Corona-Blog: Nur wenige Neuinfektionen im Norden gemeldet
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 24. Juni 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bestätigte Neuinfektionen in Norddeutschland: 48 in Niedersachsen, 24 in Hamburg, 21 in Schleswig-Holstein, 9 im Bundesland Bremen, 2 in Mecklenburg-Vorpommern
- Hunderte spanische Schüler infizieren sich auf Mallorca
- Jeder dritte Mensch im Norden vollständig geimpft
- HH: Polizeigewerkschaft kritisiert Senat wegen Corona-Regeln
- Tausende freie Termine im Hamburger Impfzentrum
- Weltärztebund-Chef warnt vor Reisen zu EM-Spielen nach London
- RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 6,6
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise
NDR.de macht Pause bis morgen früh!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wir melden uns wie gewohnt am Morgen mit einem neuen Blog zurück. Gute Nacht!
Rostocks OB: "Alltag für Ungeimpfte muss unangenehmer sein"
Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen hat sich dafür ausgesprochen, für Ungeimpfte die Testpflicht beizubehalten. "Der Alltag für Ungeimpfte muss unangenehmer sein, dann überlegen sich die Leute, ob sie sich nicht doch lieber impfen lassen. Das gilt auch auf europäischer Ebene. Du willst nach Malle? Okay. Aber bitte nur geimpft", sagte der parteilose Politiker der Zeitung "Die Welt". Und: "Wir müssen die Impfmotivation hoch halten, sonst kriegen wir im Herbst wieder große Probleme." Er kritisierte zugleich den monatelang strengen Corona-Kurs von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Corona habe sehr viel mehr Facetten als nur Verbote und Lockerungen und wieder Verbote. "Wenn mir der Chef der niedergelassenen Kinderärzte erzählt, dass er mittlerweile mehr Kinder in psychiatrischer Behandlung hat als jemals zuvor, dann ist das auch ein Thema. Und wenn ich daraufhin die Landesregierung bitte, einen Spielplatz öffnen zu dürfen, und mit dieser Bitte alle gegen mich aufbringe, dann kann das auch nicht richtig sein", sagte er rückblickend.
Hunderte spanische Schüler infizieren sich auf Mallorca
Hunderte Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Teilen Spaniens haben sich offenbar auf Abschlussfahrten Mitte Juni auf Mallorca mit dem Coronavirus infiziert. Allein in Madrid seien mindestens 245 Jugendliche betroffen, teilten die regionalen Behörden am Donnerstag mit. Zuvor hatten zudem das Baskenland von 49, die Region Valencia von 32 und Murcia von 18 Fällen berichtet. Es wird vermutet, dass praktisch alle betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren und sich vom 12. bis 18. Juni auf der Mittelmeerinsel aufhielten. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert. In der Region Madrid wurden mehr als 450 Kontaktpersonen der infizierten Schüler unter Quarantäne gestellt. Es wird nach Medienberichten trotzdem befürchtet, dass die Zahl der Ansteckungen in den nächsten Tagen noch zunimmt.
Probleme durch illegale Camper mit Wohnmobilen
Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Zahl der Wohnmobile in Norddeutschland erheblich zugenommen hat - vor allem dort, wo Campen eigentlich nicht erlaubt ist. Auf der kleinen Ostseeinsel Poel sorgt das Ordnungsamt dafür, dass der illegale Ansturm nicht überhand nimmt.
WHO rechnet offenbar mit jährlicher Impfung für besonders Gefährdete
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht offenbar davon aus, dass sich durch Corona am meisten gefährdete Personen wie Ältere jährlich impfen lassen müssten, um gegen die Krankheit geschützt zu sein. Das berichtet tagesschau.de unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters, die demnach ein internes Papier der WHO einsehen konnte. Bei der Allgemeinbevölkerung sei eine Impfauffrischung voraussichtlich alle zwei Jahre nötig. Im schlimmsten Fall müssten sich wegen neuer Virusvarianten allerdings alle Geimpften auf eine jährliche Auffrischung einstellen.
Täglich verfallen in SH 400 gebuchte Impftermine
In Schleswig-Holstein gibt es keine Impfpriorisierung mehr. Etwa 12.000 Termine für Corona-Impfungen gibt es jeden Tag in den 28 Impfzentren des Landes. Dort werden jedoch häufig gebuchte Termine nicht wahrgenommen. Laut Gesundheitsministerium verfallen täglich etwa 400 Termine, die nicht abgesagt wurden. Viele Menschen ließen sich offenbar stattdessen spontan beim Haus- oder Betriebsarzt impfen. Das Ministerium rief dazu auf, in solchen Fällen den Termin im Impfzentrum zu stornieren.
Neun weitere Corona-Fälle in Bremen registriert
Im Bundesland Bremen sind neun Corona-Neuinfektionen gemeldet worden, wie Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de berichtet. Alle neuen Fälle wurden demnach in der Stadt Bremen gemeldet. In Bremerhaven gab es keine Neuinfektionen - dort sank die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner auf null - erstmals wieder seit Mai 2020. In der Stadt Bremen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 9,3 (gestern: 8,6).
MV meldet zwei Neuinfektionen - im Norden insgesamt wenig neue Fälle
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute lediglich zwei neue Corona-Infektionen registriert worden. Gestern waren sechs neue Fälle gemeldet worden, am Donnerstag vor einer Woche vier. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner in MV sank auf 1,8. Auch in Niedersachsen ging die Sieben-Tage-Inzidenz zurück - auf 4,0 (Vortag: 4,1). In Schleswig-Holstein sank der Wert auf 4,0 (Vortag 4,4). In Hamburg stieg der Wert leicht - von gestern 10,3 auf heute 10,4.
M'era Luna Festival und A Summers Tale auf 2022 verschoben
Das für August geplante Gothic-Festival M'era Luna in Hildesheim ist Corona-bedingt erneut abgesagt worden. Es wird um ein Jahr auf den 6. und 7. August 2022 verschoben, wie der Veranstalter FKP Scorpio mitteilte. Auch das Festival A Summers Tale in Luhmühlen bei Lüneburg wurde abgesagt, ein Termin für kommendes Jahr stehe noch nicht fest. Bereits gekaufte Tickets bleiben demnach für die nächste Ausgabe gültig.
Brauchen Risikogruppen eine dritte Corona-Impfung?
Im Pflegeheim Haus Waldeck in Bad Bramstedt ist man besorgt: Der Impfschutz nimmt bei einigen Bewohnern offenbar ab. Darauf deuten Blutuntersuchungen hin.
Verbraucherzentrale: Keine Beiträge für Fitnessstudio im Lockdown
Fitnessstudios dürfen nach Angaben der Hamburger Verbraucherzentrale keine Beiträge für Zeiten im Corona-Lockdown verlangen. Das Amtsgericht Hamburg habe kürzlich zugunsten eines Mannes geurteilt, der Mitgliedsbeiträge für die Monate zurückgehalten hatte, in denen das Studio geschlossen war. Wie die Verbraucherzentrale heute weiter mitteilte, hatte das Fitnessstudio dem Nutzer Gutscheine angeboten und wegen der Nicht-Zahlung der Beiträge ein Inkasso-Unternehmen eingeschaltet. Nach dem Urteil des Amtsgerichts habe das Fitnessstudio das Geld für die Monate ab November nicht einfordern dürfen, denn es habe die vertragliche Leistung aufgrund der behördlich angeordneten Schließung nicht erbringen können. Das Mitglied sei daher nicht zur Zahlung verpflichtet gewesen. Das Urteil ist nach Angaben der Gerichtspressestelle allerdings noch nicht rechtskräftig.
Bund verlängert Antragsfrist für Corona-Nothilfen für Sportclubs
Vereine aus den deutschen Profiligen mehrerer Sportarten können noch bis zum Ende des Jahres Corona-Soforthilfen beantragen. Der Bund verlängerte die Frist nach Angaben des CDU-Sportpolitikers Frank Steffel. Insgesamt 325 Millionen Euro stehen den Clubs für 2021 noch zur Verfügung. Da die allgemeinen Wirtschaftshilfen Ende September ausliefen, wertete Steffel die Fristverlängerung als "Beweis für die Bedeutung des Sports in unserer Gesellschaft". Im vergangenen Jahr waren von den vorgesehenen 200 Millionen Euro laut Steffel nur 75 Millionen Euro abgerufen worden. Die verbliebenen 125 Millionen Euro wurden auf die 200 Millionen Euro für dieses Jahr aufgeschlagen. Abrufen können die Gelder Vereine aus den jeweils ersten drei Ligen im Volleyball, Handball, Basketball und Eishockey, der drei höchsten Fußball-Ligen der Frauen sowie der 3. Fußball-Liga der Männer. Ausgenommen sind die 1. und 2. Fußball-Bundesliga der Männer. Auch höherklassige Clubs aus anderen Sportarten dürfen Anträge stellen. Die Nothilfe sieht vor, vor allem ausbleibende Zuschauereinnahmen der Vereine durch die Folgen der Corona-Pandemie zu kompensieren.
Moderna will Impfstoff an Deutschland früher liefern
Der Europa-Chef des US-Konzerns Moderna, Dan Staner, will den versprochenen Corona-Impfstoff für Deutschland früher als geplant liefern. "Moderna hofft, die im dritten Quartal für Deutschland geplanten Dosen früher bereitstellen zu können, um einen möglichst raschen Fortschritt bei den Impfungen zu unterstützen", sagte Staner der "Wirtschaftswoche". Einen konkreten Termin nannte er nicht. Staner versicherte aber, dass die für 2021 geplante Liefermenge von rund 80 Millionen Dosen auf jeden Fall bereitgestellt werde. Unterdessen arbeitet der Konzern unter Hochdruck an Auffrischungsimpfungen, die auch gegen neue Virus-Varianten schützen sollen. "Die stärkste Wirkung zeigt derzeit unser Booster-Impfstoff gegen die Beta-Variante. Wir erwarten, dass unser multivalenter Booster-Impfstoff auch gegen das ursprüngliche Virus und die bedenklichen Varianten schützt", sagte Staner. Im Herbst könnte dieser Impfstoff dann bei denjenigen eingesetzt werden, die im Januar und Februar dieses Jahres mit einem mRNA-Vakzin erst- oder zweitgeimpft wurden.
Jeder dritte Mensch in Norddeutschland vollständig geimpft
Jeder Dritte ist in Deutschland nun vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind 27,8 Millionen Menschen, ihre Quote hat damit die Drittelmarke knapp überschritten (33,5 Prozent). Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag hervor. Auch im Norden ist jeder Dritte geimpft, hier beträgt die Impfquote 33,4 Prozent. Rund fünf Millionen Menschen haben den vollen Impfschutz. Mehr als 43,4 Millionen Menschen (52,2 Prozent) haben bundesweit bisher mindestens eine Impfung bekommen, im Norden sind es rund 8,1 Millionen Einwohner (53,6 Prozent). Alleine gestern wurden in Deutschland knapp 1,3 Millionen Impfdosen verabreicht. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 59,2 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Zwölf weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Hamburg (49,5 Prozent) hat diese Marke noch nicht überschritten. Das Saarland zählt mit 40,0 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften.
Merkel will gemeinsame EU-Regeln gegen Virus-Varianten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich beim EU-Gipfel in Brüssel für ein koordiniertes Vorgehen gegen die Verbreitung gefährlicher Corona-Varianten einsetzen. "Die Delta-Variante macht uns natürlich Sorgen", sagte sie heute zum Auftakt des Gipfels in Brüssel. "Ich werde dafür werben, dass wir noch koordinierter vorgehen, auch gerade bei der Einreise aus Virusvariantengebieten." Trotz aller Bemühungen um einheitliche Corona-Reisebeschränkungen in der EU gehen die Mitgliedstaaten unterschiedlich vor. Deutschland hat 14 Länder als Gebiete mit besonders gefährlichen Corona-Varianten eingestuft. Einziges europäisches Land ist Großbritannien, die anderen liegen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Für diese Gebiete gelten sehr strikte Einreisebeschränkungen. Ausländer ohne Wohnsitz in Deutschland dürfen von dort gar nicht nach Deutschland befördert werden. Alle anderen müssen für 14 Tage in Quarantäne und haben keine Möglichkeit, sie zu verkürzen.
Impfstart für Seeleute in Hamburg am Freitag
Am Internationalen Tag des Seefahrers werden im evangelischen Hamburger Seemannsclub "Duckdalben" erstmals Seeleute gegen das Coronavirus geimpft. Die Aktion am Freitag ist der Auftakt einer Impfkampagne im Hamburger Hafen für weitere Seefahrer ohne Ansehen ihrer Nationalität, wie der Senat heute mitteilte. Demnach beteiligen sich die Seemannsmission und der Verband Deutscher Reeder an einer weltweiten Aktion, die auf die Notwendigkeit von Corona-Impfungen für Seeleute aufmerksam machen will. Unter dem Motto #ShoutOutForSeafarers würden um 12 Uhr an der Elbe wie in vielen anderen Hafenstädten auf allen Kontinenten die Schiffshörner ertönen. Hamburg ist laut Senat die erste deutsche Hafenstadt, in der künftig regelmäßig Corona-Impfungen für Seeleute angeboten werden. Die Kampagne werde vom Verband der Hamburger und Bremer Schiffsmakler sowie vom Hafenärztlichen Dienst organisiert. An der Auftaktaktion wollen auch Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) teilnehmen.
Tausende freie Termine im Hamburger Impfzentrum
Knapp 20.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben noch die Chance, sich für die Erstimpfung im Impfzentrum anzumelden: So viele der ingesamt 52.000 Termine, die seit Dienstag angeboten wurden, waren am Donnerstag noch zu haben. Damit sind fast 40 Prozent der Termine nicht vergeben. Die Nachfrage sei noch ziemlich groß, heißt es aus der Sozialbehörde. Sollte sich aber bald zeigen, dass das Interesse nachlässt, dann könnte auch für das Hamburger Impfzentrum die Priorisierung fallen. Denn noch gibt es die Termine dort nur für Menschen der Prioritätsgruppen 1 bis 3. Sie können online unter www.impfterminservice.de oder telefonisch unter der Rufnummer 116 117 gebucht werden.
Lambrecht: Pandemie-Folgen für Ältere nicht aus Blick verlieren
Die psychischen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie für Ältere dürfen nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) nicht unterschätzt werden. Derzeit werde viel über Kinder, Jugendliche und Familien gesprochen, sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch darüber dürfe die Gruppe der Älteren nicht aus dem Blick verloren werden, "nur weil sie nicht lautstark auftritt". Die Pandemie habe viele alte Menschen sehr einsam gemacht. "Viele haben sich zurückgezogen, viele waren isoliert, weil sich niemand um sie kümmern konnte", sagte die Ministerin. "Wir müssen diesen älteren Menschen Angebote machen, um ihnen wieder mehr Kontakte und soziales Leben zu ermöglichen." Dazu werde sie Teilhabemöglichkeiten vor Ort ausbauen, zum Beispiel in Mehrgenerationenhäusern, kündigte Lambrecht an. Zudem würden neu gestartete Modellvorhaben gefördert, die helfen sollen, Einsamkeit vorzubeugen und sie zu bekämpfen.
24 neue Fälle in Hamburg - Inzidenzwert steigt leicht
Nach Angaben der Sozialbehörde sind am Donnerstag 24 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind drei Neuinfektionen mehr als vor einer Woche, aber 33 weniger als am Mittwoch. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg leicht auf 10,5. Am Mittwoch lag der Inzidenzwert bei 10,3, am Donnerstag vor einer Woche hatte er noch 12,7 betragen. Dem Robert Koch-Institut (RKI) wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen erhöhte sich damit in Hamburg auf 1.589.
Weltärztebund-Chef warnt vor Reisen zu EM-Spielen nach London
Angesichts der Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien warnt der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, vor Reisen zu Fußball-EM-Spielen nach London. "Ich kann nur von Reisen zu den Spielen abraten", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Am Dienstag trifft die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale auf England. Insgesamt 45.000 Zuschauer sind im Wembley-Stadion zugelassen, ab dem Halbfinale werden es mehr als 60.000 sein. "Schon ein Geimpfter, der die Abstandsregeln einhält und dort ins Stadion pilgert, geht ein begrenztes Risiko ein", so Montgomery. Das gelte nicht in erster Linie für den Stadionbesucher selbst, aber er könne das Virus mitbringen und andere anstecken.
Die Delta-Variante breitet sich auch in Deutschland aus. Nach den neuesten verfügbaren Daten, die das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch veröffentlicht hatte, lag der Anteil der Delta-Variante an allen genauer untersuchten Corona-Infektionen in Deutschland in der 23. Kalenderwoche (ab 7. Juni) bei 15,1 Prozent. In der vorangegangenen Woche waren es lediglich acht Prozent gewesen.
HH: Polizeigewerkschaft fordert durchsetzbare Corona-Regeln
Die Deutsche Polizeigewerkschaft Hamburg (DPolG) hat vom Senat für die Polizei praktikable Corona-Regeln gerade an Party-Hotspots verlangt. "Ich fordere den Senat und die Innenbehörde auf, die Lockerungsmaßnahmen so auszugestalten, dass die Polizei in die Lage versetzt wird, Regelverstöße zu ahnden und die immer noch notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch tatsächlich durchsetzen zu können", sagte Hamburgs DPolG-Chef Thomas Jungfer. Wenn sich Tausende junger Menschen im Stadtpark oder an sonstigen öffentlichen Plätzen in Hamburg träfen und feierten, dann sei dieses Verhalten aus Sicht der meist jungen Menschen alternativlos. Clubs und Diskotheken seien ja immer noch geschlossen. Jungfer: "Warum gibt es kein Veranstaltungsangebot für Geimpfte, Genesene und Getestete? Warum gibt es keine offiziellen, risikoarmen Open-Air-Events als Angebot für die Party-Szene der Stadt?" Die Polizei stehe bei der Umsetzung der Corona-Regeln im Kreuzfeuer der Auseinandersetzung.
Spahn warnt vor "Sorgenherbst" nach dem Sommerurlaub
Nach vielen Monaten mit harten Einschränkungen freuen sich viele Menschen in diesem Jahr ganz besonders auf den Sommerurlaub. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sind bereits Sommerferien. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger aufgefordert, auch beim Reisen die Corona-Pandemie weiter im Blick zu behalten. "Ich appelliere an alle Reisenden, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen", sagte Spahn dem "Handelsblatt". "So führt der Urlaubssommer nicht zu einem Sorgenherbst." Zwar gehe er davon aus, dass Menschen grundsätzlich unbesorgt in den Urlaub fahren könnten, "bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus". Dort sei das Risiko, sich anzustecken und die Virusvariante nach Hause zu bringen, deutlich höher. Es sei durchaus möglich, dass die Infektionszahlen durch die Delta-Variante des Virus spätestens im Herbst wieder ansteigen würde.
Bislang knapp 30 Millionen digitale Impfpässe ausgestellt
In Deutschland sind bislang knapp 30 Millionen digitale Impfzertifikate ausgestellt worden. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Regierungserklärung vor dem Bundestag sagte, waren es bis zum Mittwochabend 29,2 Millionen. Ab dem 1. Juli gilt das Zertifikat EU-weit.
Merkel verteidigt Patentschutz für Corona-Impfstoffe
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erneut gegen eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. In ihrer Regierungserklärung im Bundestag plädierte sie heute dafür, die Produktion von Impfstoffen für ärmere Länder über eine verstärkte Lizenzvergabe zu erhöhen. "Eine politisch erwirkte Freigabe der Patente halte ich dagegen für den falschen Weg", sagte die CDU-Politikerin. Die weitere Entwicklung von Impfstoffen werde nur gelingen, wenn der Schutz geistigen Eigentums nicht außer Kraft gesetzt werde. Die USA hatten die Aussetzung der Patente ins Gespräch gebracht, um die Produktion von Impfstoffen für ärmere Länder zu erhöhen. Neben Deutschland sind auch Großbritannien und die EU-Kommission dagegen.
Braun: Müssen bei hoher Impfquote über Lockdown nicht nachdenken
Mit einer möglichst hohen Corona-Impfquote lassen sich nach Einschätzung von Kanzleramtsminister Helge Braun trotz der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante erneute drastische Maßnahmen verhindern. Wenn sich zwei Drittel der Bürger, also rund 55 Millionen Menschen, impfen lassen, "muss man dann auch nicht über einen Lockdown oder so nachdenken", sagte der CDU-Politiker heute im ARD-"Morgenmagazin". Angesichts der Liefermengen von Impfstoffen könne man je nach Höhe der Impfbereitschaft damit rechnen, "dass jetzt bis Ende Juli/Anfang August wirklich jeder, der möchte, seine Erstimpfung bekommen hat". Die Nichtgeimpften müssten sich dann gerade im Herbst regelmäßig testen lassen. Die Schulen und Kindergärten seien "unser großes Sorgenkind", betonte Braun, weil es zumindest für jüngere Kinder unter zwölf Jahren noch kein Impfangebot gebe. Die könnten dadurch geschützt werden, dass alle Erwachsenen ringsherum um sie geimpft würden. Hinzu kämen weitere Maßnahmen wie etwa die Ausrüstung von Schulen mit Lüftungsanlagen.
Auch "Impf-Weltmeister" Israel sorgt sich um Delta-Variante
Es gab Tage, da wurden in Israel praktisch keine neuen Corona-Infektionen mehr nachgewiesen. Die Kneipen und Geschäfte sind brechend voll. Und sogar in Innenräumen gilt keine Maskenpflicht mehr. Der Ausbreitung der Delta-Variante im Ausland schauten sich Israels Epidemiologen wochenlang entspannt an. Das ändert sich jetzt. Denn trotz der sehr hohen Impfquote steigt die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen in Israel gerade wieder an. Israels Premier Naftali Bennett hat nun entschiedene Maßnahmen angekündigt.
SH: Neue Verordnung mit Lockerungen gilt ab Montag
Mehr Teilnehmer bei Veranstaltungen und Wegfall der Maskenpflicht draußen: Die Landesregierung hat das Corona-Regelwerk in Schleswig-Holstein gestern erneut gelockert. Auch die Quadratmeter-Begrenzung in Handel, Freizeit- und Kultureinrichtungen fällt weg. Die neue Verordnung, die von Ministerpräsident Daniel Günther am Mittwoch vorgestellt wurde, gilt vom nächstem Montag an.
Norddeutsche Regierungschefs tagen in Laage
Unter Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kommen die Regierungschefs der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein heute in Laage zusammen. Einer der Schwerpunkte ist die Frage, wie die norddeutschen Länder wirtschaftlich gestärkt aus der Corona-Pandemie herauskommen können. Dazu wurde ein gemeinsames Papier erarbeitet, dessen Inhalt in Laage bekannt gegeben werden soll.
Inzidenz in Niedersachsen sinkt leicht - 48 neue Fälle
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 48 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Landesweit gab es laut RKI innerhalb eines Tages zehn weitere Todesfälle. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, stieg damit auf 5.750. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Landesdurchschnitt auf 4,0 Fälle je 100.000 Einwohner (4,1 am Vortag).
Hamburg: Impfkampagne der Uni abgesagt
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Hamburg sind enttäuscht: Ihnen wurden zugesagte Impftermine im Universitätskrankenhaus Eppendorf kurzfristig wieder abgesagt. Etwa 2.400 Beschäftigte hatten sich laut Universität für die Impfungen angemeldet. Nun hat Universitätspräsident Dieter Lenzen die Beschäftigten der Uni über die Absage persönlich informiert. Der Grund: Die Sozialbehörde habe den mRNA-Impfstoff - also den von Biontech/Pfizer oder Moderna - nicht wie geplant zur Verfügung gestellt. Das schreibt er in einem Brief an die Mitarbeitenden, der NDR 90,3 vorliegt. Lenzen spricht darin von einer "politischen Entscheidung, die sich implizit gegen die Universität richtet". Die Sozialbehörde weist die Vorwürfe zurück.
Kommunen fordern mehr Geld für Schutz der Schüler
Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante fordern die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung, um die Schulen auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. "Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine weitere Ertüchtigung der Schulen, um einen möglichen weiteren Schul-Lockdown im Herbst zu vermeiden", sagte der Städtebund-Geschäftsführer Gerd Landsberg der "Augsburger Allgemeinen". Da diese Kosten durch die Corona-Pandemie bedingt seien, erwarteten die Kommunen als Schulträger eine finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern.
RKI registriert 1.008 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 6,6
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.008 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.10 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.330 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 6,6 an (Vortag: 7,2; Vorwoche: 11,6). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 93 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 105 Tote.
JazzBaltica beginnt nach einem Jahr Pause
Das Festival JazzBaltica startet heute, nachdem es im vergangenen Jahr Pandemie-bedingt ausfallen musste. Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals in der Gemeinde Timmendorfer Strand finden Open-Air-Konzerte auf der neuen Hauptbühne im Strandpark statt. Auch die NDR Bigband wird auftreten. Damit wegen der zugelassenen Maximalanzahl keine weiteren Gäste während eines Konzerts hinzustoßen, finden die ursprünglich geplanten Open-Air- und Jazz-Café-Konzerte in diesem Jahr drinnen auf der MaritimStage statt. Grundsätzlich können Festivalbesucher nur zu zweit zusammen sitzen, Gruppen müssen sich jeweils aufteilen.
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 4
Die Behörden haben für Schleswig-Holstein 21 neue Corona-Fälle gemeldet. Am Vortag waren es 11, in der Vorwoche 27. Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 4. Auf den Intensivstationen des Bundeslandes liegen 20 Covid-19-Patientinnen und -Patienten, 15 müssen beatmet werden. Am fünften Tag in Folge wurde kein neuer Corona-Todesfall bekannt.
Corona-Held*innen gesucht: Machen Sie mit!
Der NDR möchte Menschen, die in der Corona-Pandemie Besonderes geleistet haben, Dankeschön sagen. Wir suchen den fürsorglichen Nachbarn, der eine Familie in häuslicher Quarantäne unterstützte, die Lehrerin, die ihre Schüler auch auf Distanz begeisterte, Pflegekräfte, Pizza-Lieferanten, Supermarkt-Angestellte - Menschen, die anderen geholfen haben, die Krise zu überstehen. Sie sollen besondere Tickets für ein Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters, der NDR Radiophilharmonie, des NDR Chores oder auch der NDR Bigband erhalten. Möchten Sie jemanden vorschlagen? Alle Infos unter NDR.de/coronaheldInnen.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen im Norden sind zuletzt stetig gesunken. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
NDR.de Corona-Live-Ticker am Donnerstag startet
Guten Morgen! Die Redaktion von NDR.de hält Sie auch heute über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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