Corona-Blog: Hochhäuser als Virenschleudern?
Der Live-Ticker von NDR.de hat Sie auch an diesem Freitag über die wichtigsten Ereignisse zur Corona-Krise in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend geht es mit einem frischen Live-Ticker weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Neue Corona-Verordnung: Niedersachsen erlaubt Treffen von bis zu zehn Personen
- Hochhaus in Göttingen: 18 neue Infektionen bestätigt
- Erste Zwischenergebnisse von UKE-Kinder-Studie liegen vor
- Bestätigte Neuinfektionen: 22 weitere Fälle in Niedersachsen gemeldet, neun in Schleswig-Holstein, vier in Hamburg, eine in Bremen und keine in MV
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Analyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?
Gute Nacht, Norddeutschland!
Der Live-Ticker zu den Folgen der Corona-Pandemie für Norddeutschland schließt für heute. Vielen Dank fürs Mitlesen - und kommen Sie gut durch die Nacht!
IHK fordert verkaufsoffene Sonntage
Wie kommt der Einzelhandel nach den Einnahmeeinbußen der vergangenen Monate wieder auf die Beine? Die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein (IHK) fordert regelmäßige verkaufsoffene Sonntage.
Kiel lockert Auflagen für Reisebusse und Ausflugsschiffe
Reisebusse und Ausflugsschiffe in Schleswig-Holstein dürfen ab morgen wieder mit voller Passagierzahl fahren. Die Landesregierung passte ihre Corona-Verordnung nach eigenen Angaben an den entsprechenden Bund-Länder-Beschluss an. Die Passagiere müssten während der Fahrt wie im öffentlichen Nahverkehr einen Mund-Nase-Schutz tragen. Außerdem müssten die Unternehmer ein Hygienekonzept umsetzen sowie Kontaktdaten der Kunden erheben. Wo immer möglich, sei das Abstandsgebot weiterhin einzuhalten. Sitzplatzwechsel sollten vermieden werden. Wird Schleswig-Holstein nur durchquert, ohne dass Passagiere das Verkehrsmittel verlassen, gilt die Verordnung nicht. Dies gelte speziell für Reisebusse, deren Reisen in anderen Ländern beginnen.
Sommerliche Musiktage Hitzacker können stattfinden
Deutschlands ältestes Kammermusikfestival kann sein 75-jähriges Jubiläum feiern. Die Sommerlichen Musiktage in Hitzacker (Landkreis Lüchow-Dannenberg) dürften nach dem niedersächsischen Stufenplan stattfinden, teilte eine Sprecherin des Festivals mit.Geplant ist, vom 1. bis 9. August zeitgenössische und alte Musik aufzuführen. Unter anderem soll ein speziell zum Jubiläum komponiertes "Orpheus"-Werk von Manfred Trojahn uraufgeführt werden. Es werde zudem wieder Experimentierfreudiges geben, zum Teil auch ganz andere Konzerte als ursprünglich geplant, kündigte die Sprecherin an. Das angepasste Programm soll Anfang Juli vorgestellt werden.
Hamburger Eltern fordern bessere Infektionsschutzplanung
In Hamburg haben Eltern mit ihren Kindern für eine bessere Vorbereitung von Schulen und Kitas auf eine mögliche zweite Infektionswelle demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung unter dem Motto "Ohne Plan? Ohne uns!" hatte die Elterninitiative "Familien in der Krise".
Zehn neue Fälle in Bremen
Im Bundesland Bremen gibt es seit gestern insgesamt zehn Neuinfektionen. Wie das Gesundheitsressort mitteilte, entfallen acht davon auf Bremen, zwei auf Bremerhaven. Der Großteil - nämlich sechs Fälle - sei auf einen Ausbruch im Rotes Kreuz Krankenhaus in der Neustadt zurückzuführen. Seit Beginn der Pandemie sind damit insgesamt 1.639 Infektionen im Land registriert. Die Zahl der genesenen Personen stieg indes um 50 auf 1.433.
Warum verbreitet sich das Coronavirus in Hochhäusern so rasant?
In Göttingen verunsichert zurzeit ein zweiter massiver Corona-Ausbruch die Menschen - erneut ist ein Hochhaus betroffen. Ein Grund, warum gerade Hochhäuser zu Infektions-Hotspots werden können, ist offenbar, dass dort viele Menschen die Aufzüge benutzen. "In Aufzügen hat man nicht nur das Problem, dass es sehr enge Räume sind, sie sind außerdem oft schlecht oder gar nicht belüftet", sagt Eberhard Bodenschatz, Professor für Fluidphysik, Strukturbildung und Biokomplexität am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.
NDR Info am Nachmittag - Die Beiträge mit Corona-Bezug
In den beiden Nachrichtensendungen von NDR Info heute Nachmittag im NDR Fernsehen ging es unter anderem um die angekündigte Schließung vieler Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, um Eltern-Proteste sowie eine Coronavirus-Studie in Hamburg und um Kulturveranstaltungen in Zeiten von Corona. Hier die Beiträge verbunden mit dem Hinweis: Um 21.45 Uhr gibt es die dritte Nachrichtenausgabe von NDR Info heute.
Mit dem NDR.de Newsletter gut informiert
Nicht nur dieser Live-Ticker hält Sie in diesen unruhigen Zeiten auf dem Laufenden: Von montags bis freitags verschickt NDR.de immer nachmittags den NDR Newsletter. Wir bündeln darin die wichtigsten Ereignisse des Tages, erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft, erzählen Geschichten von Alltagshelden und geben Tipps, wie sich das Leben auch unter dem Motto "Abstand halten" bewerkstelligen lässt. Das Angebot ist kostenlos, Sie können den Newsletter mit Angabe Ihrer E-Mail-Adresse abonnieren.
NDR 2 Papenburg Festival erst im kommenden Jahr
Wegen des bis Ende Oktober verlängerten Verbots von Großveranstaltungen wird das NDR 2 Papenburg Festival um fast genau ein Jahr verschoben: Statt am 5. September 2020 findet es nun am 4. September 2021 statt. Alle für dieses Jahr bestätigten Künstlerinnen und Künstler haben schon zugesagt: Revolverheld, Lena, Alvaro Soler und Johannes Oerding werden dann an der Meyer Werft in Papenburg auftreten. "Wir sind natürlich sehr traurig, aber die Gesundheit und Sicherheit der Besucherinnen und Besucher stehen selbstverständlich an erster Stelle. Umso besser, bereits jetzt zu wissen, dass wir 2021 mit demselben Line-Up nach Papenburg kommen werden", sagte NDR 2 Programmchef Torsten Engel.
Niedersachsen plant keine neuen Massentests in Fleischbranche
Erneute Massentests bei Mitarbeitern der Fleischindustrie sind in Niedersachsen trotz der beunruhigenden Meldungen aus Nordrhein-Westfalen nicht geplant. Mehrfache Tests brächten keine zusätzliche Sicherheit, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Hauptgrund für die große Verbreitung des Virus in einem Schlachtbetrieb in Westfalen ist nach ihrer Überzeugung ungenügender Infektionsschutz in den Arbeitsprozessen.
Keine Neuinfektion in MV registriert
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle hat sich in Mecklenburg-Vorpommern von gestern auf heute nicht verändert: Da keine Neuinfektion registriert wurde, bleibt sie konstant bei 791. 750 Infizierte gelten bereits wieder als genesen, 20 Menschen sind in MV bisher im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das teilte das Landesgesundheitsamt am Nachmittag mit.
Auf der folgenden Tabelle finden Sie einen Überblick über den Verlauf der Pandemie in den norddeutschen Bundesländern anhand der Zahlen der diagnostizierten Neuinfektionen. Die neuesten Zahlen sind aber möglicherweise nicht alle komplett. Die Behörden melden immer noch neue Fälle nach. Das lässt sich auch am Verlauf der Säulen erkennen: An Wochenenden werden weniger Fälle bekannt, zu Wochenbeginn gibt es einen höheren Ausschlag wegen der Nachmeldungen, die am Sonnabend und Sonntag liegen blieben.
Galeria Karstadt Kaufhof: Aus für 13 Filialen in Norddeutschland
Infolge der Corona-Krise sind die Umsätze der schon länger ums finanzielle Überleben kämpfenden Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof dramatisch eingebrochen. Nun zieht der Konzern Konsequenzen: 62 der 172 Filialen in Deutschland und zwei sogenannte Schnäppchencenter werden geschlossen. Die Gewerkschaft ver.di spricht von rund 6.000 Mitarbeitenden, denen bundesweit der Jobverlust drohe. In Norddeutschland sollen offenbar insgesamt 13 Filialen aufgegeben werden.
Noch bis Mitternacht: Videostream mit Hurricane-Highlights
Da das Hurricane-Festival im niedersächsischen Scheeßel in diesem Jahr Corona-bedingt ausfallen muss, bietet NDR.de ein musikalisches Ersatzangebot in digitaler Form an: Heute, morgen und am Sonntag gibt es insgesamt 30 Stunden Videostreams mit Konzert-Highlights der vergangenen Jahre und noch viel mehr. Nur einen Klick weiter geht's los:
UKE-Studie: Keine Herdenimmunität bei Kindern in Sicht
Die ersten Zwischenergebnisse einer großen Corona-Studie am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg liegen vor. Den Medizinern zufolge sind demnach die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus mit Schul- und Kitaschließungen offenbar wirksam gewesen: Unter den vorliegenden gut 3.100 Abstrichbefunden von null bis 18 Jahre alten Kindern und Jugendlichen sei kein positiver Virusnachweis gewesen, bei 36 Kindern wurden Antikörper nachgewiesen. Insgesamt sollen 6.000 Kinder und Jugendliche gescreent, getestet und auf Antikörper untersucht werden.
22 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert
In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle binnen eines Tages um 22 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie haben sich bislang 13.071 Menschen mit dem Virus infiziert, gut 11.400 davon gelten nach Angaben der Behörden als bereits genesen - eine Quote von 87,3 Prozent. 620 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. 265 mit dem Virus infizierte Patientinnen und Patienten werden zurzeit in Krankenhäusern behandelt, 53 davon intensivmedizinisch.
Schutzvorkehrungen im Raum Osnabrück
Stadt und Landkreis Osnabrück wollen verhindern, dass der massive Corona-Ausbruch beim Fleischunternehmen Tönnies im nahe gelegenen Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen) auf die Region übergreift. Das Gesundheitsdienst hat eine Reihe von Schutzvorkehrungen veranlasst: So müssen Tönnies-Mitarbeiter aus Rheda-Wiedenbrück, die in der Stadt oder im Landkreis Osnabrück wohnen, für zwei Wochen in Quarantäne.
Wunsch nach Öffnung auch der kleinen Grenzübergänge
Der Vorstand der Region Sønderjylland-Schleswig wünscht sich eine Öffnung auch der kleinen Grenzübergänge unter anderem an Wanderwegen entlang der deutsch-dänischen Grenze. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange hofft darauf, dass die dänische Regierung nachziehe. Das sagte sie heute nach der ersten Präsenzsitzung des Vorstandes seit Beginn der Corona-Pandemie. Bisher sind für die Einreise nach Dänemark über Land nur fünf Straßen-Grenzübergänge geöffnet.
Luftfahrt-Beschäftigte machen ihrem Unmut Luft
Rund 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Lufthansa, Lufthansa Technik und Airbus haben heute nach einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di am Flughafen Hamburg demonstriert. Sie entrollten ein großes Banner mit der Aufschrift "Lufthansa-Tarifverträge verteidigen". Die zentrale Kritik: Unternehmen bekommen teils milliardenschwere Staatshilfe gegen die Corona-Auswirkungen, während die Mitarbeitenden nicht ausreichend berücksichtigt würden.
Regierung und Opposition nicht einig über Corona-Hilfen
Koalition und Opposition im schleswig-holsteinischen Landtag ringen um den richtigen Kurs bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie. "Wir sind krisenfest", sagte Ministerpräsident Daniel Günther und ergänzte: "Wir haben gezeigt, dass wir dieses Land voranbringen können." Die SPD-Landesvorsitzende sieht das anders: "Der Bund macht Wumms, Jamaika macht leider Rumms." In den Schulen und bei den Familien herrsche Frust und die Kultur- und Kreativwirtschaft machten ihr Sorge.
Hochhaus in Göttingen: 18 neue Infektionen bestätigt
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Göttinger Hochhaus-Komplex sind mittlerweile 120 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Die Zahl der Infizierten ist damit gegenüber gestern um 18 Personen gestiegen.
Zeugnisübergabe: Feierlich, aber mit Abstand
Wegen der Corona-Pandemie und den geltenden Abstandsregeln ist in diesem Jahr auch bei den Schulabschluss-Feiern alles etwas anders als sonst. Die sonst üblichen, großen Feiern mit engen Kontakten dürfen nicht stattfinden. Viele allgemeinbildende Schulen zeigen sich deshalb erfinderisch, wie Beispiele aus Schleswig-Holstein zeigen.
IG Metall Küste erwartet viele Konflikte
Die IG Metall Küste erwartet nach den Sommerferien zunehmende Konflikte in den Betrieben der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Wegen der Auswirkungen der Corona-Krise wackeln laut Bezirksleiter Daniel Friedrich etwa 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze in der Branche. Das betreffe sowohl die Werften als auch den Flugzeugbau und die Automobilindustrie sowie zahlreiche Zulieferbetriebe. Die Gewerkschaft befürchte zudem, dass Arbeitgeber die Corona-Krise als Vorwand nutzen könnten, um tarifliche Regelungen, Einkommen und Mitbestimmung infrage zu stellen sowie Standorte und Arbeitsplätze zu streichen. Friedrich forderte, das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern.
Corona-Krise ist Klitschkos schwerster Gegner
Vitali Klitschko kämpft als Bürgermeister von Kiew gegen die Corona-Pandemie und für seine Wiederwahl. Wie, erklärt der ehemalige Box-Weltmeister im Exklusiv-Interview mit dem Sportclub.
Ab Juli wieder Linienbus-Verkehr zwischen MV und Polen
Vom 1. Juli an sollen wieder Busse zwischen Mecklenburg-Vorpommern und dem polnischen Stettin verkehren. Der Linienbetrieb war im März eingestellt worden, weil wegen der Corona-Pandemie die Grenze geschlossen wurde. Die Busse fahren werktags auf den Strecken Pasewalk - Stettin und Ueckermünde - Stettin, wie die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald heute mitteilte. Neben Ausflüglern nutzen auch Berufspendler die Busverbindungen.
Vier neue Corona-Infektionen in Hamburg bestätigt
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg bleibt gering: Heute sind vier neue Fälle registriert worden, wie die Gesundheitsbehörde bekannt gab. Insgesamt wurden demnach während der Pandemie bislang 5.159 Hamburgerinnen und Hamburger als infiziert gemeldet. Laut Robert Koch-Institut können etwa 4.800 von ihnen als genesen betrachtet werden.
Grillen, Kinos und Kitas - Niedersachsen lockert Regeln
Die heute in Hannover vorgestellte neue Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen sieht unter anderem vor, dass ab Montag wieder Treffen von Gruppen bis zu zehn Personen in der Öffentlichkeit erlaubt sind. Dazu zählen nach Angaben des Krisenstabs auch Picknicks oder Grillevents in Parks. Für den Kulturbetrieb gelten ebenfalls Lockerungen: Kinos, Theater und Konzertsäle können unter Auflagen wieder öffnen. Außerdem gilt unter anderem: Kinder- und Jugendreisen mit bis zu 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern dürfen wieder durchgeführt werden, kleine Breitensportveranstaltungen sind möglich, Sportunterricht in Schulen ist wieder erlaubt, die Kitas öffnen für alle Altersgruppen.
EU-Gipfel berät über Corona-Hilfen für Mitgliedsstaaten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Kollegen aus den anderen EU-Staaten beraten heute erstmals über das von der EU-Kommission vorgeschlagene Paket zur Überwindung der Corona-Krise. Es sieht Hilfen in Höhe von 750 Milliarden Euro vor. Länder wie Italien und Spanien, die besonders von der Pandemie getroffen wurden, sollen dabei den größten Anteil erhalten. Beobachter rechnen mit schwierigen Verhandlungen. Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte im Hörfunk-Interview auf NDR Info, es müsse verhindert werden, dass Europa in zwei Teile zerfällt - einen armen und einen reichen. Die EU sei ein Gemeinschaftsprojekt. Deshalb sei es wichtig, die kleineren Staaten beim europäischen Wiederaufbau mitzunehmen.
SPD fordert umfassendes Konjunkturprogramm für Schleswig-Holstein
Die Landeschefin der SPD in Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, hat angesichts der Corona-Pandemie ein umfassendes Konjunkturprogramm für das nördlichste deutsche Bundesland gefordert. "Der Bund macht Wumms, Jamaika macht leider Rumms", sagte Midyatli heute im Landtag. Das Geld müsse im Kulturbereich, bei den Verkehrsbetrieben, bei den Auszubildenden und den Familien ankommen. "Auch die Kultur- und die Kreativwirtschaft machen uns große Sorgen." Die Landesregierung lasse diesen wichtigen Bereich im Stich. Zweimal 500 Euro als Corona-Hilfen für Kulturschaffende reichten nicht aus. Der Fraktionschef der FDP, Christopher Vogt, warnte davor, dass die durch das Coronavirus ausgelöste Weltwirtschaftskrise nicht dazu führen dürfe, auf Dauer die wirtschaftliche Solidität zu verlassen. Allerdings räumte auch er ein, dass das Land mehr Hilfe für den Kulturbereich leisten müsse.
Um 14 Uhr geht's los: Videostreams von Hurricane-Highlights
Wegen des Coronavirus kann das Hurricane-Festival in diesem Jahr nicht wie gewohnt mit 70.000 Zuschauern im niedersächsischen Scheeßel stattfinden. Virtuell lässt sich aus der Not aber eine Tugend machen und trotz allem Festivalstimmung aufkommen: Heute ab 14 Uhr und auch morgen und am Sonntag gibt es jeweils zehnstündige Videostreams mit Konzert-Highlights aus den vergangenen Jahren.
Neun weitere Corona-Infektion in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages um neun erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Webseite unter Berufung auf das Robert Koch-Institut berichtete, stieg die Gesamtzahl bis Donnerstagabend damit auf 3.131. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus blieb bei 152. Rund 3.000 Infizierte gelten als wieder gesund. In Krankenhäusern werden nach dem jüngsten Stand vier an Covid-19 Erkrankte behandelt.
Bundestagsdebatte über Zukunft des Schiffbaus in Deutschland
Die Corona-Krise trifft auch den Schiffbau - und das trifft auch Niedersachsen. Mehr als 6.000 Menschen arbeiten in niedersächsischen Werften und noch mal rund 12.000 Personen in Zulieferbetrieben. Wie die Arbeitsplätze im Schiffbau und die Schiffbauindustrie erhalten werden können, das steht heute auf der Tagesordnung im Deutschen Bundestag in Berlin. Die Fraktionen von Union und SPD fordern die Bundesregierung auf, der Schiffbauindustrie zu helfen. Sie soll öffentliche Aufträge für den Bau von Behörden-, Forschungs- und Marineschiffen vorziehen und an deutsche Werften zu geben.
Suche nach Betrügern stoppt Förderprogramm
Mit Staatsgeldern bezahlte Berater sollten kleinen Unternehmen aus der Corona-Krise helfen. Doch an der Umsetzung haperte es. Die Auszahlung wurde nach Informationen von NDR, WDR und "SZ" komplett gestoppt.
Ferienhäuser an Nord- und Ostsee zu 90 Prozent ausgelastet
Ferienhäuser und Ferienwohnungen sind bei Urlaubern nach Branchen-Angaben in der Corona-Krise gefragt. In den Ferienorten an Nord- und Ostsee seien die Unterkünfte für die Sommerferien zu 90 Prozent ausgelastet, teilte der Deutsche Ferienhaus-Verband der Deutschen Presse-Agentur mit. Wer noch etwas buchen möchte, müsse flexibel sein, empfahl der Verband. "Die Deutschen setzen in diesem Jahr sehr stark auf naturnahem Urlaub, der den nötigen Abstand zulässt", erklärte Michelle Schwefel, die Geschäftsstellenleiterin des Verbands. Besonders stark seien Nord- und Ostseeküste gefragt, vor allem die Inseln wie Rügen. Auch an die Mecklenburgische Seenplatte ziehe es die Urlauber. In diesem Jahr werde kurzfristiger gebucht als üblich. Urlauber richteten ihr Augenmerk stärker auf Deutschland oder Ziele, die gut mit dem Auto angesteuert werden können.
Stimmung in der MV-Tourismusbranche ein wenig verbessert
Zu Beginn der Sommerferien hat sich in der Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns die wirtschaftliche Stimmung etwas gebessert. Dies sei dem Wegfall der wegen der Corona-Pandemie auferlegten 60-prozentigen Belegungsgrenze am vergangenen Montag geschuldet, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, der Deutschen Presse-Agentur, nach Auswertung einer verbandsinternen Umfrage unter 600 Betrieben. Das sei vor einigen Wochen so nicht erwartet worden. Insgesamt rechne er damit, dass im Sommer rund vier Millionen Menschen in den Nordosten kommen. Die Branche sei aber noch weit davon entfernt, mit der Lage zufrieden sein zu können. Mit Blick auf Herbst und Winter sagte er, es sei nicht klar, ob die Erlöse ausreichten, um nach den drei Monaten Totalausfall im Frühjahr das nächste Jahr zu erreichen. So sehen sich 25 Prozent der Betriebe weiter als gefährdet oder akut gefährdet an.
Ämter und Behörden: Digitalisierungsschub durch Corona
Die Corona-Krise hat zu einem Digitalisierungsschub in den Hamburger Ämtern und Behörden geführt. Davon jedenfalls ist Hamburgs Chef-Digitalisierer, Christian Pfromm, überzeugt. In einem sechsseitigen Papier listet der Senat für NDR 90,3 und NDR Info die Fortschritte in diesem Bereich auf. Gleichzeitig sagen unabhängige Fachleute aber auch, dass die Corona-Krise klar gemacht habe, dass auch die Verwaltungen auf so einen Ausnahmefall nicht vorbereitet waren. Insgesamt hinke Deutschland in Sachen Digitalisierung immer noch hinterher. Der bundesweit heute zum ersten Mal den stattfindende Digital-Tag, soll auch einer breiten Diskussion über das Thema anregen. Unter dem Hashtag #digitalmiteinander soll der Aktionstag möglichst viele Menschen digital verbinden, so die Idee.
MV: Ferien starten - Schulabschlüsse nicht schlechter
Für mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche im Nordosten endet heute das Schuljahr. Mecklenburg-Vorpommern startet als erstes Bundesland in die Sommerferien. Nach einer Auswertung des Großteils der unter Corona-Bedingungen abgelegten Abschlussprüfungen ist laut Bildungsministerium keine Verschlechterung der Noten festzustellen. Die landesweite Durchschnittsnote für die Mittlere Reife liege bei 2,6 und damit exakt auf dem gleichen Wert wie in den beiden Jahren zuvor.
Weitere Testergebnisse nach Corona-Ausbruch in Göttingen erwartet
Nach einem erneuten Corona-Ausbruch in Göttingen mit rund 100 Infizierten werden heute weitere Testergebnisse erwartet. Etwa 60 Befunde stünden im Zuge der großen Testaktion noch aus, teilte die Stadt mit. Auf Empfehlung des Krisenstabs war der gesamte Gebäudekomplex am Rande der Innenstadt am Donnerstag unter Quarantäne gestellt worden. Knapp 700 Bewohner dürfen die Anlage eine Woche lang nicht verlassen.
Kieler Landtag berät über Hilfen für Kultur und Tests für Sozialberufe
Der schleswig-holsteinische Landtag berät heute über mögliche Hilfen für Kulturschaffende in der Corona-Krise. Außerdem geht es in der Debatte um Forderungen der SPD nach einem Landeskonjunkturprogramm, die Ausbildungssituation und den vom Bund in Aussicht gestellten Rettungsschirm für den öffentlichen Nahverkehr. Auch die von der Landesregierung geplanten Corona-Tests in Kitas, Schulen und Pflegeheimen sowie die Unterrichtsqualität an den Grundschulen wird debattiert.
Die Corona-Fernsehbeiträge im NDR
In Hamburg sind die Kitas wieder für die Kinder aller Altersgruppen geöffnet, in Göttingen steht ein komplettes Hochhaus mit 700 Bewohnerinnen und Bewohnern unter Quarantäne - und am Timmendorfer Strand gibt es nun sich drehende Strandkörbe: Über die Folgen der Corona-Krise wurde auch gestern Abend wieder in vielen Fernsehbeiträgen im NDR berichtet.
Guten Morgen, Norddeutschland!
Die NDR.de Redaktion wünscht einen schönen Freitagmorgen! Wir berichten auch heute von früh bis spät per Live-Ticker über die Coronavirus-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Norddeutschland. Sie finden bei uns neben Nachrichten auch Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des des Norddeutschen Rundfunks.
Am Donnerstag gab es mit Blick auf die Neuinfektionen im Norden folgende Zahlen: Kein neuer Corona-Fall wurde in Schleswig-Holstein gemeldet, einer in Mecklenburg-Vorpommern, fünf in Hamburg und 72 in Niedersachsen. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 18. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 17. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 16. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 15. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 14. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 13. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 12. Juni 2020