Corona-Blog: Schleswig-Holstein schafft Kontaktdatenerhebung ab
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 20. September 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schleswig-Holstein schafft Kontaktdatenerhebung ab
- USA öffnen Grenzen für geimpfte Reisende
- Biontech schließt erste Studie zu Impfungen bei Kindern ab
- Spahn: 78 Prozent der Erwachsenen einmal geimpft
- Zwei Drittel der Hamburger vollständig geimpft
- In Schleswig-Holstein tritt neue Corona-Verordnung in Kraft
- Hamburg lehnt "Freedom Day" ab
- Spahn erwartet Impfungen für die Jüngsten Anfang 2022
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 28 in Schleswig-Holstein, 211 in Niedersachsen, 92 in Hamburg, 19 in Mecklenburg-Vorpommern und 23 im Land Bremen
- Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 71
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am frühen Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
New York: Ungeimpfter Bolsonaro isst Pizza auf dem Bürgersteig
Mutmaßlich wegen seiner fehlenden Corona-Impfung hat Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro am Rande der UN-Generaldebatte in New York eine Pizza auf dem Bürgersteig gegessen. "Luxusdinner in New York" schrieb ein Mitglied der brasilianischen Delegation heute bei Twitter unter einem Foto, das Bolsonaro mit einem Stück Pizza im Freien zeigte. Die Restaurants in der US-Metropole dürfen in den Innenräumen nur Gäste bedienen, die mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten haben. Bolsonaro, der wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie in Brasilien stark kritisiert wird, gibt selbst an, bisher keine Corona-Impfung erhalten zu haben. Er wolle als "letzter Brasilianer" geimpft werden.
Autorin Liebmann beklagt Umgang mit Kultur in Corona-Zeiten
Die Schriftstellerin Irina Liebmann hat den Umgang mit der Kultur in Deutschland in Corona-Zeiten kritisiert. Der sofortige Verzicht auf die gesamte Kultur 2020 wäre nicht nötig gewesen, sagte sie am Abend bei der Eröffnung der Uwe-Johnson-Literaturtage 2021 in Neubrandenburg. Sie nehme Deutschland als äußerst gespaltenes Land wahr: Es werde in gesund oder krank, in geimpft oder ungeimpft eingeteilt. In solchen Zeiten zu schreiben oder zu malen, sei sehr schwierig. "Der Tod ist so in das Bewusstsein geschoben worden wie sonst nur in Kriegszeiten."
Auch Verbände kritisieren Vorschlag zum "Freedom Day"
Die Forderung nach einem Enddatum für alle Corona-Schutzmaßnahmen ist auf breite Ablehnung gestoßen. Neben der Bundesregierung sprachen sich unter anderem der Deutsche Lehrerverband und der Berufsverband für Pflegeberufe gegen eine solche Stichtagsregelung aus. "Mit diesem sogenannten Freedom Day eine Art Impf-Deadline festlegen zu wollen, ist verantwortungslos", sagte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie rechnete für den Herbst mit einem weiteren Anstieg der Infektionen und erneut einer starken Belastung auf den Corona-Stationen. Widerstand kam auch vom Deutschen Lehrerverband. "In dieser Lage alle Gesundheitsschutzmaßnahmen an Schulen einzustellen, wäre nicht nur fahrlässig und verantwortungslos", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. "Es würde angesichts der geringen Impfquote in dieser Alterskohorte und der hohen Infektiosität der Delta-Variante der schnellen Durchseuchung der Schulen Tür und Tor öffnen."
Starke Auswirkungen der Pandemie auf Kinder
Dass Freunde oder die Eltern an Corona erkranken und vielleicht ins Krankenhaus müssen - das sind die Sorgen vieler Kinder. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kleinsten sind massiv. Einige reagieren aggressiv, andere werden depressiv und ziehen sich zurück.
Schleswig-Holstein schafft Kontaktdatenerhebung ab
Schleswig-Holsteins Regierung setzt auf die 3G-Regel. Mit der aktualisierten Corona-Landesverordnung kommen viele Lockerungen. Auch die Kontaktdatennachverfolgung fällt weg. Keine Zettel mit Anschrift und Telefonnummer mehr, keine Luca-App: Überall, wo die 3G-Regel (genesen, geimpft und getestet) gilt, werden auch keine Daten mehr gesammelt - außer in manchen Institutionen des Gesundheitswesens wie Pflegeheimen oder einigen Krankenhäusern. Für die Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe fällt die Datenerhebung weg. Laut Hotel-und Gaststättenverband Schleswig-Holstein ist es den Gastronomen sogar verboten, die Daten ihrer Gäste zu erfassen.
Weil und Marburger Bund strikt gegen "Freedom Day"
Der Vorstoß von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen, Ende Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben, stößt bei Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf Ablehnung. "Es gibt nur einen Ausweg: keinen 'Freedom Day', sondern eine höhere Impfquote", sagte er der "Rheinischen Post". "Wir wissen, dass die Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit wieder steigen werden. Wir wissen, dass die Patienten in den Intensivstationen jünger werden und deswegen länger dort bleiben müssen", erklärte Weil. "Unter diesen Umständen brauchen wir auch in den nächsten Monaten einen wirksamen Infektionsschutz." Gassen hatte für den 30. Oktober die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen gefordert und Großbritannien als Vorreiter genannt. Auch der Ärzteverband Marburger Bund positionierte sich klar gegen seine Forderung. Ein solch entscheidender Schritt wäre zum jetzigen Zeitpunkt "hochriskant und kurzsichtig" und "ein Spiel mit dem Feuer beziehungsweise unserer aller Gesundheit", teilten die niedersächsischen Landesvorsitzenden Hans Martin Wollenberg und Andreas Hammerschmidt mit.
23 neue Fälle im Land Bremen
Im Bundesland Bremen sind 23 neue Corona-Fälle verzeichnet worden (Vortag: 91, Vorwoche: 45). 18 Neuinfektionen entfallen auf die Stadt Bremen, wo die Inzidenz jetzt 86,1 beträgt (Vorwoche: 104,8). Fünf neue Fälle gab es in Bremerhaven. Die Inzidenz dort liegt bei 218,4 (Vorwoche: 179,5).
Fallzahl und Inzidenz in MV sinken leicht
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Corona-Infektionen leicht gesunken. Nach 19 bestätigten Neuinfektionen (Vortag: 22, Vorwoche: 31) sank auch die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock auf 30,1 (Vortag: 31,5). Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen gelegen. Die Corona-Ampel-Karte des Landes weist weiter alle Landkreise mit Grün aus, in jedem Landkreis liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Schwellenwert von 50. Die Hospitalisierungs-Inzidenz, maßgebliches Kriterium der Corona-Ampel, sank von 0,7 auf 0,6 Neuaufnahmen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
USA öffnen Grenzen für geimpfte Reisende
Die USA werden die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreiseverbote unter anderem für Europäer lockern. Vollständig geimpfte Ausländer sollen ab "Anfang November" wieder einreisen dürfen, sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients. Die USA hatten im März 2020 wegen der Pandemie Einreiseverbote unter anderem für Bürger aus EU-Staaten und Großbritannien verhängt.
Niedersachsen: Zu wenige Lehrer - Neustart an Schulen schwierig
Die Personalknappheit an niedersächsischen Schulen erschwert auch aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW den Neustart nach monatelangem Homeschooling. Dabei gehe es für die Schülerinnen und Schüler gar nicht nur um das Nachholen von Stoff, sondern vor allem um das Aufarbeiten des Erlebten, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Problematisch sei, dass die meisten Personalmaßnahmen in Zusammenhang mit Corona zeitlich befristet seien: "So ist es schwierig, die Stellen zu besetzen und später ein dauerhaftes Vertrauensverhältnis zu den Schülerinnen und Schülern auszubauen." Niedersachsen habe seit Jahren verschlafen, genügend Ausbildungsplätze für Lehrkräfte zu schaffen. Nach Angaben des niedersächsischen Kultusministeriums sind im aktuellen Einstellungsverfahren mehr als 1590 neue Lehrkräfte ausgewählt worden (Stand 17. September). Ausgeschrieben waren allerdings knapp 2.000 Stellen.
Zahl der Impfungen in Niedersachsen während Aktionswoche gestiegen
Mit einer Aktionswoche sollte die Zahl der Corona-Impfungen gesteigert werden - in Niedersachsen hatte das Erfolg. Landesweit seien in den vergangenen sieben Tagen (13. bis 19. September) 127.000 Menschen geimpft worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover. Das waren insgesamt etwa 4.000 mehr als in der Vorwoche. Rund 52.300 Impfungen erfolgten in den Impfzentren beziehungsweise von mobilen Teams. Die Zahl in diesem Bereich stieg sogar um 10 000 im Vergleich zur Vorwoche, dafür wurde etwas weniger von Haus-, Fach- und Betriebsärzten geimpft. In der jetzigen Phase der Pandemie ist dem Sprecher zufolge deutlich mehr Werbung für die schützende Spritze notwendig. In der Vergangenheit wurden zeitweise mehr als 40.000 Niedersachsen pro Tag geimpft. Deshalb gebe es schon länger besondere Aktionen - mobile Teams stehen zum Beispiel vor Einkaufszentren, auf dem Marktplatz oder auf Autobahn-Raststätten.
Neue kreative Impfaktionen in Hamburg
Die Hamburger Gesundheitsbehörde fordert Firmen und Vereine zu mehr lokalen Impfaktionen auf. Kommendes Wochenende wird zum Beispiel bei einem Konzert geimpft. "Impfen zum Beat" lautet das Motto am Sonnabend in Bergedorf. Wer sich im RCADIA ab 16 Uhr seine Biontech- oder Johnson & Johnson-Spritze abholt, bekommt freien Eintritt und ein Freigetränk beim Konzert. Hip-Hop- und House-DJs legen dort auf. Das DRK kann laut Veranstalter die ganze Nacht durchimpfen, falls der Andrang groß ist. Auch Einkaufszentren und Sportvereine bieten Impfungen an.
Regierung gegen festes Datum für Ende von Corona-Auflagen
Die Bundesregierung hat Forderungen nach einem festen Datum für ein Ende aller Corona-Auflagen vorerst abgelehnt. Über die Entwicklung des Infektionsgeschehens in den vergangenen Tagen könne man durchaus froh sein, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. "Aber es gibt aus heutiger Sicht nicht die Grundlage, um zu sagen, der Tag X ist der Tag, an dem alle Beschränkungen fallen." Vielmehr gebe es guten Grund, grundsätzliche Maßnahmen wie Abstand und Maskenpflicht weiter gelten zu lassen. Seibert verwies unter anderem auf noch "deutlich zu viele" Ungeimpfte und große regionale Unterschiede bei der Impfquote in den Bundesländern. Zudem hätten Genesene, Geimpfte und Getestete schon jetzt vielfältige Möglichkeiten, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Biontech schließt erste Studie zu Impfungen bei Kindern ab
Das Unternehmens-Duo Biontech/Pfizer hat Ergebnisse einer ersten Studie zur Verträglichkeit und Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern vorgestellt. Das Vakzin habe sich als wirksam und gut verträglich erwiesen, heißt es in der Pressemitteilung der Unternehmen. In der Studie wurden fünf bis elf Jahre alte Kinder im Abstand von drei Wochen zweimal geimpft - die Dosis betrug allerdings nur ein Drittel dessen, was Menschen ab zwölf Jahren verimpft wird. In die Studie flossen die Daten von fast 2.270 Kindern aus den USA, Polen, Spanien und Finnland in dieser Altersgruppe ein. "Wir freuen uns, dass wir den Zulassungsbehörden die Daten für diese Gruppe von Kindern im Schulalter noch vor Beginn des Winters vorlegen können", erklärte Biontech-Mitbegründer Ugur Sahin. Die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen bei älteren Impflingen. Noch in diesem Jahr erwarten die Impfstoffhersteller zudem Ergebnisse der Zulassungsstudie für Kinder unter fünf Jahren. Diese Kinder erhalten eine noch niedrigere Dosis als Fünf- bis Elfjährige. Die Daten sollen nun bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, der US-Behörde FDA sowie weiteren Zulassungsbehörden weltweit eingereicht werden.
Corona-Spürhunde werden bei Konzerten eingesetzt
Bosse, Alle Farben, Sido und Fury in the Slaughterhouse: Bei vier Konzerten in Hannover werden Spürhunde eingesetzt, um Corona-Infizierte zu erkennen. Am Sonntag startete die Testreihe der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover. Die kostenlosen Tickets sind bei "Back to Culture" zu bekommen. Das Wissenschaftsministerium fördert das Projekt mit 1,3 Millionen Euro.
92 neue Corona-Fälle in Hamburg
In Hamburg sind der Sozialbehörde 92 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das sind 63 Neuinfektionen weniger als am Montag vor einer Woche und 52 weniger als am Sonntag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank auf 64,7. Vor einer Woche hatte der Inzidenzwert noch bei 82,5 gelegen. Derzeit werden 48 Menschen auf den Intensivstationen der Hansestadt behandelt.
Spahn: 78 Prozent der Erwachsenen einmal geimpft
Nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sind mittlerweile 78 Prozent der Erwachsenen in Deutschland einmal geimpft. Voll geimpft sind laut Robert Koch-Institut (RKI) 73,8 Prozent der über 18-Jährigen.
Unter den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren sind demnach bundesweit mittlerweile 39 Prozent mindestens einmal geimpft und 29,1 Prozent vollständig geimpft. Schleswig-Holstein liegt im Norden mit 40 Prozent vollständiger Impfquote deutlich vor dem Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern (18 Prozent).
Zwei von drei Hamburgern vollständig geimpft
In Hamburg sind zwei von drei Einwohnerinnen und Einwohnern vollständig geimpft. Das geht aus den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach haben 66,7 Prozent der Menschen mittlerweile den vollständigen Schutz. Bundesweit sind es nur 63,1 Prozent. Derweil ruft der Senat dazu auf, eigene Impfaktionen zu organisieren. Auf Twitter erläutert ein Post, wie das medizinische Personal dafür gefunden werden kann. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) appellierte am Sonntag an die Bürgerinnen und Bürger: "Wenn Sie beispielsweise in einem Verein engagiert sind, können Sie eine eigene Impfaktion organisieren, um bisher nicht Geimpfte zu erreichen."
NDS: Keine Maskenpflicht für Dritt- und Viertklässler nach den Ferien?
Am Mittwoch läuft die aktuelle Corona-Verordnung in Niedersachsen aus. Derzeit sieht der Entwurf der neuen Verordnung vor, dass Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klassen künftig ihre Masken im Unterricht abnehmen dürfen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) erwägt nun, auch den Dritt- und Viertklässlern Unterricht ohne Maske zu ermöglichen. Dies sei nach den Herbstferien vorstellbar, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Denn er wisse um die Belastung und wolle eine Maske im Unterricht nicht dauerhaft installieren.
VW: Wir haben allen Beschäftigten ein Impfangebot gemacht
Der Volkswagen-Konzern hat nach eigenen Angaben allen Beschäftigten ein Impfangebot gemacht. "Wie sich das Pandemiegeschehen im Herbst und Winter entwickeln wird, bleibt schwer vorhersehbar", sagt Gunnar Kilian, der Konzernpersonalvorstand von Volkswagen dem WDR. Das Unternehmen setze weiterhin auf Impfungen, Tests und Schutzmaßnahmen. Mittlerweile gebe es Lockerung. So hätten Beschäftigte jetzt wieder die Möglichkeit, in einem klar definierten Rahmen an den Arbeitsplatz zurückzukehren, Meetings in Präsenz durchzuführen und so wieder mehr persönlichen Kontakt zu haben.
Weniger Unfälle mit Kindern 2020
2020 sind so wenig Kinder im Straßenverkehr verunglückt wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990. Das Statistische Bundesamt teilt mit, dass etwa 22.500 Kinder bei Unfällen zu Schaden gekommen sind - das sind fast 20 Prozent weniger als 2019. Im Schnitt sei 2020 alle 23 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet worden. Die Zahl der getöteten Kinder sank von 55 im Jahr 2019 auf 48 im vergangenen Jahr. Laut Bundesamt haben Homeschooling und die wenig verfügbaren Freizeiteinrichtungen in der Pandemie zu dem Tiefstand beigetragen.
Niedersachsen: 38.000 Ordnungswidrigkeiten gegen Infektionsschutzmaßnahmen
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Behörden in Niedersachsen mindestens 38.000 Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Verstößen gegen Infektionsschutzmaßnahmen gezählt. Die Zahl bezieht sich auf den Zeitraum von Anfang April 2020 bis Mitte September dieses Jahres, wie das Innenministerium in Hannover mitteilte. Zudem seien rund 400 Straftaten festgestellt worden.
Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in SH bei 36,2
In Schleswig-Holstein sind der Landesmeldestelle 28 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die meisten davon im Kreis Pinneberg. Ein Todesfall mit einer Covid-19 Erkrankung kam hinzu. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 36,2 (Vortag: 37,7 /Vorwoche: 43,1)
Berlins Bürgermeister: 2G könnte Ende Oktober Pflicht werden
Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat im Interview mit Matthias Deiß im "Bericht aus Berlin" betont, dass Geimpfte im kommenden Herbst und Winter immer mehr Vorteil gegenüber Ungeimpften haben werden. Er vermute, dass in Berlin Ende Oktober die 2G-Regel Pflicht werden könnte. Mehrfach betonte er, wie wichtig es sei, mit einfach zu nutzenden Impfangeboten bisher Ungeimpfte zu erreichen.
Niedersachsens Landesschülerrat fordert mehr Personal
Niedersachsens Landesschülervertreter Justus Scheper fordert kurzfristig Quereinsteiger und Studierende zur Unterstützung von Lehrenden in die Schulen zu holen. Sie könnten helfen, Pandemie bedingte Rückstände aufzuholen. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte zum Schuljahresbeginn das Aktionsprogramm "Startklar in die Zukunft" angekündigt. Für dieses und kommendes Jahr stehen dafür 222 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln bereit - unter anderem für pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und studentische Aushilfen in den Schulen. Die Unterstützung fehle derzeit noch, kritisierte der Gymnasiast Scheper. Das Personal sei knapp. Bei kurzfristigen Erkrankungen von Lehrerinnen und Lehrern falle der Unterricht vielerorts komplett aus, weil keine Vertretungskräfte vorhanden seien.
211 Neuinfektionen in Niedersachsen
Aus Niedersachsen sind dem Robert Koch-Institut 211 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Zu Wochenbeginn sind die Zahlen häufig niedriger, da am Wochenende weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen, weniger Laboruntersuchungen durchgeführt und weniger Infektionsnachweise gemeldet werden. Zwei Menschen sind den Daten nach mit einer Infektion gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Landesdurchschnitt leicht auf 58,6 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 58,3 Fälle / Vorwoche: 75,8).
Hamburg lehnt "Freedom Day" ab
Wie soll es mit den Corona-Beschränkungen weitergehen? Für den Kassenärzte-Chef Andreas Gassen sollen sie alle zum 30. Oktober aufgehoben werden. Für die Hamburger Gesundheitsbehörde hingegen ist so ein "Freedom Day" kein Thema. Man orientiere sich bei der Bewertung der Corona-Auflagen an der aktuellen Corona-Lage und nicht an einem Datum. "Es ist ganz einfach: Alles, was nicht mehr nötig ist, wird abgeschafft", sagt Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde.
Spahn erwartet Impfungen für die Jüngsten Anfang 2022
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet Anfang kommenden Jahres die Zulassung für einen Corona-Impfstoff für die Jüngsten. "Ich gehe davon aus, dass die Zulassung für einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren im ersten Quartal 2022 kommt", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Spahn erklärte, zwischen der Zulassung und einer Impfempfehlung durch die STIKO könne dann noch einmal Zeit vergehen. "Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird auch in diesem Fall zeitlich etwas später kommen."
Bundesweite Inzidenz liegt nun bei 71
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist zuletzt leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt den aktuellen Wert mit 71 an. Zum Vergleich: Am Vortag lag der Wert bei 70,5. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 3.736 neue positive Tests. Das sind 1.775 weniger als am Montag vor einer Woche. 13 Menschen starben zuletzt binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 92.971.
Neue Corona-Verordnung: "Geöffnete 3G-Welt" ab heute in Schleswig-Holstein
Ab heute gilt in Schleswig-Holstein eine aktualisierte Corona-Verordnung. Das Land geht ab sofort einen neuen Weg: Auf Veranstaltungen und in allen Einrichtungen, wo nur Menschen zusammenkommen, die getestet, geimpft oder genesen sind (3G-Regel), gelten keinerlei weitere verpflichtende Corona-Schutzauflagen mehr - dazu zählt unter anderem die Maskenpflicht.
Auch Aktivitäten im Außenbereich sind ab sofort weitgehend unreguliert. Es gebe lediglich die Empfehlung, dort Masken zu tragen, wo Abstände nicht eingehalten werden können, hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in der vergangenen Woche bei der Ankündigung gesagt. Er sprach von einer "geöffneten 3G-Welt". Im Einzelhandel oder in Bussen und Bahnen - also dort, wo keine 3G-Regel greift - gelten die Corona-Beschränkungen landesweit aber bis auf Weiteres weiter. Auch in den Schulen wird an der Maskenpflicht bis mindestens nach den Herbstferien festgehalten. Veränderungen an den Regelungen wird es laut Regierung erst geben, wenn sich die Lage im Land weiter verbessert oder entscheidend verschlechtert.
Baerbock, Laschet und Scholz werben für Corona-Impfung
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, auf eine Ausweitung niedrigschwelliger Impfangebote. Diese sollten länger als eine Woche verfügbar sein, etwa in Supermärkten oder Sporteinrichtungen, sagte Baerbock am Abend im dritten TV-Triell der Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen mit Blick auf die zu Ende gegangene Impfaktionswoche. Der Schlagabtausch wurde dieses Mal von den Sendern ProSieben, Sat.1 und Kabeleins ausgestrahlt. Der Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet (CDU), sagte, er sei überrascht gewesen, wie viele Menschen sich im Rahmen der Impfaktionswoche "plötzlich" impfen ließen. "Es gibt noch viele, die wollen, wenn man sie erreicht. Und das muss die Kraftanstrengung sein." SPD-Bewerber Olaf Scholz mahnte, Ungeimpfte seien dem höchsten Risiko ausgesetzt, im Krankenhaus zu landen. "Und ich hoffe, dass wir bald regelmäßig Zahlen haben, die die Unterschiede ausmachen von den Infektionen bei den Geimpften und bei den Ungeimpften, damit man das vergleichen kann", sagte der SPD-Politiker.
12.000 Menschen bei Elbfest in Hamburg
Nach der Corona-bedingten Zwangspause im vergangenen Jahr konnten am Wochenende auf der Elbe wieder zahlreiche historische und besondere Schiffe auf der Hamburger Elbe bewundert werden. Mit dabei waren den Angaben der Veranstalter zufolge mehr als 30 Traditionsschiffe. Insgesamt besuchten rund 12.000 Menschen das Fest. Dabei waren Corona-bedingt zeitgleich bis zu 940 Menschen über das Gelände flaniert.
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In die neue Woche mit dem NDR.de Live-Ticker
Eine schönen guten Morgen aus der Redaktion von NDR.de! Wir halten Sie auch heute, am Montag, 20. September, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 19. September
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 18. September
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 16. September
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 14. September
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