Coronavirus-Blog: Beschränkungen an Schulen und Kitas in MV entfallen
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 16. Februar 2023, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Keine Corona-Regeln mehr an Schulen und Kitas in MV
- Pflegekräfte waren vor allem in MV stark von Corona-Erkrankungen betroffen
- Hamburg tilgt mehr Schulden als erwartet
- Weiberfastnacht erstmals ohne Corona-Beschränkungen
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 106,7 in Niedersachsen, 58,3 in Schleswig-Holstein, 60,7 in Mecklenburg-Vorpommern, 39,5 in Hamburg und 88,3 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 102,8 - 20.911 gemeldete Neuinfektionen
Coronavirus-Blog macht Pause
Der Coronavirus-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Wir wünschen Ihnen noch einen ruhigen Abend. Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.
RKI-Wochenbericht: Inzidenz auf einem "vergleichsweise niedrigen Niveau"
Die bundesweite Corona-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) weiterhin auf einem "vergleichsweise niedrigen Niveau". Die Sieben-Tage-Inzidenz sei in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche allerdings leicht angestiegen, schrieb das RKI in seinem wöchentlichen Corona-Bericht. Der Anteil der bisher dominierenden Omikron-Linie BA.5 ging indes weiter zurück und lag in der Woche bis zum 5. Februar nur noch bei 54 Prozent. Der Anteil der Omikron-Sublinien BA.2 und XBB.1 inklusive Sublinien stieg dagegen auf 22 und 20 Prozent. Die Werte basieren allerdings auf geringen absoluten Zahlen, denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht.
Keine Corona-Regeln mehr an Schulen und Kitas in MV
Die Corona-Beschränkungen an Schulen und Kitas in Mecklenburg-Vorpommern sind ab sofort aufgehoben. Das hat Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) mitgeteilt. Nach drei Jahren Ausnahmezustand sei die Pandemie für Schulen und in der Kindertagesförderung als beendet anzusehen, so Oldenburg. Covid-19 werde fortan als Alltagskrankheit behandelt. Nach den zweiwöchigen Winterferien im Bundesland gebe es für die Schülerinnen und Schüler ab kommenden Montag keine Vorschriften mehr zu Masken und Tests. Laut Oldenburg gelte aber weiter der Grundsatz: "Wer krank ist, bleibt zu Hause". Schüler und Lehrkräfte, die als Risikopatienten für schwere Covid-19-Erkrankungen gelten oder mit solchen zusammenleben, können jedoch weiterhin vom Präsenzunterricht befreit werden. Für Schwangere gilt das nicht mehr. Für sie bleiben die üblichen Regelungen zum Mutterschutz.
Pandemie-Folge: Homeoffice lockt Großstädter in den Speckgürtel
Infolge der Corona-Pandemie und der stark ausgeweiteten Möglichkeiten, von zu Hause aus zu arbeiten, sind viele Großstadtbewohner mittlerweile in Vororte gezogen - den sogenannten Speckgürtel. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Ifo-Instituts und des Immobilienportals Immowelt. Kleinere Städte und der ländliche Raum hingegen sind demnach für diese Menschen kaum attraktiv. Seit Beginn der Corona-Krise seien 14 Prozent der teil- oder vollzeitbeschäftigten Großstädter weggezogen, weitere zehn Prozent planten einen solchen Umzug innerhalb eines Jahres, teilte das Ifo-Institut mit. Bei Beschäftigten im Homeoffice sei der Effekt um gut zehn Prozentpunkte höher. Unter den Personen, die die Großstadt verlassen haben, seien 38 Prozent in den Speckgürtel gezogen, nur 14 Prozent seien in eine Kleinstadt oder aufs Land gezogen. "Entgegen mancher Erwartungen hat die Corona-Pandemie nicht zu einer Flucht aufs Land geführt. Unsere Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass damit auch in Zukunft nicht zu rechnen ist", sagte Mathias Dolls, stellvertretender Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.
Zeitungsbericht: Corona brachte mehr Einser-Abiturnoten
Die schwierige Situation an den Schulen während der Corona-Lockdowns hat zumindest einer Gruppe einen Vorteil beschert. Nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten" hat der Anteil der Einser-Abiturnoten in dieser Zeit deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr erreichte in jedem Bundesland mindestens jeder vierte Abiturient (von insgesamt 310.000) eine Note zwischen 1,0 und 1,9 im Abschlusszeugnis. Die Kultusminister hatten vereinbart, dass Abiturienten durch Corona keine Nachteile entstehen sollten - zumindest nicht bei der Benotung. Die Zeitungen beziehen sich auf die Notenstatistik der Kultusministerkonferenz (KMK). Den höchsten Anteil der Abiturienten mit der Note Eins vor dem Komma wurde demnach mit jeweils mehr als vierzig Prozent in Thüringen und Sachsen verzeichnet. Im Vergleich zu 2019, dem letzten regulären Prüfungsjahr vor Beginn der Pandemie, kletterte der Anteil jeweils deutlich, in Berlin sogar um zehn Prozentpunkte.
Pflegekräfte besonders in MV stärker von Corona-Erkrankungen betroffen als andere Berufe
Pflegekräfte waren in der Pandemie überproportional häufig an Covid-19 erkrankt. Darauf hat die Krankenkasse Barmer unter Berufung auf ihren aktuellen Pflegereport bereits mehrfach hingewiesen. Nun legte die Kasse erneut Zahlen dazu vor. Demnach gab es in Mecklenburg-Vorpommern im März 2022 mit 282 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen je 10.000 Pflegefachkräften die bisherige Spitze an Krankschreibungen aufgrund von Corona. Das waren offenbar 35 Prozent mehr Krankschreibungen als in anderen Berufen. In Hamburg wurde der Spitzenwert im Februar 2022 mit 157 Krankschreibungen je 10.000 Pflege-Beschäftigten erreicht. Auch in anderen Bundesländern hatte die Barmer bereits auf vergleichsweise häufige Corona-Erkrankungen von Pflegenden hingewiesen. In Schleswig-Holstein beispielsweise lag demnach die Spitze im März 2022 bei 173 Krankschreibungen je 10.000 Pflege-Beschäftigten.
Auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime seien so häufig an Corona erkrankt wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe, so die Barmer. Im Januar 2021 hätten in MV knapp sechs Prozent von ihnen eine Covid-19-Diagnose gehabt, während nur zwei Prozent der Pflegebedürftigen insgesamt und ein Prozent der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes von Corona betroffen gewesen seien. Allerdings seien in MV Pflegebedürftige in vollstationärer Pflege bis zu achtmal seltener von Covid-19 betroffen gewesen als im Bundesdurchschnitt. Ein Grund dafür sei "sicherlich die teilweise restriktive Corona-Politik des Landes" gewesen, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. In Hamburg infizierten sich Ende 2020 knapp neun Prozent der pflegebedürftigen Heimbewohner mit Corona. Die Infektionsrate in der Gesamtbevölkerung der Stadt betrug zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als ein Prozent.
Hamburg tilgt mehr Schulden als erwartet
Dank der schnellen wirtschaftlichen Erholung mit Abklingen der Corona-Pandemie und Sondereinnahmen wie der Hapag-Lloyd Dividenden hat Hamburg im vergangenen Jahr Kredite in Rekordhöhe tilgen können. Insgesamt seien fast 1,9 Milliarden Euro zurückgezahlt worden, teilte die Finanzbehörde mit. Ursprünglich waren im vergangenen Jahr nicht nur keine Schuldentilgungen, sondern Corona-bedingt sogar neue Kredite über fast 1,6 Milliarden Euro geplant gewesen. Im Jahr davor lag die Nettokreditaufnahme den Angaben zufolge noch bei 485 Millionen Euro. Die Gesamtschulden der Hansestadt Hamburg betragen nun rund 25,1 Milliarden Euro.
Ex-Minister Spahn trennt sich von Villa in Berlin
Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und sein Ehemann haben ihre gemeinsam erworbene Villa im Berliner Stadtteil Dahlem wieder verkauft. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag räumte laut "t-online" Fehler in Bezug auf Zeitpunkt und Umgang mit dem Immobilienerwerb ein: "Der Kauf damals, das war der falsche Zeitpunkt, mitten in der Pandemie." Aus dem erhofften Rückzugsort sei ein Unruheherd geworden, "auch durch eigene Fehler im Umgang damit". Bis heute stünden Demonstranten und Schaulustige vor dem Haus. Über Spahns Villa-Kauf war während der Corona-Pandemie öffentlich diskutiert worden. "t-online" zufolge zahlten Spahn und sein Mann für Erwerb und Renovierung damals 5,5 Millionen Euro. Der Auszug aus der Villa sei nun für Mitte des Jahres geplant.
Konzertveranstalter CTS Eventim verbucht Rekordjahr
Die Lust von Musik- und Sport-Fans auf Live-Events nach der Corona-Pandemie hat dem Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim ein Rekordjahr beschert. Der Konzernumsatz hat sich 2022 auf 1,92 (2021: 0,41) Milliarden Euro mehr als vervierfacht, wie das Unternehmen heute in München mitteilte. Das sei ein Drittel mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019, dem bisherigen Rekordjahr. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg um 85 Prozent auf 384 Millionen Euro und lag damit ebenfalls ein Drittel über dem Niveau von 2019. CTS Eventim übertraf damit die eigenen Erwartungen: Im November war man noch von einem Umsatz von 1,7 Milliarden und einem Ebitda von gut 330 Millionen Euro ausgegangen. 2021 hatten wegen abgesagter Großveranstaltungen und Konzerte nur massive Staatshilfen CTS Eventim vor einem Verlust bewahrt. Im vergangenen Jahr waren Konzerte, Kultur- und Sport-Events wieder möglich.
Weiberfastnacht wieder ohne Corona-Beschränkungen
Erstmals seit drei Jahren beginnt heute zu Weiberfastnacht wieder ein Straßenkarneval ohne Corona-Einschränkungen. 2020 war der Karneval noch knapp vor den ersten weitreichenden Lockdown-Maßnahmen über die Bühne gegangen, hatte teilweise allerdings auch schon selbst zur Verbreitung des Virus beigetragen. Im Folgejahr 2021 fiel der Karneval komplett aus. 2022 fand Weiberfastnacht unter 2G-Plus-Bedingungen statt. Diese Einschränkungen fallen nun weg.
RKI meldet bundesweit 20.911 Neuinfektionen
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und die gemeldeten Neuinfektionen binnen eines Tages werden für die norddeutschen Bundesländer vom RKI wie folgt angegeben:
Niedersachsen: 106,7 und 2.134 registrierte Neuinfektionen (Mittwoch: 97,8/2.200 Neuinfektionen)
Schleswig-Holstein: 58,3 und 455 Neuinfektionen (Mittwoch: 53,1/1.552 Neuinfektionen )
Mecklenburg-Vorpommern: 60,7 und 314 Neuinfektionen (Mittwoch: 54,7/882 Neuinfektionen)
Hamburg: 39,5 und 233 Neuinfektionen (Mittwoch: 35,3/655 Neuinfektionen)
Bremen: 88,3 und 68 Neuinfektionen (Mittwoch: 89,1/140 Neuinfektionen)
Bundesweit: 102,8 und 20.911 gemeldete Neuinfektionen (Mittwoch: 97,0/20.502 Neuinfektionen)
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern vermutlich kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Corona-Liveticker am Donnerstag startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht einen guten Morgen! Auch heute - am Donnerstag, 16. Februar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Mittwoch nachlesen.