Coronavirus-Blog: Kommt baldiges Impf-Angebot für Lehrer?
NDR.de hat Sie auch am Sonnabend, den 20. Februar 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Neue Schnelltestzentren an deutsch-polnischer Grenze geplant
- Polizei kontrolliert erneut Zufahrten nach Usedom
- Bundesgesundheitsminister Spahn: Lehrer und Erzieher bald impfen
- Ausgangssperre in Flensburg gilt ab heute
- Kliniken in MV melden steigende Impfbereitschaft beim Personal
- Schleswig-Holstein: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 50
- Neuinfektionen im Norden: 277 in Hamburg, 276 in Schleswig-Holstein, 141 in Mecklenburg-Vorpommern, 871 in Niedersachsen und 85 im Bundesland Bremen; bundesweit 9.164
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht kurze Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de verabschiedet sich für heute. Wir machen nun eine kleine Pause. Gute Nacht!
Infektionsgeschehen: Reproduktionszahl steigt
Die sogenannte Reproduktionszahl, eine wichtige Kennzahl für die Ausbreitung des Coronavirus, steigt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter an. Das RKI gab den bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert in seinem Lagebericht heute mit 1,07 (Vortag: 1,01) an. Das ist so hoch wie seit Wochen nicht mehr. Der Wert habe zuletzt wieder eine steigende Tendenz, teilte das RKI mit. Ein R-Wert von 1,07 bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 107 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Liegt er über 1, gewinnt das Infektionsgeschehen an Dynamik.
Flensburg: Corona-Regeln werden weitgehend eingehalten
Mit sechs Teams hat das Flensburger Ordnungsamt heute im gesamten Stadtgebiet, an großen Einkaufszentren und an den Stränden die Einhaltung der verschärften Corona-Maßnahmen kontrolliert. Dabei ging es unter anderem darum, ob die Menschen sich an die Maskenpflicht und das Kontaktverbot halten und alleine einkaufen gehen. Das gemeinsame Fazit bislang von Polizei und Stadtsprecher: Zwar haben die Flensburger immer mal wieder Fragen zum Kontaktverbot, halten sich aber weitgehend an die Corona-Regeln. Von der dänischen Polizei hieß es, die strengere Kontrolle der Grenze habe nicht zu Problemen im Verkehr zwischen beiden Ländern geführt. Flensburg weist derzeit einen hohen Corona-Inzidenzwert auf, weshalb die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft wurden. Seit Mitternacht gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr.
Usedom: 50 Fahrzeuge zurückgeschickt
Wie am vergangenen Wochenende haben Beamte der Landesbereitschaftspolizei auch heute wieder die Zufahrten der Insel Usedom kontrolliert. Wegen der strengen Corona-Regeln dürfen Auswärtige auch weiterhin nicht ohne triftigen Grund in den Landkreis Vorpommern-Greifswald kommen. Das gilt laut der Corona-Verfügung des Landkreises auch für Zweitwohnungsbesitzer. Bis zum frühen Abend wurden etwa 250 Fahrzeuge kontrolliert. Etwa 50 Fahrzeuge wurden zurückgeschickt. Gegen sieben Personen wurden laut Polizei Bußgelder verhängt, weil sie sich ohne triftigen Grund im Landkreis aufhielten. Die Inzidenz des Landkreises liegt seit Tagen über einem Wert von 150. Der Kreis gilt als Hochrisikogebiet. Die Poliziei will auch am Sonntag in den touristischen Zentren der Insel präsent sein. Am vergangenen Wochenende waren Tausende Menschen dort teils ohne Maske und mit wenig Abstand unterwegs.
Spahn: Baldige Impfung von Lehrern und Erziehern
Nach Forderungen aus mehreren Bundesländern können Erzieher und Grundschullehrer offenbar damit rechnen, früher als erwartet gegen das Corona-Virus geimpft zu werden. Während einer Online-Diskussionsrunde machte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deutlich, dass diese Berufsgruppen bei der Impf-Priorisierung vorgezogen werden sollten. Es sei gesellschaftlich wichtig, dass in Kitas und Grundschulen der Betrieb wieder aufgenommen werden könne, sagte er. Laut der aktuellen Impfverordnung stehen Kita- und Grundschulbeschäftigte bei der Impfreihenfolge in Gruppe drei und wären damit voraussichtlich erst im Sommer dran. Auch Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) hatte sich dafür ausgesprochen, Lehrkräfte und Erzieher früher als geplant zu impfen.
Land Bremen: 85 neue Corona-Fälle, Inzidenzen steigen
Im Land Bremen sind innerhalb von 24 Stunden 85 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. 59 davon entfallen auf die Stadt Bremen, 26 auf Bremerhaven, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte der beiden Stadtgemeinden steigen weiter: in Bremen von 62,4 auf 67,5 und in Bremerhaven 108,7 auf 113,8. Vor einer Woche hatte Bremen einen Inzidenzwert von 50,2, Bremerhaven von 108,7.
141 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen die Behörden 141 weitere Infektionen mit dem Coronavirus sowie vier weitere Todesfälle. Der landesweite Inzidenzwert liegt derzeit bei 66,7. Gestern hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) 198 Neuinfektionen gemeldet, am Sonnabend vergangener Woche 169.
Corona-Ausbruch auf psychiatrischer Station der MHH
In einer psychiatrischen Station der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gibt es einen Corona-Ausbruch. Derzeit seien 14 Patientinnen und Patienten sowie 11 Beschäftigte betroffen, sagte ein Sprecher der Klinik und bestätigte damit einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Der Ursprung der Infektionen sei unklar. Keiner der Betroffenen sei so schwer erkrankt, dass er beatmet werden müsse. Alle in dem Bereich tätigen und behandelten Personen seien getestet worden und würden weiterhin getestet. Die nicht infizierten Patienten seien in Quarantäne. Die Station befindet sich den Angaben zufolge in einem separaten Gebäude und wurde isoliert. Es würden dort keine neue Patientinnen und Patienten aufgenommen.
Radfahrer stören Autokorso von Lockdown-Gegnern
Mit einem Autokorso um die Außenalster haben Gegner der Corona-Maßnahmen heute in Hamburg gegen die Einschränkung der Grundrechte demonstriert. Nach Angaben der Polizei waren bis zu 220 Fahrzeuge an der Demonstration beteiligt. Der Korso wurde mehrfach von Gegendemonstranten mit Fahrrädern blockiert. Wie NDR 90,3 berichtete, versuchten einzelne Autofahrer, die Radfahrenden zur Seite zu drängen. Die Polizei musste mehrere Kreuzungen räumen und nahm einen Radfahrer fest. Auch in Neubrandenburg gab es drei Autokorsos gegen Corona-Maßnahmen. Es hätten sich insgesamt 62 Fahrzeuge und damit deutlich weniger als bei einer ähnlichen Aktion im Januar beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin. Die Demonstranten seien durch das gesamte Stadtgebiet gefahren und hätten ihre Forderungen über Lautsprecher verbreitet.
MV: Tafeln bekommen weniger Spenden von Supermärkten
Auch während der Corona-Pandemie können Bedürftige bei den Tafeln in Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig günstig Lebensmittel erhalten. Allerdings verzeichnen einige Tafeln einen Rückgang der Lebensmittelspenden von Supermärkten. "Wir haben bestimmt ein Drittel Verlust", sagte Beate Kopka, Leiterin der Rostocker Tafel. Auch bei der Stralsunder Tafel komme weniger an, teilte Anja Wrzesinski vom DRK Rügen-Stralsund mit. Der Trend habe sich schon vor der Corona-Pandemie abgezeichnet. Gründe für die Entwicklung seien unter anderem, dass Supermärkte inzwischen besser kalkulierten und dadurch weniger übrig behielten, was sie an die Tafeln abgeben könnten.
Lauterbach sieht Beginn einer dritten Corona-Welle
Deutschland steht nach Auffassung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach am Beginn einer dritten Corona-Welle. Darauf deuteten die aktuellen Fallzahlen hin, sagte Lauterbach im SWR. Die neuen Corona-Varianten dehnten sich weiter aus und seien ansteckender. Mit dem derzeitigen Lockdown seien sie nicht gut zu stoppen. Lauterbach rief mit Blick auf die geplanten Öffnungen von Grundschulen und Kitas in mehreren Bundesländern am Montag dazu auf, dort gezielt Antigentests zu machen. Mit den Mutationen werde man auch Corona-Ausbrüche an Schulen sehen.
Drei-Stufen-Plan für Großveranstaltungen wird vorgestellt
Mit einem Drei-Stufen-Plan sollen nach einem Vorschlag aus Wissenschaft, Sport und Kultur trotz Corona-Pandemie wieder Zuschauer bei Großveranstaltungen möglich werden. Das Papier, das am Montag vorgestellt werden soll, liegt der Deutschen Presse-Agentur bereits vor. Der Ansatz ermögliche es, "Breitenveranstaltungen mit vertretbarem Aufwand und Spitzenveranstaltungen unter relevanten Zusatzinvestitionen wieder zu den Zuschauern und Gästen zu transportieren", heißt es darin. Der Leitfaden sieht zunächst ein "Basiskonzept" vor. Bei geschlossenen Räumen soll demnach für jeden Veranstaltungsort ein Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept erforderlich sein. Das Papier geht von einer Besetzung zwischen 25 und 30 Prozent aus. Zudem sollen personalisierte Tickets und medizinische Masken Pflicht sein. Speisen- und Getränkeverkauf bleibt tabu, es gelten Mindestabstände mit entsprechend leeren Sitzreihen. Im Außenbereich wäre demnach eine Auslastung von bis zu 40 Prozent möglich. Maskenpflicht soll bis zu den Plätzen gelten, bei mehr als 1.000 Besuchern soll es keinen Alkohol geben. Unterschiede für Geimpfte sind dabei nicht vorgesehen. Eine Steigerung darüber hinaus erfordere ein "individuelles Spezialkonzept", heißt es weiter in dem 21-seitigen Papier. Die im Papier "Maximalmodell" genannte Variante erfordert eine Teststrategie unter anderem mit digitaler Unterstützung des Kontaktmanagements. Zahlreiche Veranstalter und Verbände, darunter der DFB, stehen hinter dem Plan.
Mehr Gewalt in Partnerschaften: Wer hilft?
2020 ist die Zahl der Fälle von Partnerschaftsgewalt in Hamburg um neun Prozent gestiegen. "Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen mit Kontaktbeschränkungen und häuslicher Isolation haben das Risiko für Partnerschaftskonflikte seit dem letzten Jahr deutlich erhöht", sagte der Leiter des Landeskriminalamts, Mirko Streiber, bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik Anfang des Monats. Es gibt einige Anlaufstellen, die in solchen Situationen helfen. NDR.de hat Telefonnummern und Adressen von Hamburger und bundesweiten Initiativen gebündelt.
Reimann will Lehrer und Erzieher früher impfen lassen
Ginge es nach Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD), sollten Lehrkräfte und Erzieher früher als geplant geimpft werden. "Alle Öffnungsszenarien sehen völlig zurecht eine hohe Priorität für den Bildungsbereich vor", sagte Reimann der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Dementsprechend seien Lehrer und Erzieher neu einzugruppieren. Zusammen mit anderen Ländern will sich Niedersachsen beim Bund für eine entsprechende Änderung der Impfverordnung einsetzen
Deutlich mehr neue Corona-Fälle in Hamburg
In Hamburg sind mit 277 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden deutlich mehr Fälle registriert worden als in den vergangenen Tagen. Das geht aus Daten hervor, die der Senat auf seiner Webseite veröffentlichte. Heute vor einer Woche waren es 178 neue Fälle, gestern 154. Die Inzidenz steigt von gestern 64,2 auf aktuell 69,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Sechs Menschen starben seit gestern an oder mit dem Virus, insgesamt sind es nun 1.216 seit Beginn der Pandemie. Den Angaben zufolge wurden am Freitag 306 Corona-Patienten im Krankenhaus behandelt, davon 75 auf einer Intensivstation. Damit sank die Zahl der Krankenhauspatienten im Vergleich zum Vortag um 13 und die der Intensivpatienten um 7.
871 neue Corona-Fälle in Niedersachsen - Inzidenz sinkt
Die Gesundheitsämter in Niedersachsen haben binnen 24 Stunden 871 neue Corona-Fälle verzeichnet, das sind 41 weniger als heute vor einer Woche. Wie die Landesregierung online mitteilte, starben 28 weitere Infizierte. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 66,1 auf 64,0 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Schwerpunkte sind derzeit die Landkreise Wesermarsch (Inzidenz 179,5) und Vechta (134,4) sowie die Stadt Osnabrück (124,1).
Soziologe: "Wir haben auf einer Insel der Glückseligen gelebt"
Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Wochen gesunken, dennoch sind Lockerungen ungewiss. Die Deutschen seien in den vergangenen Jahren von großen Krisen verschont geblieben und täten sich in der Corona-Pandemie umso schwerer, meint der Münchner Soziologe Armin Nassehi.
MV richtet Schnelltestzentren an Grenzübergängen ein
Wer in Deutschland wohnt und in Polen arbeitet, muss sich alle vier Tage testen lassen. Das bedeutet bislang jedes Mal Kosten von etwa 50 Euro und mitunter lange Umwege. Nun will Mecklenburg-Vorpommern an zwei Grenzübergängen Schnelltestzentren errichten, an denen für zehn Euro binnen 15 Minuten Ergebnisse vorliegen sollen. Spätestens am 1. März sollen sie in Betrieb gehen.
Starke Jahreszahlen für den Einzelhandel in MV
Die Corona-Krise hat die Kauflaune der Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern nicht getrübt. Das Statistische Landesamt verzeichnet für 2020 nach vorläufigen Daten für den Einzelhandel im Nordosten ein Umsatzplus von real drei Prozent. Damit blieb das Wachstum nur knapp hinter dem vom Vorjahr (3,2 Prozent) zurück. Als Krisengewinnler erwies sich der Lebensmitteleinzelhandel mit einem Plus von 5,7 Prozent. Für Apotheken und Drogerien errechnete das Amt ein Umsatzwachstum von drei Prozent. Aber auch der Einzelhandel mit Nichtlebensmitteln legte um 0,5 Prozent zu. Mareike Petersen vom Handelsverband Nord verwies darauf, dass in den Zahlen auch der Online-Handel stecke, der bundesweit ein Wachstum von 20 Prozent verzeichnet habe. Die Händler, die von Schließungen betroffen waren, hätten hingegen mit zweistelligen Minuszahlen abgeschlossen. Einige Branchen wiederum seien mit einem blauen Auge davongekommen, etwa der Möbelhandel. Eine Rolle spielten dabei die zeitweise Mehrwertsteuersenkung 2020 und die Tatsache, dass bei vielen Verbrauchern die Urlaubsreise ausgefallen sei. "Die Leute waren viel zu Hause." Es sei viel in Inneneinrichtungen, etwa neue Küchen, investiert worden. Auch bundesweit habe der Einzelhandel im vergangenen Jahr mit einem Plus abgeschlossen.
20 Prozent weniger Patienten in Hamburger Hausarztpraxen
In der Corona-Krise kommen deutlich weniger Patienten in die Hamburger Hausarztpraxen. Der Rückgang im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie liege bei etwa 20 Prozent, sagte die Vorsitzende des Hausärzteverbandes Hamburg, Jana Husemann. Wenn möglich, würden es die Patienten vermeiden, sich in den Sprechstunden vorzustellen. "Die Patienten machen ihre Erkrankungen gerade lieber mit sich selbst aus." Diese Entwicklung sieht Husemann mit Sorge. "Es kann sein, dass so gefährliche Verläufe übersehen werden." Die Gründe für den Rückgang: Die Patienten befürchten nach Angaben der Ärztin, sich in den Praxen anzustecken. "Diese Bedenken sind unbegründet, es ist sicher in den Hausarztpraxen." Denn es gebe umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen. Wer den Gang zum Arzt trotzdem unbedingt vermeiden wolle, der solle sich zumindest telefonisch melden, um abzuklären, wie dringend die Beschwerden seien, appellierte Husemann. Zugleich wirken sich ihren Worten zufolge die empfohlenen Abstands- und Hygieneregeln für die Bevölkerung auch auf andere Art aus: "Die Infekte sind deutlich zurückgegangen", sagte die Medizinerin. "Normalerweise wären wir jetzt in der Hochphase der Grippewelle." Auch Erkältungen und Magen-Darm-Infekte seien momentan viel seltener Thema einer Sprechstunde. Die Pandemie habe den Beratungsbedarf verändert, berichtete die 38-Jährige. Psychische Beschwerden seien nun viel häufiger - etwa als Folge von Isolation oder finanzieller Notlage. Auch klagten mehr Arbeitnehmer im Homeoffice über Rückenschmerzen.
MV: Impfbereitschaft in Kliniken steigt
Die Corona-Impfbereitschaft des medizinischen Personals in den Kliniken Mecklenburg-Vorpommerns hat sich in den vergangenen Wochen spürbar verbessert. Nach Berichten über Zurückhaltung zu Beginn der Kampagne melden die Kliniken aktuell vor allem auf den Stationen mit direkten oder möglichen Kontakten zu Covid-19-Patienten Impfquoten von rund 90 Prozent. "Diese Mitarbeiter wissen, was alles passieren kann, wenn man Covid-19 hat", sagte beispielsweise der Tropenmediziner von der Unimedizin Rostock, Emil Reisinger. Es sei zu beobachten, dass mehr Leute zum Impfen kamen, nachdem die ersten Impfungen gut vertragen wurden. Der Leiter des Impfteams an der Unimedizin Greifswald, Christian Scheer, sagte: "Die Bereitschaft ist vor allem bei Ärzten und in der Forschung hoch. Wir gehen davon aus, dass die Impfbereitschaft noch weiter steigen wird, im Moment liegt sie durchschnittlich bei rund 60 Prozent."
SPD fordert weniger Klausuren nach Schulrückkehr in SH
Wegen des wochenlangen Ausfalls des Präsenzunterrichts an Schleswig-Holsteins Schulen hat die SPD weniger Klassenarbeiten und Klausuren gefordert. "Wenn die Klassen, bei denen in diesem Schuljahr keine Abschlüsse anstehen, nach dem Lockdown wieder in die Schulen kommen, dürfen die Schüler nicht gleich mit Klassenarbeiten begrüßt werden", sagte der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat der Deutschen Presse-Agentur. Statt Prüfungen müsse in der ersten Zeit des Präsenz- oder Wechselunterrichts die Pädagogik im Vordergrund stehen. Klar sei, dass der reguläre Stundenplan in den verbleibenden Monaten des Schuljahres nicht umgesetzt werden könne. Grundsätzlich stehe die SPD aber hinter der Entscheidung der Regierung, die Schulen im Norden allmählich wieder zu öffnen, sagte Habersaat. "Landesweit ermöglicht die Lage, dass die Schulen mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen in den Präsenzbetrieb gegen können." Bei hohem Infektionsgeschehen - wie aktuell in Flensburg - sei eine Verschiebung der Öffnung jedoch richtig. Abgesehen von den Städten Flensburg und Lübeck sowie den Kreisen Schleswig-Flensburg, Pinneberg und Herzogtum Lauenburg öffnen am Montag Kitas und Grundschulen. Bei weiterführenden Schulen bleibt es für die Stufen 5 bis 13 bis zum 7. März beim Distanzunterricht, nur in Abschlussklassen gibt es Präsenzangebote.
Bundesweit 9.164 Neuinfektionen - Inzidenz steigt
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 9.164 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem starben 490 weitere Infizierte, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht. Heute vor einer Woche hatte das RKI 8.354 neue Fälle und 551 neue Todesfälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bundesweit bei 57,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - und damit etwas höher als am Vortag (56,8). Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben. Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von gestern Abend bei 1,01 (Vortag 0,94). Der Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken.
Neustrelitz: Nicht alle infizierten Pflegeheimbewohner geimpft
Zu dem Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) mit 34 infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern gibt es eine Korrektur. Anders als zuerst berichtet hatten nicht alle, sondern 16 der Betroffenen bereits beide Impfungen erhalten, zehn die erste, wie NDR 1 Radio MV am Sonnabend berichtete. Acht waren ungeimpft. Insgesamt leben in der Einrichtung gut 100 Pflegebedürftige.
Verschärfte Corona-Regeln gelten jetzt in Flensburg
Ausgangssperre in der Nacht und Kontakt nur noch mit dem eigenen Haushalt: In Flensburg gelten seit heute verschärfte Corona-Regeln. Und die Einhaltung dieser Regeln soll verstärkt von der Polizei kontrolliert werden. Es drohen hohe Bußgelder. Die Ausgangsbeschränkungen betreffen die Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr. Zudem sind private Treffen untersagt - vorerst bis zum 26. Februar. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) betonte, dass es Ausnahmen für die Beschränkungen gibt.
Schleswig-Holstein: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 50
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht auf 50,4 gestiegen (Vortag: 48,6). Es wurden innerhalb von 24 Stunden 276 neue Fälle gemeldet, wie aus Daten hervorgeht, die das Gesundheitsministerium veröffentlichte. Das ist der höchste Wert in dieser Woche - und mehr als vor genau einer Woche mit 211 bestätigten Corona-Neuinfektionen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um acht auf 1.206.
NDR.de-Ticker am Sonnabend startet
Das Team von NDR.de hält Sie auch am heutigen Sonnabend, 20. Februar 2021, über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem auch Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Freitag: 837 in Niedersachsen, 247 in Schleswig-Holstein, 198 in Mecklenburg-Vorpommern, 154 in Hamburg und 94 im Bundesland Bremen.
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