Coronavirus-Blog: Scholz glaubt an schnelle Regeln für Geimpfte
Im Blog hat NDR.de auch am Sonntag, 2. Mai 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Scholz: Regeln für vollständig Geimpfte schnell festlegen
- Lockerungen für Geimpfte: Weil warnt vor Spaltung der Gesellschaft
- 87 Corona-Fälle auf Spargelhof im Kreis Diepholz
- Betriebsärzte sollen ab 7. Juni mitimpfen
- Corona-Fälle in Arztpraxis: Kriminalpolizei ermittelt in Schwerin
- Krankenhausgesellschaft sieht leichte Entlastung in Kliniken
- Mecklenburg-Vorpommern impft jetzt Priorisierungsgruppe 3
- Zahl der Neuinfektionen im Norden: 247 in Schleswig-Holstein, 1.363 in Niedersachsen, 203 in Hamburg, 89 in Mecklenburg-Vorpommern und 46 im Land Bremen - 16.290 bundesweit
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de verabschiedet sich - Gute Nacht!
Das war's für heute mit der laufenden Berichterstattung über die Corona-Pandemie in Norddeutschland. Wir sind am Montagmorgen mit einem neuen Blog wieder für Sie da und wünschen eine angenehme Nacht.
Impfung durch Betriebsärzte: Was in Hamburg geplant ist
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sollen Beschäftigte spätestens ab dem 7. Juni die Möglichkeit haben, sich in ihren Betrieben gegen Corona impfen zu lassen. In Hamburg sind viele Betriebe vorbereitet: Beiersdorf, Lufthansa oder die Haspa würden gern ihrer Belegschaft eine Corona-Impfung anbieten. Viele Firmen planen bereits eigene Impfstraßen oder haben sogar schon Zelte dafür auf ihrem Gelände aufgebaut. Die Hamburger Sozialbehörde hat auch mit rund 40 Hamburger Unternehmen gesprochen, wie das Impfen in den Betrieben organisiert werden kann.
Modellregion Nordfriesland: Gastgeber froh über Urlauber
Nach rund sechs Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie sind am Wochenende die ersten Urlauber in der touristischen Modellregion Nordfriesland angekommen. Die Gastgeber sind glücklich, wieder vermieten zu dürfen. Seit Sonnabend sind im Kreis Nordfriesland wieder Übernachtungen für Urlauber erlaubt. Unter strengen Auflagen wird der Tourismus wieder hochgefahren.
Lockerungen für Geimpfte: Weil warnt vor Spaltung der Gesellschaft
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat in der Diskussion über Lockerungen für Corona-Geimpfte vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Er habe zwar Verständnis für die Forderungen von Geimpften, die ihre Grundrechte zurück haben wollten, sagte Weil im ZDF. Es gebe in der nächsten Zeit aber noch viele Menschen, denen noch kein Impfangebot gemacht werden könne. Deshalb müsse man beiden Gruppen gerecht werden, so der SPD-Politiker. Er schlägt vor, auf der Basis tagesaktueller Negativ-Tests beispielsweise Restaurant-Besuche zu ermöglichen. Somit könnten geimpfte und frisch negativ getestete Menschen gleichermaßen von Lockerungen profitieren.
MHH-Lungenspezialist fordert Impfungen für sozial Schwächere
Menschen in prekären Wohn- und Lebensverhältnissen sollten nach Ansicht des Lungenspezialisten Tobias Welte möglichst bald gezielt gegen Corona geimpft werden. "Schon vor Monaten haben wir gesehen, dass Menschen aus diesen Bereichen häufiger erkranken, mehr versterben und schlechteren Zugang zu Schutzmaßnahmen haben", sagte der Professor der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Bislang erreichen wir diese Menschen schlicht nicht, sozial Schwächere suchen ein Impfzentrum seltener auf als Bessergestellte." Die sozial Schwächeren, zu denen auch viele Menschen mit Migrationshintergrund gehörten, müssten "in ihrer Lebenswelt" erreicht werden, etwa über Glaubensgemeinschaften, sagte Welte. Die Impfteams sollten dabei nach Möglichkeit auch aus demselben Kulturkreis kommen. "Um das klar zu sagen, sozial Schwächere sind selten Impfverweigerer, sie sind schlecht informiert und kommen mit unseren bürokratischen Vorgaben nicht zurecht." Die Impfpriorisierung solle vor diesem Hintergrund aufgehoben werden, forderte Welte. "Ein 65-jähriger Bildungsbürger, der die Regeln kennt und sich daran hält, ist sicher weniger gefährdet als eine junge Frau aus beengten Wohnverhältnissen in einem sozial schwächeren Stadtteil mit Großfamilie und Sprachproblemen."
Scholz: Regeln für vollständig Geimpfte schnell festlegen
Im Ringen um einheitliche Erleichterungen für vollständig Geimpfte in der Corona-Pandemie hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) eine schnelle Klärung in Aussicht gestellt. Er halte es für realistisch, dass die geplante Verordnung am Mittwoch ins Kabinett komme und noch bis Freitag die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat erhalte, sagte Scholz am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Wir haben den Ehrgeiz, dass wir diese Zustimmung bekommen und für die Rechte der Bürgerinnen und Bürger wäre das auch richtig." Scholz kündigte an, dass sich das sogenannte Corona-Kabinett bereits am Montag mit den Erleichterungen beschäftigen werde. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor einen Entwurf vorgelegt, über den sich die Bundesregierung bis Anfang der Woche intern abstimmen will. Er sieht unter anderem Erleichterungen bei Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen vor. In mehreren Bundesländern gelten bereits erste Erleichterungen für vollständig Geimpfte und Genesene bei Corona-Vorgaben. Sie müssen etwa im Einzelhandel keinen negativen Schnelltest mehr vorweisen. Auch die Quarantäne für Einreisende aus Corona-Risikogebieten kann entfallen.
Corona-Lockerungen in Frankreich ab Montag
Frankreich lockert ab Montag seine Corona-Auflagen: Wie von Präsident Emmanuel Macron angekündigt dürfen sich die Bürger erstmals seit Inkrafttreten des Lockdowns vor einem Monat tagsüber wieder frei bewegen; bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten. Zudem kehren Mittelschulen und Gymnasien überwiegend zum Präsenzunterricht zurück. Kitas und Grundschulen sind bereits seit einer Woche geöffnet. Ab dem 19. Mai ist unter anderem die Öffnung von Außengastronomie und Kulturstätten geplant. Die nächtliche Ausgangssperre soll dann zwei Stunden später beginnen - um 21 Uhr. Die Lockerungen sind umstritten, die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch. Die Regierung setzt deshalb auf mehr Impfungen.
46 Corona-Fälle im Land Bremen gemeldet
Das Gesundheitsressort Bremen hat am Sonntag 46 neue Corona-Fälle im Land gemeldet. 16 für die Stadt Bremen, 30 für Bremerhaven. Einen Tag zuvor waren es 143 Fälle in Bremen und 12 in Bremerhaven gewesen. Die Inzidenz in Bremen sinkt am Sonntag von 128,6 auf 124,9. Der Wert für Bremerhaven steigt wieder von 119,7 auf 130,2.
Corona-Fälle in Arztpraxis: Kriminalpolizei ermittelt in Schwerin
Zu den Corona-Infektionen in einer Schweriner Arztpraxis ermittelt nun auch die Kriminalpolizei. Nach Behördenangaben hatten 237 Patienten die Praxis im Stadtteil Weststadt besucht - dazu kommen mögliche Begleiter. Für sie wurde eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet. Ein Chirurg und zwei Angestellte hatten trotz Krankheitssymptomen weiter gearbeitet. Sie wurden mittlerweile positiv auf Corona getestet. Laut dem Schweriner Oberbürgermeister Badenschier wird der Fall wohl auch die Staatsanwaltschaft beschäftigen. Die Praxis sei wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln schon länger im Visier der Behörden.
Mecklenburg-Vorpommern impft jetzt Priorisierungsgruppe 3
In Mecklenburg-Vorpommern können Menschen, die zur Prioritätengruppe 3 gehören, von morgen an einen Impftermin vereinbaren. Hausärztinnen und -ärzte vergeben Termine für alle Berechtigten. In Impfzentren sind sie allerdings zunächst nur bestimmten Berufsgruppen vorbehalten. Dazu zählen etwa Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen, Beschäftigte in der Jugend- und Sozialhilfe oder Feuerwehrleute und Polizeibeamte. In Impfzentren können sich etwa Asthmakranke, über 60-Jährige oder Menschen mit einem BMI über 30 voraussichtlich erst im Juni immunisieren lassen. Das Gesundheitsministerium teilte auf Anfrage mit, man prüfe ständig, ob ausreichend Impfstoff vorhanden sei, um die Impfzentren für alle Menschen der Priorisierungsgruppe 3 schon früher zu öffnen.
Krankenhausgesellschaft sieht leichte Entlastung in Kliniken
In deutschen Krankenhäusern entspannt sich die Belastung durch Corona-Patienten leicht. "Die Kliniken in Deutschland spüren ganz überwiegend eine erste, leichte Entlastung", sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der "Bild"-Zeitung. "Wir haben nun über etwa zwei Wochen relativ konstante Zahlen bei den Neuinfektionen, das gibt uns die Zuversicht, dass wir auch beim Zuwachs der Intensivpatienten bis auf Weiteres keinen exponentiellen Anstieg befürchten müssen", sagte Gaß weiter. Laut den Daten des Divi-Intensivregisters wurden am Sonntag 5.029 Corona-Intensivpatienten in deutschen Krankenhäusern behandelt. Der DKG-Chef warnte vor diesem Hintergrund, die Belastung in den Kliniken und bei den Beschäftigten bleibe "auf einem sehr hohen Niveau". Ziel müsse sein, den Trend fortzusetzen und die Infektionszahlen weiter zu senken. Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanna Johna, mahnte zur Vorsicht. "Der Anstieg ist vorerst gebremst, die Fallzahlen gehen zurück - das ist eine sehr gute Nachricht für uns alle", sagte Johna der "Rheinischen Post". "Noch sind wir aber nicht aus dem Gröbsten raus." Nur wenn es gelinge, das Impftempo konstant sehr hoch zu halten, "können wir auf Entspannung im Sommer hoffen".
Auch im Norden ist die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen weiter hoch, aber leicht rückläufig. Der Höchststand wurde am 21. April mit 614 erreicht, derzeit gibt es 581 Corona-Intensiv-Patienten - davon müssen 370 beatmet werden (Höchstwert: jeweils 374 am 26. und 27. April).
Tschechien kein Corona-Hochinzidenzgebiet mehr
Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen gilt Tschechien seit heute nicht mehr als Corona-Hochinzidenzgebiet. Das Nachbarland ist nun wieder als "normales" Risikogebiet eingestuft, was eine Erleichterung der Einreise bedeutet. Einreisende aus Tschechien müssen nicht mehr an der Grenze einen negativen Coronatest präsentieren, sind aber sowohl zu vorheriger Anmeldung als auch zu zehntägiger Quarantäne verpflichtet. Tschechien zählte Ende Januar zu den ersten 20 Ländern, die als Hochinzidenzgebiete mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche eingestuft wurden. Bis vor kurzem zählte das an Bayern und Sachsen grenzende Land zu den europäischen Corona-Hotspots. Zwischenzeitlich war Tschechien sogar als Virusvariantengebiet eingestuft und es wurden wieder stationäre Grenzkontrollen eingeführt; diese endeten aber bereits vor zwei Wochen.
Lübtheen: Weitere Tests nach Corona-Ausbruch in Fahrzeugwerk
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Fahrzeugwerk in Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) sind weitere Kontaktpersonen getestet worden. Nach ihren Kenntnisstand hätten sich am Sonntag alle zuvor Angeschriebenen an den Tests beteiligt, sagte Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD). Sie gehe davon aus, dass es weniger als 200 Personen gewesen seien. Die Ergebnisse der PCR-Tests sollen am Montag vorliegen. Vor rund zwei Wochen waren erste positive Testergebnisse unter den rund 1.000 Mitarbeitern des Unternehmens aufgetreten - dann hatte es einen exponentiellen Anstieg in diversen Bereichen des Werks gegeben. Zuletzt waren gut 200 Mitarbeiter positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Rund 500 Beschäftigte wurden in Quarantäne geschickt; die Produktion wurde für zwei Wochen eingestellt.
MV: 89 Neuinfektionen gemeldet - insgesamt 1.000 Corona-Todesfälle
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern um 89 Fälle gestiegen. Das sind 19 Infektionen weniger als am Sonntag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten liegt jetzt bei 1.000 (+1). Landesweit stieg der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag minimal von 120,2 auf 120,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Am Sonntag vor einer Woche verzeichneten die Ämter im Nordosten noch eine Inzidenz von 139,3.
Hannover: Polizei registriert wenige Verstöße gegen Ausgangssperre
Die Polizei in Hannover hat in der Nacht zum Sonntag nur wenige Verstöße gegen die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie registriert. Die Menschen hätten sich größtenteils an die Anordnung gehalten, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. In der Landeshauptstadt hatte es zum 1. Mai mehrere Versammlungen gegeben, einige dauerten laut Polizei bis in den frühen Abend. Die letzte Versammlung wurde demnach gegen 20.15 Uhr beendet, die Leute seien dann aber auch nach Hause gegangen. Die Polizei in Hannover ist verstärkt im Einsatz, um die Ausgangssperre zu kontrollieren. Das neue Bundesgesetz zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen sieht nächtliche Ausgangssperren zwischen 22 und 5 Uhr vor, wenn in einer Stadt oder einem Landkreis die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt.
87 Corona-Fälle auf Spargelhof im Kreis Diepholz
Auf einem Spargel- und Beerenhof im Landkreis Diepholz ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Bei einer Reihentestung des Betriebs sind 87 Infektionen bestätigt worden, wie der Kreis am Wochenende mitteilte. Die positiv Getesteten seien isoliert worden und befänden sich in Quarantäne. Insgesamt seien 1.011 Menschen untersucht worden. Wer negativ getestet wurde, dürfe das Haus nur unter Auflagen zum Arbeiten verlassen. Am Montag soll es eine erneute Reihentestung in dem Betrieb geben. Das Robert Koch-Institut wies für den Landkreis Diepholz am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 132,7 aus. Bereits am Sonnabend hatte die Region die 100er-Marke überschritten. Sollte das auch am Montag der Fall sein, gelten von Mittwoch an verschärfte Corona-Regeln.
Polizei löst Party mit 40 Gästen auf
In Vahlde hat die Polizei am Wochenende eine Party mit mehr als 40 Leuten aufgelöst. Laut Polizei hatte ein Jäger gegen 3 Uhr laute Musik bemerkt und die Polizei verständigt. Die Beamten entdeckten einen umgebauten Bauwagen mit Musikanlage. Die Partygäste feierten dort den Angaben zufolge ausgelassen ohne Masken und hielten sich nicht an Abstands- und Kontaktregeln. Als die Polizei einschritt, flüchteten einige der Anwesenden. Gegen elf Partygäste wurden laut Polizei Verfahren eingeleitet. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) war gestern zur Hochinzidenzkommune erklärt worden.
Heil: Entwurf für höhere Löhne in der Altenpflege
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will mit einem Gesetz die Löhne in der Altenpflege in Deutschland erhöhen und Tarifgehälter zur Pflicht machen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe bisher keine konkrete Lösung vorgelegt, "aber die Zeit drängt", sagte Heil der "Bild am Sonntag". Deshalb schlage er "ein Pflege-Tariftreue-Gesetz vor, das noch in diesem Sommer beschlossen werden soll". Bessere Löhne würden dafür sorgen, "dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen". Der Gesetzentwurf, den Heil am Freitag zur Beratung innerhalb der Bundesregierung verschickte, sieht dem Bericht zufolge Tariflöhne als Bedingung für Abrechnungen mit der Pflegeversicherung vor.
Herzogtum Lauenburg fällt aus Corona-"Notbremse"
Die "Corona-Notbremse" gilt ab heute im Kreis Herzogtum Lauenburg nicht mehr. Nach Angaben des Kreises lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag den fünften Werktag in Folge unter dem Grenzwert von 100. Das Robert Koch-Institut gibt den Wert heute mit 79,8 an. Die sogenannte "Bundes-Notbremse" greift in Kreisen und kreisfreien Städte mit Inzidenzen über 100. Die Maßnahmen enden erst, wenn dieser Wert an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unterboten wird.
Hamburgs Inzidenz nur noch knapp über 100
Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Hamburg laut Sozialbehörde derzeit bei 100,8. Auf anderer Berechnungsgrundlage gibt das RKI für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 91,6 an - der bundesweit zweitniedrigste Wert nach Schleswig-Holstein. Als Messlatte für mögliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen berücksichtigt der Hamburger Senat den von der Sozialbehörde errechneten höheren Inzidenzwert. Sollte dieser fünf Tage in Folge unter dem 100er-Wert liegen, sind Lockerungen der Corona-Maßnahmen vorgesehen. In den vergangenen 24 Stunden wurden 203 Neuinfektionen registriert; das sind 111 weniger als vor einer Woche und 109 weniger als gestern. Fünf weitere Menschen sind mit dem Coronavirus gestorben.
Viele Obdachlose in MV haben schon Impfangebot bekommen
In Mecklenburg-Vorpommern haben vielerorts bereits obdach- und wohnungslose Menschen ihre erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Unterkünften sowie Städten und Landkreisen. Impfungen sind unter anderem in Einrichtungen in Wismar, in Schwerin, in Stralsund, auf Rügen und in Greifswald erfolgt. In der Hansestadt Rostock sei teilweise schon die Zweitimpfung gelaufen. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bereitete nach eigener Aussage Impfungen noch vor. Laut Sozialministerium gehören Wohnungs- und Obdachlose zur Gruppe mit der zweithöchsten Impfpriorität, wenn sie in Notunterkünften leben.
Hamburg kontrolliert Schnelltest-Angebote in Unternehmen
Hamburg hat angekündigt, Corona-Schnelltestmöglichkeiten in Betrieben zu überprüfen. Bis zum 18. Juni sollen mindestens 400 Betriebe überprüft werden, sagte Verbraucherschutz-Senatorin Anna Gallina (Grüne). "Die Betriebe sind verpflichtet, allen Beschäftigten, die nicht im Homeoffice sind, mindestens zweimal pro Woche ein Testangebot zu machen." Überprüft würden Betriebe, die aufgrund der Art der Tätigkeiten gar keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten haben, ihren Mitarbeitern Homeoffice anzubieten. Vor der Überprüfung werde es eine schriftliche Abfrage geben, anschließend fänden dann unangemeldete Kontrollen statt.
Günther warnt vor Ungerechtigkeiten für Ungeimpfte
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat davor gewarnt, Geimpften zu schnell ihre Rechte zurückzugeben. Im "Tagesspiegel" sagte er: "Wir haben alle die Priorisierung für Ältere und Risikopatienten akzeptiert. Wir sollten jetzt nicht die Jüngeren wieder zurückstehen lassen. Das wäre auch ungerecht." Man müsse bedenken, dass ein großer Teil der Bevölkerung noch nicht die Möglichkeit hatte, geimpft zu werden. Derzeit sei nur ein geringer Teil der Bevölkerung voll geschützt. In Norddeutschland sind dies gut sieben Prozent. Mehr als 27 Prozent sind bereits einmal geimpft. Wenn Anfang Juni die Priorisierung aufgehoben werde, sei der richtige Zeitpunkt gekommen, Geimpften "gut begründete Rechte zurückgeben", so Günther.
1.363 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 1.363 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Gestern waren 1.244 Fälle gemeldet worden; vor einer Woche 1.194. Elf weitere Todesfälle wurden registriert. An Wochenenden liegen die Werte meist niedriger, weil weniger getestet und langsamer gemeldet wird. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt bleibt laut RKI nahezu unverändert bei 101,7 Fälle je 100.000 Einwohner (am Vortag 101,8).
Impfskepsis von Zugewanderten aufgrund von Sprachproblemen und Falschinformationen
Genaue Zahlen und Umfragen gibt es nicht, aber Menschen, die noch nicht lange in Deutschland leben, scheinen sich seltener impfen lassen zu wollen, als der Durchschnitt der Bevölkerung. In Bayern sollen nun Videos auf anderen Sprachen über die Corona-Impfungen aufklären. Denn oft sind neben Sprachproblemen vor allem Falschinformationen in Sozialen Netzwerken der Grund für die Impfskepsis.
Betriebsärzte sollen ab zweiter Juniwoche mitimpfen
Spätestens ab der zweiten Juniwoche sollen in Deutschland die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen werden. Entsprechende Pläne bestätigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Welt am Sonntag". Für Betriebe vorgesehen seien dann zunächst 500.000 Impfdosen pro Woche. Spahn erklärte weiter, er gehe davon aus, dass Deutschland bereits in ein paar Wochen über mehr Impfdosen verfüge als Termine nachgefragt werden.
Stimmung in Tourismus-Branche in MV schlecht
Laut einer Umfrage des Landestourismusverbandes sieht sich jedes zweite Beherbergungsunternehmen und jeder zweite Freizeitanbieter in Mecklenburg-Vorpommern in seiner Existenz gefährdet beziehungsweise akut gefährdet. "Wir müssen alles tun, um eine Sommersaison zu ermöglichen und bald Klarheit darüber zu erreichen. Sonst geht an vielen Stellen das Licht aus", betonte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. So schlechte Werte seien bei Umfragen noch nie ermittelt worden. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer im Beherbergungsbereich und ein gutes Drittel im Freizeitbereich sei in Kurzarbeit. Nach Mallorca würden jetzt auch bei Deutschen beliebte Ziele wie Ibiza, Formentera, die griechischen Inseln wie Kos, Kreta und Korfu sowie Portugal öffnen, so Woitendorf. "Wir dürfen nicht ins Hintertreffen geraten, weil die Deutschen dorthin reisen, wo es schon Klarheit gibt. Urlaubstage sind begrenzt."
RKI meldet 16.290 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt weiter
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 16.290 Corona-Neuinfektionen und 110 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Vor einer Woche waren 18.773 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - ist am sechsten Tag in Folge rückläufig. Sie liegt jetzt bundesweit bei 146,5. Am Vortag hatte das RKI diesen Wert mit 148,6 angegeben, vor eine Woche mit 165,6. Der Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI bei 0,93 (Vortag: 0,94). Dieser Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein geht auf 58,6 zurück
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter rückläufig. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt bei 58,6. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Am Vortag hatte der Wert bei 61,5 gelegen, vor einer Woche betrug er 75,9. Es wurden 247 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Eine Woche zuvor hatte es 329 neu registrierte Fälle gegeben. Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg auf 1.512 - zwei weitere Todesfälle also im Vergleich zum Vortag. Die kritische Schwelle von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschritt weiterhin kein Kreis. Die höchsten Werte verzeichneten die Kreise Stormarn (84,8) und Kiel (84,7). In Kliniken lagen wegen Covid-19 den Angaben nach 162 Menschen - 13 weniger als am Vortag. 51 von ihnen waren auf der Intensivstation, 31 Corona-Patienten und -Patientinnen wurden beatmet (drei weniger als am Vortag).
Nach Corona-Ausbruch in Lübtheen Massentestung von Kontaktpersonen
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Fahrzeugwerk in Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) werden heute weitere Kontaktpersonen getestet. Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) ging zuletzt davon aus, dass es sich um etwa 200 bis 300 Personen handelt. Bei ihnen werde die PCR-Testtechnologie angewandt. Dies bedeutet, dass die Ergebnisse am Montag vorliegen werden. Vor rund zwei Wochen waren erste positive Testergebnisse unter den rund 1.000 Mitarbeitern des Unternehmens aufgetreten - dann hatte es einen exponentiellen Anstieg in diversen Bereichen des Werks gegeben. Zuletzt waren gut 200 Mitarbeiter positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Rund 500 Beschäftigte wurden in Quarantäne geschickt; die Produktion wurde für zwei Wochen eingestellt.
Start der Modellregion: Erste Urlauber erreichen Nordfriesland
Nach rund sechs Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie sind am Sonnabend auf Sylt wieder Urlauber angekommen. Die größte deutsche Nordseeinsel gehört zur touristische Modellregion Nordfriesland. Unter strengen Auflagen wird die Anreise von Urlaubern aus ganz Deutschland dort wieder hochgefahren - aber alles unter dem Vorbehalt, dass die Infektionen nicht stark zunehmen. Auch nach Amrun und St. Peter-Ording kamen zahlreiche Gäste.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
NDR Info bietet einen neuen Service an: Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Corona-Live-Ticker am Sonntag startet
Guten Morgen am Sonntag, 2. Mai! Auch heute halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland vom Sonnabend: 1.244 Fälle in Niedersachsen, 257 in Schleswig-Holstein, 312 in Hamburg, 230 in Mecklenburg-Vorpommern und 155 im Bundesland Bremen. Bundesweit: 18.935.
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