Coronavirus-Blog: Diskussion über Maskenpflicht in Praxen
Im Corona-News-Ticker hat NDR.de Sie auch am Montag, 23. Januar 2023 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Weiter geht es mit einem neuen Blog am Dienstagmorgen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Gesundheitsministerin in MV: Gefährdete Gruppen müssen weiter geschützt werden
- Niedersächsische Ärztekammer: Maskenpflicht in Praxen soll bleiben
- US-Behörde schlägt jährliche Impfung vor
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 103,1 in Niedersachsen, 76,8 in Mecklenburg-Vorpommern, 49,7 in Schleswig-Holstein, 39,7 in Hamburg und 75,0 in der Stadt Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 67,5
Nächtliche Pause für den Corona-Blog
An dieser Stelle beenden wir unsere Corona-Berichterstattung für heute - und danken fürs Mitlesen bis hierhin. In der kommenden Nacht hören Sie alles Wichtige in den NDR Info Hörfunk-Nachrichten und der ARD-Infonacht. Online geht es morgen früh mit einer neuen Ausgabe des Corona-Blogs von NDR.de weiter. Wir hoffen, Sie schauen dann wieder bei uns rein!
Mecklenburg-Vorpommern: Inzidenz sinkt auf 76,8
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit Freitag um 227 Fälle gestiegen. Das hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in seinem neuesten Bericht gemeldet. Dieser erfasst ausschließlich PCR-positive Fälle. Bürger- und Schnelltests tauchen in der Statistik nicht auf. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 76,8 (-3,6). Die höchste Inzidenz hat Nordwestmecklenburg mit 142,6, die niedrigste der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 56,6.
Gesundheitsministerin in MV gegen Aufhebung der Maskenpflicht in Praxen
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin, Stefanie Drese (SPD), hat der Forderung einiger Ärztevertreter nach einer Abschaffung der Maskenpflicht in Arztpraxen widersprochen. Gefährdete Menschen wie etwa Ältere und Vorerkrankte müssten auch weiterhin besonders vor einer Infektion mit dem Corona-Virus geschützt werden, sagte Drese dem NDR. Eine Aufhebung der Maskenpflicht in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen mitten im Winter wäre verfrüht, so Drese. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist dafür, die Pflicht erst einmal beizubehalten.
US-Behörde schlägt jährliche Impfung vor
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat vorgeschlagen, die meisten US-Bürger jedes Jahr gegen Covid-19 zu impfen. Damit soll die Impfstrategie des Landes vereinfacht werden. Bei der Auffrischung sollen die Menschen jeweils eine Dosis des jüngsten aktualisierten Impfstoffs erhalten. Darüber hinaus hat die FDA ein Gremium externer Berater gebeten, zwei Impfungen pro Jahr für einige Kleinkinder sowie für ältere Erwachsene und Personen mit geschwächtem Immunsystem in Betracht zu ziehen. Über die Vorschläge der Behörde soll am Donnerstag abgestimmt werden.
Ifo-Forscher: Digitalisierung bringt Produktivitätsschub
Der durch Corona erzwungene Digitalisierungsschub könnte in den kommenden Jahren die Produktivität in Deutschland steigen lassen. Ifo-Forscher Robert Lehmann geht davon aus, dass es insgesamt um ein zusätzliches Produktivitätswachstum von 2 bis 4 Prozent verteilt über mehrere Jahre geht, wie er heute sagte. Je nach Wirtschaftsbereich könne dieser Wert aber abweichen. "Die Corona-Krise brachte einen weiteren Schub für die Digitalisierung mit sich. Viele Arbeitsprozesse wurden erheblich umgekrempelt", sagte Lehmann. Die daraus entstehenden Produktivitätsgewinne bräuchten aber einige Zeit, bis sie in der Wirtschaft ankämen. Das habe eine Untersuchung der Effekte der Digitalisierung Anfang der Nullerjahre gezeigt. Damals sei der Anstieg erst Ende des Jahrzehnts gekommen. Diesmal dürfte es laut Lehmann eher schneller gehen.
Ärztekammer-Präsidentin weiter für Masken in Arztpraxen
Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, äußert scharfe Kritik an dem Vorstoß, die Maskenpflicht in Praxen abzuschaffen. "Da, wo Menschen am ehesten andere anstecken können - zum Beispiel in den vollen Wartezimmern der Arztpraxen - ist es doch mindestens fahrlässig, jetzt das Ende der Hygiene-Schutzmaßnahmen einzuläuten", sagte die Medizinerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wenker reagierte damit auf Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des Deutschen Hausärzteverbandes sowie anderer Branchenvertreter, die für ein Ende der Corona-Maskenpflicht in Praxen plädieren. "Die Maskenpflicht in Arztpraxen, Pflegeheimen und Krankenhäusern sollte in diesem Winter noch bestehen bleiben", sagte sie. Es müsse weiterhin darum gehen, besonders die gefährdeten Personengruppen zu schützen. "Wir haben es nach wie vor mit einer Überlastungssituation in den Gesundheitseinrichtungen des Landes zu tun", sagte die Kammer-Präsidentin. Ärzte- und Pflegeteams arbeiteten immer noch am Limit.
Krankenstand rückläufig - wieder kompletter Fahrplan bei der Hochbahn
Die Hamburger Hochbahn will vom 31. Januar an wieder das komplette Fahrplanangebot anbieten. Das teilte das Unternehmen heute mit. Die Einschränkungen, die Anfang November umgesetzt wurden, werden zurückgenommen. Nachdem die MetroBus-Linie 5 schon seit Anfang Januar wieder im regulären 3-Minuten-Takt fährt, kehren ab dem 31. Januar nun auch die MetroBus-Linien 4 und 6 (5-Minuten-Takt) und die MetroBus-Linie 19 (7-Minuten-Takt) zum Regelfahrplan zurück. Die Hochbahn hatte die Einschränkungen im Fahrplan wegen einer Vielzahl von Corona-Erkrankungen und Hals-Nasen-Rachen-Infektionen eingeführt.
Hotel-Auslastung: Wieder mehr Gäste in Schleswig-Holstein und Hamburg
In der Tourismusbranche geht die Erholung von den starken Besucherrückgängen während der Corona-Pandemie offenbar weiter: In Schleswig-Holstein und Hamburg haben im vergangenen November wieder mehr Menschen Übernachtungen in Hotels, Pensionen und auf Campingplätzen gebucht als im Vorjahresmonat. Das gab heute das Statistikamt Nord bekannt. In Schleswig-Holstein lag das Plus demnach bei 4,2 Prozent, in Hamburg sogar bei 35 Prozent. Die Zahlen liegen aber immer noch unter denen von vor dem Beginn der Corona-Pandemie: Im November 2019 lag die Gästezahl in Schleswig-Holstein 4,4 Prozent höher als im November 2022, in Hamburg war sie um 11,5 Prozent höher.
Besucherzahl im Natur-Infozentrum Müritzeum steigt wieder an
Das Natur-Informationszentrum Müritzeum in Waren an der Müritz hat im vergangenen Jahr trotz Einschränkungen wieder an die Besucherzahlen von vor der Corona-Pandemie anknüpfen können. Wie eine Sprecherin des Müritzeums heute sagte, kamen 124.000 Gäste in den Rundbau mit der Süßwasser-Aquarienlandschaft - das entspricht demnach 91 Prozent der Besucherzahl von 2019. 2022 hatte das Müritzeum erst ab Februar geöffnet, zudem gab es dann bis April wegen der Pandemie noch Zugangsbeschränkungen. Im Jahr 2021 waren - wegen längerer Schließzeiten und strikter Beschränkungen - 80.800 Besucher gekommen, was wegen laufender Futter- und Energiekosten ein sechsstelliges Minus bedeutet hatte. Ein Grund für das noch nicht ganz wieder erreichte Niveau von vor der Pandemie sei auch der leichte Rückgang von Touristen an der Mecklenburgischen Seenplatte insgesamt im Jahr 2022 gewesen. Die Einrichtung mit 25 Mitarbeitenden zeigt die Natur- und Pflanzenwelt an der Seenplatte und beherbergt die größte Sammlung an heimischen Tier- und Pflanzenarten. Vor der Pandemie kamen jährlich bis zu 150.000 Gäste.
Luftfahrt-Zulieferer erholen sich von Pandemie-Einbruch
Die Zuliefererbranche der Luftfahrtindustrie erholt sich langsam wieder von den Folgen der pandemiebedingten Beschränkungen. Die geschäftliche Situation habe sich grundsätzlich verbessert, "der weltweite Luftverkehr hat insbesondere in den vergangenen Monaten eine rasante Erholung verzeichnet", erklärte Hamburg-Aviation-Sprecher Lukas Kaestner. Nur eine Folge bleibt: Im Zuge der Pandemie wurden etliche Stellen gestrichen, die nun wegen des neuen Schwungs wieder gefüllt werden müssen. Laut IG Metall Küste müssen in Hamburg in den nächsten Monaten etwa 1.000 Arbeitsplätze neu besetzt werden.
Ärzte plädieren für Ende der Maskenpflicht in Praxen
Ärztevertreter haben sich für ein Ende der Maskenpflicht in Praxen ausgesprochen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die pandemische Lage sei vorbei. Es sei daher folgerichtig, die Maskenpflicht in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen aufzuheben. Die Bundesländer sollten sich einer entsprechenden Ankündigung Bayerns anschließen. Ähnlich äußerte sich die Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands, Nicola Buhlinger-Göpfarth. Die Praxen sollten eigenständig entscheiden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt ein Ende der Maskenpflicht auch im Gesundheitswesen bislang ab.
Auch aus den Nordländern heute nur Inzidenzwerte
Weil die Bundesländer am Wochenende keine Zahlen zu den registrierten Neuinfektionen an das Robert Koch-Institut übermittelt haben, werden heute nur die aktuellen Inzidenzwerte pro 100.000 Einwohner und Woche ausgewiesen - die Zahlen werden dann voraussichtlich morgen nachgemeldet. Für Niedersachsen wird der Inzidenz-Wert mit 103,1 angegeben (Vorwoche: 164,0), für Schleswig-Holstein mit 49,7 (Vorwoche: 80,4) und für Hamburg mit 39,7 (Vorwoche: 76,0). Für Mecklenburg-Vorpommern meldet das RKI eine Inzidenz von 77,9; für das Land Bremen 77,8. Die beiden Bundesländer veröffentlichen aber ihre aktuellen Corona-Zahlen erst heute Nachmittag.
Weniger Patienten auf Intensivstation
Auf Intensivstationen in Deutschland liegen deutlich weniger Patientinnen und Patienten als zu Beginn des Jahres. Seit Anfang Januar habe sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen "von rund 1.500 auf heute unter 800 reduziert - also beinahe halbiert", sagte der Vizepräsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Corona ist auf den Intensivstationen kein Problem mehr." Zudem sinke die Zahl der täglichen Neuaufnahmen stetig. Nun könnten die im Dezember verschobenen Operationen nachgeholt werden. Derzeit müsse das Klinikpersonal "nicht täglich überlegen, wie wir die Versorgung der Patienten denn noch sicherstellen können", sagte Marx. Auch auf den anderen Stationen nimmt die Belegung nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ab. Es würden "deutlich sinkende Belegungszahlen" bei positiv auf das Coronavirus Getesteten verzeichnet, sagte der DGK-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RND. Auch gehe die Zahl der erkrankten Beschäftigten zurück, was die Personalsituation vielerorts entlaste.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bundesweit jetzt bei 67,5
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 67,5 an (Freitag: 72,6 / Vorwoche: 98,4). Wie bereits in den vergangenen Wochen und Monaten üblich, haben die Länder am Wochenende keine Daten ans RKI übermittelt. So werden erst morgen wieder Zahlen der bestätigten Neuinfektionen bekannt gegeben.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Der Corona-Liveticker startet in die neue Woche
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Montag, 23. Januar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich Ende vergangener Woche ereignet hat, können Sie im Blog vom Freitag nachlesen.