Coronavirus-Blog: MV schafft Testpflicht weitestgehend ab
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 22. Juni 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Test- und Maskenpflicht: Neue Lockerungen in MV
- Nach Lockerungen: Hamburg erwägt, Tanzen im Freien zu erlauben
- Coronavirus-Update: Drostens Einschätzung der Delta-Variante
- Niedersachsen: Schulen sollen nach Sommerferien in Regelbetrieb
- Sommerurlaub: Warnung vor zu großer Sorglosigkeit
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 36 in Niedersachsen, 21 in Schleswig-Holstein, 19 in Hamburg, 16 im Land Bremen und 14 in Mecklenburg-Vorpommern
- Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 8,0
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Das Team von NDR.de wünscht Ihnen eine angenehme Nacht! Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
Veranstaltungsbranche: Lkw-Parade durch Hamburgs Innenstadt
Mit einem Lastwagen-Korso durch die Hamburger Innenstadt hat die Kultur- und Eventbranche gegen die Corona-Einschränkungen protestiert. Die Demonstration zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft sollte als "Restart Culture Parade" die erste größere Musikparade unter Corona-Bedingungen werden. Auf den Trucks, die in St. Georg starteten und bis zum Hafen fuhren, durften Menschen mitfahren, die sich vorher angemeldet und einen Schnelltest gemacht hatten. Hinter den Fahrzeugen versammelten sich weitere Demonstrierende. Die Veranstalter sprachen von insgesamt rund 650 Teilnehmenden.
SH: Tierheime kämpfen mit "Lockdown-Laune"
Das Tierheim Lübeck schlägt Alarm: Nach eigenen Angaben hat das Tierheim seit Ende Mai Dutzende ausgesetzte und teils vernachlässigte Tiere aufgenommen - vor allem Hundewelpen, Kaninchen und Meerschweinchen. Die Tierheimleitung führt das darauf zurück, dass sich Menschen während der Corona-Pandemie unbedacht Haustiere angeschafft haben, um die sie sich jetzt nicht mehr kümmern möchten.
Lockerungen in MV: Testpflicht entfällt in vielen Bereichen
Angesichts einer stark rückläufigen Sieben-Tages-Inzidenz, die mittlerweile bei 2,1 liegt, hat die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern heute weitere Lockerungen und Öffnungen vereinbart. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erklärte, wird die Maskenpflicht im Außenbereich ausgesetzt, im Inneren von Gebäuden soll sie aber weiter bestehen bleiben. Zudem wird laut Schwesig die Testpflicht im Innenbereich weitgehend ausgesetzt. Das gelte für die Gastronomie, Friseursalons, Kosmetikstudios, Fitnessstudios sowie in Museen und Galerien. Auch Kinobesuche ohne negativen Test sind wieder möglich. Der einzige Bereich, in dem die Testpflicht bestehen bleibe, sei die Einreise von Urlaubern nach Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem dürfen Clubs und Diskotheken mit Testpflicht wieder öffnen.
Ein neues Ampelsystem soll zudem die bisher als Bezugswert genutzte Sieben-Tage-Inzidenz ablösen.
Förderschüler aus Quakenbrück erfinden Desinfektionsgerät
Mit der Maschine können auch Masken desinfiziert werden. Auf das Gerät würde bereits ein Patent angemeldet.
Notkredite: Steuerzahlerbund in SH hält Umfang für verfassungswidrig
Hat die Politik in Schleswig-Holstein die Notsituation durch die Corona-Pandemie ausgenutzt, um viel mehr Schulden aufzunehmen, als normalerweise nötig gewesen wären? Der Bund der Steuerzahler hat ein Gutachten vorgelegt und seine Kritik am Umfang der Notkredite untermauert. Das Gutachten besagt, dass der Landtag bei vielen finanziellen Entscheidungen verfassungswidrig gehandelt hat. Durch die Gelder wurden laut Steuerzahlerbund größtenteils Projekte finanziert, die gar nichts mit Corona zu tun hatten.
Hanse Sail mit bis zu 15.000 Besuchern
Maximal 15.000 Menschen werden zeitgleich die Hanse Sail in Rostock besuchen dürfen. Wie die Landesregierung in Schwerin mitteilte, besteht für Besucher eine Testpflicht, sofern die zweite Corona-Schutzimpfung nicht mindestens 14 Tage lang her ist oder sie von einer Covid-Erkrankung genesen sind. Die Hanse Sail ist vom 5. bis 8. August geplant und zählt zu den größten Volksfesten im Nordosten. Im vergangenen Jahr war sie wegen der Pandemie ausgefallen.
Corona in Niedersachsen: VW setzt weiter aufs Homeoffice
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat bereits angekündigt, dass die Regelungen zum Homeoffice wohl Ende Juni aufgehoben werden. Doch Niedersachsens größter Arbeitgeber Volkswagen bleibt vorsichtig. Der Autobauer lässt seine Verwaltungsmitarbeiter weiterhin zu Hause arbeiten. "Die Regelungen zum Homeoffice bleiben bis auf Weiteres bestehen", sagt ein Volkswagen-Sprecher. Wer also nicht zwingend ins Büro muss, arbeitet daheim. Ein Corona-Krisenteam prüfe regelmäßig, wie sich die Lage weiterentwickelt, um dann über eine Rückkehr der Mitarbeiter in ihre Büros zu entscheiden, sagte Heiko Lossie, Sprecher des Konzern-Betriebsrats.
Inzidenz in Bremerhaven sinkt auf unter eins
Das Bremer Gesundheitsressort hat 16 neue Corona-Fälle gemeldet,. Schon den fünften Tag in Folge entfallen alle Neuinfektionen auf Bremen. Gestern waren es fünf registrierte Neuinfektionen, vor einer Woche meldete Bremen sieben und Bremerhaven drei neue Fälle. In Bremerhaven ist die Sieben-Tage-Inzidenz nun auf 0,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gesunken. In Bremen steigt der Wert im Vergleich zum Vortag leicht von 7,2 auf 8,8.
MV: Inzidenz stagniert bei 2,1
In Mecklenburg-Vorpommern wurden binnen eines Tages 14 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: vier/Vorwoche: zwölf). Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb im Vergleich zu gestern auf dem gleichen Stand von 2,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Dienstag vor einer Woche lag der Wert bei 4,3.
Coronavirus-Update: Die neue Podcast-Folge mit Christian Drosten
Im NDR Info Podcast Coronavirus-Update spricht der Virologe Christian Drosten ausführlich darüber, welche Auswirkungen die Verbreitung der Delta-Variante auf die Corona-Lage in Deutschland haben könnte. Es gebe einige Gründe, warum sich die Situation hierzulande anders entwickeln könnte als in England. "Bei anhaltend niedrigen Inzidenzen könnte es sein, dass wir im Sommer in eine Ruhephase reinkommen, bei der es uns erst einmal relativ egal sein kann, ob die Delta-Variante da ist oder nicht", sagt Drosten. Dann aber könnte sich das Bild schnell ändern.
Hamburg erwägt Erlaubnis von Tanzveranstaltungen im Freien
Der Hamburger Senat überlegt, Tanzveranstaltungen im Freien zu erlauben. "Wir denken darüber nach. Es ist möglich, dass wir das in einem weiteren Öffnungsschritt auch für Hamburg vorsehen", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) heute auf eine Frage zur Öffnung der Außenbereiche von Clubs. Tschentscher fügte aber mit Blick auf die Corona-Pandemie hinzu: "Wir müssen betonen, dass wir noch nicht am sicheren Ufer sind." Am vergangenen Wochenende hatte sich bei hochsommerlichen Temperaturen Tausende Menschen im Hamburger Stadtpark versammelt und gefeiert. Im Laufe des Abends sei die Stimmung aggressiver geworden, so die Polizei. Schließlich wurde der ganze Stadtpark von den Beamten geräumt.
In Hamburg gelten seit heute neue Corona-Regelungen, in vielen Bereichen gab es bereits Lockerungen. Open-Air-Tanz war zunächst diskutiert, dann aber verschoben worden. Hamburger Clubbetreiber forderten nach dem Wochenende, Tanz-Veranstaltungen draußen zu erlauben - so, wie Berlin es macht. Das könnte die Situation schneller entspannen als Appelle und Polizeieinsätze.
Niedersachsen: AstraZeneca für Menschen unter 60
In den Impfzentren in Niedersachsen können sich ab kommender Woche auch Menschen unter 60 Jahren mit dem Präparat von AstraZeneca impfen lassen. Wer sich auf die Warteliste für eine Impfung setzen lässt, kann dort seine Bereitschaft für eine Impfung auch mit Astrazeneca melden, kündigte Gesundheitsstaatssekretär Heiger Scholz heute an. Normalerweise ist das Mittel nur für Menschen über 60 vorgesehen, mit entsprechender Beratung werden aber bereits in den Hausarztpraxen auch jüngere Menschen auf Wunsch mit dem Vakzin geimpft.
51 Fälle mit der Delta-Variante in SH nachgewiesen
In Schleswig-Holstein ist bis einschließlich Freitag insgesamt bei 51 Fällen die aggressive Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, meldete das Gesundheitsministerium heute mit Verweis auf vorliegende Informationen der Landesmeldestelle. Um die Ausbreitung einzudämmen, brauche es weiterhin einen vorsichtigen Umgang mit Kontakten, die Nutzung von Masken wo dies vorgeschrieben ist und die Beachtung von Hygienemaßnahmen und Mindestabständen.
Hamburger Fischmarkt: Öffnung ohne Marktschreier
Der Hamburger Fischmarkt soll am 4. Juli unter Auflagen wieder geöffnet werden. So müsse auf "Eventanteile" verzichtet werden, kündigte der Bezirk Altona an. Dazu zählten unter anderem Marktschreier, das überlaute Anpreisen von Waren und das Musizieren auf dem Marktgelände. Das Warensortiment muss sich vorerst an dem eines normalen Wochenmarktes orientieren. Auf einer Länge von 250 Metern und einer Breite von 30 Metern können vorerst rund 60 Händlerinnen und Händler in zwei Reihen ihre Waren anbieten. Corona-Regeln müssen eingehalten werden. Geöffnet ist der Fischmarkt sonntags von 5 bis 9.30 Uhr. Er musste vor mehr als einem Jahr wegen der Corona-Pandemie den Betrieb einstellen.
Niedersachsen: Schulen sollen nach Sommerferien in Regelbetrieb
Nach den Ferien sollen die Schulen in Niedersachsen mit Präsenzunterricht in voller Klassenstärke starten. Nach derzeitigem Stand lasse das milde Infektionsgeschehen den eingeschränkten Regelbetrieb zu, sagte Grant Hendrik Tonne (SPD). Gleichwohl dürfe man in den Schulen nicht auf Sicherheitsmaßnahmen, wie etwa das Testen und das Tragen von Masken verzichten. Die Selbsttests sollen zunächst bis Ende September weiterhin durchgeführt werden. Um den Schülern das Ankommen zu erleichtern, sollen die Schulen zu Beginn des Schuljahres ein bis vier Wochen Zeit für eine Einstiegsphase bekommen. "Wir können nicht mit dem ersten Schultag so tun, als hätte es Corona nicht gegeben", sagte Tonne.
Bis zu 40 Prozent Terminausfälle in Impfzentren in MV
In Mecklenburg-Vorpommern kommt die Impfkampagne ins Stocken. Dabei sind aktuell genügend Dosen vorhanden. In den Impfzentren des Landes fallen terminierte Impfungen vermehrt aus, weil keiner kommt, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) bekannt gab. Die Terminabsagen schwankten tageweise zwischen 15 und 40 Prozent. "Das mag mit der Urlaubszeit zusammenhängen oder damit, dass auch Termine bei niedergelassenen Ärzten wahrgenommen werden", so Glawe. Dies sei eine Momentaufnahme, die sich hoffentlich nicht verstetige. Impfstoff sei jetzt vorhanden, Termine über das Online-Tool oder über die Hotline buchbar, hieß es. Schon 16-Jährige bekommen derzeit zeitnah einen Termin, wie Recherchen der Deutschen Presse-Agentur ergaben. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang über 1,35 Millionen Impfungen gegeben. Als vollständig geimpft gelten 33,8 Prozent der Bevölkerung. Das sei noch zu wenig, so Glawe. Um Maßnahmen dauerhaft zu lockern oder zu streichen, sei die Herdenimmunität nötig.
52.000 neue Termine im Hamburger Impfzentrum
Wer noch keinen Impftermin hat, bekommt jetzt eine neue Chance: Fürs Impfzentrum in den Hamburger Messehallen gibt es 52.000 neue Termine. Das hat die Sozialbehörde mitgeteilt. Die Termine sind ab sofort buchbar - zum Teil schon für diese Woche. Sie stehen allerdings nur für Menschen der Prioritätsgruppen 1 bis 3 zur Verfügung. Dazu zählen zum Beispiel alle über 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Erkrankungen und eine Reihe von Berufsgruppen. Die Termine können online unter www.impfterminservice.de oder telefonisch unter der Rufnummer 116 117 gebucht werden.
Messegelände in Hannover: Behelfs-Krankenhaus wird abgebaut
Unter dem Eindruck der Bilder aus Italien ist zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in Hannover eine Notklinik aufgebaut worden. In Betrieb gegangen ist sie nie. Der Mietvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und der Deutschen Messe AG endet zum 30. September. Angesichts der aktuellen Infektionslage wird er wohl auch nicht verlängert werden, heißt es vom Sozialministerium. Das Behelfs-Krankenhaus auf dem Messegelände soll noch im Sommer abgebaut werden.
19 neue Corona-Fälle in Hamburg - Inzidenzwert sinkt
Nach Angaben der Sozialbehörde sind 19 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 18 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche, aber 5 mehr als am Montag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank auf 10,0 (Vortag: 11,0; Vorwoche: 15,1). Seit Beginn der Pandemie wurden laut Sozialbehörde insgesamt 77.155 Menschen in der Hansestadt positiv auf das Coronavirus getestet. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) können inzwischen etwa 74,800 Menschen in Hamburg als genesen angesehen werden.
Corona-Schuljahr: Nur wenige in Hamburg wollen Klasse wiederholen
Mittwoch ist letzter Schultag in Hamburg vor den Ferien. Klar ist: Ein solches Schuljahr hat es noch nie gegeben. Trotzdem scheinen weniger Schülerinnen und Schüler als erwartet das Schuljahr wiederholen zu wollen. Wegen der besonderen Umstände durch die Corona-Pandemie hatte die Hamburger Schulbehörde das Wiederholen von Klassen, das eigentlich abgeschafft ist, erleichtert: Anträge auf eine Klassenwiederholung sollen von den Schulen großzügig erlaubt werden. Doch die Schulbehörde ist selbst überrascht: Bislang sieht es nicht danach aus, dass in großem Stil von dem Angebot Gebrauch gemacht wird. Bis jetzt sind nur etwas mehr als 1.300 Anträge eingegangen. Im Corona-freien Jahr 2019 waren es fast 2.000.
SH: Bisher über 4.000 Menschen ohne Termin geimpft
Die Hälfte der Zeit der Sonderaktion in den Impfzentren Husum, Neumünster und Lübeck ist vorbei: Noch bis zum 30. Juni können dort Impfwillige ohne Termin eine Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca bekommen. Bisher haben nach Angaben des Landes 4.200 Menschen dieses Angebot angenommen. Nach Angaben von Bernd Petersen, Koordinator des Impfzentrums Husum, liegen in Husum noch 800 Dosen im Kühlschrank. Die Impfdosen stammen aus einer Lieferung aus Dänemark von Anfang Mai. Die Zeit drängt, denn das Haltbarkeitsdatum des Impfstoffs läuft Ende des Monats ab. Nach Angaben des Sozialministeriums liegen im zentralen Lager des Landes noch 50.000 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca, wovon 200 Dosen nur noch bis Ende Juni haltbar sind.
MV: Kulturwerk fordert Aufhebung des Tanzverbots
Das Kulturwerk Mecklenburg-Vorpommerns fordert die Aufhebung des Tanzverbots. "Dabei steigt die Frustration, gerade im jüngeren Teil der Bevölkerung, stetig an und die Anzahl an nicht unkontrollierbaren Alternativen ebenso", hieß es in einer Mitteilung. Im ganzen Land würden sich vor allem junge Menschen vermehrt an den Wochenende in Parks, Häfen oder am Strand treffen, Musik hören und ausgelassen feiern. Dabei werde das Nachvollziehen von Infektionsketten unmöglich, es entstehe Lärm und viel Müll. Eine Lösung könne das Kippen des Tanzverbots unter freiem Himmel sein, was zudem eine Öffnungsperspektive für Veranstalter darstelle. Mit entsprechenden Hygienekonzepten und einer Testpflicht würden sich sichere Veranstaltungen umsetzen lassen.
Sommerurlaub: Warnung vor zu großer Sorglosigkeit
Endlich wieder verreisen! Genau das wünschen sich viele Deutsche jetzt. Aber die Pandemie ist nicht vorbei. Janosch Dahmen, Gesundheitspolitiker der Grünen, warnt im Interview auf NDR Info vor zu großer Sorglosigkeit in diesem Sommer. So mahnt er unter anderem zum konsequenten Maskentragen. Derzeit seien noch etwa 70 Prozent der Deutschen nicht oder nicht vollständig geimpft. Somit fehle ein wirksamer Schutz vor der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. "Wir sind immer noch sehr verwundbar", sagte Dahmen. Die Bundesärztekammer rät explizit von Reisen in Urlaubsgebiete ab, wo die Delta-Variante grassiert.
Ab 20.30 Uhr ist die Debatte um den Sommerurlaub heute auch Thema der Redezeit auf NDR Info.
Umfrage: Corona-Krise verdrängt Klimawandel als größte Bedrohung
In der Corona-Krise geht das Interesse der Deutschen an den Folgen des Klimawandels und der Erderhitzung nach Umfragen des Hamburger Zukunftsforschers Horst Opaschowski deutlich zurück. Das Umweltbewusstsein der Deutschen sinkt stetig, sagte Opaschowski. Das gehe aus repräsentativen Umfragen des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung (OIZ) der vergangenen drei Jahre hervor. So stimmten der Aussage "Klimawandel und Wetterextreme werden zur größten Bedrohung der Zukunft" 2019 noch 83 Prozent zu, 2020 waren es 78 Prozent und 2021 nur 72 Prozent. "Soziale Fragen im Umfeld von Gesundheit, Pflege, Rente, Armut und Einsamkeit rücken in den Vordergrund - und verdrängen Umweltprobleme in ihrer subjektiven Bedeutung", sagte Opaschowski. Die Ökologie gerate zunehmend in den Schatten ökonomischer, psychologischer und sozialer Interessen.
Heil: "Corona-Jahrgang" in der Ausbildung verhindern
Im September beginnt das zweite Ausbildungsjahr seit Beginn der Corona-Pandemie. Die Bundesregierung unterstützt Lehrbetriebe mit Ausbildungsprämien, doch Arbeitsminister Huberuts Heil hat dennoch Sorge vor einem Corona-Knick auf dem Lehrstellenmarkt. Die Zahl der Ausbildungsplätze wie der Bewerber sei bereits im vergangenen Jahr zurückgegangen, sagte der Minister. Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung belegen das. Klar sei: "Wir dürfen keinen Corona-Jahrgang in der Ausbildung zulassen", sagte Heil der Funke-Mediengruppe. Er verwies darauf, dass es seit Anfang Juni den neuen Schutzschirm für Ausbildung gibt. Im März wurde die Prämie zudem verdoppelt. Pandemiebetroffene Betriebe, die ihre Ausbildungsquote halten, bekommen somit seit Anfang Juni 4.000 Euro pro Lehrstelle, bei neuen Azubi-Stellen sind es 6.000 Euro.
Ärztekammer warnt vor Reisen in Corona-Variantengebiete
Die Bundesärztekammer hat vor Urlaubsreisen in Gebiete gewarnt, in denen die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus grassiert. "Auf Reisen in Regionen, die von der Delta-Variante besonders betroffen sind, sollte verzichtet werden", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wenn Vorsicht und Verantwortung gewahrt seien, spreche grundsätzlich nichts gegen Urlaubsreisen. Für viele Menschen sei der Urlaub nach den Belastungen der vergangen Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht. "Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort", mahnte Reinhardt.
Niedersachsen: Inzidenz sinkt auf 4,5
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut heute 36 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Gestern waren es sechs, am Dienstag vor einer Woche elf. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Landesdurchschnitt weiter - auf nun 4,5 Fälle je 100.000 Einwohner (4,7 am Vortag). Niedersachsenweit gab es laut RKI innerhalb eines Tages 6 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
RKI registriert 455 Corona-Neuinfektionen - Bundesweite Inzidenz bei 8,0
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche waren 652 Ansteckungen registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner gibt das RKI mit bundesweit 8,0 an. Am Vortag lag der Wert bei 8,6, am Dienstag vor einer Woche bei 15,5. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 77 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verzeichnet. Vor einer Woche waren es 93 Tote.
Hamburg lockert Corona-Beschränkungen
Angesichts einer stabilen Infektionslage lockert der Hamburger Senat die Corona-Beschränkungen weiter. Ab heute dürften sich wieder zehn Personen aus verschiedenen Haushalten auch in Innenräumen treffen, teilte der Senat am Montag mit. Auch private Feiern würden erlaubt. Wenn mehr als zehn Personen daran teilnehmen, müssten aber Abstandsregeln und Maskenpflicht eingehalten werden. Außerdem besteht eine Testpflicht im Innenbereich. Für Veranstaltungen gelten neue Höchstzahlen: Im Freien mit festen Sitzplätzen erlaubt der Senat bis zu 500 Teilnehmende, ohne feste Sitzplätze dürfen bis zu 250 Personen dabei sein. In gastronomischen Betrieben - unter anderem Bars und Kneipen - ist der Verzehr von Speisen und Getränken nun auch an Stehplätzen unter Auflagen zulässig.
21 neue Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind 21 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden (Vortag: 0; Vorwoche: 4). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 4,7 (Vortag: 4,4; Vorwoche: 8,1). Die Zahl der Menschen in Schleswig-Holstein, die sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben, beträgt nun 63.779. Im Zusammenhang mit Covid-19 wurde kein neuer Todesfall gemeldet - die Gesamtzahl liegt bei 1.619.
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Einen schönen guten Morgen wünscht die Redaktion von NDR.de. Wie halten Sie auch heute - am Dienstag, 22. Juni, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 21. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 20. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 19. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 18. Juni
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