Coronavirus-Blog: Ausgehverbot im Kreis Wesermarsch in Kraft
In diesem Blog hat NDR.de Sie am Dienstag, den 16. Februar 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle News des Tages können Sie hier im Blog nachlesen. Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nächtliche Ausgangssperre im Kreis Wesermarsch in Kraft
- Britische Virus-Variante bestimmt Infektionsgeschehen in Flensburg
- Auch Johnson & Johnson beantragt Impfstoff-Zulassung in der EU
- Corona-Podcast: Drosten verteidigt Impfstoff von AstraZeneca
- Niedersachsen will beim Impfen aufholen
- Mehr als 200 Infizierte in Eisfabrik in Osnabrück
- Bestätigte Neuinfektionen: 335 in Niedersachsen, 128 in Schleswig-Holstein, 151 in Hamburg, 233 in Mecklenburg-Vorpommern, 72 in Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht kleine Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
Stadtrat Emden stimmt gegen Entlassung von Klinik-Chef
Nach einer vorzeitigen Corona-Impfung wollte der Kreistag Aurich den Geschäftsführer des Klinikverbundes Aurich, Emden und Norden freistellen lassen. Der Stadtrat Emden stimmte allerdings dagegen. Da beide Gremien als gleichberechtigte Partner sich nicht einig sind, bleibt der Geschäftsführer im Amt. Allerdings beschloss auch der Emder Rat, dass der Fall genauer untersucht werden soll. Der Klinik-Geschäftsführer hatte argumentiert, dass Impfstoff übrig gewesen sei und er ein spontanes Angebot bekommen habe. Deshalb sei er geimpft worden noch bevor viele Pfleger und Ärzte das Mittel erhalten hatten.
Britische Virus-Variante bestimmt Infektionsgeschehen in Flensburg
Die Sorge vor einer dritten Corona-Welle ist in Flensburg greifbar geworden. Die britische Virus-Variante B1.1.7 treibt das Infektionsgeschehen dort erkennbar an. Ein Krankenhaus schlägt bereits Alarm.
Auch Krankenhaus in Braunschweig impft nicht mehr mit AstraZeneca
Der Impfstoff von AstraZeneca ruft offenbar vermehrt Nebenwirkungen hervor. Am Klinikum Emden wurden daher Impfungen zwischenzeitlich unterbrochen - so jetzt auch in einer Braunschweiger Klinik. Der Virologe Christian Drosten hatte im NDR Info Podcast Coronavirus-Update betont, das Vakzin sei besser als sein Ruf.
Nächtliche Ausgangssperre im Kreis Wesermarsch beginnt
Polizei und Kommunen im Landkreis Wesermarsch haben verstärkte Kontrollen wegen der heute um 21 Uhr in Kraft getretenen nächtlichen Ausgangssperre angekündigt. Nicht nur in den Städten, auch auf dem Land werde es Kontrollen geben, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung in Brake. Wegen einer hohen Ansteckungsrate mit dem Coronavirus gelten in dem Kreis zwischen Weser und Jadebusen zunächst eine Woche lang Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens. Am Dienstag lag die Inzidenz im Kreis Wesermarsch bei rechnerisch 239,3 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen, wie das Gesundheitsministerium in Hannover (Stand 9 Uhr) mitteilte. Das war bereits ein leichter Rückgang gegenüber der höchsten ermittelten Inzidenz von 254 am Montag. Ausgenommen von der Ausgangssperre sind der Weg zur Arbeit oder von der Arbeit, Arztbesuche, Hilfe für Hilfsbedürftige, aber auch das Versorgen von Tieren.
Fußball in Budapest - Doll versteht Kritiker nicht
Der frühere Hamburger Fußball-Profi Thomas Doll lebt seit einiger Zeit in Budapest. Dass in Ungarns Hauptstadt wegen strikter Corona-Einreiseregeln in anderen Ländern gerade ein Ausweichquartier für Europapokalspiele entstanden ist, begrüßt er. Kritiker - vor allem aus Deutschland - kontert er im NDR 2-Bundesligashow-Podcast.
Schleswig-Flensburg will Kitas und Grundschulen noch nicht öffnen
Der Kreis Schleswig-Flensburg möchte seine Kitas und Grundschulen angesichts der Corona-Infektionslage noch nicht am nächsten Montag öffnen. Landrat Wolfgang Buschmann rief das Land auf, die Schließung bis zum 1. März zu verlängern. Im Kreis stiegen derzeit die Infektionszahlen und das Ausbruchsgeschehen sei diffus, hieß es. Zudem grenze der Kreis direkt an die Stadt Flensburg, die landesweit die höchsten Zahlen hat. Dort gab es zuletzt mit Stand Montagabend 166,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, im Kreis Schleswig-Flensburg 80,5. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass die Grundschulen und Kitas im Land ab 22. Februar wieder in den regulären Präsenzbetrieb gehen sollen. Am Montag hatte die Regierung mitgeteilt, in Flensburg und Lübeck sowie in den Kreisen Pinneberg und Herzogtum Lauenburg bleibe es wegen der dort zu hohen Infektionszahlen vorerst bei der Notbetreuung.
MV: AstraZeneca-Impfstoff bei Transport unterkühlt
Mecklenburg-Vorpommern hat die Nutzung einer Lieferung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca vorsorglich ausgesetzt. Als Grund nannte das Gesundheitsministerium in Schwerin mögliche Unterschreitungen der Lagertemperatur beim Transport. Bei der Anlieferung des Impfstoffes seien in Impfzentren des Landes Abweichungen vom vorgeschriebenen Temperaturbereich registriert worden. Die Spanne von 2 bis 8 Grad Celsius sei möglicherweise in einigen Fällen unterschritten worden, hieß es. An der Aufklärung der Ursache werde "mit Hochdruck" gearbeitet, versicherte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Abend.
72 neue Corona-Fälle in Bremen
Im Bundesland Bremen ist die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen um 72 Fälle gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde mit. Am Montag waren 28 laborbestätigte Infektionen gemeldet worden, am Dienstag vor einer Woche 49. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner liegt bei 59,4 in der Hansestadt und bei 98,5 in Bremerhaven. Zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden registriert.
Johnson & Johnson beantragt Impfstoff-Zulassung in der EU
Nun hat auch der US-Hersteller Johnson & Johnson die europäische Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragt. Dies teilte die EU-Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam mit. Die Behörde will das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag International N.V. bis Mitte März begutachten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Schritt des Herstellers. Die EU-Kommission werde eine Zulassung gewähren, sobald die EMA eine positive wissenschaftliche Bewertung abgegeben habe, erklärte von der Leyen.
Drosten im Corona-Podcast: AstraZeneca ist kein zweitrangiger Corona-Impfstoff
In der neuen Folge des NDR Info Podcasts Coronavirus-Update stellt der Virologe Christian Drosten klar: Es gebe keinen Grund, den Corona-Impfstoff von AstraZeneca als zweitrangig zu betrachten. Deutschland müsse alles daran setzen, so schnell wie möglich in der Breite zu impfen.
Mecklenburg-Vorpommern meldet 233 Neuinfektionen
In Mecklenburg-Vorpommern sind binnen 24 Stunden 233 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 177 mehr als am Montag und 27 mehr als am Dienstag vor einer Woche. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes stieg die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner im Vergleich zum Vortag leicht auf 63,9. Den höchsten Wert weist der Landkreis Vorpommern-Greifswald auf (176,6), den niedrigsten die Stadt Rostock (20,1). Zwölf weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
OB Madsen will Rostock zur Modellstadt machen
Rostock könnte nach dem Willen von Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) bei der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen zu einer Modellstadt werden. Mit einer umfassenden Registrierung von Kunden und Besuchern von Läden und Einrichtungen sowie den Möglichkeiten von freiwilligen Testungen könne ermittelt werden, wo Infektionen entstehen, sagte Madsen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte nach dem letzten MV-Gipfel vergangene Woche gesagt, dass Madsen eine Reihe von Vorschlägen gebracht habe, über die nun gesprochen werden sollte. Rostock zeichnet sich seit Monaten durch eine vergleichsweise niedrige Sieben-Tage-Inzidenz aus, am Montag lag sie bei 20,1.
Knapp 98.000 Impfdosen in MV verabreicht
In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang rund 98.000 Corona-Impfdosen verabreicht. Das geht aus veröffentlichten Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) hervor. Demnach bekamen im Nordosten 63.400 Menschen eine erste Impfung gegen Covid-19, 34.567 eine zweite. Nach Angaben einer Sprecherin sind die Übermittlungsprobleme mittlerweile wieder behoben. Die in mehreren Kliniken verabreichten Impfungen seien wegen technischer Probleme doppelt gemeldet worden. Die Impfstatistiken von Montag und Freitag vergangener Woche mussten daher nachträglich nach unten korrigiert werden.
Falsche Atteste? Durchsuchung bei zwei Hamburger Ärzten
Polizei und Staatsanwaltschaft haben Praxis- und Wohnräume von zwei Hamburger Ärzten durchsucht. Sie sollen Atteste für Menschen ausgestellt haben, die keine Corona-Masken tragen wollten - ohne die Patienten zu untersuchen. Die Mediziner im Alter von 56 und 76 Jahren stehen im Verdacht, in mehreren Fällen gegen Paragraf 278 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Dieser stellt das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse unter Strafe. Die Staatsanwaltschaft habe die Beschlüsse beim Amtsgericht Hamburg erwirkt, die Durchsuchung fand am Dienstag statt.
Virus-Mutationen stoppen nicht an Grenzen
Die verschärften Einreisebestimmungen für Tschechien und Teile Österreichs nach Deutschland sorgen seit Tagen für Diskussionen. Es geht der Politik bei den Maßnahmen vor allem darum, die bereits bekannten Virus-Mutationen so gut es geht aus Deutschland herauszuhalten und eine weitere Verbreitung zu verhindern. Der Virologe Adam Grundhoff aus Hamburg machte in der Nachrichtensendung NDR Info im NDR Fernsehen heute Nachmittag aber klar, dass sich in Zukunft auch in Deutschland heute noch unbekannte Mutationen bilden und verbreiten könnten.
Schon mehr als 200 Infizierte in Eisfabrik in Osnabrück
Der Corona-Ausbruch beim Speiseeis-Hersteller Froneri in Osnabrück nimmt größere Ausmaße an. Mittlerweile ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen unter den 850 Mitarbeitenden des Unternehmens auf 210 gestiegen, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Eine Spezialfirma habe das Unternehmen desinfiziert. Alle Beschäftigten einschließlich der Geschäftsführung seien in Quarantäne. Mindestens zwei Menschen haben sich demzufolge mit der britischen Mutante B.1.1.7 infiziert. Das Gesundheitsamt habe die Kontaktnachverfolgung aufgenommen. Wie und warum es zum Ausbruch gekommen sei, stand zunächst nicht fest. Das müsse nun ermittelt werden, so der Stadtsprecher. Nach Angaben des Betreibers Froneri handelt es sich beim Standort Osnabrück um eines der größten Eiscremewerke Europas.
Niedersachsen will weniger Impfstoff zurückhalten
Nach Angaben des Krisenstabs-Chefs in Niedersachsen, Heiger Scholz, sollen künftig nur noch 20 bis 25 Prozent des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Zweitimpfungen im Land zurückgestellt werden. Mit den dadurch frei werdenden zusätzlichen Dosen will Niedersachsen bei den Erstimpfungen im Bundesvergleich aufholen. Grundlage dafür ist eine neue Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums. Dadurch werde sich die Quote der Erstimpfungen deutlich erhöhen. Mit den bislang zurückgestellten 96.000 Dosen könnte in Kürze rund 1,2 Prozent der Bevölkerung geimpft werden und Niedersachsen in der Impfstatistik so die Lücke zu den anderen Bundesländern verkleinern.
Solo-Selbstständige können neue Corona-Hilfen beantragen
Solo-Selbstständige können seit heute Anträge auf Finanzhilfen stellen. Das Portal dafür sei heute freigeschaltet worden, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nach einem Treffen mit Vertretern von mehr als 40 Verbänden. Diese "Neustarthilfe" könne "jetzt sehr schnell und zügig beantragt werden". Solo-Selbstständige, die nur geringe Betriebskosten haben, haben Anspruch auf einen einmaligen Zuschuss von maximal 7.500 Euro - und zwar für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2021. Voraussetzung ist, dass ihre wirtschaftliche Tätigkeit in dieser Zeit durch Corona Einbußen erlitten hat.
Kommunen fordern Millionenprogramm für Innenstädte
Niedersachsens Städtetag hat in der Corona-Krise ein 70 Millionen Euro schweres Sofortprogramm gegen den Verfall der Innenstädte gefordert. "Wer da durchgeht, der kann nur heulen. Wir müssen jetzt jede Gelegenheit nutzen, den Innenstädten einen Schub zu geben", sagte heute Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD). Zu dem Programm sollen unter anderem ein Fonds zur Anmietung leerstehender Geschäfte und die Förderung von Innenstadtmanagern bei den Städten zählen. Der Städtetag hofft außerdem auf erweiterte Öffnungszeiten, eine Entzerrung des Lieferverkehrs, Unterstützung bei digitalen Angeboten und einen Fonds zum Kauf von Grundstücken. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und Bauminister Olaf Lies (SPD) signalisierten Bereitschaft, das Vorhaben zu unterstützen, legten sich aber noch nicht auf eine Summe fest. Dem Städtetag zufolge soll das Programm von Bund, Land und Kommunen finanziert werden.
Wirtschaftsgipfel: Altmaier will Öffnungsstrategie erarbeiten
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will zusammen mit Branchenverbänden Empfehlungen für eine Öffnungsstrategie für die nächsten Corona-Beratungen von Bund und Ländern am 3. März erörtern. Es gehe um eine gemeinsame Position mit Empfehlungen vom Standpunkt der Wirtschaft, was eine Öffnungsstrategie angehe, sagte er nach einem Video-Krisengipfel mit Vertretern von verschiedenen Unternehmensverbänden. Es sei von Verbänden "nachvollziehbar" beklagt worden, dass Ungewissheit mit das schwierigste sei in der derzeitigen Lage. Die Wirtschaft pocht auf verbindliche Pläne für eine Öffnung von Unternehmen und Geschäften, die seit Monaten zwangsweise geschlossen sind. Auch große Konzerne sollen laut Altmaier Überbrückungshilfen bekommen können. Die bisherige Obergrenze werde fallen gelassen. Außerdem solle es einen Härtefallfonds für Firmen geben, die bisher durch das Raster fallen. Die Details dazu würden nun mit dem Ministerium von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geklärt.
Schleswig-Holstein: Update für den "Schnupfenplan"
Das Gesundheits- und das Bildungsministerium von Schleswig-Holstein haben ihren sogenannten Schnupfenplan für Schulen uns Kitas angepasst. Er ist ein Wegweiser für den Umgang mit Krankheits- und Erkältungssymptomen in Zeiten der Corona-Krise. In dem Plan sind jetzt als mögliche Symptome einer Infektion mit dem Virus auch Kopfschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden aufgelistet. Auch wenn der "Schnupfenplan" nur als Empfehlung bezeichnet wird, wenden ihn viele Einrichtungen und Schulen an und erklären ihn für verbindlich.
151 neue Corona-Fälle in Hamburg bestätigt
Auch aus der Hansestadt Hamburg liegen jetzt die aktuellen Corona-Zahlen vor: Die Behörden melden 151 bestätigte Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind weniger als vor einer Woche (187) und als gestern (162). Die Sieben-Tage-Inzidenz (neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche) ging leicht zurück auf 67,1. Es wurde zudem ein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert. Aktuell werden knapp 330 Covid-19-Patienten in Hamburger Krankenhäusern behandelt, etwa 80 davon auf Intensivstationen.
Spahn: Angebot für bundesweite kostenlose Schnelltests
Der Einsatz von Corona-Schnelltests soll ab dem 1. März weiter ausgebaut werden. Mittlerweile seien deutlich mehr Tests am Markt verfügbar, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Daher sollen alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können." Die Kosten dafür soll der Bund übernehmen. Auch Laien-Selbsttests sollen laut Spahn - nach ihrer bald erwarteten Zulassung - für alle zugänglich sein.
Inzidenz steigt leicht: 335 Neuinfektionen in Niedersachsen
Die Gesundheitsbehörden in Niedersachsen haben in den vergangenen 24 Stunden 335 laborbestätigte Corona-Neuinfektionen registriert. Das sind 106 mehr als am Dienstag vor einer Woche, aber deutlich weniger als gestern (556). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg landesweit leicht an - von 65,9 auf jetzt 67,0. Am höchsten ist sie weiter im Landkreis Wesermarsch (239,3), am niedrigsten in Emden (20,0). Weitere 48 Menschen sind mit oder am Coronavirus verstorben, insgesamt sind es in Niedersachsen nun seit Beginn der Pandemie 3.889 Todesopfer.
"Anbau" in Hamburger Impfzentrum
Das Hamburger Impfzentrum ist seit heute deutlich größer: Neben den fünf Impf-Modulen in Messehalle A3 stehen jetzt drei weitere Impf-Module in der Halle A2 zur Verfügung. "Platz haben wir genug", sagte Martin Helfrich, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, zu NDR 90,3. Es fehle nun nur noch genügend Impfstoff, um mehr Menschen impfen zu können. Er rechnet noch für diese Woche mit weiteren Lieferungen des Herstellers AstraZeneca. Für Freitag seien 21.600 Dosen angekündigt. Anfang März sollen weitere 33.600 kommen.
Wirtschaftsverbände kritisieren anhaltenden Lockdown
Vor Beginn der Videokonferenz von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit Vertretern von rund 40 Unternehmens-Verbänden zur aktuellen Situation der Wirtschaft hat NDR Info heute früh auch zwei Interviews zu diesem Thema gesendet. Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, kritisierte die Verlängerung des Corona-Lockdowns. Der Industrie gehe es zwar recht gut, aber die Binnenwirtschaft - also zum Beispiel die Geschäfte in den Innenstädten - leide enorm. Sarna Röser, Vorsitzende des Bundesverbands Junger Unternehmer, forderte eine Perspektive für die Wirtschaft. Viele Versprechungen seien nicht eingehalten worden, die finanziellen Hilfen miserabel organisiert. "Lockerungen statt Lockdown", müsse die Devise heißen.
Helmholtz-Forscher: 35er-Inzidenz reicht nicht für Lockerung
Die Politik hat Lockerungen der Corona-Maßnahmen ab einem Inzidenzwert von 35 ins Auge gefasst. Möglicherweise sei der Plan aber nicht zu halten, meint Michael Meyer-Hermann. Der Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig befürchtet eine dritte Welle, falls man aufgrund fallender Infektionszahlen zu früh lockere. Die britische Mutante B.1.1.7 mit ihrer deutlich höheren Übertragungswahrscheinlichkeit sei zurzeit das große Problem. Sie befinde sich in Deutschland bereits in einer Phase des exponentiellen Wachstums. "Die aktuellen Maßnahmen reichen nicht, um diese Entwicklung auszubremsen", so Meyer-Hermann.
Ermittlungen gegen Hausarzt aus Goldenstedt
Nach Berichten über einen Hausarzt aus Goldenstedt, der gegen Corona-Hygienregeln verstoßen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Ermittlungen aufgenommen. Es besteht der Anfangsverdacht der versuchten beziehungsweise vollendeten Körperverletzung, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Mediziner soll - obwohl er Corona-Syptome hatte - weiter Patienten behandelt und zumindest teilweise keine Maske getragen haben. Der Landkreis Vechta hatte die Praxis bereits Ende Januar wegen Hygienemängeln vorübergehend geschlossen. Das Verhalten des Arztes soll mit dazu beigetragen haben, dass in der vergangenen Woche der Sieben-Tage-Wert im Landkreis auf mehr als 200 Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern angestiegen war.
Althusmann nennt Lockerungen zu Ostern als Ziel
In der Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen in nächster Zeit hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) für eine Perspektive für den Tourismus geworben. "Es sollte unser Ziel sein, Ostern Lockerungen zu ermöglichen - uns allen würde der Ausblick auf wieder mögliche Urlaubsreisen zweifellos guttun", sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Prognosen zur Entwicklung der Infektionszahlen hätten aus seiner Sicht nur eine sehr kurze Halbwertszeit. In der nächsten Bund-Länder-Runde am 3. März sollten aber "Aussagen über den Neustart der Tourismusbranche in Deutschland getroffen werden". Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich gestern zurückhaltender geäußert. Für eine Festlegung zum Thema Osterurlaub sei es noch zu früh.
Bundesweit 3.856 Neuinfektionen registriert
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute früh etwas später als sonst die aktuellen Corona-Zahlen gemeldet - aber jetzt sind sie da. Demnach wurden bundesweit innerhalb eines Tages 3.856 Neuinfektionen registriert. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 3.379 Neuinfektionen verzeichnet, wobei rund 600 Infektionsfälle aus Nordrhein-Westfalen fehlten, die erst am Tag darauf in die Statistik einflossen. Gestern wurden 4.426 neue Fälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) verharrt bei 59. Ziel von Bund und Ländern ist ein Wert von 50, um das Gesundheitssystem zu entlasten, ab einem dauerhaften Wert von unter 35 haben sie weitere Lockdown-Öffnungen in Aussicht gestellt. 528 weitere Menschen starben dem RKI zufolge in Verbindung mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg auf 65.604 seit Beginn der Pandemie.
Corona-Krisengipfel der Wirtschaft mit Minister Altmaier
Weil die Corona-Hilfen nur schleppend in den Unternehmen ankommen, wächst der Unmut in der Wirtschaft. Deshalb spricht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier heute mit Vertretern von mehr als 40 Verbänden. Per Videokonferenz will der CDU-Politiker über die schwierige Lage in der Pandemie beraten. Im Vorfeld schilderte er heute früh bereits im ARD-Morgenmagazin seine Sicht der Dinge. Die Wirtschaft verlangt Öffnungsperspektiven, um verlässlich planen zu können. Außerdem beklagt sie die stockenden Hilfszahlungen und zu viel Bürokratie. Teilnehmer sind unter anderem der Einzelhandelsverband, das Gastgewerbe und zahlreiche andere Branchen.
Ein knappes Viertel arbeitet von zu Hause
Ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet während des Lockdowns zu Hause. Dies geht aus einer Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. 24 Prozent gaben an, Ende Januar vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice gearbeitet zu haben. Damit folgten sie der Empfehlung der Bundes- und Landesregierungen, in der Pandemie auch die beruflichen Kontakte aufs Nötigste zu beschränken. Im November 2020 arbeiteten lediglich 14 Prozent und im Dezember 17 Prozent im Homeoffice. Die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung, Bettina Kohlrausch, sagte im Rückblick auf diese "irritierend niedrige Quote", dass erst der öffentliche Druck und schließlich die Verordnung zum Homeoffice zu mehr mobiler Arbeit geführt hätten. Während des ersten Lockdowns im April 2020 hatte die Homeoffice-Quote bei 27 Prozent gelegen.
Ärztepräsident: Selbsttest muss günstig sein
Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Ausgrenzung ärmerer Menschen, falls Corona-Selbsttests zu teuer werden. Diese müssten nicht nur zuverlässig sein, sondern dürften auch nicht zu Ausgrenzung führen, etwa wenn sie bei der schrittweisen Öffnung von Kulturveranstaltungen und des Freizeitsports zum Einsatz kämen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Tests zur Verfügung stehen und dass sie für alle Menschen bezahlbar sind." Reinhardt warnte zudem vor einer Scheinsicherheit negativer Testergebnisse, die zu einem sorglosen Umgang mit den Gefahren des Virus verleiten könnten. Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hofft auf eine Zulassung erster Selbsttests im März.
Stiko-Chef: Lehrerinnen und Lehrer nicht bevorzugen
Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sieht keinen Grund, Lehrkräfte bevorzugt gegen Corona zu impfen. "Die Stiko hat ihre Empfehlung auf die Auswertung internationaler Daten und auch die Meldedaten aus Deutschland gegründet. Daraus ergibt sich keine Notwendigkeit, die Lehrer jetzt abweichend von der Empfehlung vorzuziehen", sagte Mertens der "Rheinischen Post". Lehrkräfte mit entsprechendem Alter und solche mit besonderen Vorerkrankungen würden bereits auf dieser Grundlage priorisiert. Die Stiko-Empfehlungen seien aber Empfehlungen, "und die politischen Entscheidungsträger können und dürfen von dieser Empfehlung abweichen", betonte Mertens. Die geänderte Vorgehensweise müssten dann aber auch diese Politiker begründen.
Niedersachsen sieht Impfzentren auch für wachsenden Andrang gerüstet
Niedersachsen sieht die 50 Corona-Impfzentren im Land auch für einen wachsenden Andrang gerüstet, wenn demnächst deutlich mehr Impfdosen verfügbar werden. Die Sorge der Bundesregierung, dass die Impfzentren in den Ländern womöglich schon im März an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen könnten, sieht das Innenministerium für Niedersachsen derzeit nicht. Die zu Beginn der Impfkampagne nur gering ausgelasteten Zentren könnten bedarfsabhängig weitere Impfstraßen eröffnen und die Kapazitäten erweitern, wenn die Impfstoffversorgung sich verbessert. Ähnlich sei mit den mobilen Impfteams verfahren worden, deren Anzahl situationsabhängig bereits vor einem Monat erhöht wurde.
Diskussion über Schul-Öffnungen in Schleswig-Holstein
Abgesehen von den Städten Flensburg und Lübeck sowie den Kreisen Pinneberg und Herzogtum Lauenburg sollen am kommenden Montag in Schleswig-Holstein wieder Kitas und Grundschulen von der ersten bis zur vierten Klasse öffnen - im "Corona-Regelbetrieb", wie Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) und Bildungsministerin Karin Prien (CDU) es nennen. Elternvertreter wünschen sich, dass die Eltern selbst entscheiden können, ob sie ihre Kinder dorthin schicken.
128 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind 128 neue Corona-Fälle amtlich registriert worden. Am Dienstag vor einer Woche waren es 151, gestern 122. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt die Landesregierung aktuell mit 57,5 an. Am höchsten ist dieser Wert in Schleswig-Holstein derzeit in Flensburg (166,4), am niedrigsten im Kreis Plön (16,3).
NDR.de-Ticker am Dienstag startet
Auch am heutigen Dienstag, 16. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Montag: 556 in Niedersachsen, 187 in Hamburg, 122 in Schleswig-Holstein, 56 in Mecklenburg-Vorpommern, 28 im Bundesland Bremen. Bundesweit: 4.426.
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