Coronavirus-Blog: Lockerungen für Geimpfte in SH ab 10. Mai
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 28. April 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lockerungen für Geimpfte und Genesene in SH vom 10. Mai an
- Pferdefestival Redefin darf stattfinden
- Prien will mehr Präsenzunterricht an Schleswig-Holsteins Schulen
- Verfassungsschutz beobachtet Teile der Querdenker-Bewegung
- Corona-"Notbremse" greift ab heute im Kreis Pinneberg
- Corona-Testpflicht nun auch an Schulen in MV
- In Hamburg 319 neue Corona-Fälle gemeldet, in Niedersachsen 1.118, in Schleswig-Holstein 357, in Mecklenburg-Vorpommern 373 und im Bundesland Bremen 202
- RKI registriert bundesweit 22.231 Neuinfektionen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Das war's für heute!
Das Team von NDR.de bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht die Corona-Berichterstattung in einem neuen Blog weiter.
Konzerte in Hamburg: Open Air und unter strengen Auflagen
Open-Air-Konzerte in Zeiten der Pandemie? Wenn sich alle Beteiligten - Musiker, Veranstalter und Besucher - an bestimmte Regeln halten, könnten im Sommer wieder Konzerte stattfinden. Das hofft auch die Branche in Hamburg.
Regierung plant beschleunigtes Verfahren für Vorrechte für Geimpfte
Nachdem mehrere Bundesländer beim Thema Lockerungen für Geimpfte bereits Fakten geschaffen haben, gerät die Bundesregierung mit ihrer angestrebten bundesweiten Regelung in Zugzwang. Eigentlich war geplant, dass das Kabinett in der nächsten Woche eine Verordnung auf den Weg bringt und nach dem Bundestag der Bundesrat am 28. Mai abschließend entscheidet. Doch nun will die Regierung die geplante Verordnung offenbar schon vorab mit Bundestag und Bundesländern abstimmen. So soll das Verfahren, um die Verordnung auf den Weg zu bringen, beschleunigt werden.
Landkreis Friesland: Impfstoff reicht noch nicht für die alte Bevölkerung
Der Corona-Impfstoff wird in Deutschland mengenmäßig je nach Bevölkerungszahl der Kreise und Kommunen verteilt. Das führt beispielsweise im Landkreis Friesland dazu, dass viele aus der Priorisierungsgruppe 1 und 2 noch nicht geimpft wurden. Denn in diesem Landkreis leben überdurchschnittlich viele ältere Menschen.
Wohin führt uns Impfneid?
Wer darf geimpft werden, wer muss warten? Wie gehen Menschen mit dem Gefühl einer Benachteiligung um? Der 1987 geborene Alexander Merkl ist Juniorprofessor für Theologische Ethik an der Universität Hildesheim und berichtet von der Debatte, die derzeit an Fahrt aufnimmt. Was macht sie mit uns Menschen in der Corona-Pandemie? Wohin führt sie - und was nützt sie?
Studien: Viele Kinder und Jugendliche leiden in der Pandemie
Die Auswirkungen der Pandemie machen zunehmend auch Kindern und Jugendlichen zu schaffen, das sagen Psychologen. Und auch zahlreiche wissenschaftliche Studien registrieren eine deutlich gestiegene Zahl depressiver Leiden bei jungen Menschen. Oft sind diese ausgelöst durch das Fehlen von sozialen Kontakten und eine zunehmende Perspektivlosigkeit.
Nach Corona-Ausbruch in Lübtheen umfangreiche Tests angekündigt
Nach dem Corona-Ausbruch im Brüggen-Fahrzeugwerk in Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) mit bislang mehr als 180 positiv getesteten Menschen sind für kommenden Sonntag umfangreiche Tests im weiteren Umfeld des Unternehmens angekündigt. Der Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Andreas Bonin, geht von mehreren Hundert notwendigen Tests aus. Damit soll versucht werden, die weitere Ausbreitung der Infektionen einzudämmen. Brüggen ist das größte Unternehmen in der 4.900-Einwohner-Stadt Lübtheen.
Bundesland Bremen meldet 202 Neuinfektionen
Im Bundesland Bremen haben die Behörden 202 neue Corona-Fälle registriert. Das sind 77 mehr als am Vortag, aber 25 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bremen nun bei 145,7 und in Bremerhaven bei 150,5.
SH: Lockerungen für Geimpfte und Genesene vom 10. Mai an
Vollständig gegen Covid-19 Geimpfte sowie genesene Menschen sollen vom 10. Mai an in Schleswig-Holstein mehr Freiheiten bekommen. Wie Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) heute mitteilte, sollen für sie dann die gleichen Regeln gelten wie für Menschen, die ein negatives Testergebnis vorlegen können. Über ein entsprechendes Bundesgesetz soll der Bundesrat am 28. Mai abstimmen. Das ist aus Gargs Sicht zu spät, daher plane Schleswig-Holstein eine eigene Regelung. "Ich glaube schon, dass man Freiheitsrechte so schnell wie möglich wieder zurückgeben kann und auch muss", sagte Garg. In Niedersachsen fällt für Geimpfte laut aktualisierter Corona-Verordnung die Test- und Quarantänepflicht weg. Der Hamburger Senat will die Bundesregelung abwarten.
Einzelhandel in Schleswig-Holstein weiter offen
Die Geschäfte bleiben in den meisten Regionen Schleswig-Holsteins in der kommenden Woche weiter geöffnet. In den Kreisen Schleswig-Flensburg, Nordfriesland, Plön und der Stadt Flensburg dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einzelhandel für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche einen Kunden je zehn Quadratmeter bedienen, wie die Landesregierung heute beschloss. In größeren Läden ist die Kundenzahl auf eine Person je 20 Quadratmeter begrenzt. Die Außengastronomie bleibt dort unter strengen Auflagen weiter offen. In Dithmarschen, Ostholstein, Lübeck, Kiel, Steinburg, Segeberg, Rendsburg-Eckernförde und Neumünster ist das Einkaufen nur bei Angabe der Kontaktdaten erlaubt. Dort ist aber ebenfalls Außengastronomie weiterhin möglich. In den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Pinneberg gilt dagegen derzeit die "Bundes-Notbremse".
373 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
Die Behörden haben 373 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Das sind 76 weniger als in der Vorwoche und 212 weniger als gestern, wo ein neuer Höchststand gemeldet worden war. Die Sieben-Tage-Inzidenz für das gesamte Bundesland liegt nun bei 132,3. Fünf weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Leonhard für bundeseinheitlichen, elektronischen Impfnachweis
In der Diskussion um die Aufhebung der Beschränkungen für Geimpfte und Genesene hat sich Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) für eine bundeseinheitliche Regelung ausgesprochen. "Hoffentlich bekommen wir bald einen einheitlichen, elektronischen Impfnachweis", sagte sie. "Dabei besteht ein Unterschied zwischen Geimpften und Genesenen einerseits, und negativ Getesteten andererseits: Nach der aktuellen wissenschaftlichen Lage ist jemand, der geimpft ist, sehr wahrscheinlich viel weniger ansteckend als jemand, der nur mit einem Antigen-Test negativ getestet wurde", sagte sie. Eine vollständige Schutzimpfung sei daher einem negativen Testergebnis vorzuziehen, "wenn es um Ausnahmen von Einschränkungen geht".
Mehr als eine Million Schnelltests an Hamburgs Schulen
Seit ihrer Einführung sind an Hamburgs Schulen bereits mehr als eine Million Corona-Schnelltests gemacht worden. Genau 1.056.327 Mal sei binnen fünf Schulwochen seit Mitte März an 368 staatlichen Schulen getestet worden, teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) mit. 833.855 Tests hätten dabei Schülerinnen und Schüler, 222.472 Tests Lehrkräfte sowie weiteres pädagogisches und Verwaltungspersonal abgelegt. 1.128 Mal seien sie positiv ausgefallen, was 0,11 Prozent der Fälle entspreche. Während die Tests anfänglich freiwillig und auf die Beschäftigten beschränkt waren, sind sie mittlerweile für alle verpflichtend. Schulbeschäftigte sollen sich drei Mal in der Woche selbst testen, alle Schülerinnen und Schüler zwei Mal pro Woche.
Prien will mehr Präsenzunterricht an Schleswig-Holsteins Schulen
Die Landesregierung will die Präsenzangebote an Schleswig-Holsteins Schulen vorsichtig erweitern. Bei weniger als 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen sollen künftig alle Jahrgänge zumindest Wechselunterricht haben, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 soll es in den Jahrgangsstufen eins bis sechs Präsenz- und ab Stufe sieben Wechselunterricht geben. Bei einer Inzidenz von unter 50 wäre demzufolge überall Präsenzunterricht möglich. Auch aufgrund der mittlerweile vorhandenen Selbsttests an den Schulen will Prien so den Mittelstufen wieder mehr Präsenzunterricht ermöglichen.
Pferdefestival auf Gestüt Redefin darf stattfinden
Das Pferdefestival auf dem Landgestüt Redefin darf trotz der Pandemie gefeiert werden. Das Spring- und Dressur-Turnier im Landkreis Ludwigslust-Parchim läuft vom 7. bis 9. Mai. "Ein strenges Hygienekonzept und bis ins Detail durchdachte Maßnahmen für den Infektionsschutz durch die Veranstalter sorgten dafür, dass die Genehmigung zur Durchführung erteilt werden konnte", teilten die Organisatoren mit. Teilnehmer und Teilnehmerinnen müssen einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen, um zu dem Turnier zu kommen. Abstand, Hygieneregeln, Masken- und Testpflicht und auch die sorgfältige Trennung der Dressur- und Springpferde, sowie - zwangsläufig - der Verzicht auf Besucher und Besucherinnen gehörten ebenso zu den Maßnahmen, hieß es in der Mitteilung. Im vergangenen Jahr war das Turnier wegen Corona abgesagt worden.
1,1 Millionen Euro Neustartfonds für Einzelhandel in Hamburg
Mit 1,1 Millionen Euro will Hamburg dem stationären Einzelhandel nach dem Lockdown wieder auf die Beine helfen. Der Neustartfonds solle den Läden in der City und in den Stadtteilzentren das Wiederanlaufen des Verkaufs erleichtern und helfen, Kunden anzulocken, sagten Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt, Finanzsenator Andreas Dressel (beide SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) bei einem Besuch der Einzelhändler in den Colonnaden. Die Hilfe richte sich an Interessen- und Werbegemeinschaften, Quartiersinitiativen und andere Zusammenschlüsse. Mit dem Geld sollen Aktionen und Initiativen gefördert werden, die die Attraktivität des stationären Handels deutlich machen, sagte Dressel.
Freibäder in Niedersachsen warten mit Saisonstart
Traditionell wird mancherorts in den Freibädern Niedersachsens bereits am 1. Mai angebadet, andere Anlagen öffnen im Juni. Doch im zweiten Corona-Frühjahr ist erneut Warten angesagt. "Wir könnten binnen kurzer Frist öffnen", sagt etwa ein Sprecher der Stadt Hannover. "Die Bäder sind instand gesetzt worden." Die Becken seien nach dem Winter geputzt und ausgebessert worden. Wasser werde aber noch nicht eingelassen.
Midyatli fordert Johnson & Johnson-Impfreserve für Obdachlose
SPD-Bundesvize Serpil Midyatli hat dazu aufgerufen, bei Corona-Impfungen jene Menschen nicht zu vergessen, die von offiziellen Stellen nur schlecht erreicht werden. "Ich denke hier insbesondere an Obdachlose, nicht gemeldete Arbeitsmigranten aus der EU oder andere Menschen mit nicht gesichertem Aufenthaltsstatus", sagte die Landesvorsitzende der schleswig-holsteinischen SPD. Sie schlug vor, für diese Menschen einen Teil des Impfstoffes von Johnson & Johnson reservieren, da bei diesem eine Impfung ausreicht. "Dass eine Zweitimpfung bei diesen Personenkreis schwierig bis unmöglich ist, dürfte klar sein", erläuterte Midyatli. Aber die Pandemie dürfe sich nicht verlängern, nur weil einige gesellschaftliche Gruppen nicht geimpft sind.
MV richtet Hotline für Absage von Impfterminen ein
Nach Problemen mit nicht wahrgenommenen Impfterminen sollen Bürger und Bürgerinnen in Mecklenburg-Vorpommern Termine über eine spezielle Hotline absagen können. Von morgen an solle dazu eine zusätzliche Telefonnummer freigeschaltet werden, teilte das Gesundheitsministerium mit. "Jeder nicht abgesagte Termin ist im schlechtesten Fall eine verlorene Impfung, die jemand anderes hätte bekommen können", erklärte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Es gebe Tage, an denen in den Impfzentren jeder fünfte Termin nicht wahrgenommen werde. Der Minister appellierte, rechtzeitig abzusagen, damit Termine neu vergeben werden könnten. Absagen seien weiter auch online möglich. Zudem habe das Landesamt für Gesundheit und Soziales eine Mailadresse für Absagen geschaltet.
Rostock: Sport und Schule im Freien?
Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) will im Bildungs- und Sportbereich gemeinsame Aktivitäten im Freien für Kinder und Jugendlichen ermöglichen. "Schule unter freiem Himmel bietet Möglichkeiten für Bildungsformate. Kinder- und Jugendsport im Freien mit klaren Hygienekonzepten und einer Gruppenbegrenzung bietet Abwechslung und positive Beschäftigung", heißt es in einem Arbeitspapier Madsens, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Er reagiere damit auf wissenschaftliche Erkenntnisse über die Infektionswege des Coronavirus, so Madsen: Wenn Infektionen insbesondere ein Innenraumproblem sind, gebe es Potenzial für alternative Angebote. Ziel sei es, jungen Menschen den aktiven Aufenthalt in Außenbereichen, wo das Infektionsrisiko gering ist, gemeinschaftlich zu ermöglichen. Weil in Rostock der 7-Tage-Inzidenzwert je 100.000 Einwohner seit Tagen über 100 liegt, gelten dort ab morgen strengere Corona-Regeln.
DLRG legt Konzept für Sundschwimmen im Juli vor
Nachdem das Sundschwimmen im Strelasund (Kreis Vorpommern-Rügen) im vergangenen Jahr Corona-bedingt abgesagt worden war, wollen die Veranstalter das traditionsreiche Freiwasserschwimmen in diesem Jahr am 3. Juli austragen. Gelingen soll das mit einem neuen Konzept der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Die Organisatoren wollen auf Zuschauer und ein Rahmenprogramm verzichten, die Teilnehmer sollen nur in kleinen Gruppen starten. Das Konzept liegt dem Gesundheitsamt des Landkreises bereits vor. Der Kreis lobte das Engagement, machte aber deutlich, dass noch nichts entschieden sei. Bislang sind für die Veranstaltung mehr als 1.000 Schwimmerinnen und Schwimmer angemeldet.
Debatte über Rechte für Geimpfte in Niedersachsen
Niedersachsens Landtag hat heute unter anderem darüber diskutiert, welche Corona-Regeln für Geimpfte gelten sollen. Während die Landesregierung sie vorerst negativ Getesteten gleichstellen will, forderten Grüne und FDP mehr. "Die ersten Schritte, die verantwortlich sind, haben wir bereits getan, während andere Bundesländer noch darüber diskutieren", sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) im Landtag. Für Geimpfte fällt laut Niedersachsens aktualisierter Corona-Verordnung ab sofort die Test- und Quarantänepflicht weg. Für weitere Schritte ist es nach Behrens' Ansicht zu früh. Noch sei die Ansteckungsgefahr, die von geimpften Menschen ausgeht, nicht wissenschaftlich geklärt - auch wenn die Perspektive "deutlich gut" sei. Zudem müssten zunächst alle Risikogruppen geimpft sein.
319 Neuinfektionen in Hamburg - RKI meldet Inzidenz unter 100
In Hamburg hat die Gesundheitsbehörde 319 neue Corona-Fälle gemeldet. Das sind 109 mehr als gestern, aber 81 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt die Behörde aktuell mit 110,0 an (Vortag: 114,3). Das Robert Koch-Institut kommt in seiner Berechnung nur auf einen Wert von 95,3 - erstmals seit Wochen liegt Hamburg demnach wieder unter 100. Die Berechnung des RKI ist maßgeblich bei der Frage, welche Beschränkungen durch die sogenannte Bundes-Notbremse in einer Kommune gelten. Hamburg hält sich jedoch nicht daran, sondern verwendet weiter die eigene Berechnung, die in der Regel höher ausfällt. Außerdem gelten in der Stadt strengere nächtliche Ausgangsbeschränkungen als laut "Bundes-Notbremse" notwendig.
Neue Maßnahmen: Kiel will unter 100er-Inzidenz bleiben
Schon länger liegt Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel knapp unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 - und damit einer möglichen Verschärfung von Verboten. Nach Angaben der Stadt gibt es nun zusätzliche Maßnahmen, um die Corona-Infektionen einzudämmen. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) sagte, in einigen Stadtteilen gebe es mehr Probleme mit Corona als anderswo. Die Stadt spreche nun unter anderem mit Religionsgemeinschaften und Migrantenverbänden. Außerdem werde verstärkt kontrolliert, ob die Maskenpflicht eingehalten wird. Es gehe darum, noch einmal den Ernst der Lage klar zu machen.
Hamburger Sportbund kritisiert Corona-Einschränkungen
Der Hamburger Sportbund (HSB) fordert eine Öffnung der Sportangebote für Kinder und Jugendliche. Die geltenden Einschränkungen wegen Corona seien unbegründet und eine aktive Behinderung der Sportvereine, heißt es in einer Erklärung. Anstatt die verbreitete Bewegungslosigkeit zu bekämpfen, würden neue Hürden aufgebaut. Zuletzt war die erlaubte Gruppengröße von zehn auf nur noch fünf Kinder reduziert worden. Der HSB fordert stattdessen, Sportkurse für Kinder im Freien wieder ohne Abstand und in größeren Gruppen zu erlauben. Auch die Testpflicht für Trainerinnen und Trainer wurde kritisiert - der HSB fordert, dass ein Selbsttest der Übungsleiter künftig ausreicht.
"Wer hat, der gibt": Aufruf zu stärkerer Besteuerung von Reichen
Angesichts hoher staatlicher Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie fordern mehr als 100 Künstler, Wissenschaftler und zivilgesellschaftliche Organisationen eine stärkere Besteuerung von Reichtum. Sie schlagen höhere Steuern für Erbschaften, Schenkungen und Betriebsvermögen, eine einmalige Vermögensabgabe, einen EU-weiten Mindeststeuersatz für Unternehmen sowie eine höhere Steuer auf sehr hohe Einkommen vor. Dazu hat das Bündnis "Wer hat, der gibt" einen offenen Brief an die Bundesregierung geschrieben. Zu den Unterzeichnern zählen der Schriftsteller Christoph Hein, die Sängerin Annette Humpe, die Schauspielerin Maren Kroymann, die Publizistin und Grünen-Politikerin Marina Weisband, der Armutsforscher Christoph Butterwegge und der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider sowie Organisationen wie Attac, Oxfam und einige Ortsgruppen von Fridays for Future. In Deutschland besäßen die 45 reichsten Haushalte mehr als die ärmere Hälfte der Bevölkerung, heißt es in dem Brief. Die Ungleichheit habe sich durch Corona weiter verstärkt.
Behörde ruft AstraZeneca-Geimpfte zur Zweitimpfung auf
Die Hamburger Gesundheitsbehörde appelliert an Personen, die mit AstraZeneca-Impfstoff geimpft wurden, auch die Termine zur zweiten Impfung wahrzunehmen. Alle gebuchten Termine fänden statt. Menschen unter 60 werde dabei entsprechend der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ein mRNA-Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer beziehungsweise Moderna verabreicht. Erst beide Impfdosen gemeinsam sicherten die vollständige Immunisierung, so die Behörde. Nach neuen Erkenntnissen über Nebenwirkungen hatte die Stiko empfohlen, nur noch Menschen über 60 mit Vakzin von AstraZeneca zu impfen. Nach wie vor bestehe aber auch für Jüngere die Möglichkeit, den Impfstoff in einer Arztpraxis zu erhalten.
Verfassungsschutz beobachtet Teile der Querdenker-Bewegung
Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet Personen und Gruppen innerhalb der Querdenker-Bewegung nun offiziell. Das teilte das Bundesinnenministerium mit. Damit darf der Verfassungsschutz jetzt beispielsweise Daten zu bestimmten Personen aus der Szene sammeln. Zur Begründung erklärte das Ministerium, Proteste und Demonstrationen gegen die Corona-Politik würden zunehmend instrumentalisiert und Eskalationen provoziert. Anmelder und Organisatoren "zeigen zum Teil deutlich, dass ihre Agenda über die reine Mobilisierung zu Protesten gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen hinausgeht". Verbindungen zu "Reichsbürgern" und "Selbstverwaltern" sowie Rechtsextremisten seien "in Kauf genommen oder gesucht, das Ignorieren behördlicher Anordnungen propagiert und letztlich das staatliche Gewaltmonopol negiert" worden. Auch einige Landesbehörden für Verfassungsschutz beobachten die Querdenker-Bewegung bereits.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
NDR Info bietet einen neuen Service an: Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
1.118 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen sind 1.118 neue Corona-Fälle amtlich registriert worden. Gestern waren es 806, am Mittwoch vor einer Woche 1.875. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner liegt nun bei 110,6, wie das Robert Koch-Institut meldete (gestern: 120,0). Aktuell liegen 18 der 45 Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen laut RKI über dem Grenzwert von 100, der unter anderem entscheidend für Ausgangssperren ist. Auf die höchste Sieben-Tage-Inzidenz kommt demnach der Landkreis Vechta mit 315,8, dahinter folgten Salzgitter (272,3) und Delmenhorst (193,4).
Corona-Testpflicht nun auch an Schulen in MV
Auch an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern gilt jetzt eine Corona-Testpflicht. Zweimal pro Woche müssen Schüler und Lehrer ein negatives Testergebnis vorweisen. Zurzeit wirkt sich die Testpflicht allerdings auf die meisten noch gar nicht aus, weil die Schulen ohnehin geschlossen sind - lediglich die Schüler der Abschlussklassen und der Klassen eins bis sechs in Notbetreuung sind zunächst betroffen. Allen Schulen wurden laut Ministerium in den vergangenen Wochen ausreichend Corona-Selbsttests zur Verfügung gestellt. Ob zu Hause oder in der Schule getestet wird, ist nicht einheitlich geregelt. Über die praktische Umsetzung kann jede Schule für sich entscheiden. Eine Ausnahme von der Testpflicht gibt es: Schüler, die Abschlussprüfungen schreiben, müssen sich nicht testen lassen.
Anklamer Trabi-Treffen abgesagt
Eines der beliebtesten Oldtimer-Treffen im Osten Deutschlands - das Anklamer Trabi-Treffen - ist auch in diesem Jahr wegen Corona abgesagt worden. Sprecher Jens Rühberg sagte: "Wir hoffen, dass wir allen Trabi-Fans im nächsten Jahr zu Himmelfahrt wieder ein Anlaufpunkt sein können."
Niedersachsen: "Aussichtslose Situation für Restaurants und Hotels"
Jedes vierte Restaurant und Hotel in Niedersachsen steht nach Angaben des Branchenverbandes Dehoga in der Corona-Pandemie kurz vor der Geschäftsaufgabe. Die Lage im Gastgewerbe sei dramatisch, sagte Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Niedersachsen, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Es sei "eine aussichtslose Situation, wir brauchen eine Öffnungsperspektive", sagte Balke. Rund drei Viertel der Betriebe hätten existenzielle Schwierigkeiten, die letzten Mittel seien aufgebraucht.
Lübtheen: Bereits 180 Infizierte in Fahrzeugwerk Brüggen
Im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns sind die Corona-Infektionszahlen stark gestiegen. Als Hauptursache gilt ein Corona-Ausbruch in dem Unternehmen Brüggen in Lübtheen. In dem Fahrzeugwerk haben sich inzwischen 180 Menschen mit dem Virus infiziert - allein gestern kamen mehr als 80 Fälle hinzu. Inzwischen hat der Kreis umfangreiche Tests sowie Quarantänemaßnahmen auch bei den Angehörigen der Mitarbeiter angeordnet. Die Werksleitung hat für 14 Tage die Produktion gestoppt.
Debatte über Regel-Lockerungen für Geimpfte geht weiter
Bei den Lockerungen für Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, schlagen mehrere Bundesländer eigene Wege ein. In Schleswig-Holstein müssen die Betroffenen bald keinen negativen Test mehr vorlegen, wo bisher einer nötig war. Auch Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen streben entsprechende Corona-Verordnungen an. Andere Länder wie Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern haben das bereits getan. Die FDP fordert bei der Aufhebung von Beschränkungen mehr Tempo vom Bund. Fraktionsvize Stephan Thomae warf der Regierung vor, sie schiebe die Diskussion über Ausnahmen für Geimpfte und Genesene hinaus. Das Bundeskabinett berät in der kommenden Woche über mögliche Lockerungen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte an, die Verordnung könne dann Ende Mai vom Bundesrat beschlossen werden.
Drosten: Mehrere Effekte bei Corona-Lage in Indien anzunehmen
Der Virologe Christian Drosten zeigt sich angesichts der bisherigen Erkenntnisse über die indische Corona-Variante B.1.617 weiter relativ gelassen. Anhand der sehr kleinen verfügbaren Datenbasis lasse sich schließen, dass die Mutante nicht allein die heftige Infektionswelle in dem Land verursache, "sondern das ist mehr eine bunt gemischte Virus-Population", sagt der Wissenschaftler von der Charité in Berlin in der aktuellen Folge des NDR Info Podcasts "Coronavirus-Update", der seit gestern Nachmittag online ist. Auch die ansteckendere Variante B.1.1.7, die mittlerweile in Deutschland dominiert, sei stark vertreten.
Bundesweit 22.231 Neuinfektionen registriert
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hat am frühen Morgen die aktuellen Corona-Fallzahlen veröffentlicht. Demnach sind bundesweit innerhalb eines Tages neue 22.231 Corona-Fälle gemeldet worden. Am Mittwoch vor einer Woche hatte das RKI 24.884 Neuinfektionen verzeichnet, gestern waren es 10.976. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) liegt aktuell bundesweit bei 160,6. Am Vortag betrug dieser Wert den Angaben zufolge 167,6 und vor einer Woche 160,1. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 312 neue Todesfälle verzeichnet. Die Gesamtzahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 82.280.
Corona-Notbremse greift ab heute im Kreis Pinneberg
Wegen mehrtägiger Überschreitung des Grenzwerts von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen greift ab heute im Kreis Pinneberg die Corona-"Notbremse". Dies kündigte der Kreis an. Unter anderem gilt dort zwischen 22 und 5 Uhr eine Ausgangsbeschränkung. Außerdem muss die Außengastronomie wieder schließen. Inzwischen sank die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Pinneberg auf 99.
Auch auf der zurzeit Corona-freien Insel Helgoland, die zum Kreis Pinneberg gehört, gilt die "Notbremse" samt Ausgangssperre. FDP-Vize Wolfgang Kubicki kritisierte dies: Warum eine in offener See liegende Insel nun von Grundrechtseinschränkungen erfasst werde, lasse sich rational wahrscheinlich nicht einmal von den härtesten Lockdown-Befürwortern erklären, so Kubicki.
Immer gut informiert: Der NDR Newsletter
Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Von montags bis freitags bündeln wir die wichtigsten Ereignisse des Tages. Online können Sie den kostenlosen Newsletter abonnieren.
Hagenbecks Tierpark öffnet wieder
Von heute an kann der Hamburger Tierpark Hagenbeck seinen Außenbereich wieder für Besucherinnen und Besucher öffnen. Hamburg übernimmt die "Bundes-Notbremse" insoweit, dass die Außenbereiche von Tierparks und botanischen Gärten öffnen dürften. Die Hagenbeck-Innenbereiche wie das Tropen-Aquarium bleiben dementsprechend geschlossen. Bei der Öffnung der Außenbereiche gelten die Hygieneregeln sowie an Wochenenden und Feiertagen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr eine Maskenpflicht.
Keine Ausgangssperre mehr im Kreis Gifhorn
Im Landkreis Gifhorn wird die Ausgangssperre wieder aufgehoben. Von heute um Mitternacht an können sich die Menschen auch nachts wieder frei im Landkreis bewegen. Grund ist die gesunkene Inzidenz, die an fünf Tagen in Folge unter dem Wert von 100 lag. Landrat Andreas Ebel (CDU) bedankte sich bei den Menschen für ihre Disziplin in den vergangenen Tagen.
Schleswig-Holstein meldet 357 Neuinfektionen
Die Behörden in Schleswig-Holstein haben 357 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden registriert. Das sind 203 mehr als am Vortag, aber 77 weniger als vor einer Woche. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei rund 70 (gestern rund 72). 49 Covid-19-Patientinnen und -Patienten werden auf Intensivstationen behandelt, 37 müssen beatmet werden.
Modellregionen testen Tourismus-Konzepte für den Sommer
Viele Behörden und Politiker im Norden sind sich nicht sicher, ob beziehungsweise wie die Situation in der Tourismusbranche im Sommer aussehen wird. Modellregionen probieren derzeit aus, wie der Betrieb wieder anlaufen kann.
Corona-Live-Ticker am Mittwoch startet
Einen schönen guten Morgen! Auch am heutigen Mittwoch, 28. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland vom Dienstag: 154 in Schleswig-Holstein, 806 in Niedersachsen, 210 in Hamburg, 585 in Mecklenburg-Vorpommern und 125 im Bundesland Bremen. Bundesweit: 10.976.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 27. April
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