn der Pandemie 2.247 Personen.
Impfpflicht: MV-Ministerium drängt auf Einhaltung der Meldepflicht
Das Schweriner Gesundheitsministerium sieht hinsichtlich der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Nachholbedarf bei der Meldung ungeimpfter Mitarbeiter. Es sei nicht auszuschließen, dass Unternehmen und Einrichtungen ihrer Prüfungs- und Meldepflicht nicht nachgekommen sind, erklärte Ministeriumssprecher Alexander Kujat heute. Ende Mai habe man in einem Schreiben die Gesundheitsämter nochmals aufgefordert, an Einrichtungen und Unternehmen heranzutreten und Beschäftigte über die Plattform "Impf-MV" zu melden, die benötigte Nachweise bisher nicht erbracht hätten oder wenn Zweifel an der Echtheit des geforderten Nachweises bestanden. Der Landkreis verwies außerdem darauf, dass ein Unterbleiben solcher Meldungen ordnungswidrig sei und mit einem Bußgeld geahndet werden kann.
Nach jüngsten Erhebungen des Schweriner Gesundheitsministeriums sind in Mecklenburg-Vorpommern knapp 7.600 Pflegekräfte und Mitarbeiter von Dienstleistern in Einrichtungen nicht gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Corona-Infektion genesen.
Krankenstand in Niedersachsen 2021 auf Tiefststand
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten haben 2021 in Niedersachsen den niedrigsten Stand seit sieben Jahren erreicht. Im vergangenen Jahr fehlten erwerbstätige Niedersachsen im Schnitt an 17,6 Tagen pro Kopf, wie die Barmer Krankenkasse mitteilte. 2020 waren es noch 18 Tage. Die Kasse erklärte den erneuten Rückgang mit dem Ausbleiben einer Grippe- und Erkältungswelle im Frühjahr 2021. Psychische Erkrankungen hingegen hätten im Untersuchungszeitraum zugenommen. Im Vergleich zu 2020 stieg die Zahl der Krankentage wegen psychischer Probleme von 3,6 auf 4,0 Tage an. Für die längsten Fehlzeiten sorgten mit über vier Fehltagen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen. Covid-19-Erkrankungen spielten bei den Fehlzeiten eine untergeordnete Rolle, wie es hieß. Die Daten zur Arbeitsunfähigkeit berücksichtigten jedoch keine Quarantäne-bedingten Fehlzeiten.
Keine Tests mehr an Hamburgs Schulen
In Hamburgs Schulen fallen weitere Corona-Maßnahmen weg, zum Beispiel die organisierten Schnelltests. Das hat Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstagabend im Schulausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft angekündigt. Bislang werden an den Hamburger Schulen noch zwei Mal pro Woche Corona-Schnelltests angeboten - auf freiwilliger Basis. Damit ist jetzt Schluss. Doch wer das wünscht, kann sich weiter testen lassen. Auch die Luftfiltergeräte, die in nahezu allen Hamburger Klassenzimmern stehen würden jetzt abgeschaltet und gewartet, kündigte Rabe an. "Wir leiten jetzt ein weiteres Stück Normalität ein", so der Schulsenator.
Verband warnt vor erneuter Isolation von Bewohnern in Altenheimen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) warnt vor Einschränkungen der Bewohner in Alten- und Pflegeheimen. Die Besuche in den Einrichtungen müssten auch nach dem Auslaufen der Coronavirus-Testverordnung weiter möglich sein, teilte der Verband mit. Die Verordnung regelt die Finanzierung der kostenlosen Bürgertests bis zum 30. Juni. In den Seniorenheimen sind Besuche aktuell nur bei Vorlage eines tagesaktuellen und negativen Corona-Schnelltests möglich. In einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Gesundheitsminister der Länder fordert die Bagso die Politik dazu auf, im Falle des Auslaufens der Verordnung dafür Sorge zu tragen, dass Besuche in Pflegeheimen und in Krankenhäusern ungehindert möglich seien. Während in fast allen Bereichen der Gesellschaft die Schutzmaßnahmen aufgehoben wurden, gelte in den Einrichtungen weiterhin eine Corona-Testpflicht. In Pflegeeinrichtungen würden Testmöglichkeiten jedoch häufig nur an bestimmten Wochentagen und in "engen Zeitfenstern" angeboten, beklagte der Verband.
Kita-Fachverband fordert besseren Infektionsschutz
Der Kita-Fachverband der Diakonie fordert von der Politik eine wirksame Vorbereitung auf einen möglichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen im Herbst. Die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen müssten jetzt die gesetzlichen Grundlagen für den Infektionsschutz schaffen, sagte der Vorstandschef der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder, Carsten Schlepper, in Bremen. Das sei wichtig, um bei erneutem Anstieg der Infektionen bei Kindern und Erwachsenen in den Kitas rechtzeitig schützende Maßnahmen einführen zu können. Dazu gehörten eine verbindliche Testpflicht für Kinder, regelmäßige Selbsttests für Erwachsene sowie der Einsatz und die Verpflichtung zum Tragen von Masken, führte Schlepper aus. "Mit diesen einfachen Maßnahmen, die von Experten empfohlen werden, lässt sich ein sicherer Kita-Betrieb aufrechterhalten."
Bundesrat stimmt Corona-Bonus für Pflegekräfte zu
Der Bundesrat hat den Corona-Bonus für Pflegekräfte gebilligt. Diese sollen die Zusatzzahlungen ab Juli für die besonderen Belastungen während der Pandemie erhalten. Der Bund stellt dafür eine Milliarde Euro zur Verfügung, je zur Hälfte für Prämien für Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern und in der Altenpflege. Der Bundestag hatte den Pflegebonus bereits mit großer Mehrheit beschlossen. Dem Gesetz zufolge erhalten Altenpflegekräfte in Vollzeit eine Prämie in Höhe von 550 Euro, andere Beschäftigte 370 Euro, wenn sie mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit in der Pflege verbringen. Einen Bonus gibt es auch für Auszubildende und Helferinnen und Helfer im Bundesfreiwilligendienst. Wie hoch die Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus ausfallen wird, ist noch offen.
Ex-Werder-Coach nach Impfpass-Skandal nun Trainer bei Dresden
Markus Anfang hat sieben Monate nach seinem Impfpass-Skandal bei Werder Bremen einen neuen Job im deutschen Fußball gefunden. Beim Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden unterschrieb der gebürtige Kölner zwei Tage vor seinem 48. Geburtstag einen Vertrag bis 2024. An der Elbe trat der frühere Profi damit die Nachfolge von Guerino Capretti an, der bei den Sachsen nach dem verpassten Klassenerhalt Ende Mai entlassen worden war.
Inlandstourismus erholt sich über Ostern deutlich
Der Tourismus in Deutschland hat sich im April weiter vom pandemiebedingten Einbruch erholt. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als viermal so viele Übernachtungen wie im Vorjahresmonat und mehr als acht mal so viele wie im ersten Corona-April 2020. Wie das Bundesamt mitteilte, lagen die Übernachtungszahlen damit noch gut elf Prozent niedriger als im April des Vorkrisenjahres 2019. Insgesamt gab es im April 2022 laut Statistikamt 35,7 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Insgesamt lasse sich "ein positiver Trend erkennen", weil die Lücke zum Vorkrisenniveau seit Jahresbeginn kleiner werde. Im März 2022 hatte der Rückstand gegenüber März 2019 noch knapp 24 Prozent betragen.
Aufgeschlüsselt nach Unterkunftstypen entfielen im April knapp 60 Prozent der Übernachtungen auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen, rund 22 Prozent auf Ferienunterkünfte sowie knapp acht Prozent auf Campingplätze. Im Vergleich zum April 2019 konnten lediglich die Übernachtungen auf Campingplätzen inzwischen wieder das Vorkrisenniveau erreichen, die Übernachtungen in Ferienunterkünften blieben knapp darunter.
Schanghai zieht Zügel kurz nach Lockdown-Ende wieder an
Nur eine Woche nach dem Ende eines zweimonatigen Lockdowns hat die chinesische Metropole Schanghai neue Massentests und Ausgangssperren angekündigt. Nachdem am Donnerstag elf neue Infektionen entdeckt worden waren, entschieden die Behörden, dass über das Wochenende acht Bezirke vorübergehend heruntergefahren und durchgetestet werden sollen. Das bedeutet, dass rund 15 Millionen Menschen nicht mehr vor die Tür dürfen oder sich nur noch eingeschränkt in ihrer Nachbarschaft bewegen können. Die betroffenen Bezirke werden für den Test-Zeitraum unter "geschlossenes Management" gestellt, wie die chinesische Staatszeitung "Global Times" berichtete. Nach Abschluss der Massentests werden dann in der Regel Nachbarschaften, in denen positive Fälle gefunden wurden, für längere Zeit abgeriegelt. Nach zwei Monaten hatte das Wirtschafts- und Finanzzentrum Shanghai seinen kontroversen und teils chaotischen Komplett-Lockdown erst am vergangenen Mittwoch wieder aufgehoben.
Niedersachsens Schülerrat will Testpflicht zurück
Der Schülerrat in Niedersachsen (LSR) spricht sich für eine Wiedereinführung der Testpflicht an Schulen nach den Sommerferien aus. Diese müsse nicht gleich mit Ferienende beginnen, allerdings frühzeitig genug, um eine mögliche neue Infektionswelle im Herbst rechtzeitig zu erkennen, sagte der LSR-Vorsitzende Malte Kern der Deutschen Presse-Agentur. Er regte einen verpflichtenden Test pro Woche an. Zuletzt hatte es an den Schulen nach den Osterferien eine tägliche Testpflicht gegeben, Anfang Mai wurde auf freiwillige Tests umgestellt. In der aktuellen Situation seien freiwillige Tests auch ausreichend, erklärte Kern. Allerdings hätten die vergangenen beiden Jahre gezeigt, dass die Infektionszahlen in der kälteren Jahreszeit wieder stiegen. Auch Schulen könnten dann wegen des engen Kontakts vieler Menschen wieder Infektionsherde sein, warnte Kern. Der Schülervertreter rief die Politik zudem dazu auf, so lange wie möglich auf das Distanzlernen zu verzichten.
Das Kultusministerium erklärte, man wisse, welche Corona-Maßnahmen wirken, und werde diese gegebenenfalls einsetzen. Allerdings sei derzeit völlig offen, ob und wenn ja in welchem Umfang dies notwendig werde. "Aus unserer Sicht macht es aktuell keinen Sinn, über Details zu spekulieren", erklärte ein Ministeriumssprecher. Der Bund müsse die Länder zunächst einmal in die Lage versetzen, die Instrumente auch einsetzen zu können, sollte die Situation sich ändern.
Studierende suchen weiter psychologische Hilfe
Trotz der Rückkehr zur Präsenzlehre ist der Bedarf von Studenten und Studentinnen an psychologischer Beratung nach wie vor enorm. "Die Nachfrage ist groß, wir können ihr nicht wirklich nachkommen", sagt Psychotherapeutin Christiane Maurer von der Psychologisch-Therapeutischen Beratungsstelle für die Hochschulen in Hannover. Zwar sei ein Großteil der Studierenden nach zwei Jahren Online-Lehre in der Corona-Pandemie einfach nur erleichtert, Kommilitonen und Lehrende zu sehen, Bibliotheken und Mensen zu nutzen. Eine kleine Gruppe, die nicht nur in eine depressive Stimmung, sondern in eine Erkrankung gefallen ist, brauche aber weiter Hilfe. Zudem komme die Gruppe der sozial Ängstlichen hinzu, für die Online eine Entlastung war. "Ihnen fällt die Rückkehr besonders schwer", bestätigt Maurer. Für sie sei das Hochschulleben mit teils vollen Hörsälen eine Herausforderung. Zumal an einigen Orten wie der Leibniz-Uni in Hannover nach Pfingsten die Maskenpflicht gefallen ist. Die 3G-Regel gilt weiter, es wird aber nicht mehr kontrolliert.
Pandemie und Inflation: Kliniken rechnen mit hohen Zusatzkosten
Wegen der Pandemie und der hohen Inflation rechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit zusätzlichen Kosten in Milliardenhöhe für die Kliniken im Land. Der Verband erwarte für das laufende Jahr bundesweit einen außerplanmäßigen Kostenanstieg von rund 1,45 Milliarden Euro, berichtete die "Augsburger Allgemeine". Die Klinken litten unter massiv gestiegenen Preisen für Energie, Medizinprodukte, Medikamente, EDV-Produkte und auch Lebensmittel, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. Zudem hätten die Kliniken Einnahmen durch ausgefallene Behandlungen in den Pandemie-Wellen verloren. Auf die angespannte wirtschaftliche Lage durch die Inflation und die Pandemie, die auch zu einem gestiegenen Aufwand bei Behandlungen geführt habe, wies die Krankenhausgesellschaft auch in einem gemeinsamen Brief mit der Gewerkschaft Verdi und dem Ärzteverband Marburger Bund an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hin. "Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist aktuell dramatisch und es drohen kurzfristig spürbare Einschränkungen in der Patientenversorgung sowie weitere Belastungen für die Beschäftigten", zitierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus dem Brief.
RKI meldet für Hamburg 2.388 Neuinfektionen
In Hamburg sind laut RKI 2.388 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion registriert worden (Vortag: 651). Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen steigt damit auf 331,2 (Vortag: 265,6). Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Todesfälle wurden nicht registriert.
Weil die Hamburger Sozialbehörde Anfang Mai ihre bisher tägliche Veröffentlichung der Corona-Daten eingestellt hat, veröffentlicht der NDR nun im Corona-Ticker täglich die aktuellen Zahlen des RKI. Die Gesundheitsbehörde der Hansestadt teilt nur noch einmal wöchentlich - dienstags - eine Aktualisierung zur Sieben-Tage-Inzidenz sowie der Krankenhaus-Auslastung mit. Diese Daten und Werte können von denen des RKI abweichen.
Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 454,3
In Niedersachsen sind laut Robert Koch-Institut 12.188 Neuinfektionen registriert worden (Vortag: 11.059). Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die landesweite Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, liegt heute bei 454,3 (Vortag: 371,9). 19 weitere Menschen starben mit dem Virus im Körper.
Bei der Interpretation der aktuellen Fallzahlen ist zu beachten, dass es wegen der Feiertage und Ferien weniger Tests und Meldungen gibt.
Covid-19-Folgen: Unicef befürchtet deutlich mehr Kinderarbeit
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef befürchtet, dass die international geächtete Kinderarbeit weltweit deutlich ansteigt. Schätzungen zufolge könnten durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie neun Millionen weitere Mädchen und Jungen bis zum Ende dieses Jahres in Kinderarbeit gedrängt werden, teilte Unicef mit. Weltweit arbeiten den Angaben zufolge schon jetzt 160 Millionen Kinder, statt zur Schule zu gehen - die Zahl war von 2016 bis 2020 Schätzungen zufolge bereits um 8,4 Millionen angestiegen. Grund für den Anstieg sind unter anderem globale wirtschaftliche Turbulenzen infolge des Umgangs mit der Pandemie, die auch zu niedrigeren Löhnen führen.
Inzidenzwert in Schleswig-Holstein steigt auf über 500
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf einen Wert von 504,6 gestiegen. Dies geht aus den Angaben der Landesmeldestelle und der Universität Kiel hervor (Stand Donnerstagabend). Eine Woche zuvor hatte die Zahl der registrierten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen sieben Tagen bei rund 458 gelegen. Unter den Bundesländern hat Schleswig-Holstein laut RKI weiter die höchste Inzidenz. Binnen 24 Stunden wurden für Schleswig-Holstein 3.823 neue Fälle registriert.
Bei der Interpretation der aktuellen Fallzahlen ist zu beachten, dass es wegen der Ferien weniger Tests und Meldungen gibt.
RKI: Bundesweit 77.878 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner aktuell mit 318,7 an. Am Vortag hatte der Wert bei 276,9 gelegen (Vorwoche: 261,3). Allerdings liefert die Inzidenz wohl kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 77.878 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42.693).
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Start für den Live-Ticker zur Corona-Lage am Freitag
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Freitag, 10. Juni 2022 - wollen wir Sie wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern finden Sie im Blog von Donnerstag.