Nach tödlichem A1-Unfall: Verletzte Flüchtige festgenommen
Die Polizei hat die beiden Gesuchten festgenommen, die am Dienstag auf der A1 verunglückt und geflüchtet sind. Nach dem Duo war mit einem Großaufgebot bei Dinklage (Landkreis Vechta) gefahndet worden.
Wie die Polizei am Donnerstagnachmittag mitteilte, konnten die schwer verletzten Männer gestellt und dem Rettungsdienst übergeben werden. Beide hätten dabei keinen Widerstand geleistet, sagte ein Polizeisprecher. Zuvor hatte eine Spaziergängerin einen der Männer im Waldgebiet Bockhorster Moor auf der Grenze zwischen Dinklage und Lohne gesehen. Die Polizei rückte umgehend mit starken Kräften aus. Nach Polizeiangaben waren ein Hubschrauber, mehrere Hunde und Drohnen im Einsatz. Das Waldgebiet war nach Informationen von NDR Niedersachsen zeitweise umstellt. Die beiden Männer wurden am späten Nachmittag festgenommen. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung in Verbindung mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort ermittelt.
Frau bemerkt verletzten Mann mit blutverschmierter Kleidung
Bei der Suchaktion handelte es sich um die zweite im Laufe eines Tages: Nach einem Hinweis einer Hotel-Mitarbeiterin von Mittwochabend gab es bereits in der Nacht zu Donnerstag eine groß angelegte Suche. Die Mitarbeiterin hatte gemeldet, dass ein Mann mit stark blutverschmierter Kleidung sich gegen 22.45 Uhr in einem Lagerraum des Hotels aufgehalten haben soll. Die Frau wollte der Polizei zufolge auf dem Weg zu ihrem Auto eine angelehnte Tür schließen. Dabei sei ihr ein Mann entgegengekommen. Er stieß die Tür auf und flüchtete. Der Mitarbeiterin zufolge hatte der Mann Verletzungen im Gesicht und er trug blutverschmierte Kleidung.
Identität des Toten geklärt
Die Polizei ging "aufgrund der Gesamtumstände" davon aus, dass es sich bei dem Unbekannten um einen flüchtigen Beteiligten des Unfalls auf der A1 von Dienstag handeln könnte. Inzwischen kennt die Polizei die Identität eines Mannes, der bei dem Unfall ums Leben kam. Bei dem Mann, der nach dem Unfall flüchten wollte und auf der A1 überfahren wurde, soll es sich um einen 36-jährigen polnischen Staatsbürger handeln. Weil die Polizei in dem Unfallwagen Sturmhauben und Werkzeuge gefunden hatte, konnten die Ermittler nicht ausschließen, dass die Männer möglicherweise kriminell sind.
Drei Tote bei drei Unfällen auf der A1
Auf der A1 war es am Dienstag bei Dinklage zu drei Unfällen gekommen, bei denen drei Menschen starben. Bei der ersten Kollision war ein Auto mit einem Sattelzug zusammengestoßen. Der Fahrer und vermutlich zwei Mitfahrer stiegen laut Polizei nach dem Unfall aus dem Auto. Dabei sei der 36-Jährige von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Die beiden anderen Männer flüchteten. Nach dem ersten Unfall kollidierten am Stauende vier Lkw. Dabei kam ein Lastwagenfahrer ums Leben. Später übersah nach Polizeiangaben eine junge Frau das Stauende. Auch sie wurde so schwer verletzt, dass sie noch vor Ort starb.
