Coronavirus-Blog: Bald Ende der Verdienstausfall-Entschädigung?
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 21. September 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwoch gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ende der Verdienstausfall-Entschädigung ab 11. Oktober im Gespräch
- Neue Verordnung in Niedersachsen: 2G-Regel ausgeweitet
- Niedersachsen vereinheitlicht Quarantäneregelungen
- Hamburg lockert 2G-Modell - Maskenpflicht entfällt
- Kein volles Stadion: HSV-Heimspiel gegen Nürnberg unter 3G
- Wegen Herbstferien: Hamburg rechnet mit mehr Corona-Fällen
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 316 in Niedersachsen, 94 in Schleswig-Holstein, 117 in Mecklenburg-Vorpommern, 157 in Hamburg und 146 im Land Bremen - bundesweit 4.664
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am frühen Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
EU will gegen Desinformation bei Corona-Impfungen vorgehen
Die EU will verstärkt gegen Impf-Skepsis in der Corona-Pandemie vorgehen. Im Blick seien dabei auch Kampagnen mit Fehlinformationen, die Menschen verängstigten, hieß es nach einem Treffen der Europaminister in Brüssel. Es seien mittlerweile zwar rund 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft, aber es bestünden Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Daher müsse die Impf-Kampagne vorangetrieben werden.
Studie: Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson wirksamer durch Zweitimpfung
Der Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson ist neuen Untersuchungen zufolge wirksamer gegen eine Corona-Infektion, wenn er zweimal verabreicht wird. Eine zweite Impfung, die rund zwei Monate nach der ersten verabreicht wurde, bot in einer weltweiten klinischen Studie einen 75-prozentigen Schutz, wie das Unternehmen am Dienstag erklärte. Der Antikörperwert stieg demnach auf das Vier- bis Sechsfache der nach der Einzeldosis beobachteten Werte. In den USA habe die Schutzwirkung nach der zweiten Dosis sogar bei 94 Prozent gelegen. Der Grund ging aus der Pressemitteilung des Unternehmens allerdings nicht hervor. Er könnte aber mit einer geringeren Anzahl von Varianten zum Zeitpunkt der Datenerhebung in den USA zusammenhängen.
Zuletzt war die Schutzwirkung des Impfstoffs von Johnson & Johnson in Frage gestellt worden, nachdem vermehrt Imfdurchbrüche gemeldet worden waren. Allein in den USA sind fast 15 Millionen Menschen mit dem Vakzin geimpft worden. Für eine Entscheidung über eine mögliche Auffrischungsimpfung stellte das Unternehmen die Studiendaten nun der US-Arzneimittelbehörde FDA zur Verfügung. Eine weltweite Studie mit dem Johnson & Johnson-Vakzin auf Grundlage einer Einmal-Impfung hatte Anfang des Jahres eine Wirksamkeit von 85,4 Prozent gegen schwere Verläufe von Covid-19 gezeigt. Die Wirksamkeit bei moderaten Verläufen lag bei gut 66 Prozent.
WHO: Weltweiter Rückgang der Zahl von Corona-Fällen
Die Zahl der der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldeten Covid-19-Fälle ist gesunken. Vorige Woche wurden der WHO 3,67 Millionen Fälle gemeldet, neun Prozent weniger als in den sieben Tagen zuvor, wie die UN-Behörde am Abend in Genf berichtete. Zuvor waren die Zahlen seit Anfang Juni kontinuierlich angestiegen und hatten im August ein Plateau erreicht. Fast alle Kontinente verzeichneten Rückgänge. Nur in Afrika gab es einen leichten Anstieg. Die weltweite Zahl der Todesfälle sank im Wochenvergleich um sieben Prozent auf knapp 60.000. Der statistische Bericht der WHO enthielt keine Erklärungen für die Entwicklung der Zahlen.
EU-Kommission unterschreibt Vertrag für weiteres Medikament
Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über die gemeinsame Anschaffung eines Covid-19-Medikaments des Pharmaunternehmens Eli Lilly abgeschlossen. 18 EU-Staaten beteiligten sich am gemeinsamen Kauf von 220.000 Behandlungen eines Medikaments mit sogenannten monoklonalen Antikörpern, so die Brüsseler Behörde. Es handele sich um die Kombination der beiden monoklonalen Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab zur Behandlung von Covid-Patienten, die keinen Sauerstoff brauchen, bei denen jedoch die Gefahr einer schweren Erkrankung bestehe. Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur prüft derzeit eine Zulassung des Antikörper-Cocktails. Die Frage, ob Deutschland unter den 18 teilnehmenden Ländern ist, blieb zunächst offen.
Niedersachsen: Klassen 1 und 2 von Maskenpflicht befreit
In Niedersachsen muss jeder innerhalb von Schulgebäuden eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Die Pflicht gilt auch im Unterricht für alle Schuljahrgänge - mit Ausnahme der ersten und zweiten Klassen. Diese Schülerinnen und Schüler müssen mit Inkrafttreten der neuen Corona-Verordnung am 22. September keine Maske mehr im Unterricht tragen. Für alle anderen Jahrgänge müssen die Schulen weiterhin maskenfreie Zeiten gewährleisten.
Hannover: Corona-Ausbruch in Obdachlosenunterkunft
In einer Notunterkunft für obdachlose Menschen in Hannover hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Nach Angaben der Region Hannover wurde bei elf Personen das Virus mithilfe eines PCR-Tests nachgewiesen. Der erste Fall sei bereits in der vergangenen Woche in der Unterkunft am Alten Flughafen aufgetreten. Alle Infizierten sowie sieben Kontaktpersonen befänden sich inzwischen in einem Quarantäne-Hotel. Wie sich die Betroffenen angesteckt haben, sei nicht klar, heißt es. Grundsätzlich würden alle, die mit erhöhter Temperatur und Symptomen eine Unterkunft für obdachlose Menschen betreten wollten, mit einem Schnelltest auf Covid-19 untersucht. Falle der Test positiv aus, komme die betreffende Person in ein Quarantäne-Hotel.
Schauspieler Wilfried Dziallas stirbt nach Corona-Infektion
Der Schauspieler Wilfried Dziallas ist tot. Einem Millionenpublikum bekannt wurde der gebürtige Hamburger durch seine Rolle als Revierleiter Bernd Voß in der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier". Am 18. September starb Dziallas im Alter von 77 Jahren, wie das Hamburger Ohnsorg-Theater mitteilte. Wie Dziallas frühere Agentin Regine Schmitz sagte, starb der Schauspieler nach kurzer schwerer Krankheit nach einer Corona-Infektion. Allerdings sei er zweifach geimpft gewesen. Dziallas hatte am Ohnsorg-Theater seine Theater-Karriere begonnen, die ihn später auch zu Film und Fernsehen führte. In vielen Fernsehproduktionen stand er vor der Kamera, unter anderem an der Seite von Evelyn Hamann in der Krimi-Serie "Adelheid und ihre Mörder". Den Fernsehermittlern des "Großstadtreviers" gehörte er Mitte der 2000er-Jahre in etwa 60 Folgen an.
Kein volles Stadion: HSV-Heimspiel gegen Nürnberg unter 3G
Der HSV könnte theoretisch am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg wieder alle 57.000 Plätze im Volksparkstadion besetzen. Aber: Eine Umstellung auf die dazu notwendige 2G-Regelung sei organisatorisch nicht machbar, so der Verein. "Da der Vorverkauf für das Heimduell gegen die Franken bereits in der vergangenen Woche begonnen hatte und schon mehr als 16.500 Tickets verkauft wurden, bleibt es für dieses Spiel noch bei der 3G-Regelung und bei Zuschauern, die im Schachbrettmuster sitzen werden", teilten die Hanseaten mit.
Ende der Verdienstausfall-Entschädigung ab 11. Oktober im Gespräch
In der Corona-Krise ist ein Ende der Entschädigungen für Verdienstausfälle wegen angeordneter Quarantäne für Ungeimpfte spätestens ab 11. Oktober im Gespräch. Das geht aus einem Entwurf für morgige Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hervor, über den das "Handelsblatt" und "Business Insider" berichteten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist der Entwurf noch nicht final abgestimmt. Die Fachminister wollen morgen über eine bundesweit einheitliche Linie beraten. In ersten Ländern sollen Nicht-Geimpfte bald schon keinen Anspruch auf Entschädigung für Verdienstausfälle mehr haben. Das Bundesinfektionsschutzgesetz sieht dies bereits vor, wenn eine Absonderung hätte vermieden werden können, indem man eine empfohlene Schutzimpfung in Anspruch nimmt.
2G-Regel: FC St. Pauli und HSV dürfen Stadien wieder voll besetzen
Die Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli und Hamburger SV dürfen ihre Stadien wieder voll auslasten. Allerdings nur, wenn die 2G-Regel gilt, nach der Geimpfte und Genese Zutritt erhalten. Der Hamburger Senat entschied heute, die Corona-Regeln für Veranstalter zum kommenden Wochenende weiter zu lockern, wenn sie die 2G-Regel anwenden.
Bremen macht Krankenhausaufnahmen zum Corona-Leitindikator
Im Bundesland Bremen richten sich die Corona-Warnstufen künftig nach den stationären Aufnahmen in Krankenhäuser. Das beschloss der Senat heute. Gezählt werde, wie viel Covid-Kranke auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen in Kliniken aufgenommen werden. "Damit können wir einschätzen, wie viele Bremerinnen und Bremer von einem schweren Krankheitsverlauf mit einer Coronavirus-Infektion betroffen sind", sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Als Leitindikator löst die neue Regel die bisherige Rate von Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf 100.000 Bewohner binnen sieben Tagen ab. Diese Sieben-Tages-Inzidenz werde aber ebenso wie die Auslastung der Intensivbetten auch weiterhin zur Einschätzung des Infektionsgeschehens herangezogen, hieß es.
Bremen verzeichnet 146 Neuinfektionen
Das Bremer Gesundheitsressort hat 146 neue Corona-Fälle für das Land Bremen gemeldet. 68 wurden in der Stadt Bremen registriert, 78 in Bremerhaven. Die Inzidenz in Bremerhaven stieg im Vergleich zum Vortag von 218,4 auf 235,1, in Bremen sank sie von 86,1 auf 76,6. Vor einer Woche lag die Inzidenz in Bremerhaven bei 178,6 in Bremen bei 101,3.
117 neue Corona-Fälle in MV
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 117 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 98 mehr als gestern, aber 40 weniger als am Dienstag der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank damit auf 27,5 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt weiterhin bei 0,6. Den höchsten Wert hat Schwerin mit 2,1, danach folgt der Kreis Nordwestmecklenburg mit 1,3. Alle Landkreise und kreisfreien Städte werden "grün" eingestuft.
Niedersachsen vereinheitlicht Quarantäneregelungen
Quarantäneregelungen bei Corona-Infektionen werden in Niedersachsen von morgen an landesweit vereinheitlicht. Mit einer entsprechenden Verordnung zur Quarantäne und Absonderung seien verbindliche landesweite Regeln festgelegt worden, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) laut einer Mitteilung. Nach Angaben einer Sprecherin sind die bisherigen Regeln nicht bei allen Gesundheitsämtern gleich gewesen. Vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen müssen wie Genese nicht in Quarantäne, wenn sie vom Gesundheitsamt als enge Kontaktperson eingestuft wurden.
Neue Verordnung in Niedersachsen: 2G-Regel ausgeweitet
Der Corona-Krisenstab der niedersächsischen Landesregierung hat heute die neue Verordnung des Landes vorgestellt, die schon morgen in Kraft tritt. Die neue Verordnung gelte bis zum 10. November, um das Land gut durch die Herbstferien zu bringen, sagte Claudia Schröder, stellvertretende Leiterin des Krisenstabs. "Wir haben uns mit dem Bund darüber verständigt, die Indikatoren neu zu sortieren", sagte Schröder. Demzufolge werde die Hospitalisierungsrate neuer Leitindikator für das Land, um bei Über- oder Unterschreitung Warnstufen zu erhöhen oder herabzusetzen. Die Indikatoren Neuinfektionen und Intensivbetten würden dem an die Seite gestellt, so Schröder.
Sozialverband VdK lehnt höhere Versicherungsbeiträge für Ungeimpfte ab
Der Sozialverband VdK lehnt Überlegungen aus der Versicherungsbranche ab, unterschiedliche Tarife für Corona-Geimpfte und -Ungeimpfte einzuführen. "Wir machen im Krankenversicherungssystem auch keinen Unterschied zwischen Menschen, die zum Beispiel Autofahren oder nicht Autofahren, zwischen Menschen, die sich gesund und ungesund ernähren", sagte Verbandspräsidentin Verena Bentele im Radioprogramm SWR Aktuell. "Und das hat seinen guten Grund. Denn dann hätten wir ein extrem krasses Kontrollsystem in der Krankenversicherung, das wir als Gesellschaft nicht wollen können." Der Vorstandsvorsitzende der R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, hatte zuvor unterschiedliche Tarife für Geimpfte und Ungeimpfte vorgeschlagen.
Niedersachsen: Maskenpflicht im Unterricht entfällt für erste und zweite Klassen
Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen in Niedersachsen müssen künftig keine Schutzmaske mehr im Unterricht tragen. Das gilt bereits von morgen an, wie die Landesregierung heute in Hannover mitteilte. Dann tritt die überarbeitete Corona-Landesverordnung in Kraft. Seit Beginn des neuen Schuljahres Anfang September mussten alle Schülerinnen und Schüler im Bundesland eine Maske anlegen - auch während des Unterrichts.
Hamburg lockert 2G-Modell - Maskenpflicht entfällt
In Hamburg können Fußballstadien ab dem kommenden Wochenende unter 2G-Bedingungen wieder bis zum letzten Platz besetzt werden. Auch in den Hamburger Clubs dürfen Geimpfte und Genesene ab Samstag wieder ohne Maske und abstandslos tanzen, wie die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen heute sagte. Ferner habe der Senat beschlossen, dass 12- bis 17-Jährige Ungeimpfte "bis auf Weiteres" an 2G-Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Bisher galt dafür eine Übergangsfrist von sechs Wochen. Eine entsprechende Anpassung der Corona-Eindämmungsverordnung, in der die Maskenpflicht und die Kapazitätsgrenzen unter 2G-Bedingungen wegfallen, sei derzeit in Arbeit und werde rechtzeitig zum Sonnabend, 0 Uhr, in Kraft treten.
157 Neuinfektionen in Hamburg - Inzidenz sinkt auf 63,0
Hamburgs Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche fiel laut Gesundheitsbehörde am Dienstag auf 63,0. Am Tag zuvor lag sie bei 64,7 und vor einer Woche bei 79,6. Den Angaben zufolge kamen heute 157 neu nachgewiesene Ansteckungen hinzu. Das sind zwar 65 mehr als gestern, aber 33 weniger als vor einer Woche. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, erhöhte sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) um sechs auf 1.698.
Studie: Viele Selbstständige büßen in Krise Einkommen ein
Die Corona-Pandemie hat einer Studie zufolge Selbstständige deutlich stärker getroffen als Angestellte. Mehr als ein Drittel von ihnen hat im Laufe der Krise Einkommen eingebüßt, wie aus einer Analyse des WSI-Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Der Anteil der Selbstständigen, die sich Sorgen um ihre Beschäftigung und wirtschaftliche Existenz machen, liegt demnach um rund 50 Prozent höher als unter abhängig Beschäftigten.
Insbesondere Solo-Selbstständige habe die Krise schwer belastet. Ein Drittel hat den zeitlichen Umfang der Selbstständigkeit in der Corona-Krise reduziert. Verantwortlich dafür machen über 40 Prozent der Betroffenen betriebliche Gründe wie Auftragseinbrüche oder Lieferengpässe. Zwei Drittel derjenigen, die die selbstständige Tätigkeit zurückgefahren haben, begründen dies mit gesetzlichen Vorgaben wegen der Virus-Pandemie.
Baerbock und Ziemiak beklagen Radikalisierung von Maskengegnern
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat erschüttert auf den tödlichen Angriff reagiert, der durch einen Streit um die Maskenpflicht ausgelöst wurde. "Die Radikalisierung des Querdenkermilieus bereitet mir große Sorgen", schrieb Baerbock im Kurznachrichtendienst Twitter. "Wir sind alle gefordert, uns gegen den zunehmenden Hass zu stellen." Im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein war am Wochenende ein Tankstellen-Kassierer nach einem Streit mit einem Kunden um die Maskenpflicht erschossen worden.
Ähnlich wie Baerbock reagierte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. "Ein junger Mensch wird nahezu hingerichtet, weil er auf die Maskenpflicht hinweist", schrieb Ziemiak auf Twitter und sprach von einem "unfassbaren Maß an Radikalisierung".
Mediziner Klaus Püschel: Corona ist ein Problem der Ungeimpften
Der frühere Leiter des Instituts für Rechtsmedizin am UKE, Klaus Püschel, erklärt in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt (Dienstagausgabe) die Corona-Pandemie für beendet. Es gäbe nur noch ein endemisches Geschehen. "Wir haben dank der Impfung sehr einfache Möglichkeiten, mit dieser Krankheit umzugehen", sagte Püschel. Gelänge es, die Leute davon zu überzeugen, dass die Impfung der Weg ist, sehr schnell aus dieser Pandemie herauszukommen, dann könne man zur Tagesordnung übergehen. Corona sei ein Problem der Ungeimpften. "Es sind die Ungeimpften, die ins Krankenhaus kommen oder die Intensivstationen belegen", so Püschel. Der Mediziner forderte: Wenn man über die Zahlen der Toten, der Infizierten und der Patienten im Krankenhaus berichtet, sollte ab sofort gesagt werden, wie viele von ihnen geimpft sind.
Kommentar: Künstliche Verknappung statt Prämien und Spaßangebote
Die Bundesregierung hat ihr Versprechen gehalten, jedem Bürger bis Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen. Inzwischen ist sogar mehr Impfstoff vorhanden als nachgefragt wird. Aber nur 63 Prozent der Bevölkerung sind bislang vollständig geimpft. Mit der Aktionswoche sollte Schwung in die Impfkampagne kommen. Doch am Ende ließen sich nur 500.000 Menschen impfen. Statt auf Prämien und Spaßangebote sollte die Regierung lieber auf künstliche Verknappung setzen, meint Klaus Sturm von NDR Info in seinem Kommentar.
Vereinssport: Viele Austritte, kaum Ehrenämtler
Endlich gehen die Punktrunden beim Handball und Fußball wieder los. Doch in vielen kleinen Vereinen bleiben Kinder und Jugendliche weg. Auch Trainer sind Mangelware. Einer der Gründe: die Corona-Pandemie.
R+V-Versicherung schlägt unterschiedliche Tarife für Geimpfte und Ungeimpfte vor
Der Vorstandsvorsitzende der genossenschaftlichen R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, schlägt vor, unterschiedliche Versicherungstarife für Geimpfte und Ungeimpfte einzuführen. Das berichtete tagesschau.de. "Das sind schließlich Kosten der Gemeinschaft: Wenn jemand wegen Corona auf der Intensivstation landet, ist das deutlich teurer als eine Impfung", sagt Rollinger in einem Interview mit t-online. Schon jetzt dürften Krankenkassen beim Tarif zwischen Rauchern und Nicht-Rauchern unterscheiden. Dies könne man auch bei der Corona-Impfung machen.
Hamburg: Fällt die Maskenpflicht in Innenräumen bei 2G?
Der Hamburger Senat berät heute noch einmal über die Corona-Regeln. Die aktuelle Verordnung der Stadt läuft Ende der Woche aus - bis Sonnabend muss es eine neue geben. Große Änderungen sind allerdings nicht zu erwarten, der Senat will auch weiterhin am 2G-Optionsmodell festhalten, also deutlich mehr dort erlauben, wo nur Geimpfte und Genesene zusammenkommen.
316 Neuinfektionen in Niedersachsen
Aus Niedersachsen sind dem Robert Koch-Institut 316 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Neun Menschen sind den Daten nach mit einer Infektion gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Landesdurchschnitt leicht auf 56,8 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 58,6 Fälle / Vorwoche: 73,0).
Hamburg erwartet wegen Herbstferien steigende Fallzahlen
Auch zu diesen Herbstferien rechnet die Hamburger Gesundheitsbehörde wieder mit einem Anstieg der Corona-Fälle. Mit steigender Reisetätigkeit werde es auch wieder mehr Infektionen geben, sagte Behördensprecher Martin Helfrich. Zwar werde sich ein Anstieg der Infektionen zeitlich verzögert auch in der Zahl der stationär behandelten Covid-19-Patienten zeigen, allerdings auf niedrigerem Niveau als im vergangenen Jahr. Denn in der Hansestadt seien gut 80 Prozent der Menschen über 12 Jahre geimpft. Impfdurchbrüche verliefen meist asymptomatisch und der Anteil schwerer Erkrankungen sei daher sehr viel geringer als vor einem Jahr, so Helfrich.
4.664 Neuinfektionen bundesweit
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland erneut leicht rückläufig. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 68,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 71,0 gelegen, vor einer Woche bei 81,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4.664 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 81 Todesfälle verzeichnet (Vorwoche 68). Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.150.516 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
Neue Lockerungsstufen in Schleswig-Holstein
Wo die 3G-Regel in Schleswig-Holstein eingehalten werden kann, kann auf das Tragen einer medizinischen Maske verzichtet werden, so zum Beispiel in Museen, Hotels oder bei Veranstaltungen. Im Einzelhandel, im öffentlichen Nahverkehr und in Schulen bleibt die Maske Pflicht. Die Pflicht zum Abstand hingegen fällt.
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Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt erneut
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist erneut etwas zurückgegangen. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt jetzt bei 34,4 (Vortag: 36,2; Vorwoche: 42,3). Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in Neumünster mit 78,8, am niedrigsten in Schleswig-Flensburg mit 12,8. Innerhalb eines Tages wurden 94 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 28; Vorwoche: 146).
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Neuer NDR.de Live-Ticker startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht Ihnen einen guten Morgen! Wir halten Sie auch heute, am Dienstag, 21. September, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 20. September
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 17. September
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