Coronavirus-Blog: Spahn fordert europäisches Robert Koch-Institut
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 15. Mai 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag starten wir mit einem neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Spahn fordert europäisches Robert Koch-Institut
- 504 Dosen Impfstoff in Oldenburg nicht richtig gekühlt
- Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland geimpft
- Gesundheitsminister Spahn warnt vor "Wettlauf der Lockerungen"
- Niedersachsen: Tourismusbranche fordert weitere Öffnungen zu Pfingsten
- Ärztekammerpräsidentin: Jugendliche und junge Eltern schneller impfen
- Wegen Corona: DLRG erwartet angespannte Badesaison
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 659 in Niedersachsen, 119 in Schleswig-Holstein, 65 in Hamburg, 111 in Mecklenburg-Vorpommern, 48 in Bremen
- Bundesweit 7.894 Corona-Neuinfektionen und 177 neue Todesfälle
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de sagt Gode Nacht!
Hiermit beenden wir die Corona-Berichterstattung für heute. Morgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Nach monatelangem Stillstand - Wäscherei arbeitet wieder
Monatelang lief hier gar nichts - in der Wäscherei Pätzold in Neustadt in Holstein. Nun sind Hotels in Schleswig-Holstein wieder offen, Gastronomen dürfen wieder Gäste empfangen. Also gehen wieder bis zu 14 Tonnen Hotel- und Gastronomiewäsche an einem Tag durch die Maschinen und flinken Hände der Mitarbeiter.
Portugal lockert Einreisebestimmungen für Urlauber
Die portugiesische Regierung in Lissabon hat bekannt gegeben, dass die Corona-bedingten Einreisebestimmungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten ab Montag gelockert werden. Demnach dürfen Menschen aus EU-Staaten, in denen die Corona-Infektionsrate bei unter 500 Fällen pro 100.000 Einwohnern liegt, dann wieder nach Portugal einreisen. Touristische Reisen aus Deutschland sind damit möglich. Es gilt eine Testpflicht für alle Menschen ab zwei Jahren.
Vitamin D doch nützlich bei Covid-19
Hilft Vitamin D bei Corona? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte diese Frage stets verneint. Doch nun macht die Behörde eine vorsichtige Kehrtwende und schreibt in einer Mitteilung. "Es gibt Hinweise darauf, dass ein unzureichender Vitamin D-Serumspiegel mit einem erhöhten Risiko für akute Atemwegsinfekte einhergeht. Dazu gehört auch die COVID-19-Erkrankung, für die die Datenlage aktuell noch unsicher ist." Führende irische Wissenschaftler hatten bereits Anfang April dazu aufgerufen, Vitamin D einzunehmen. Das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, sei bei einem Vitamin-D-Mangel erhöht. Für das BfR ist die Datenlage noch zu unsicher, um diesen Schluss zu ziehen.
Bereits 700 Paare diskutieren bei "Deutschland spricht"
Sollten Geimpfte ihre Freiheiten früher zurück bekommen? Ist die "Bundes-Notbremse" konsequent genug? Das wollen wir von Ihnen wissen und Sie so zu Diskutierenden machen. Unsere Aktion "Deutschland spricht 2021" will Menschen zu Gesprächen zusammen bringen, die sonst nicht miteinander sprechen würden, weil sie zu vielen Themen unterschiedlicher Meinung sind. Knapp 700 Paare wollen sich bereits digital oder persönlich austauschen. Beantworten Sie einfach diese Frage und diskutieren Sie mit einem Ihnen noch fremden Menschen politische Themen.
48 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Im Bundesland Bremen sind 48 neue Corona-Infektionen registriert worden. Dem Gesundheitsressort zufolge stammen alle Fälle aus der Stadt Bremen. In Bremen sowie Bremerhaven gehen zudem die Inzidenzwerte weiter nach unten. In Bremen sinkt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen von 65,0 am Freitag auf jetzt 60,3. Der Wert der Stadt Bremerhaven rutscht von 86,2 auf 73,9.
Gesundheitsminister Spahn fordert europäisches Robert Koch-Institut
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat als Konsequenz aus der Corona-Krise einen europäischen Mechanismus zur Verhinderung künftiger Pandemien gefordert. Außerdem müssten die Weltgesundheitsorganisation gestärkt und auf europäischer Ebene gemeinsame Institutionen "mit Mehrwert" geschaffen werden, forderte Spahn auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Als Beispiele nannte der Minister ein europäisches Institut zur Krankheitsüberwachung und -prävention, das so arbeite wie das Robert Koch-Institut in Berlin, sowie eine Agentur zur raschen Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen.
Vergessen, zu kühlen: Impfzentrum vernichtet Biontech-Vakzin
Im Impfzentrum in Oldenburg sind 504 Dosen des Impfstoffs von Biontech nicht richtig gekühlt worden. Sie mussten vernichtet werden. Ein Mitarbeiter hatte nach Angaben eines Sprechers der Stadt am Tag vor Himmelfahrt vergessen, einen Karton mit Impfstoff in den Kühlschrank zu stellen. Der Corona-Impfstoff hält bei Zimmertemperatur nur wenige Stunden.
Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen im Norden
Mehrere Hundert Menschen haben heute im Norden gegen die Corona-Schutzmaßnahmen demonstriert. Zu den Kundgebungen der sogenannten Querdenker-Szene in Kiel kamen ebenso wie zu verschiedenen Gegenveranstaltungen jeweils mehrere Hundert Teilnehmer, wie die Polizei berichtete. In Hamburg kamen statt der angemeldeten 600 Teilnehmer nach Angaben der Polizei nur rund 150 Menschen zu einer Veranstaltung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen auf der Ludwig-Erhard-Straße. In der Nähe versammelten sich knapp 50 Gegendemonstranten. Die Veranstaltung sei friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Landrat will Fleisch- und Gemüsebranche mit Betriebsärzten impfen lassen
Nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Niedersachsens Fleisch- und Gemüseindustrie fordert Vechtas Landrat Herbert Winkel (CDU) ein Impf-Pilotprojekt für die Fleischbranche sowie die Obst- und Gemüseanbauer. Der Landkreis möchte laut einem Bericht von NDR 1 Niedersachsen Betriebsärzte in die Unternehmen schicken und hat sich dafür bereits mehr als 13.000 Impfdosen von AstraZeneca gesichert. Das Sozialministerium Niedersachsen habe das jedoch untersagt, da bisher nur Haus- und Fachärzte impfberechtigt seien. Ganze Belegschaften in Praxen zu schicken, sei laut Winkel hingegen nicht praktikabel.
111 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern um 111 Fälle gestiegen. Das sind 37 Infektionen weniger als am Sonnabend vor einer Woche. Drei Menschen sind mit dem Coronavirus gestorben. Landesweit sank der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag von 59,6 auf 58 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Im Kreis Vorpommern-Rügen liegt der Inzidenzwert bei 27,1, an der Mecklenburgischen Seenplatte bei 81,8.
Freibäder öffnen unter besonderen Bedingungen
In einigen Städten in Niedersachsen startet die Freibadsaison - allerdings unter besonderen Bedingungen. Das Hallenbad Sandkamp, das VW-Bad in Wolfsburg und das Freibad Fallersleben haben nun ihre Becken geöffnet. Mit zahlreichen Freunden einen Nachmittag im Bad verbringen, ist allerdings nicht möglich. Wie in Lüneburg und Hannover müssen interessierte Schwimmerinnen und Schwimmer sich vorab einen Termin reservieren. Dafür gehört ihnen dann für eine Stunde je nach Größe des Bades eine 50-Meter Bahn - oder gleich ein halbes Becken. Dort schwimmen Gäste alleine, zu zweit oder mit Personen des eigenen Haushalts.
Zahlreiche Deutschlandpremieren in Lübecker Kino
Das Lübecker Kino Cinestar hat heute Nachmittag seine Saaltüren geöffnet. "Am Eröffnungswochenende haben wir über 35 Vorstellungen in unseren sieben Sälen und davon sind allein zehn Premieren dabei. Also das hab ich noch nie erlebt, seitdem ich das Kino hier leite", sagte Kino-Leiterin Miriam Waldmann. Das liege daran, dass die Verleihe mit ihren Premieren erst im Sommer oder Spätsommer gerechnet hätten. Weil der Start in Lübeck jetzt schon möglich ist, würden nun Deutschlandpremieren in Lübeck gezeigt. Voraussetzung für den Kino-Besuch sind ein aktueller negativer Corona-Test und die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung.
Hamburger Ärztekammer warnt vor Eile beim Impfen von Kindern
Schnell impfen - am besten auch Kinder und Jugendliche: Über dieses Ziel ist sich die Politik ziemlich einig. Die Hamburger Ärztekammer warnt jetzt aber vor zu großer Eile. Hamburgs Ärztekammerpräsident Pedram Emami ist kein Impfskeptiker und von Corona-Leugnern hält er erst recht nichts. Das betont Emami ausdrücklich im Gespräch mit NDR 90,3. Trotzdem wirft er beim Thema Impfen von Kindern und Jugendlichen Fragen auf und geht auf Distanz zu allen, die sie jetzt ganz schnell impfen wollen.
Maas: Weg aus Pandemie nur global
Aus der Corona-Pandemie führt nach Ansicht von Bundesaußenminister Heiko Maas nur ein internationaler Weg. Maas sagte auf einer Veranstaltung des Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt am Main, jeder sei nur sicher, wenn alle sicher seien. Der SPD-Politiker kritisierte, dass Russland und China anderen Staaten Impfstoffe nicht aus karitativen, sondern aus politischen Interessen anböten. Moskau und Peking gehe es darum, den geopolitischen Einfluss zu erhöhen. Deutschland mache das nicht und unterstütze stattdessen Covax. So heißt eine Initiative, die weltweit einen gerechten Zugang zu Impfstoffen gewährleisten will. "Impfstoff-Nationalismus ist nicht der richtige Weg", betonte Maas. "Langfristig werden wir das nur hinbekommen, wenn auch alle um uns herum das hinbekommen", verteidigte er die Entscheidung, bei der Impfstoffbestellung einen gemeinsamen europäischen Weg zu gehen.
Hansa Rostock plant gegen VfB Lübeck mit Fans im Stadion
Fußball-Drittligist Hansa Rostock könnte im letzten Heimspiel der Saison am Pfingstsonnabend gegen den VfB Lübeck (live im NDR Fernsehen und bei NDR.de) wieder vor Zuschauern spielen. Entsprechende Bemühungen bestätigte auf NDR Anfrage ein Sprecher der Stadtverwaltung. Bis zu 7.500 Fans könnten demnach am 22. Mai (13.30 Uhr) ins Ostseestadion kommen, jeder Besucher müsste sich vorher einem Corona-Test unterziehen. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen unterstützt den Vorstoß des Vereins: "Wenn Hansa aufsteigt, wird gefeiert. Wir haben nun die Wahl: Wollen wir viele kleine, diffuse Partys oder eine große mit klaren Regeln? Ich bin für die große Feier im Stadion. Die bedeutet deutlich weniger Risiko", sagte Madsen der "Ostsee-Zeitung".
Unsicherheit über Immunisierung nach Corona: Fragen und Antworten
Die Aussicht auf mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene hat die Stimmung bei vielen Menschen in Deutschland steigen lassen: Vielleicht wird das ja doch noch was mit dem unbeschwerten Sommerurlaub? Oder vielleicht mit einem Konzertbesuch? Ist sogar bald ein Abend in der Eckkneipe oder Lieblingsbar möglich? Wie aber soll alles kontrolliert werden und wer genau gilt überhaupt als genesen? NDR Info haben dazu einige Fragen erreicht. Elisabeth Weydt gibt im Studiogespräch Antworten:
DGB-Chef: Erleichterungen für Kurzarbeit müssen verlängert werden
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wirbt für eine Verlängerung der erleichterten Kurzarbeit in Deutschland. "Es wird Branchen geben, die auch nach einer Eindämmung von Corona nicht gleich wieder auf die Beine kommen", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur. Hoffmann nannte zum Beispiel Messebau, Luftverkehr "und alles, was damit verbunden ist". Für manche Unternehmen würden sich Öffnungen nach einem Abflauen der Pandemie erst mit zeitlichem Abstand positiv niederschlagen. "Wir werden Nachzüglerwellen haben", sagte Hoffmann. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte angekündigt, Erleichterungen für Firmen mit Kurzarbeit bis zum Jahresende verlängern zu wollen. Konkret geht es um Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden. Bis zum 30. Juni werden die Beiträge zu 100 Prozent vom Staat übernommen. Diese Regelung will Heil verlängern. Hoffmann betonte: "Die pandemiebedingten Erleichterungen für Kurzarbeit müssen noch einmal verlängert werden, da unterstützen wir Arbeitsminister Heil." Unternehmen müssten bis zum Jahresende die Möglichkeit bekommen, Beschäftigung mit Hilfe von Kurzarbeit zu sichern.
65 neue Corona-Fälle in Hamburg - Inzidenzwert bei 55,7
Nach Angaben der Sozialbehörde sind am Sonnabend in Hamburg 65 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 141 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche und 90 weniger als am Freitag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen liegt nun bei 55,7. Am Freitag hatte der Inzidenzwert noch 63,1 betragen. Solch niedrige Inzidenzwerte hatte es zuletzt im Oktober gegeben. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Hamburg gestorbenen Menschen erhöhte sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) um einen auf 1.531.
Niedersachsen: Tourismusbranche fordert weitere Öffnungen zu Pfingsten
Nach ernüchternden Buchungszahlen über das lange Himmelfahrts-Wochenende fordern die Tourismusregionen in Niedersachsen, die Corona-Regeln noch vor Pfingsten zu lockern. Für die Branche ist es problematisch, dass derzeit nur Menschen in Hotels, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen übernachten dürfen, die in Niedersachsen wohnen und einen negativen Test vorlegen. Es sollten Übernachtungsgäste aus ganz Deutschland zugelassen werden, sagte der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. Die aktuelle Regel mache den Betrieben schwer zu schaffen.
Gesundheitsminister Spahn warnt vor "Wettlauf der Lockerungen"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnt zu Umsicht bei Lockerungen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. "Es scheint gemeinsam zu gelingen, die dritte Welle zu brechen", heißt es in einem am Sonnabend veröffentlichten Schreiben Spahns an die Gesundheitsminister der Länder. Noch seien aber die Infektionszahlen zu hoch. Wenn zu viel zu schnell gelockert werde und die Vorsicht nachlasse, bestünden enorme Risiken für erneut stark steigende Infektionszahlen. Bei weiter sinkenden Infektionszahlen könnten immer mehr Beschränkungen in allen Lebensbereichen nach und nach gelockert und aufgehoben werden. Zugleich mahnte der Minister: "Was es unbedingt zu vermeiden gilt, ist ein politischer Wettlauf der Lockerungen, zumal im Wahljahr." Grundlage für schrittweise Öffnungen sei "ein intensives Testen in allen Lebenswelten". In dem Schreiben formuliert Spahn sogenannte Faustformeln für Lockerungsschritte bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Dann könnten etwa die Außengastronomie, der Einzelhandel und Museen wieder öffnen - für Genesene, Geimpfte und alle, die einen tagesaktuellen Negativtest vorlegen. Für weitere Öffnungen etwa in Restaurants, Hotels und Theatern muss nach Spahns Einschätzung die Inzidenz mehrere Tage unter 50 liegen. Der CDU-Politiker zeigte sich zuversichtlich, dass steigende Impfraten das Infektionsgeschehen deutlich reduzieren könnten.
Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland geimpft
In Deutschland haben nun mehr als 30 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Damit sind 36,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute via Twitter mitteilte. Mehr als neun Millionen Menschen, und damit 10,9 Prozent der Bevölkerung, haben bereits den vollen Impfschutz. In Norddeutschland sind 37 Prozent der Menschen mindestens einmal geimpft, 10,5 Prozent sind vollständig geimpft. Bis Ende Mai soll ein starker Fokus auf die Zweitimpfungen gelegt werden. Laut Spahn wird bis Anfang Juni der relative Anteil der Zweitimpfungen an den täglichen Impfungen hoch sein. Danach steige der Anteil der Erstimpfungen wieder. Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen.
Hamburg: Jeder Mittelstufen-Schüler verpasst im Schnitt 900 Schulstunden
Bei Deutschlands rund elf Millionen Schülern sind nach Angaben des Deutschen Lehrerverbands seit Beginn der Corona-Pandemie rund die Hälfte der Schulstunden im Präsenzunterricht ausgefallen. Seit März 2020 seien durchschnittlich zwischen 350 und 800 Stunden Präsenzunterricht für jeden Schüler ausgefallen, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Bild"-Zeitung. "Das ist im Schnitt wohl ein halbes Schuljahr." Mancherorts ist der Ausfall noch größer. In Hamburg etwa seien durch weitgehende Schulschließungen insgesamt 540.000 Stunden ausgefallen, berichtete die "Bild" unter Berufung auf die zuständige Schulbehörde. Homeschooling und Distanzunterricht seien dabei nicht eingerechnet. Jeder Hamburger Mittelstufen-Schüler habe demnach im Durchschnitt 900 Schulstunden verpasst. Dies entspreche drei Viertel der Schulstunden eines Schuljahres. Um den Pandemie-bedingten Unterrichtsausfall auszugleichen, forderte Meidinger "differenzierte Lösungen, begleitende Zusatzangebote am Nachmittag im nächsten Schuljahr, aber auch Angebote am Wochenende und in den Ferien". Dies könne auch digitale Nachhilfe umfassen. Die Angebote müssten für die Schüler verpflichtend sein.
Wirtschaftsminister Altmaier warnt vor Steuererhöhungen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat vor Steuererhöhungen zur Finanzierung der Corona-Krise gewarnt. Das Thema verunsichere vielen Mittelständler, Selbständige, Handwerker und junge Menschen, sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung. Dass sich auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) an der Diskussion beteilige, enttäusche ihn, so Altmaier. Der Bundeswirtschaftsminister rechnet nach eigenen Angaben mit einer baldigen Erholung der deutschen Wirtschaft von der Corona-Pandemie. Bereits im nächsten Jahr werde Deutschland seine alte Stärke wieder erreicht haben.
Schwerin und Rostock: Öffnet der Einzelhandel bereits am Donnerstag?
In Schwerin und Rostock könnte der Einzelhandel am Donnerstag wieder öffnen. Entscheiden wollen die Städte das aber erst Anfang der Woche. Im Kreis Vorpommern-Rügen gilt die Regelung bereits. Trotzdem bleiben einige Läden zu.
Hamburg: Ab Ende Mai Impfstoff von Johnson & Johnson für Arztpraxen
Die Arztpraxen in Hamburg könnten schon bald einen weiteren Ansturm von Impf-Willigen erleben. Grund ist, dass dort von Ende Mai an der Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz kommt. Vor allem für Hamburgerinnen und Hamburger, die bald in den Urlaub starten wollen, könnte der Impfstoff interessant sein. Denn es ist das bislang einzige Mittel gegen das Coronavirus, bei dem nur eine Impfung für die volle Immunität reicht.
659 Neuinfektionen gemeldet: Inzidenz in Niedersachsen sinkt auf 61,8
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut (RKI) heute 659 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Für die Corona-Regeln nach dem neuen bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes. Landesweit wurden laut RKI innerhalb eines Tages zehn weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.469. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt laut RKI weiter auf 61,8 Fälle je 100.000 Einwohner (am Vortag 68,3).
Lehrerverband rechnet mit Regelbetrieb nach den Sommerferien
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, rechnet mit normalem Schulunterricht nach den Sommerferien. Der Zeitung "Die Welt" sagte Meidinger, er gehe nicht von einer vierten Pandemie-Welle aus. Bei anhaltend sinkenden Inzidenzen und weiteren Impffortschritten könne das nächste Schuljahr voraussichtlich im Regelbetrieb starten. Der Präsident des Lehrerverbandes forderte, möglichst rasch Konzepte für den Ausgleich von Lerndefiziten zu entwickeln. Das von der Bundesregierung aufgelegte Programm "Aufholen nach Corona" sei bisher blanke Theorie und hoffnungslos unterfinanziert. Es müsse jetzt von den Ländern finanziell aufgestockt und mit Leben gefüllt werden.
Wegen Corona: DLRG erwartet angespannte Badesaison
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) blickt mit Sorge auf die beginnende Badesaison an den Küsten und Binnengewässern. "Wir befürchten für die Sommersaison 2021 deutlich mehr Probleme und Zwischenfälle am und im Wasser als bereits in der Saison 2020", sagte DLRG-Pressesprecher Achim Wiese. "Viele unterschätzen, wie viel Fitness verloren gegangen ist, wenn sie lange zu Hause sind und sich über einen langen Zeitraum nicht regelmäßig und ausreichend bewegen." Als Folge der Schwimmbadschließungen und fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten rechnet die DLRG sowohl mit einem weiteren Anstieg von Kinder, die nicht schwimmen können, als auch mit erhöhten Ertrinkungszahlen speziell in den Sommermonaten. An Nord- und Ostsee startet die offizielle Badesaison, in der die Rettungsschwimmer ihre Posten beziehen, Mitte Mai. Die DLRG sorgt etwa in Schleswig-Holstein und Niedersachsen unter anderem an je rund 50 Stränden für sicheres Badevergnügen. Hinzu kommen Hunderte bewachte Badestellen an Binnengewässern. An anderen bewachten Stränden etwa entlang der Kieler Förde oder in Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern ist die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz. In Warnemünde ging die Saison bereits am Donnerstag los.
SH: SPD will mobile Impfteams in Problemstadtteile schicken
Die SPD im Kieler Landtag will mithilfe mobiler Teams das Impfen gegen das Coronavirus in Wohngebieten mit geringer Ärzte-Dichte vorantreiben. Dazu hat die Fraktion einen Antrag an den von Mittwoch bis Freitag tagenden Landtag eingebracht. Aufgrund der niedrigen Dichte an Haus- und Fachärzten gebe es in einigen Stadtteilen, Quartieren und Regionen längere Wartezeiten für eine Impfung als anderswo, erklärte SPD-Fraktionsvize Birte Pauls. Um die dortigen Ärzte zu unterstützen, müssten mobile Impfteams oder mobile Impfstationen eingesetzt werden. Auch Quartierstreffs könnten als Räumlichkeiten genutzt werden. "Damit würde auch ein niedrigschwelliges Impfangebot in sozial benachteiligten Quartieren entstehen, wo viele Personen kaum an einen Hausarzt angebunden sind und aktuell die Inzidenz aufgrund der Lebens- und Arbeitsbedingungen wesentlich höher liegt", erläuterte der SPD-Gesundheitspolitiker Bernd Heinemann. Eine Impfung dürfe keine soziale Frage sein.
Ärztekammerpräsidentin: Jugendliche und junge Eltern schneller impfen
Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker hat gefordert, Jugendliche und junge Eltern bei den Corona-Impfungen vorzuziehen. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sprach Wenker von einer "Frage der Generationengerechtigkeit", weil neben den alten Menschen besonders Junge die stärksten Einschränkungen hinnehmen müssten. "Seit gut einem Jahr ist deren Leben fast auf null gefahren; kein ordentlicher Schulunterricht mehr, kein Sport und so weiter." Es sei den jungen Menschen gegenüber nicht gerecht, wenn nun mittelalten Menschen durch die Impfung der Sommerurlaub auf Mallorca ermöglicht werde, wohingegen sie selbst sich weiter einschränken müssten. Wenker schlug vor, Jugendliche ab 16 zu impfen. Mangels Impfstoff für Kinder sollten darüber hinaus deren Eltern geimpft werden, um gleichsam auch den Kindern eine Rückkehr in einen Post-Corona-Alltag zu ermöglichen. "Wir müssen einen Schutzwall um die Kinder bauen: Lehrer und Erzieher werden bereits geimpft, kommen auch noch die Eltern hinzu, dann steht der Schutzwall." Dann sei sichergestellt, dass infizierte Kinder ihre Eltern nicht anstecken könnten. Denn bei diesen sei die Chance auf einen schweren Krankheitsverlauf deutlich höher als bei den Kindern selbst, die in der Regel nicht schwer an Corona erkrankten. Wenker regte an, für Jugendliche und junge Eltern eine vierte Priorisierungsgruppe zu schaffen, bevor dann die Impfungen für alle freigegeben werden.
119 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist unter den Wert von 40 gesunken. Aktuell liegt der Wert nach Angaben der Gesundheitsbehörden bei 39,1 (Vortag: 42,8 / Vorwoche: 52,1). Von den insgesamt 15 Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein überschreiten nur noch das Herzogtum Lauenburg (79,3) und Kiel (66,3) den Schwellenwert 50. Die Zahl der binnen 24 Stunden bestätigten Neuinfektionen wurde mit 119 angegeben (Vortag: 139 / Vorwoche: 219). Die Zahl der an oder mit dem Virus Verstorbenen stieg um sechs auf nun insgesamt 1.545 seit Beginn der Pandemie. Von 157 Covid-19-Patienten, die aktuell in Krankenhäusern behandelt werden, liegen 55 auf Intensivstationen.
Bundesweit 7.894 Corona-Neuinfektionen und 177 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7.894 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Am Sonnabend vor einer Woche hatte der Wert bei 15.685 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 87,3 (Vortag: 96,5; Vorwoche: 121,5). Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI. "Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden." Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 177 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 238 Tote. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 86.025. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 0,87 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service von NDR Info zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Pandemie macht Kindern mit Therapie-Bedarf zu schaffen
Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche sind während der Corona-Pandemie zahlreiche Therapien ausgefallen. Im sozialpädiatrischen Zentrum im Hamburger Stadtteil Billstedt befürchten Ärztinnen und Ärzte, dass diese Kinder abgehängt werden. Im Homeschooling können zum Beispiel Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen weiter in Rückstand geraten. Auch der Ausfall von Ergotherapiestunden kann Folgen haben. Zwei Brüder haben im Hamburg Journal im NDR Fernsehen beschrieben, wie es ihnen im Moment geht.
Corona-Live-Ticker am Sonnabend startet
Guten Morgen und ein schönes Wochenende wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute, am Sonnabend, 15. Mai, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 14. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 13. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 12. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 11. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 10. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 9. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 8. Mai