Hamburger Michel: Spendenziel erreicht - Turm kann saniert werden
Der Michel ist eines der Wahrzeichen Hamburgs, aber er ist auch eine Dauerbaustelle, seinen Turm durchziehen Risse. Inzwischen wurden genug Spenden gesammelt, damit er wie geplant im Sommer saniert werden kann.
Die dringend notwendige Sanierung des Hamburger Michels ist gesichert: Dank einer Großspende von 400.000 Euro können die Arbeiten wie geplant im September starten, wie die Hauptkirche St. Michaelis mitteilte. Die Dorit & Alexander Otto Stiftung sowie die Hermann Reemtsma Stiftung haben zusammen die noch ausstehenden 400.000 Euro für die Sanierung der Risse im Turm gespendet.
Die Spendenkampagne der Stiftung St. Michaelis für die Gesims- und Turmsanierung war im Oktober 2023 gestartet worden. Seitdem waren bereits rund 900.000 Euro von etwa 1.700 Spenderinnen und Spendern zusammengekommen. "Wir sind dankbar und begeistert von dem breiten Rückhalt, den der Michel in großer Not erfährt. Wir danken Dorit und Alexander Otto, der Hermann Reemtsma Stiftung und allen Unterstützern des himmlischen Bautrupps von ganzem Herzen", sagte Hauptpastor Alexander Röder.
Fünf Meter tief in den Turm gebohrt
Der Turm des Michels soll saniert werden, weil es Risse im Mauerwerk gibt. Seit Oktober 2024 werden die von sogenannten Rissuhren überwacht. Dafür wurde bis zu fünf Meter in den Turm gebohrt. Die Bohrkerne haben einen Durchmesser von 20 Zentimetern. Dadurch kann man das Mauerwerk in verschiedenen Tiefen untersuchen. "Jetzt haben wir noch einige Laboruntersuchungen vor uns. Die Verträglichkeit der alten Baustoffe mit neueren Materialien wird getestet", so Uwe Pfeiffer, der Projektleiter der Turmsanierung.
Sanierung startet im Sommer
Nun beginnen die Planungen für die eigentliche Sanierung, die im Sommer startet. Dann sollen die Risse gefüllt werden. Außerdem bekommt der Michel-Turm innen ein Stahlgerüst, eine Art Korsett, um zu verhindern, dass neue Risse entstehen. Von außen wird er nicht von den Bauarbeiten beeinträchtigt sein. Und schon nach Ostern sollen laufende Restarbeiten am Dach- und Turmgesims wieder aufgenommen werden.
Beruhigende Untersuchungsergebnisse
Bereits Anfang März waren aus dem Mauerwerk mehrere Bohrkerne entnommen und im Labor untersucht worden. Die Ergebnisse waren laut Uwe Pfeiffer beruhigend. "Der Turm steht. Er wird auch in Zukunft nicht zusammenfallen", so Pfeiffer. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Druckfestigkeit des Mauerwerks auf einem guten Niveau liegt. Auch Hauptpastor Alexander Röder war mit dem Ergebnis zufrieden: "Der Turm ist schon 400 Jahre alt, da darf man das eine oder andere Zipperlein haben."
