Corona-Blog: Überall mehr Freiheiten für Geimpfte - nur Hamburg wartet
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 1. Mai 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Mecklenburg-Vorpommern: Schwesig will Einreiseverbot für Geimpfte lockern
- Überall mehr Freiheiten für Geimpfte - nur Hamburg wartet
- Modellregion Nordfriesland: Erste Urlauber erreichen Sylt
- Quarantäne für 200 Patienten einer Schweriner Arztpraxis
- Mecklenburg-Vorpommern: Testpflicht fällt für komplett Geimpfte weg
- Ab Montag nächtliche Ausgangssperre im Kreis Rotenburg/Wümme
- Mecklenburg-Vorpommern: Lockerung in Alten- und Pflegeeinrichtungen in Kraft
- Zahl der Neuinfektionen im Norden: 1.244 in Niedersachsen, 257 in Schleswig-Holstein, 312 in Hamburg, 230 in Mecklenburg-Vorpommern und 155 im Land Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de verabschiedet sich - Gute Nacht!
Das war's für heute mit der laufenden Berichterstattung über die Corona-Pandemie in Norddeutschland. Wir sind am Sonntagmorgen mit einem neuen Blog wieder für Sie da und wünschen eine angenehme Nacht.
SH: Günther pocht auf Hotelöffnungen für Geimpfte und Getestete
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) pocht auf rasche Hotelöffnungen für Menschen mit Corona-Impfung oder negativem Testergebnis. "Wir haben uns schon bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März dafür eingesetzt, Beherbergungsbetriebe zu öffnen. Die sind kein Treiber von Pandemie", sagte Günther dem "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe). "Und je schneller wir dann auch Öffnungsschritte machen können, desto besser." Günther sprach sich dafür aus, dass Familien künftig mit einer Mischung aus Impfnachweis der Eltern und Testnachweis älterer Kinder zum Beispiel Urlaub in Hotels an der Nordsee machen könnten. "Diejenigen, die noch nicht geimpft ist, müssen dann einen Test machen. Der Schutz der Anderen wird durch unterschiedliche Instrumente erreicht."
Lockerungen für Geimpfte: Nur Hamburg wartet noch ab
In immer mehr Bundesländern werden die Corona-Regeln für Geimpfte gelockert. Auch die Landesregierungen Nordrhein-Westfalens und des Saarlands beschlossen, dass für vollständig gegen das Virus geimpfte oder von einer Erkrankung genesene Menschen ab Montag Erleichterungen gelten. Für sie entfällt eine Testpflicht etwa beim Friseurbesuch oder beim Einkauf in Geschäften, in denen ein solcher Test vorgeschrieben ist. Bis auf Hamburg haben damit alle Bundesländer entweder schon Lockerungen umgesetzt oder planen sie in Kürze - bevor über die bundeseinheitliche Regelung für die Rechte von Geimpften entschieden ist.
Die Bundesregierung will in der kommenden Woche eine Verordnung auf den Weg bringen. Dazu liegt bereits ein Entwurf des Bundesjustizministeriums vor. Dieser sieht auch vor, dass vollständig Geimpfte von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen ausgenommen werden. Die Verordnung könnte schon am Freitag in den Bundesrat kommen. Seit heute gilt in Mecklenburg-Vorpommern, dass Geimpfte ohne negativen Schnelltest zum Beispiel in den Zoo, zum Friseur oder in den Baumarkt dürfen. In Niedersachsen war die Befreiung Geimpfter von der Testpflicht schon Mitte April in Kraft getreten. In Schleswig-Holstein sollen vollständig gegen Corona-Geimpfte sowie von einer Covid-19-Erkrankung genesene Menschen ab dem 10. Mai mehr Freiheiten bekommen.
Corona: Massen-Infektion in Schweriner Arztpraxis?
In Schwerin könnten sich etwa 200 Patienten einer chirurgischen Praxis in einem Ärztehaus im Stadtteil Weststadt mit dem Corona-Virus infiziert haben. Das hat der Sozialdezernent der Stadt, Andreas Ruhl (SPD), NDR 1 Radio MV bestätigt. Es gibt laut Ruhl den Verdacht, dass Praxisangestellte und der Arzt in der Praxis weiterhin gearbeitet haben, obwohl sie Covid-19-Symptome aufwiesen. Möglicherweise gab es sogar eine Anweisung, auf einen Mund-Nasen-Schutz zu verzichten, so Ruhl. Falls sich dieser Verdacht bestätigt, werde die Stadtverwaltung gegebenenfalls die Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Körperverletzung einschalten.
Nach Corona-Ausbruch in Lübtheen Massentestung von Kontaktpersonen
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Fahrzeugwerk in Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) werden am Sonntag weitere Kontaktpersonen getestet. Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) ging zuletzt davon aus, dass es sich um etwa 200 bis 300 Personen handelt. Bei ihnen werde die PCR-Testtechnologie angewandt. Dies bedeutet, dass die Ergebnisse am Montag vorliegen werden. Vor rund zwei Wochen waren erste positive Testergebnisse unter den rund 1.000 Mitarbeitern des Unternehmens aufgetreten - dann hatte es einen exponentiellen Anstieg in diversen Bereichen des Werks gegeben. Zuletzt waren gut 200 Mitarbeiter positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Rund 500 Beschäftigte wurden in Quarantäne geschickt; die Produktion wurde für zwei Wochen eingestellt.
Deutsche Corona-Hilfe in Indien angekommen
Angesichts der schweren Corona-Krise in Indien hat Deutschland eine erste Hilfslieferung in das südasiatische Land geschickt. Eine Bundeswehrmaschine landete am Samstagabend (MESZ) mit 120 Beatmungsgeräten, Medikamenten sowie Personal für den Aufbau einer Sauerstoffanlage an Bord in Neu Delhi. Zuvor hatte das indische Gesundheitsministerium mit 401.993 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden einen neuen weltweiten Höchststand gemeldet. Indien hat sich in den vergangenen Wochen zum neuen Epizentrum der Pandemie entwickelt. Die Zahl der Corona-Toten stieg am Sonnabend laut Gesundheitsministerium um 3.523 auf fast 212.000, wobei Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.
MV: Lockerung in Alten- und Pflegeeinrichtungen in Kraft getreten
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute Lockerungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie für Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Kraft getreten. Wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) mitteilte, müssen vollständig Geimpfte beim Besuch in einem Heim keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen. Auch müssten vollständig geimpfte Bewohner bei körpernahen Dienstleistungen wie Friseuren keinen Test vorlegen. Nach der letzten notwendigen Impfung müssten jedoch mindestens 14 Tage vergangen sein, auch dürfe es in der Einrichtung keine akuten Infektionen geben. Allerdings müsse sich vollständig geimpftes Personal weiter einmal die Woche testen lassen. "Geimpft zu sein, bedeutet nicht, dass man sich nicht anstecken kann", sagte ein Ministeriumssprecher. "Das ist gerade für sensible Bereiche wie Pflegeeinrichtungen wichtig." Die Geimpften arbeiteten mit Kollegen zusammen, die das Impfangebot nicht angenommen haben. Diese Beschäftigten müssten sich weiterhin dreimal die Woche testen lassen. Drese zeigte sich erfreut, dass nach der Impf-Priorisierung wieder deutlich mehr soziale Kontakte und Angebote in den Einrichtungen ermöglicht werden konnten. "Das ist nach vielen Monaten von harten, aber leider notwendigen Isolationsmaßnahmen eine richtig gute Nachricht und sollte uns allen Mut beim Endspurt im Kampf gegen die Pandemie machen."
Niedersachsen: Weil ruft zu Solidarität auf
Der 1. Mai ist der klassische Tag für Demonstrationen - und in diesem Jahr war in Hannovers Innenstadt trotz Corona einiges los. Gleich zehn Aktionen waren angemeldet. Nachdem die ersten Protestkundgebungen der Gewerkschaften beendet waren, richtete sich der Fokus auf die Veranstaltungen der sogenannten Querdenken-Initiative. Die Polizei zählte in der Spitze etwa 1.110 Teilnehmende am Trammplatz. Am Landtag gleich nebenan waren es dagegen lediglich etwas mehr als ein Dutzend. Zu einer dritten Versammlung am Maschsee kamen etwa 25 Demonstrierende. Die Anhängerinnen und Anhänger der Initiative "Querdenken" kritisieren die aktuellen Maßnahmen gegen das Coronavirus - etwa Maskenpflicht und Ausgangssperren. Mit einem engagierten Aufruf zur Solidarität in der Corona-Pandemie sprach Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bei einer Kundgebung zum 1. Mai in Hildesheim.
155 neue Fälle im Land Bremen gemeldet
155 neue Corona-Fälle meldet das Bremer Gesundheitsressort für das Bundesland heute. 143 davon wurden in der Stadt Bremen registriert, zwölf in Bremerhaven. Die Inzidenz in Bremen steigt leicht von 128,3 auf 128,6. Der Wert für Bremerhaven sinkt von 135,5 auf 119,7. Weitere Corona-Tote wurden in beiden Städten nicht gemeldet.
230 Neuinfektionen in MV - Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht
In Mecklenburg-Vorpommern sind am Sonnabend 230 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das waren 111 weniger als am Freitag und 61 weniger als vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Zugleich wurde ein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie gab das Amt mit nunmehr 999 an. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht. Der Wert verringerte sich um 0,8 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf 120,2. Der Landkreis Rostock (80,2) die Hansestadt Rostock (89,4) sowie Vorpommern-Rügen (86,3) lagen unter der Schwelle von 100. Am höchsten war der Wert im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 199,7, was unter anderem auf einen lokalen Ausbruch in einem Unternehmen in Lübtheen zurückzuführen ist. Die Zahl der in Kliniken behandelten Corona-Patienten betrug 306 und damit fünf weniger als am Vortag. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen sank um vier auf 85.
Schwesig will Einreiseverbot für Geimpfte lockern
Zumindest für bestimmte vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen könnte das Einreiseverbot nach Mecklenburg-Vorpommern bald fallen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald hatte die entsprechende Regelung der Corona-Landesverordnung am Freitag für willkürlich und unrechtmäßig erklärt und das Land zur Neuregelung aufgefordert. Die steht jetzt offenbar bevor. "Die Landesregierung wird den Hinweis des Gerichtes, für vollständig geimpfte Menschen Erleichterungen vorzunehmen, umsetzen", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute. "Das Gesundheitsministerium wird für die nächste Kabinettssitzung am kommenden Dienstag einen Vorschlag für Einreisen insbesondere zum Aufsuchen von Zweitwohnungen vorbereiten." Laut Corona-Landesverordnung ist die Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern nur in wenigen Ausnahmefällen erlaubt. Das OVG hatte die Regelung für unrechtmäßig erklärt, weil sie vollständig geimpfte und nicht geimpfte Menschen gleichbehandele. Es hatte die Regelung jedoch nicht aufgehoben mit Verweis auf die weitreichenden Folgen, die ein solcher Schritt für die Pandemiebekämpfung hätte. Auch nicht geimpfte Menschen dürften dann einreisen. Schwesig begrüßte den Beschluss. Es habe den Weg der Landesregierung, zur Pandemiebekämpfung auch strenge Reiseregeln zu nutzen, grundsätzlich anerkannt.
Schülervertreter: Schnelltests in Schulen offiziell anerkennen
Auch negative Corona-Tests, die in Schulen durchgeführt wurden, sollten nach Ansicht von Schülervertretern offiziell bescheinigt werden. Tagesaktuelle Schnelltests würden immer mehr zum Schlüssel für Öffnungen, etwa von Geschäften, sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm. Eine amtliche Bescheinigung der Ergebnisse aus der Schule könne deshalb einen weiteren Anreiz für Testungen schaffen und zusätzlich die Testzentren entlasten. Die Dokumente und ihre Anerkennung müssten aber einheitlich geregelt sein, so Schramm.
Appell: Keine Ausflüge in die Niederlande
Bürgermeister und Landräte der Grenzregion haben an deutsche Tagesausflügler appelliert, keine Reisen in die Niederlande zu unternehmen. "Unternehmen Sie jetzt bitte keine unnötigen Fahrten über die Grenze! So schützen Sie sich selbst und Ihre Lieben. Der Ausflug über die Grenze kommt wieder", sagte Uwe Fietzek, Landrat der Grafschaft Bentheim, in einer Mitteilung. "Was wir jetzt brauchen, ist noch etwas Geduld und eine gute Portion gesunden Menschenverstands." Auch der Bürgermeister von Enschede, Onno van Veldhuizen, warnte: "Die Anzahl der Corona-Infektionen in den Niederlanden ist immer noch zu hoch. Wir freuen uns schon darauf, unsere deutschen Nachbarn hoffentlich bald wieder bei uns zu begrüßen." Bis dahin müsse man sich noch in Geduld üben. Die Niederlande haben Mitte der Woche trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown von Mitte Dezember gelockert. Die abendliche Ausgangssperre ist abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Außenbereich unter Auflagen wieder Gäste bedienen - zumindest von 12 bis 18 Uhr. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 317. Touristen brauchen bei der Rückkehr einen negativen Corona-Test.
Schwesig ruft zu Solidarität in der Gesellschaft auf
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Menschen zum Zusammenhalt in der Corona-Pandemie aufgerufen. "Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, jetzt gerade auf den letzten Metern dieser Pandemie, dass das Coronavirus unsere Arbeitswelt nicht spaltet, die Gesellschaft nicht spaltet", sagte Schwesig heute in Rostock bei der zentralen Kundgebung des DGB Nord zum Tag der Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Es müssten die unterstützt werden, die "gerade den Laden schmeißen" - aber auch die, die einen hohen Preis zahlen, weil sie gerade nicht arbeiten können.
Heidepark Soltau am ersten Öffnungstag gut gebucht
Mit 35 Tagen Verspätung hat der Heide-Park Soltau wieder seine Tore geöffnet. Zuvor hatte Verwaltungsgericht Lüneburg entschieden, dass der Freizeitpark mit einem Hygienekonzept den Betrieb starten darf. Bei leichtem Nieselregen war der Erlebnispark mit seinen Fahrgestellen und Achterbahnen bereits am Vormittag gut besucht, vor allem Familien stiegen aus den Autos des vollen Parkplatzes. Die Öffnung ist an Auflagen gebunden. Maskenpflicht und Abstandsregeln müssen in den Attraktionen, Wartebereichen und an Kiosken eingehalten werden. Ein Online-Ticket ist Pflicht, zudem ist der Zutritt für Gäste ab sechs Jahren nur mit einem negativen Corona-Test möglich. Besucher haben die Möglichkeit, sich in der Drive-In-Teststation auf dem Busparkplatz testen zu lassen oder ein negatives PCR- oder Antigen-Testergebnis mitzubringen. Besucher aus Niedersachsen können sich kostenlos testen lassen, ansonsten kostet der Schnelltest vor Ort 18 Euro. Für vollständig Geimpfte entfällt die Testpflicht nach Angaben des Parks. Auch das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten im Landkreis Harburg kann wieder angesteuert werden.
Niedersachsen: Feuerwehrleute und alle Lehrer dürfen zur Impfung
Die Zahl der Corona-Impfberechtigten in Niedersachsen steigt: Seit heute dürfen Feuerwehrleute, Hauptamtliche der Kinder- und Jugendhilfe sowie Beschäftigte aller Schulformen einen Termin vereinbaren.
Tag der Arbeit im Zeichen der Corona-Pandemie
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat zum heutigen Tag der Arbeit auf die Notwendigkeit der Solidarität untereinander hingewiesen. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte auf einer Kundgebung in Hamburg, durch solidarisches Handeln sei es gelungen, das Schlimmste in der Corona-Pandemie zu verhindern. Er verwies zugleich auf die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise, die enorm seien. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen finden heute Kundgebungen anlässlich des Tags der Arbeit statt.
Ab Montag nächtliche Ausgangssperre im Kreis Rotenburg/Wümme
Weil die Sieben-Tage-Inzidenz an drei Tagen hintereinander überschritten wurde, gilt im Landkreis Rotenburg/Wümme von Montag an eine Ausgangsbeschränkung. "Die Ausbrüche in Rotenburg und Zeven zeigen, dass sich die britische Mutation des Virus schnell verbreitet und den Inzidenzwert steigen lässt. Aber auch die vielen einzelnen Ausbruchsgeschehen erhöhen die Gesamtzahl", sagte Landrat Hermann Luttmann (CDU). "Wir alle müssen jetzt dazu beitragen, dass die Werte wieder sinken, indem wir die bekannten Regeln einhalten, soziale Kontakte weiterhin reduzieren, bei ersten Anzeichen einer Krankheit zu Hause bleiben und, wo es geht, im Homeoffice arbeiten." Die Ausgangsbeschränkung gilt von 22 Uhr bis 5 Uhr. Körperliche Betätigung ist Einzelpersonen bis Mitternacht erlaubt.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz wieder leicht angestiegen
Die Gesundheitsbehörden der Stadt Hamburg haben innerhalb eines Tages 312 Corona-Neuinfektionen registriert. Das sind 74 mehr als gestern sowie auch am vergangenen Sonnabend, als jeweils 238 Neuinfektionen registriert wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen umgerechnet auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, stieg auf 106,7. Gestern lag sie noch bei 102,8, am vergangenen Sonnabend bei 116,3. Bis auf einen "Ausreißer" am vergangenen Sonntag sinkt die Inzidenz seit dem 15. April kontinuierlich. Damals lag sie bei 147,4. Insgesamt haben sich bisher im Verlauf der Pandemie 72.189 Hamburgerinnen und Hamburger nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
1.244 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen
Das Robert Koch-Institut meldet für Niedersachsen heute 1.244 Corona-Neuinfektionen. Gestern waren es 1.779, am Sonnabend vor einer Woche 1.844 neue Fälle. Die Inzidenz liegt landesweit nun bei 101,8, nach 106,7 am Freitag. Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages zehn weitere Todesfälle registriert.
Start der Modellregion: Erste Urlauber erreichen Sylt
Nach rund sechs Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie sind heute Morgen die ersten Urlauber auf Sylt angekommen. Die größte deutsche Nordseeinsel gehört zur touristischen Modellregion Nordfriesland. Unter strengen Auflagen wird der Tourismus wieder hochgefahren. Die ersten Autozüge brachten am frühen Morgen zunächst nur wenige Fahrzeuge auf die Insel. "Wir rechnen in den kommenden Tagen mit einem erhöhten Reisendenaufkommen", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.
Corona und die Zukunft der Arbeit
Die Corona-Krise wirkt wie ein Katalysator auf die längst überfällige Transformation und Digitalisierung der Arbeitswelt. Ein Prozess, der auch in Zukunft viele Chancen bietet, wie Holger Schellkopf in einem Gast-Beitrag sagt.
1.000 Euro Konsumhilfe für Arme gefordert
Die Armutskonferenz in Niedersachsen sieht für arme Menschen ein erhöhtes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. "Arme haben grundsätzlich höhere psychische und physische Gesundheitsrisiken, schwächere Immunsysteme und sterben früher", sagte Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze. Hinzu kämen mit Blick auf Corona beengte Wohnverhältnisse, die häufige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie prekäre Jobs ohne Homeoffice-Möglichkeit und mit geringem Arbeitsschutz. Hygienemaßnahmen kosteten Geld, das Arme nicht haben, und auch Zeitungen, Computer oder Handys als Informationsgrundlage seien oft nicht zu bezahlen. Gleitze forderte daher eine einmalige Konsumhilfe von 1.000 Euro für Arme, um diesen Mängeln entgegenzuwirken. Außerdem müssten die Hartz-IV-Regelsätze dauerhaft auf 600 Euro im Monat erhöht werden.
Niedersachsen: Arbeitgeber für Schul-Öffnungen ab Pfingsten
Mehrere Arbeitgeberverbände in Niedersachsen fordern, dass die Schulen spätestens ab Pfingsten wieder öffnen und mindestens im Wechselmodell unterrichten. Ansonsten drohe den Kindern, dass sie bis nach den Sommerferien über 44 Wochen nicht im Klassenraum gesessen haben. "Die Kollateralschäden der Corona-Politik für die Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind jetzt schon enorm, aber diese Aussicht ist schlichtweg eine Katastrophe", sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände im Haus der Industrie, Volker Schmidt. Gerade für Kinder aus sozial schwächeren Familien sei das Homeschooling schwierig. Viele Kinder hätten ohne Schule zudem kaum Kontakt zu Gleichaltrigen und bewegten sich zu wenig. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte zuletzt die Hoffnung geäußert, dass der Präsenzunterricht ab Mitte Mai bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 ermöglicht werden könnte. So sieht es auch die sogenannte Bundes-Notbremse vor. Bisher müssen die Schulen in Niedersachsen bereits ab einer Inzidenz von 100 in den Distanzunterricht wechseln.
Quarantäne für 200 Patienten einer Schweriner Arztpraxis
Das Gesundheitsamt Schwerin hat rund 200 Patientinnen und Patienten einer chirurgischen Praxis im Ärztehaus in der Johannes- Brahms-Straße im Stadtteil Weststadt gebeten, sich vorsorglich in Quarantäne zu begeben. Sie könnten sich zwischen dem 21. und dem 28. April während des Aufenthalts in der Praxis mit Corona angesteckt haben, teilte die Stadtverwaltung mit.
Niedersachsen: Inseln hoffen auf Start-Signale
Mehr als zwei Wochen nach der Einsendung eines Konzepts zur Öffnung von Tourismus und Gastgewerbe warten die Ostfriesischen Inseln auf Signale der Landesregierung. "Wir haben noch keine offizielle Rückmeldung vom Land bekommen, was wir sehr bedauerlich finden", sagte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Ostfriesischen Inseln GmbH, Wilhelm Loth, der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe nicht darum, um jeden Preis zu öffnen. "Aber wir wünschen uns, dass man sich mit den flankierenden Sicherheitsmaßnahmen, die wir vorschlagen, auseinandersetzt." Er hoffe auf Gespräche, möglichst in der kommenden Woche. Die Inseln hatten der Landesregierung ein Öffnungskonzept vorgeschlagen. Darin ist eine dauerhafte Öffnung der touristischen Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe sowie Freizeiteinrichtungen vorgesehen, verbunden mit einem strikten Testkonzept und wissenschaftlicher Begleitung.
Polizei löst in Schwerin mehrere Partys auf
Die Polizei hat mehrere Partys von Jugendlichen am Schweriner Innensee aufgelöst. Wie die Polizei mitteilte, feierten unterschiedlich große Gruppen zwischen zehn und 50 Personen ohne Einhaltung der Corona-Regeln. Zudem sei bei den Feierlichkeiten jede Menge Müll in die Umgebung geworfen und die Nachbarschaft mit lauter Musik beschallt worden. Die Beamten stellten 38 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung fest, darunter auch Mehrfachverstöße.
Modellregion Nordfriesland erwartet Urlauber
Nach der Schleiregion und Eckernförde geht heute auch die Tourismus-Modellregion Nordfriesland an den Start. Die Inseln Amrum, Föhr, Pellworm und Sylt melden eine gute Buchungslage. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) pocht unterdessen auf eine schnelle Öffnung von Hotels für geimpfte und getestete Menschen. Dem "Tagesspiegel" sagte er, die Beherberungsbetriebe seien keine Pandemietreiber. Die Modellregion Schlei und Eckernförde habe in den vergangenen zwei Wochen gute Erfahrungen gesammelt. Unter mehr als 10.000 Tests habe es nur wenige positive gegeben.
18.935 Neuinfektionen - bundesweite Inzidenz sinkt weiter
Deutschlandweit sind innerhalb eines Tages 18.935 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 232 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Am Sonnabend vor einer Woche waren es 23.392 Neuinfektionen und 286 neue Todesfälle. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank den Angaben zufolge den fünften Tag infolge. Sie liegt nun bei 148,6. Am Freitag war der Inzidenzwert mit 153,4 angegeben worden.
Schleswig-Holstein meldet 257 Neuinfektionen
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Schleswig-Holstein geht weiter zurück: 257 neue Corona-Fälle im Vergleich zu 273 am Vortag und 352 in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 61,5. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Auf Intensivstationen liegen demnach derzeit 54 Covid-19-Patientinnen und -Patienten, 32 müssen beatmet werden. Es gab zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Lieferketten beeinträchtigt: "Gorch Fock" wird später fertig
Die Sanierung des Segelschulschiffs "Gorch Fock" wird sich bis in den Spätsommer verzögern. Wie die Bremer Lürssen Werft mitteilte, wurden Lieferketten Corona-bedingt beeinträchtigt und Personal fiel aus. Mehrkosten sollen dem Bund dadurch jedoch nicht entstehen.
MV: Testpflicht fällt für komplett Geimpfte weg
Von heute an sind vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen im Nordosten von der Testpflicht befreit. Damit können die Betroffenen etwa ohne negativen Schnelltest zum Friseur, in den Zoo oder in den Baumarkt, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) diese Woche angekündigt hatte. Eine Anpassung der Corona-Landesverordnung von dieser Woche macht die Erleichterung für vollständig Geimpfte möglich. Demnach müssen diese aber frei von typischen Corona-Symptomen sein. Ein vollständiger Impfschutz liege vor, wenn die letzte notwendige Impfdosis mehr als zwei Wochen zurückliegt. Zum Nachweis genügen der Impfausweis beziehungsweise eine entsprechende Bescheinigung sowie ein amtliches Ausweispapier.
Jugendarbeit in MV darf heute unter Auflagen wieder beginnen
Die Angebote für Jugendarbeit in Mecklenburg-Vorpommern können nach mehreren Monaten Pandemie-bedingter Pause wieder beginnen. Es gelten allerdings einige Einschränkungen. Jugendtreffs und Abenteuerspielplätze dürfen wieder öffnen, die Jugendsozialarbeit sowie die Förderung der Erziehung in Familien können wieder beginnen. Folgende Voraussetzungen sind jedoch zu beachten: Unter anderem müssen es feste Gruppen sein, diese dürfen nicht mehr als fünf Teilnehmer haben und die Angebote für die Jugendlichen müssen im Freien stattfinden.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
NDR Info bietet einen neuen Service an: Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Corona-Live-Ticker am Sonnabend startet
Guten Morgen am Sonnabend, 1. Mai! Auch am heutigen Tag der Arbeit halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland vom Freitag: 1.779 Fälle in Niedersachsen, 273 in Schleswig-Holstein, 238 in Hamburg, 341 in Mecklenburg-Vorpommern und 109 im Bundesland Bremen. Bundesweit: 24.329.
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