Corona-Blog: Wieder mehr Erwerbstätige nach Pandemie-Delle
NDR.de Sie auch heute - am Dienstag, 24. Januar 2023 - über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Mittwoch geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Zahl der Erwerbstätigen hat 2022 wieder zugenommen
- China: Infektionswelle in ländlichen Regionen ebbt ab
- Krankenkasse: 2022 so viele Fehltage wie noch nie
- Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschulkindern während Pandemie verdoppelt
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 107,6 in Niedersachsen, 75,4 in Mecklenburg-Vorpommern, 72,9 in der Stadt Bremen, 46,7 in Schleswig-Holstein und 40,6 in Hamburg
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 68,3 - 16.072 neue Fälle registriert
Corona-Blog geht in die Pause
Das Team von NDR.de beendet die Corona-Berichterstattung für heute an dieser Stelle. In der kommenden Nacht hören Sie alles Wichtige in den NDR Info Hörfunk-Nachrichten und der ARD-Infonacht. Online geht es morgen früh mit einer neuen Ausgabe des Corona-Blogs von NDR.de weiter.
Fallzahlen in MV sinken weiter
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Montag 388 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 227 / Vorwoche: 406). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 75,4 (Vortag: 76,8 / Vorwoche: 88,6).
Bremen: Inzidenz ist leicht gefallen
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in der Stadt Bremen im Vergleich zum Vortag von 75,0 auf nun 72,9 gefallen. Vor einer Woche lag der Wert bei 86,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Heute wurden 123 Neuinfektionen gemeldet. In Bremerhaven wurden 24 neue Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 74,2 (Vorwoche: 115,8). Es gab im Land Bremen keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Zahl der Erwerbstätigen hat nach Pandemie-Delle wieder zugenommen
In den norddeutschen Bundesländern haben im vergangenen Jahr mehr Menschen einen Job gehabt als in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021. In Hamburg ist die Zahl der Erwerbstätigen nach einem Rückgang 2020 und einer Stagnation 2021 im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Mehr als 1,3 Millionen Menschen gingen laut Statistikamt Nord einer bezahlten Beschäftigung nach. Mit einem Anstieg um 2,1 Prozent lag Hamburg demnach deutlich über dem bundesweiten Plus von 1,3 Prozent. Auch Schleswig-Holstein verzeichnete bei der Zahl der Erwerbstätigen 2022 einen neuen Rekordwert. Sie hatte schon 2021 wieder zugenommen und legte im vergangenen Jahr weiter zu. Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl um 1,2 Prozent auf knapp 1,46 Millionen Menschen.
In Mecklenburg-Vorpommern erreichte die Erwerbstätigkeit wieder das Vor-Corona-Niveau. 2022 hatten laut Statistischem Amt 762.300 Menschen einen Job - so viele wie zuletzt 2019. In dem Jahr gab es den bisherigen Höchststand in Mecklenburg-Vorpommern. Der Zuwachs gegenüber 2021 fiel mit 0,7 Prozent im Vergleich zu anderen Bundesländern eher gering aus. Neue Arbeitsplätze entstanden den Erhebungen zufolge allein im Dienstleistungsbereich. In Niedersachsen meldete das Statistische Landesamt für das vergangene Jahr eine Steigerung um 1,2 Prozent auf knapp 4,17 Millionen Erwerbstätige.
China: Covid-19-Welle in ländlichen Regionen ebbt ab
Der Höhepunkt der Corona-Infektionswelle in ländlichen Regionen Chinas ist offenbar überschritten. Seitdem die chinesische Regierung Anfang Dezember die strengen Beschränkungen aufgehoben hatte, breitete sich das Virus rasant im Land aus. Es gab international die Sorge, dass nach dem chinesischen Neujahrsfest eine weitere große Welle entstehen würde, weil Millionen Menschen zu dem Anlass quer durchs Land in ihre Heimatdörfer reisten. Die Befürchtung hat sich bisher offenbar nicht bestätigt. Verlässliche Daten zu Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 in China gibt es zwar nicht, aber es sieht danach aus, dass die Infektionswelle in ländlichen Gebieten abgeebbt ist.
Krankenkasse: 2022 so viele Fehltage wie noch nie
Die Techniker Krankenkasse (TK) hat für das vergangene Jahr einen Rekordwert bei den Krankschreibungen registriert. Wie die TK mitteilte, sind die bei ihr versicherten Beschäftigten mit durchschnittlich 19 Fehltagen pro Erwerbstätigem so lange krank gewesen wie noch in keinem Jahr seit Beginn der Auswertungen. Der bisherige Rekord lag 2018 bei durchschnittlich 15,5 Fehltagen. Grund für die starke Zunahme 2022 waren Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Grippe und Bronchitis. In den ersten beiden Corona-Jahren hatte es aufgrund von Abstands- und Hygieneregeln einen deutlichen Rückgang gegeben. 2021 fehlten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Durchschnitt nur 1,8 Tage wegen Erkältungskrankheiten. 2020 und 2019 waren es jeweils knapp zweieinhalb Tage. 2022 hat sich die durchschnittliche Fehlzeit wegen einer Erkältungskrankheit dann mehr als verdoppelt - auf 5,7 Tage. Die Daten wurden auf der Basis von rund 5,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen erhoben.
Jedes fünfte Grundschulkind kann nicht schwimmen: Anteil während Pandemie verdoppelt
Der Anteil der Nichtschwimmer unter den Grundschülerinnen und Grundschülern in Deutschland hat sich einer neuen Forsa-Umfrage zufolge binnen fünf Jahren verdoppelt. Im vergangenen Jahr hätten 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen können - fünf Jahre zuvor seien es zehn Prozent gewesen, teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute mit. "Der Unterschied ist gravierend, aber angesichts der Entwicklungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren auch wenig überraschend", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.
"Was uns in der Deutlichkeit überraschte, sind die Unterschiede nach Einkommen", so Vogt. Denn fast die Hälfte (49 Prozent) der Kinder aus Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2.500 Euro kann der Umfrage zufolge nicht schwimmen - bei einem Haushaltsnettoeinkommen über 4.000 Euro sind es zwölf Prozent. "Schwimmen zu können darf keine Frage des Geldes sein. Umso wichtiger ist es, dass jede Schule in die Lage versetzt wird, das Schwimmen angemessen zu unterrichten", meint Vogt. Dafür sind allerdings Bäder nötig. Doch in der Energiekrise will nach einer unlängst veröffentlichten Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young knapp jede dritte Kommune in Deutschland Hallen- und Freibäder schließen oder den Betrieb einschränken, viele haben dies schon umgesetzt.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bundesweit jetzt bei 68,3
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 68,3 an. In der Vorwoche hatte der Wert bei 87,9 gelegen. Den aktuellen Zahlen zufolge gab es 16.072 Neuinfektionen in Deutschland. Laut RKI sind 141 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg beträgt 40,6
In Hamburg sind laut RKI 226 neue Corona-Fälle registriert worden (Vorwoche: 258). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt den Angaben zufolge aktuell bei 40,6 (Vorwoche: 65,7).
Inzidenz in Niedersachsen leicht gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen liegt heute bei 107,6. Am Vortag lag er bei 103,1, vor einer Woche bei 149,2. Das RKI meldete 2.469 Neuinfektionen (Vorwoche: 2.616) und 27 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona.
280 neue Fälle in Schleswig-Holstein registriert
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 46,7, wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Vor einer Woche betrug sie 70,5. Es wurden 280 neue Corona-Infektionen erfasst (Vorwoche: 495).
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Der Corona-Liveticker am Dienstag beginnt
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Dienstag, 24. Januar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Montag nachlesen.