Coronavirus-Blog: Mehr Hilfen bei Long Covid gefordert
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 19. Januar 2023, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Protest: Initiative fordert mehr Hilfen bei Corona-Langzeitfolgen
- Heil beendet Sonderregeln am Arbeitsplatz
- Diskutieren Sie mit: Verschwinden in diesem Jahr alle Corona-Sorgen?
- Protest von Betroffenen mit Covid-Langzeitfolgen in Berlin
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 116,0 in Niedersachsen, 52,0 in Schleswig-Holstein, 82,2 in Mecklenburg-Vorpommern, 49,4 in Hamburg und 73,8 in der Stadtgemeinde Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 74,8 - 12.001 neue Corona-Fälle
Coronavirus-Blog geht in die Nacht-Pause
Der Coronavirus-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht! Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.
RKI: Deutliches Absinken von Corona-Fallzahlen zeichnet sich ab
Bei mehreren Corona-Kennzahlen in Deutschland berichtet das Robert Koch-Institut (RKI) von weiter rückläufigen Entwicklungen. Es zeichne sich ein "weiteres deutliches Absinken der Fallzahlen" ab, heißt es im Covid-19-Wochenbericht vom Abend. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der im Labor bestätigten Fälle von Sars-CoV-2 sank demnach in der vergangenen Woche im Vergleich zur ersten Januarwoche um fast ein Drittel. Auch die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen sei deutlich niedriger gewesen als in der Woche zuvor, hieß es. Laut Divi-Intensivregister waren es mit Stand Donnerstag 827 Betroffene bundesweit. Dem RKI-Bericht zufolge wird bei der Zahl der Fälle, die mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und Covid-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt werden, seit der Woche bis 25. Dezember ein Rückgang beobachtet.
Gleich live in der Redezeit: Verschwinden in diesem Jahr alle Corona-Sorgen?
Bis Anfang Februar wird bundesweit sowie in allen Bundesländern die Maskenpflicht in Zügen und Bussen wegfallen - und auch die Isolationspflicht für Infizierte wird dann überall aufgehoben sein. Das Coronavirus bleibt zwar nach wie vor präsent, es hat aber in den vergangenen Wochen und Monaten seinen Schrecken nach und nach verloren. Die Maskenpflicht wird aber in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen bis auf Weiteres noch gelten. Wie gehen Sie mit den veränderten Rahmenbedingungen um und wie ist Ihre Meinung zum weiteren Vorgehen und Verhalten? Wir wollen mit Ihnen sowie einigen Experten in der NDR Info Redezeit heute Abend ab 20.30 Uhr ins Gespräch kommen. Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an - alle Informationen dazu finden Sie in dem anhängenden Artikel.
73 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Für das Bundesland Bremen wurden 73 neue Corona-Fälle gemeldet, davon entfallen 64 auf die Stadtgemeinde Bremen und 9 auf Bremerhaven. In Bremen beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz nun 73,8, in Bremerhaven 86,6. Es wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt.
Niedersachsen: Betriebe gehen unterschiedlich mit Isolationspflicht-Ende um
Mit dem Ende der Isolationspflicht am 1. Februar könnten Beschäftigte in Niedersachsen mit positivem Corona-Test zur Arbeit kommen. Kleinunternehmen regeln das unterschiedlich. Letztlich entscheiden die Betriebe selbst, ob Beschäftigte mit einer Corona-Infektion an ihren Arbeitsplatz kommen dürfen.
Corona treibt Musikstreams nach oben
Die Pandemie hat die Zahl der Online-Abrufe von Musik nach oben schnellen lassen. Für das vergangene Jahr meldete der Bundesverband Musikindustrie rund 178 Milliarden Audiostreams. Nach einer Sonderauswertung von GfK Entertainment waren dies acht Prozent mehr als 2021, als 165 Milliarden Streams gemessen wurden. 2020 lag der Wert bei 139 Milliarden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden noch 107 Milliarden Abrufe erzielt. Damit ist die Zahl seitdem um fast zwei Drittel gestiegen. Seit Beginn der Erfassung im Jahr 2013 wurden bisher mehr als 800 Milliarden Audiostreams gezählt. Genutzt wird vor allem aktuelle Musik, die seit 2020 veröffentlicht wurde. Diese Produktionen machen 47 Prozent aus.
MV: 220 Neuinfektionen - drei weitere Todesfälle
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist um 220 Fälle gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 82,2 (Vortag: 81,4). Die höchste Inzidenz hat Nordwestmecklenburg mit 140,7, die niedrigste der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 66,5. Die Zahl der Todesfälle ist um drei gestiegen. Die Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt auf 3,2.
Radsport-Weltverband lockert Corona-Beschränkungen
Der Radsport-Weltverband UCI hat die Corona-Auflagen drastisch gelockert. In einer Aktualisierung des Gesundheitsprotokolls heißt es, dass "ein Gesundheitspass, Impfzertifikat oder negativer Covid-Test vor der Teilnahme an einem Rennen nicht mehr verpflichtend" sei. Dies gelte für Teams, UCI-Mitarbeitende und Mitarbeitende der jeweiligen Rennen. Die neuen Regeln treten am Freitag in Kraft und gelten für alle UCI-Veranstaltungen.
Corona hat für eine neue Unverbindlichkeit gesorgt
Veranstalter beobachten es ebenso wie viele Menschen im privaten Umfeld: Tickets werden häufiger an der Abendkasse gekauft, Verabredungen kurzfristig abgesagt. Sich weit im Voraus festzulegen, scheint in Corona-Zeiten aus der Mode gekommen zu sein: Warum planen, wenn ohnehin unklar ist, welche Regeln in einer paar Wochen gelten - und ob das eine oder andere nicht doch wieder ausfallen muss. "Eine gewisse Mutlosigkeit gegenüber den Möglichkeiten, die das Leben bietet, scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein", sagt die Schriftstellerin Tamar Noort. Für viele Menschen sei es nicht einfach, sich auf den Wegfall vieler Beschränkungen einzustellen. "Obwohl das Leben in der Gemeinschaft wieder stattfindet, gibt es eine gewisse Entwöhnung, vielleicht auch keine so große Lust, sich wieder in dieses Leben hineinzustürzen."
Nach Einschätzung des Psychotherapeuten Hans-Christoph Friederich betrifft diese "neue Unverbindlichkeit" insbesondere jüngere Menschen. "Durch die Einschränkungen während der Pandemie haben sie bestimmte Entwicklungsphasen ganz anders erlebt", erklärt er. Nun möge es manchem ernsthaft schwerfallen, wieder physisch in Beziehung mit anderen Menschen zu treten. Auf Dauer jedoch erlebten die wenigsten Menschen einen sozialen Rückzug als befriedigend. "Soziale Verarmung führt zu emotionaler Verarmung", sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie.
Backhaus erwartet guten Zuspruch für MV-Aussteller auf Grüner Woche
Nach zweijähriger Corona-Zwangspause will Mecklenburg-Vorpommern laut Agrarminister Till Backhaus (SPD) beim Neustart der Internationalen Grünen Woche in Berlin an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen. Mit 60 Ausstellern aus allen sechs Landkreisen verzeichne die Agrar- und Ernährungsgüterbranche des Landes zwar keinen neuen Teilnehmerrekord. Doch erwarte er einen "anständigen Start zurück in eine neue Normalität", erklärte Backhaus in Schwerin. Für den Abend ist die feierliche Eröffnung der Welt-Leitmesse für die Ernährungswirtschaft geplant. Von morgen an ist auch die Länderhalle Mecklenburg-Vorpommerns für Besucher geöffnet, nach Angaben von Backhaus traditionell eine der meistbesuchten Hallen auf der Grünen Woche.
Gute Noten für Forschungskommunikation in Corona-Zeit
Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg attestieren der Forschung während der Pandemie eine sachliche und seriöse Politikberatung. In den Medien sei mehrheitlich sachlich kommuniziert und auf bestehende Wissenslücken deutlich hingewiesen worden, erklärte die Hochschule. Für Konflikte habe dagegen das Verhalten der Politik gegenüber der Wissenschaft gesorgt.
Die Sprachforscherinnen und -forscher hatten herausfinden wollen, ob und wie die Politik die Wissenschaft vereinnahmte und instrumentalisierte. Das Forschungsteam habe dafür zwischen November 2020 und Dezember 2022 mediale Auftritte von besonders präsenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgewertet. Das Forschungsteam habe herausgearbeitet, dass Forschende - wie etwa der Virologe Christian Drosten - im Verlauf der Pandemie mit neuen Erwartungen von Politik und Medien an ihre Arbeit konfrontiert worden seien. So sei der in der Wissenschaft offene Umgang mit vorhandenem Nichtwissen in den politischen Debatten zu Corona vielfach kritisiert worden. Immer wieder sei Nichtwissen seitens der Forschenden von der Politik zur Rechtfertigung fehlender politischer Maßnahmen herangezogen worden. Dies habe wiederum in der Wissenschaft zu deutlichen Irritationen geführt.
Protest: Initiative fordert mehr Hilfen bei Corona-Langzeitfolgen
Menschen mit Langzeitfolgen einer Corona-Infektion oder -Impfung haben vor dem Bundestag in Berlin auf ihre Probleme aufmerksam gemacht und Lösungen gefordert. Auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude stellten sie etwa 400 Feldbetten auf. Diese sollen laut Initiatorin Ricarda Piepenhagen Betroffene symbolisieren, die selbst nicht mehr aufstehen und dabei sein können. "Im Moment sind wir mehr oder weniger verwaltet in Selbsthilfegruppen", sagte Piepenhagen. Die Initiative fordert Forschung, Anerkennung und Versorgung für Erkrankungen wie Long Covid, das chronische Fatigue-Syndrom und Post Vac. Überreicht werden sollte auch eine an die Bundesregierung gerichtete Petition mit gut 60.000 Unterschriften. Die Unterzeichner fordern etwa den Ausbau von Forschung und Versorgungsstrukturen. Gebraucht würden Therapie- und Medikamentenstudien, sagte Piepenhagen. Als Lehrerin in Mecklenburg-Vorpommern ist sie nach eigenen Angaben seit November 2021 arbeitsunfähig wegen Long Covid. "Wir wollen medizinisch versorgt werden und nicht nur verwaltet", erklärte sie.
China sieht Höhepunkt schwerer Corona-Infektionen erreicht
China hat kurz vor Beginn des chinesischen Neujahrsfests nach Angaben von Behörden den Höhepunkt schwerer Corona-Infektionen erreicht. Die Zahl der Patienten mit kritischem Zustand in Krankenhäusern habe am 17. Januar um mehr als 40 Prozent unter dem Höchststand vom 5. Januar gelegen, sagte ein Beamter der Nationalen Gesundheitskommission. Das Land habe damit den Höhepunkt der Welle an schwer erkrankten Patienten in Fieberkliniken und Notaufnahmen überschritten. Erst am Vortag hatte sich Präsident Xi Jinping allerdings besorgt gezeigt, dass die ländlichen Gebiete der Volksrepublik nicht in der Lage seien, mit dem erwarteten Anstieg der Infektionen durch die Reisewelle zum Neujahrsfest umzugehen. Die offiziellen Corona-Daten des Landes werden weithin skeptisch betrachtet. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es einige "sehr bedeutende Informationslücken".
Nach gestiegenem Konsum: Suchtexpertin wirbt für alkoholfreien Januar
Die Fachärztin und Suchtexpertin Heike Beckmann aus Bramsche bei Osnabrück wirbt für einen "Dry January"- also einen alkoholfreien Januar. Auch der phasenweise Verzicht auf Alkohol sei sinnvoll und wirke sich unmittelbar positiv auf den Körper aus, sagte die Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Suchtmedizinische Grundversorgung an den Bramscher Niels-Stensen-Kliniken. Insgesamt sei während der Corona-Pandemie mehr Alkohol konsumiert worden als davor, deshalb litten inzwischen mehr Menschen an Depressionen und Ängsten. Der Verzicht auf Alkohol führe zu erholsameren Schlaf, einem besseren Stoffwechsel und zur Gewichtsabnahme, erläuterte Beckmann. Außerdem sinke das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes. Als Entgiftungszentrale profitiere auch die Leber, die sich meist recht schnell regeneriere. Auch die Haut werde glatter und strahlender. Traditionell verzichten auch in den sieben Wochen vor Ostern, der Passions- oder Fastenzeit, viele Menschen auf Alkohol.
Experten mahnen bessere Krisenfestigkeit des Gesundheitswesens an
Das deutsche Gesundheitswesen muss aus Expertensicht deutlich besser für künftige Krisen wie Pandemien oder Folgen des Klimawandels gewappnet werden. Die Selbstwahrnehmung, dass alles gut organisiert und für unvorhergesehene Entwicklungen vorbereitet ist, sei trügerisch, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats Gesundheit und Pflege, Ferdinand Gerlach, in Berlin anlässlich der Übergabe eines Gutachtens zum Thema an die Bundesregierung. "Unser Gesundheitssystem ist hochkomplex, ein behäbiges Schönwettersystem, das unter unzulänglicher Digitalisierung und einem formaljuristisch leerlaufenden Datenschutzverständnis leidet." Das System sei zudem zwischen Bund, Ländern und Kommunen nur unzureichend koordiniert. Aus aktuellen Krisen wie der Corona-Pandemie seien bislang nicht die notwendigen Schlüsse gezogen worden, erläuterte Gerlach. Dabei gebe es bei überfälligen Strukturänderungen in der Krankenhausversorgung und der Krisenvorbereitung weniger Erkenntnisprobleme als ein Daten- und Umsetzungsdefizit. Das dürfe nicht so bleiben.
Corona-Warn-App nimmt nun auch Selbsttest-Ergebnisse auf
Die Macher der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes haben eine neue Version der Anwendung veröffentlicht. Mit der Version 3.0 können künftig auch die Ergebnisse von selbst vorgenommenen Schnelltests ohne eine offizielle Bestätigung erfasst werden. Ein Anruf bei der Verifikations-Hotline ist damit nicht mehr nötig. Daher werde der Betrieb der Hotline Ende Januar eingestellt, teilte das Projektteam aus Robert Koch-Institut (RKI), Deutscher Telekom und SAP in einem Blogeintrag mit. Bisher war für eine Warnung über die Corona-Warn-App ein offizieller positiver Schnell- oder PCR-Test in der Anwendung erforderlich.
Ex-Richter Di Fabio: "Freiheitliche Systeme können mit Krisen umgehen"
Der frühere Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio warnt trotz globaler Krisen vor blindem Aktionismus. "Wir dürfen nicht irre werden, wenn wir in große Krisen geraten", erklärte Di Fabio gestern Abend beim Neujahrsempfang des Bundesjustizministeriums in Berlin. Auch mit Blick auf den Klimawandel gelte es "den Kompass der freiheitlichen Verfassung nicht aus der Hand zu geben". Viele sagten dann, dass die Demokratie solche Krisen nicht bewältigen könne. Di Fabio: "Ich sage, das müssen wir in einer Demokratie schaffen." Nicht zuletzt habe die Corona-Pandemie gezeigt, dass freiheitliche Systeme mit Krisen umgehen könnten. Zugleich zeige die derzeitige Situation in China, dass die Zero-Covid-Strategie nicht funktioniere.
Nachfrage nach Urlaub in Schleswig-Holstein hoch
Viele Urlaubsregionen in Schleswig-Holstein sind optimistisch, dass 2023 ein gutes Tourismus-Jahr wird. In Büsum, St. Peter-Ording, Heiligenhafen, Scharbeutz oder an der Schlei ist die Nachfrage nach freien Zimmern für Ostern und Sommer laut Tourismusagenturen groß. In manchen Regionen werden momentan mehr Zimmer für Ostern und Sommer reserviert als zur gleichen Zeit vor einem Jahr. "Da wir aktuell einen außergewöhnlichen Zuwachs bei den Buchungen feststellen, wirken sich die Krisen derzeit offenbar nicht auf unseren Gästezuspruch aus", freut sich etwa die Tourismus Agentur Flensburger Förde.
Gastgewerbe hat 2022 stark aufgeholt
Das Gastgewerbe in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr deutlich vom Corona-Schock erholt. Preisbereinigt stieg der Umsatz laut einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 47 Prozent gegenüber dem noch von Lockdowns geprägten Vorjahr 2021. Der Wert aus dem Vorkrisenjahr 2019 wurde aber um elf Prozent verfehlt, wie die Statistikbehörde berichtete. Seitdem gab es kräftige Preiserhöhungen. Diese eingeschlossen hatten die Gaststätten und Hotels im Schnitt des vergangenen Jahres sogar ein Prozent mehr Umsatz als 2019. Gegenüber 2021 steigerten sie die nominalen Erlöse um 57 Prozent. Der Blick auf die bereits vollständig ausgewerteten ersten elf Monate des Jahres 2022 zeigt, dass Hotels und andere Beherbergungsbetriebe ihre Umsätze mit einem realen Anstieg um 64,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum stärker steigern konnten als die Gastronomie, die nur auf ein reales Plus von 40,6 Prozent kam.
Chinas Pharmaindustrie will Medikamenten-Produktion verdreifachen
Chinesische Arzneimittelhersteller wollen ihre Produktion wichtiger Fieber- und Hustenmedikamete verdreifachen. Dies berichtet die staatliche Zeitung "China Daily". Präsident Xi Jinping hatte sich anlässlich der riesigen Reisewelle zum Neujahrsfest über den Zustrom von Urlaubsreisenden in ländliche Gebiete besorgt gezeigt, die schlecht auf plötzliche Corona-Ausbrüche vorbereitet sind. Antivirale Medikamente, wie das Corona-Medikament Paxlovid von Pfizer und Molnupiravir von Merck & Co sind zwar in China zugelassen, aber schwer erhältlich. Ältere Menschen in China sind besonders anfällig für das Virus, da viele nicht vollständig geimpft sind.
Umsatz der Top-Fuballvereine wieder auf Vor-Corona-Niveau
Die Rückkehr der Fans in die Stadien hat den Umsatz des europäischen Fußball-Adels wieder auf das Niveau vor der Corona-Zeit gehievt. Laut der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte erzielten die 20 umsatzstärksten Top-Vereine in der Saison 2021/22 einen Gesamterlös von 9,2 Milliarden Euro. Dies entsprach einer Umsatzsteigerung von 13 Prozent im Vergleich zur vorherigen Saison (8,2 Milliarden Euro). Die Spieltagserlöse stiegen von 111 Millionen aus der Spielzeit 2020/21 auf 1,4 Milliarden Euro in der vergangenen Saison. Das geht aus der 26. Auflage des Deloitte-Reports "Football Money League" hervor, der heute in London veröffentlicht wurde. Die Rekordmarke aus der Saison 2018/19 von 9,3 Milliarden Euro wurde nur knapp verpasst. Anfang 2020 hatte die Pandemie auch den Profi-Fußball voll getroffen. In vielen Ländern fielen Spiele aus oder fanden ohne Zuschauer statt. Zudem fielen Medienerlöse weg. Dies führte insgesamt auch bei den Top-Clubs zu einem Umsatzeinbruch.
Forderung nach Ende der Maskenpflicht auch in Praxen und Kliniken
Die noch bis April festgeschriebene gesetzliche Maskenpflicht in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sollte aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft nun ebenfalls vorzeitig fallen - analog zum Nah- und Fernverkehr. "Konsequent wäre es, am 1. März kostenlose Tests, Testpflicht und Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen gemeinsam zu beenden", sagte Vorstandschef Gerald Gaß der "Rheinischen Post". "Wir haben die Pandemie fast überstanden." Er nannte es "absolut richtig", dass in einem ersten Schritt die Maskenpflicht in Zügen oder dem ÖPNV aufgehoben und dort auf Eigenverantwortung gesetzt werde. Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte sich in der "Welt" gegen eine Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen ausgesprochen. "Wir brauchen in medizinischen Einrichtungen keine generelle, gesetzliche Maskenpflicht mehr. Nicht jede Einrichtung hat mit Hochrisikopatienten zu tun", sagte er.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält aber noch an der Maskenpflicht im Gesundheitswesen fest. Es gelte, besonders vulnerable Menschen gut zu schützen, sagte er.
Heil beendet Sonderregeln am Arbeitsplatz
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die Sonderregeln am Arbeitsplatz zum Schutz vor einer Corona-Ansteckung zwei Monate früher als geplant beenden. "Ich werde per Ministerverordnung die Corona-Arbeitsschutzverordnung zum 2. Februar 2023 aufheben", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Die besonderen Hygiene-Vorkehrungen hätten vor allem in den Hochphasen der Pandemie wichtige Dienste geleistet. "Dank der umfangreichen Schutzmaßnahmen konnten Ansteckungen im Betrieb verhindert und Arbeits- und Produktionsausfälle vermieden werden", sagte Heil. Durch die zunehmende Immunität in der Bevölkerung gehe die Zahl der Neuerkrankungen nun stark zurück. "Daher sind bundesweit einheitliche Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz nicht mehr nötig", sagte der Arbeitsminister.
Die Corona-Arbeitsschutzverordnung war Anfang Oktober 2022 aktualisiert und bis zum 7. April 2023 befristet worden. Derzeit sind Betriebe noch verpflichtet, durch eine Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen zum Infektionsschutz in einem Hygienekonzept festzulegen. Die zeitweise in der Verordnung vorgeschriebene Angebotspflicht für Arbeiten von Zuhause aus war bereits im März vorigen Jahres ausgelaufen. Auch eine betriebliche Test-Angebots-Pflicht gibt es bereits nicht mehr.
Auch in Niedersachsen sinkende Inzidenz
Auch die Corona-Daten für Niedersachsen sind heute früh vom RKI aktualisiert worden. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner beträgt demnach jetzt 116,0 (Vortag: 128,6 / Vorwoche: 197,6). Landesweit wurden den Angaben zufolge 1.816 neue Corona-Fälle gemeldet.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz geht auf 49,4 zurück
In der Hansestadt Hamburg sind binnen 24 Stunden 179 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert worden. Das geht aus den am Morgen vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Daten hervor. Die Sieben-Tage-Inzidenz der registrierten Neuinfektionen liegt demnach derzeit bei 49,4 (Vortag: 57,0 / Vorwoche: 77,0).
Schleswig-Holstein: Landesweit 257 neue Corona-Fälle bestätigt
Für Schleswig-Holstein hat die Landesmeldestelle in Kiel folgende Corona-Zahlen bekannt gegeben: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen beträgt landesweit aktuell 52,0 - der jetzige Wert liegt damit unter denen des Vortags (58,7) und der Vorwoche (103,3). Insgesamt wurden 257 Corona-Neuinfektionen bestätigt.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bundesweit jetzt bei 74,8
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz geht nach den jüngsten Daten-Meldungen des Robert Koch-Instituts weiter zurück: Das RKI gab den Wert heute früh mit 74,8 an - gestern lag er bei 80,1, am vergangenen Donnerstag war die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche mit 115,7 angegeben worden. Insgesamt wurden in Deutschland in den vergangenen 24 Stunden 12.001 neue Corona-Fälle aus den 16 Bundesländern gemeldet (Vorwoche: 19.379).
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Der Corona-Liveticker startet
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Donnerstag, 19. Januar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Mittwoch nachlesen.