Coronavirus-Blog: R-Wert in Deutschland steigt auf 1,01
NDR.de hat Sie auch am Freitag, den 19. Februar 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- R-Wert in Deutschland steigt wieder über 1
- Ausgangssperre in Flensburg gilt ab Sonnabend
- Wegen Virus-Mutation: Dänemark schließt kleinere Grenzübergänge
- G7-Staaten sagen Milliardenhilfen für globale Impf-Initiativen zu
- Theorie zum Ursprung der Pandemie: Hamburger Professor in der Kritik
- Neuinfektionen im Norden: 837 in Niedersachsen, 247 in Schleswig-Holstein, 198 in Mecklenburg-Vorpommern, 154 in Hamburg und 94 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht kurze Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de verabschiedet sich für heute. Wir machen nun eine kleine Pause. Gute Nacht! Am frühen Samstagmorgen starten wir einen neuen Blog.
G7-Staaten sagen Milliardenhilfen für globale Impf-Initiativen zu
Die G7-Staaten wollen den Zugang ärmerer Staaten zu Corona-Impfstoffen verbessern. Insgesamt sagten die sieben führenden Industriestaaten Finanzhilfen in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) für globale Impf-Initativen zu, wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs zum Abschluss ihres Online-Gipfels am Freitag hieß. Deutschland steuert 1,5 Milliarden Euro an Hilfen bei. Ziel der Industriestaaten ist es, Corona-Impfstoffe weltweit zugänglich zu machen. Vergangenes Jahr war dafür das Programm ACT-A geschaffen worden, welches die internationalen Bemühungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bündelt.
Der Großteil der beim G7-Gipfel zugesagten Gelder soll an die Covax-Initiative gehen. Neben der fairen Verteilung von Impfstoffen soll es dabei auch um die Bereitstellung von Corona-Tests und -Medikamenten sowie um die Stärkung der Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern gehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach bei dem Gipfel von einer "elementaren Frage der Gerechtigkeit". Die Corona-Pandemie sei erst besiegt, "wenn alle Menschen auf der Welt geimpft sind", betonte sie.
Lauterbach: Schulen nur mit Tests öffnen
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält eine dritte Corona-Welle für quasi unausweichlich und fordert daher, die Strategie bei Tests und Impfungen zu ändern. "Schulöffnung nur, wenn jedes Kind regelmäßig mit Antigentests getestet wird, nicht vorher", schrieb er am Freitag auf Twitter. Am Montag wollen weitere zehn Bundesländer zumindest ihre Grundschulen und Kitas teilweise öffnen. Auch in Betrieben seien regelmäßige Antigentests nötig, schrieb Lauterbach. Zudem plädierte er dafür, den Impfstoff von Astrazeneca, gegen den es teils Vorbehalte zu geben scheint, allen drei vorrangig zu impfenden Gruppen anzubieten, nicht nur denen mit hoher Priorität. "Die Impfzentren haben dafür die Kapazität. Dann könnten wir viel schneller impfen", erklärte er. Studien bescheinigen den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna eine höhere Wirksamkeit als dem von Astrazeneca. Wissenschaftler halten Skepsis gegen diesen Impfstoff aber für unangebracht.
R-Wert in Deutschland steigt wieder über 1
Die R-Wert liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmals seit Längerem wieder über der Schwelle von 1. Das RKI gab den bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert in seinem täglichen Lagebericht mit 1,01 an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken.
Liegt der R-Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Liegt er über 1, gewinnt das Infektionsgeschehen an Dynamik. Laut den RKI-Lageberichten lag der R-Wert zuletzt über mehrere Wochen teils deutlich unter 1. Vor wenigen Tagen gab ihn das RKI mit 0,85 an.
Experten hatten befürchtet, dass das Infektionsgeschehen aufgrund der weiten Verbreitung von ansteckenderen Corona-Varianten wieder an Fahrt aufnehmen könnte. "Es besteht durch das Auftreten verschiedener Virusvarianten ein erhöhtes Risiko einer erneuten Zunahme der Fallzahlen", teilte das RKI mit.
Spanien ist kein Corona-Hochrisikogebiet mehr
Wegen sinkender Corona-Neuinfektionszahlen wird Spanien ab Sonntag von der Bundesregierung nicht mehr als Hochrisikogebiet angesehen. Das Robert Koch-Institut gab bekannt, dass das beliebteste Urlaubsland der Deutschen dann nur noch "normales" Risikogebiet ist.
Das bedeutet, dass bei der Einreise aus Spanien kein negativer Test mehr nachgewiesen werden muss. Man muss sich allerdings 48 Stunden nach der Einreise in Deutschland testen lassen. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, von der man sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren Test befreien kann, bleibt.
Schleswig-Holstein: Was Experten den Abgeordneten nahelegen
Mehr als fünf Stunden lang haben die Abgeordnete des Landtags sich am Freitag von elf Expertinnen und Experten beraten lassen. Es ging vor allem um die Corona-Lage - und den von der Landesregierung vorgeschlagenen Corona-Perspektivplan. Ein Überblick über die verschiedenen Positionen.
DFB fordert Öffnung der Sportplätze für Kinder
Der Deutsche-Fußballbund hat die Politik aufgerufen, Kinder und Jugendliche bald wieder auf den Bolzplätzen spielen zu lassen. Das geht aus einem offenen Brief des DFB hervor. Bei weiter sinkenden Infektionszahlen müssten die Nachwuchssportler auf die Plätze an der frischen Luft zurückkehren dürfen - zunächst zum Training, später wieder im Spielbetrieb. Vor allem die Jüngsten litten stark unter den aktuellen Einschränkungen. Der Bewegungsmangel könne gravierende Folgen haben.
Dänemark schließt 13 kleinere Grenzübergänge
Dänemark schließt aufgrund der Corona-Situation in Flensburg mehrere kleinere Grenzübergänge nach Deutschland. Wegen der sich verschlechternden Infektionslage in der norddeutschen Fördestadt habe sich die dänische Regierung dazu entschlossen, teilte das Justizministerium mit. Konkret bedeutet das, dass die dänische Polizei ab Mitternacht insgesamt 13 Grenzübergänge schließt. Wichtige Übergänge wie Frøslev, Kruså und Padborg bleiben dagegen offen. Dort werde aber "wesentlich intensiver" kontrolliert. "Grenzkontrollen sind ein wichtiges und notwendiges Werkzeug, um neue Infektionsketten außer Landes zu halten", sagte der dänische Justizminister.
Flensburg: Ausgangssperre gilt ab Sonnabend
Ausgangssperre in der Nacht und Kontakt nur noch mit dem eigenen Haushalt - die Stadt Flensburg verschärft ab morgen die Corona-Regeln. Und die Einhaltung soll verstärkt von der Polizei kontrolliert werden. Bei Verstößen gegen die Verordnung drohen hohe Bußgelder. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) warb um Verständnis. "Da müssen wir jetzt durch. Es geht darum, die Ausbreitung der mutierten Viren zu verhindern."
Flensburg hat zurzeit den höchsten Inzidenzwert in Schleswig-Holstein und ist besonders von der Verbreitung von Virus-Mutationen betroffen.
Gericht in Bremen lässt Friseurläden geschlossen
Ein Friseurbetrieb aus Bremerhaven ist vor dem Oberverwaltungsgericht Bremen mit dem Antrag auf sofortige Wiedereröffnung gescheitert. Die Schließung der Friseursalons sei zur Abwehr von Infektionen mit dem Coronavirus weiterhin ein angemessenes Mittel, befanden die Richter. Es sei in Bremen noch nicht gelungen, die Ansteckungsrate unter die Marke von 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche zu senken. Auch die kommende Wiederöffnung der Salons ab 1. März ändere nichts an der derzeit geltenden Risiko-Abwägung, teilte das Gericht mit.
Der Betreiber des Salons machte geltend, der Schutz vor Infektionen könne auch durch geeignete Hygiene-Konzepte erreicht werden. Die seit 16. Dezember geltende Schließung sei unangemessen, weil Friseur-Dienstleistungen wichtig für das Gemeinwohl seien. Das Gericht entgegnete, die Hygiene-Konzepte verringerten die Gefahr einer Ansteckung, reduzierten sie aber nicht auf null.
Mecklenburg-Vorpommern: Inzidenzwert steigt auf 67,3
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Donnerstag 198 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 18 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Zudem wurden fünf weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Landesweit stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert von 64,9 auf 67,3 Infektionen pro 100.000 Einwohner.
Impfstoff an ärmere Länder abgeben? Merkel ist dazu bereit
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich grundsätzlich bereit gezeigt, im Kampf gegen die Corona-Pandemie ärmeren Ländern etwas vom deutschen Impfstoff-Kontingent abzugeben. Es gehe "um eine elementare Frage der Gerechtigkeit", sagte sie heute nach einer Videokonferenz der G7-Staaten. Allerdings seien Regierungen in demokratischen Staaten auch ihren eigenen Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet und könnten in Europa produzierten Impfstoff "nicht einfach diplomatisch und geopolitisch einsetzen". Es müsse eine gute Balance gefunden werden. "Es wird also kein Impftermin in Gefahr geraten", stellte die Bundeskanzlerin mit Blick auf Deutschland klar.
Biontech-Impfstoff kann auch bei höheren Temperaturen gelagert werden
Der Biontech/Pfizer-Impfstoff kann offenbar bei deutlich höheren Temperaturen gelagert werden als bisher bekannt. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, wurden entsprechende Daten an die US-Medikamentenaufsicht FDA übermittelt. Demnach bleibt der Wirkstoff auch "bei einer Lagerung bei -25°C bis -15°C" stabil. Diese Temperaturen könnten auch "von gängigen pharmazeutischen Gefrier- und Kühlschränken aufrechterhalten werden".
Die FDA könnte nun die Arzneimittel-Informationen im Zuge der US-Notfallzulassung anpassen, führten die Unternehmen weiter aus. "Diese würde es ermöglichen, den Impfstoff für zwei Wochen bei diesen Temperaturen zu lagern und so eine Alternative oder Ergänzung zur Lagerung in speziellen Ultra-Tieftemperatur-Gefrierschränken bieten."
Bisher ist vorgeschrieben, dass der Impfstoff bei niedrigen Temperaturen zwischen -80°C und -60°C gelagert werden muss.
Hamburger Theorie zum Ursprung der Pandemie in der Kritik
Die gestern veröffentlichte Studie der Universität Hamburg zu einem möglichen Laborunfall in China als Ursprung der Corona-Pandemie hat für viel Diskussion und Ärger gesorgt. Kritiker und Kritikerinnen werfen der Universität vor, fragwürdige Theorien zu veröffentlichen. Das Papier sei unwissenschaftlich, unseriös und verwende fragwürdige Quellen. NDR Info Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig stuft das Papier auf dem Niveau einer "längeren Hausarbeit im Studium ein, die einem vom begutachtenden Professor sofort um die Ohren gehauen wird". Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, sie hätte sich auf Basis der zitierten Quellen nicht getraut, diese These vom Laborunfall aufzustellen.
Die Universität Hamburg äußerte sich nicht zu der Kritik. Als öffentliche Einrichtung sei man dazu verpflichtet, Studien ihrer Wissenschaftler nicht inhaltlich zu bewerten, sondern für die Diskussion zur Verfügung zu stellen.
Gericht lehnt frühere Impfung eines Zahnarztes ab
Ein Lüneburger Zahnarzt ist vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, sich und seine Mitarbeiterinnen früher als bisher vorgesehen gegen Covid-19 impfen zu lassen. Der Mann hatte die Aufnahme in die höchste Impfpriorität beantragt, weil er und sein Personal einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien. Das Verwaltungsgericht Lüneburg wies das zurück. Die Impf-Reihenfolge für das medizinische Personal sei nicht zu beanstanden, teilte das Gericht heute mit. Denn bei der Betreuung von Covid-19-Patienten sei die Gefahr, dem Virus ausgesetzt zu sein, deutlich höher als beim Zahnarzt. Dieser könne Corona-Verdachtsfälle schon vor Betreten der Praxis herausfiltern.
Elf weitere Corona-Fälle bei Eishersteller Froneri
Die Zahl der positiven Corona-Fälle nach dem Massenausbruch bei dem Eishersteller Froneri in Osnabrück ist weiter gestiegen. Von 440 am Mittwoch getesteten Mitarbeitern seien elf nun positiv getestet, teilte die Stadt mit. Vier Ergebnisse sind noch nicht bekannt. Es war der bereits zweite Test für die Mitarbeiter. Anfang der Woche hatten sie alle ein negatives Ergebnis erhalten. Die zunächst befürchtete schnelle Verbreitung habe damit verhindert werden können, sagte die Leiterin des städtischen Corona-Krisenstabs, Katharina Pötter. Am Montag soll es einen dritten Corona-Test geben. Damit sind nun 221 Beschäftige mit dem Virus infiziert. Schon seit dem vergangenen Wochenende ist das Werk geschlossen, was noch mindestens bis zum nächsten Freitag andauern soll.
Was bringen Luftreiniger in Schulen?
An viele Schulen im Norden sollen in den kommenden Tagen Kinder zum Präsenzunterricht zurückkehren. Die Schulleiterin einer Grundschule in Hamburg setzt auf Luftfilter. Was bringen die Geräte?
Expertin fordert Kontaktbeschränkung bis Herbst
Eine baldige Lockerung der Kontaktbeschränkungen sei riskant, sagte die Leiterin des Gesundheitsamtes in Neumünster, Alexandra Barth, bei einer Expertenanhörung im Kieler Landtag. Mit Blick auf eine mögliche dritte Welle, ergänzte sie: "Wir müssen aufpassen, dass sie kein Tsunami wird." Barth meint, Treffen von bis zu zehn Personen aus mehreren Haushalten zu erlauben, sobald die Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 liegt, sei keine gute Idee. So sieht es der Stufenplan des Landes derzeit vor. Dies sei im Herbst probiert worden, sagte Barth unter Hinweis auf die dann gestiegenen Infektionszahlen. "Deshalb wäre mein Appell an Sie, die privaten Beschränkungen bis in den Herbst streng aufrechtzuerhalten, gerne mit dieser Regelung 'fünf Personen aus zwei Haushalten'."
Der Virologe Helmut Fickenscher sieht dagegen für den Sommer gute Chancen, mehr Kontakte zu ermöglichen.
837 Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 837 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das sind 173 weniger als gestern und 201 weniger als in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank auf 66,1. Mit oder an dem Coronavirus verstorben sind zudem 73 Menschen. Damit sind in Niedersachsen seit Beginn der Pandemie 4.058 Menschen mit Corona ums Leben gekommen.
Weiter keine Einreise zu Nebenwohnsitz in Vorpommern-Greifswald
Menschen mit Nebenwohnsitz im Landkreis Vorpommern-Greifswald dürfen weiterhin nicht aus privaten Gründen einreisen. Das hat das Verwaltungsgericht Greifswald bestätigt. Ein Antragsteller aus Berlin hatte in seine Zweitwohnung nach Ahlbeck gewollt. In der Mitteilung des Gerichts heißt es, das Einreiseverbot sei verhältnismäßig und diene dem legitimen Ziel, die Zahl der Neuinfektionen deutlich zu reduzieren. "Es führe zu Kontaktbeschränkungen und beuge damit der abstrakten Gefahr vor, noch nicht festgestellte Infektionen an einen anderen Ort zu tragen und das Virus dort zu verbreiten." Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis liegt derzeit laut RKI bei 167,2.
Deutlich weniger Übernachtungen in Schleswig-Holstein und Hamburg
Laut Statistischem Landesamt für Schleswig-Holstein und Hamburg ist die Zahl der Übernachtungen stark zurückgegangen. In Schleswig-Holstein ist sie 2020 im Vergleich zu 2019 um 19,6 Prozent gesunken. Die Zahl der Gäste fiel um 30,3 Prozent. Stark betroffen vom Rückgang der Übernachtungen waren Hotels, Gasthöfe und Pensionen mit 31,1 Prozent. Lediglich die Campingplätze verzeichneten ein Plus von 8,8 Prozent. An der Nordsee gingen die Buchungen stärker zurück als an der Ostsee. Im Jahr 2020 war die Anzahl der Übernachtungen in Hamburg insgesamt um 55,4 Prozent und die Zahl der Gäste um 58,4 Prozent auf 3,17 Millionen gesunken.
154 Neuinfektionen in Hamburg gemeldet
In Hamburg sind 154 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das geht aus den Daten der Gesundheitsbehörde hervor. Das sind 41 weniger als gestern und 74 weniger als vor einer Woche. Vier Menschen sind an oder mit Corona gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 64,2. Derzeit liegen 82 Menschen in Hamburg auf den Intensivstationen.
Zukünftig mehr regionale Lockerungen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in einer Pressekonferenz in Berlin mit dem Chef des Robet Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler betont, dass Lockerungen und Schutzmaßnahmen zukünftig vermehrt regional entschieden würden. Bereits jetzt liegen einige Kreise unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35, andere über 200. Aus diesem Grund hätten Bund und Länder kürzlich auch nicht genauer definiert, ob Lockerungen an eine landesweite oder gar bundesweite Inzidenz von unter 35 gekoppelt werden. Zudem mahnten Spahn und Wieler erneut: "Wir haben eine Seitwärtsbewegung, das mahnt zur Vorsicht", so Spahn. Auch Wieler sagte, der rückläufige Trend aus den vergangenen Wochen setze sich offenbar nicht mehr fort.
Prien fordert frühere Impfung für Lehrer und Erzieher
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat schnellere Corona-Schutzimpfungen für Lehrer und Kita-Personal gefordert. Sie sollten "in der Impf-Priorität weiter nach oben rücken", sagte Prien in einer Pressekonferenz zur Öffnung von Grundschulen und Kitas in der kommenden Woche. Prien hoffe auf eine bundesweite Lösung, mit der Lehrer und Erzieher "relativ bald, auch im März schon" Impfungen erhalten könnten. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn wollen Bund und Länder am Montag darüber beraten. Er kündigte dazu einen Vorschlag der Bundesregierung an, der "zügig" umzusetzen sei.
Flensburgs Bürgermeisterin hofft auf Grenzkontrollen
Wer nach Dänemark einreisen will, muss seit Mittwoch einen negativen Corona-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden alt ist. Für Dänen, die nach Deutschland einreisen, gilt dies nicht. Bei der Ratsversammlung in Flensburg gestern Abend betonte Oberbürgermeisterin Simone Lange, dass sie sich zusammen mit der Landesregierung beim Bund für Grenzkontrollen einsetzen wolle. Auch der Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg Wolfgang Buschmann (parteilos) unterstütze das Vorhaben. Die Corona-Inzidenz in Flensburg liegt aktuell bei 177,5.
Offene Fragen zu Schnelltests
Schnelltests sollen ab 1. März in Arztpraxen, Testzentren und Apotheken großflächig und kostenlos angeboten werden. Doch es braucht dafür unter anderem Personal, Raum und Schutzausrüstung. Zudem sind viele Fragen offen: Wer darf wann getestet werden? Wie wird abgerechnet? Nicht alle Apotheken könnten daher solche Tests anbieten, sagt Gabriele Regina Overwiening von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Christoph Krupp wird Impfstoff-Beauftrager
Der ehemalige Leiter der Hamburger Senatskanzlei, Christoph Krupp, wird Impfstoff-Sonderbeauftragter der Bundesregierung. Er soll Ansprechpartner für die Hersteller sein und bei der Organisation der Lieferketten helfen. Engpässe bei wichtigen Zutaten haben in den letzten Wochen immer wieder für Verzögerungen bei der Produktion der Impfstoffe geführt. Krupp ist derzeit Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Für die nächsten Monate wird er befristet freigestellt, um sich um die Koordination der Impfstoffbeschaffung zu kümmern. Laut "Spiegel" soll er bereits am 1. März seinen neuen Job antreten und dem Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) unterstellt werden.
Ferien enden in Mecklenburg-Vorpommern - Homeschooling bleibt
Für die rund 153.000 Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ist heute der letzte Tag der Winterferien. Am Montag beginnt das zweite Halbjahr. Zwar soll der Schulstart wieder etwas mehr Normalität zurück in die Schulen und in den Alltag der Familien bringen, für die meisten Schüler heißt es aber vorerst dennoch weiter Homeschooling.
Plasmaspenden könnten Corona-Patienten helfen
Wer eine Corona-Infektion überstanden hat, könnte zukünftig mit einer Blutplasmaspende anderen Erkrankten helfen. Derzeit laufen Untersuchungen dazu, inwiefern die Antikörper im Blut von Genesenen, Krankheitsverläufe bei akut Erkrankten mildern können. "Ziel ist es, die Krankheitsdauer zu verkürzen und Schäden wie Lungenversagen zu verhindern", erklärt der Zuständige für die Herstellung von Blutpräparaten beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Standort Oldenburg, Hagen Baume. Die Wirksamkeit des Verfahrens wird zurzeit in mehreren Studien untersucht.
Besonders vielversprechende Ergebnisse zeige die Behandlung mit Antikörpern aus Plasma, wenn sie möglichst frühzeitig erfolge, berichtet der Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin an der medizinischen Hochschule Hannover, Rainer Blasczyk. Voraussetzung für solch eine Plasmaspende sind neben der allgemeinen Tauglichkeit dafür unter anderem ein ausreichender Antikörpergehalt im Blut, der vor der ersten Spende ermittelt wird.
RKI meldet 9.113 Neuinfektionen und 508 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.113 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 508 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Freitag hervorgeht. Am Freitag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.860 Neuinfektionen und 556 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 56,8 - und damit geringfügig niedriger als am Vortag (57,1).
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt unter 50
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist unter den Wert 50 gesunken. Es gab 48,6 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, wie aus Daten hervorgeht, die das Gesundheitsministerium in Kiel veröffentlichte. Am Vortag lag der Wert bei 52,4, vergangener Woche bei 61,5. Als Zielmarke für nächste Öffnungsschritte gelten 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Es wurden innerhalb von 24 Stunden 247 neue Corona-Infektionen gemeldet; eine Woche zuvor waren es 366. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 7 auf 1.198. 40.512 Menschen haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit dem Virus infiziert.
Kieler Landtag befragt Experten zur Corona-Pandemie
Zahlreiche Fachleute erläutern heute dem Landtag in Kiel ihre Positionen zur Corona-Pandemie. In der ganztägigen Anhörung kommen Mediziner und Juristen ebenso zu Wort wie ein Wirtschaftswissenschaftler und ein Krisenforscher. In den Blickpunkt rückt diesmal der sogenannte Perspektivplan der Landesregierung. Dieser Stufenplan beinhaltet Öffnungsschritte im aktuellen Lockdown, die an bestimmte Infektionszahlen geknüpft sind. Begleitet wird die Expertenanhörung einerseits von insgesamt sinkenden Zahlen. Andererseits breitet sich die ansteckendere britische Virus-Variante zunehmend aus. Das betrifft aktuell vor allem die Stadt Flensburg.
Niedersachsen: Landtag debattiert über Corona-Politik
Am letzten Tag der Sitzungswoche des Landtags geht es heute in Niedersachsen erneut um den Umgang mit der Corona-Krise und um Wege aus dem Lockdown. Die Grünen wollen in einer Anfrage wissen, ob die Wirtschaftshilfen für Unternehmen in Niedersachsen schneller und unbürokratischer ausgezahlt werden können. Außerdem wollen die Grünen, dass Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise mehr Unterstützung erhalten, auch um Lernrückstände in der Schule zu verhindern. Der FDP geht es um eine Öffnungsstrategie für den Sport. Außerdem rufen die Liberalen die Regierung auf, die Pandemie mit Schutzmaßnahmen und Konzepten besser zu bekämpfen. NDR.de überträgt live.
NDR.de-Ticker am Freitag startet
Das Team von NDR.de hält Sie auch am heutigen Freitag, 19. Februar 2021, über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem auch Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Donnerstag: 1.010 in Niedersachsen, 233 in Schleswig-Holstein, 195 in Hamburg, 199 in Mecklenburg-Vorpommern, 76 im Land Bremen.
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