Coronavirus-Blog: 2.500 Menschen beim Stadionimpfen in Hannover
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 22. Dezember 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Donnerstagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Statt gesungen wurde geimpft: Aktion im Stadion in Hannover
- Niedersachsen: Mehr Tempo bei allgemeiner Impfpflicht
- Impfen an Weihnachten: In Hamburg viele Zentren offen, in MV nur wenige
- RKI-Chef Wieler mahnt erneut Kontaktreduzierung an
- Bundesweit mehr als ein Drittel geboostert
- Ethikrat befürwortet Ausweitung der Impfpflicht
- Bund-Länder-Beratungen: Strengere Kontakt-Regeln für Geimpfte
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 2.476 in Niedersachsen, 953 in Schleswig-Holstein, 1.252 in Mecklenburg-Vorpommern 1.211 in Hamburg und 442 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 45.659 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz sinkt auf 289,0
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Coronavirus-Blog für heute beendet
Das war's für heute mit der Blog-Berichterstattung über die Folgen der Pandemie für Norddeutschland. Wir wünschen Ihnen eine erholsame Nacht. Morgen früh sind wir wieder mit einem neuen Blog für Sie im Einsatz.
Kinder schicken rund 80.000 Briefe an Weihnachtspostämter
In den niedersächsischen Weihnachtspostämtern in Himmelsthür, Himmelpforten und Nikolausdorf läuft kurz vor Heiligabend die Beantwortung der Briefe auf Hochtouren. Insgesamt sind bisher rund 80.000 Briefe eingetroffen. In vielen Briefen wünschten sich die Kinder ein baldiges Ende der Corona-Pandemie und drückten ihre Sorgen um das bevorstehende Weihnachtsfest sowie ihre Angst aus, dass sie selbst oder nahe Angehörige an dem Coronavirus erkranken könnten.
Bereitschaftszug der Polizei Hamburg in Quarantäne
In Hamburg ist ein Zug der Bereitschaftspolizei in Quarantäne geschickt worden - nach einem Omikron-Fall. Betroffen sind knapp 30 Beamte. Das berichtete NDR 90,3. Die Infektion mit der Virusvariante wurde bei einem der Polizisten nachgewiesen. Insgesamt sind im Moment 65 von mehr als 11.000 Polizisten in Hamburg wegen einer Covid-Erkrankung oder einer Quarantäne nicht im Dienst.
Weiter bis zu 2.500 Zuschauer in Hamburger Hallen erlaubt?
Ab dem 28. Dezember greift nach den neuesten Corona-Regeln bundesweit der Zuschauerausschluss. Trotzdem hoffen Handball-Bundesligist HSV Hamburg und Basketball-Bundesligist Hamburg Towers, ihre nächsten Heimspiele noch vor Fans austragen zu dürfen. Bislang waren in der Sporthalle Hamburg 3.038 Handballfans erlaubt. Der Hamburger Senat ist derzeit bei der Abstimmung der Maßnahmen. "Wir gehen davon aus, dass die Spiele der Handballer am 27. Dezember und der Basketballer am 26. Dezember vor Zuschauern stattfinden können", hieß es dazu heute aus der Innenbehörde. Vermutlich wird die Zahl auf das Maximum von 2.500 begrenzt.
Stadionimpfen statt Stadionsingen in Hannover mit großem Andrang
Eigentlich sollte es vor Heiligabend im Stadion von Hannover 96 ein großes Weihnachtssingen geben. Doch wegen der hohen Corona-Zahlen haben die Veranstalter das Event in eine Impfaktion umgewandelt. Mindestens 2.500 Menschen folgten heute dem Impfaufruf, hieß es beim Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband. Schon vor dem Start am Nachmittag habe es vor dem Stadion lange Schlangen gegeben. Geimpft wurde dann im VIP-Bereich mit Blick auf den Rasen. Der Arbeiter-Samariter-Bund und die Johanniter hatten zwei Impfstraßen aufgebaut - eine für Erwachsene und eine für Kinder.
Blutspenden am UKSH werden knapp
Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel fehlen derzeit wöchentlich rund 200 Blutspenden. Um die Versorgung auch während der Feiertage sicherzustellen, ruft auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu Blutspenden auf. Insgesamt werden laut DRK in Schleswig-Holstein und Hamburg pro Tag insgesamt 500 Spenden benötigt - zehn Prozent davon fehlen aber aktuell. Kontinuierliche Spenden sind laut einer DRK-Sprecherin gerade bei mehreren aufeinander folgenden Feiertagen wichtig, da die aus Spenderblut hergestellten Präparate teilweise nur wenige Tage haltbar sind. Sie sagte, im schlimmsten Fall müssten wegen des Mangels zum Beispiel planbare Operationen verschoben werden. Eine Übersicht über die Blutspendetermine an den Feiertagen und zwischen den Jahren finden Sie hier. Laut UKSH müsse niemand Angst haben, sich beim Blutspenden mit dem Coronavirus zu infizieren. Das Uniklinikum habe für die Blutspendezentren neben Zugangsbeschränkungen auch ein Terminsystem eingeführt, um die Kontakte zu anderen Spendern zu minimieren.
Impfen zu Disco-Beats in Bremen
Bei Disco-Musik haben sich heute Abend Jugendliche ab zwölf Jahren in Bremen gegen Corona impfen lassen. "Mit einem solch besonderen Angebot wollen wir den Jugendlichen, die sich impfen lassen wollen, ein attraktives Umfeld bieten und damit vielleicht auch einen zusätzlichen Anreiz schaffen", sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Die Impfaktion wurde mit der Initiative Bremen impft, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Deutschen-Roten-Kreuz organisiert.
Höchstwert bei Neuinfektionen in Bremen
Im Bundesland Bremen sind heute 442 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden - so viele wie noch nie an einem Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 285,5, die Hospitalisierungs-Inzidenz bei 6,47.
SH: Vier Impfstellen mit Feiertagsterminen
Die Impfstellen in Kiel, Lübeck, Kropp im Kreis Schleswig-Flensburg und Prisdorf im Kreis Pinneberg bieten auch an den Weihnachtsfeiertagen Termin an. Am zweiten Weihnachtsfeiertag und Silvester können sich Interessierte von 11 bis 15 Uhr gegen Corona impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte. Termine seien ab morgen über www.impfen-sh.de buchbar. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr finden den Angaben nach weiter reguläre Termine in den landesweiten Impfstellen statt.
1.252 Neuinfektionen in MV - 97 Prozent der Corona-Intensivbetten belegt
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit gestern 1.252 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 165 Fälle weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt auf 394,2 (Vortag: 388,8; Vorwoche: 451,6). 97 Prozent der für Corona-Patienten vorgesehenen Intensivbetten sind landesweit belegt. Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz steigt auf 11,1 (+0,4 zum Vortag). Die Corona-Ampel für das ganze Land steht auf "rot".
Niedersachsen: Schon von Montag an weniger Kontakte erlaubt
Die niedersächsische Landesregierung zieht die von Bund und Ländern gestern verabredeten Kontaktbeschränkungen für geimpfte und genesene Personen um einen Tag vor. Sie gelten dann bereits von Montag, 27. Dezember, an. Das teilte die Staatskanzlei heute mit. Die entsprechende Änderungs-Verordnung soll morgen verkündet werden. Demnach dürfen sich dann unmittelbar nach dem Weihnachtsfest nur noch zehn Geimpfte oder von Corona Genesene privat treffen - sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen. Kinder bis 14 Jahren zählen nicht dazu. Zudem verlängert das Land die sogenannte Weihnachtsruhe bis zum 15. Januar. Bisher sollte sie am 2. Januar enden. Das heißt: Discos bleiben geschlossen, größere Feste verboten. In welcher Form die Schule nach den Ferien am 10. Januar wieder beginnt, ist noch offen. Eine Regierungssprecherin sagte, der Präsenzunterricht sei das Ziel, "aber das müssen wir jetzt noch mal abwarten".
Strengere Regeln für Rückkehrer aus Virusvariantengebieten
Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus hat die Bundesregierung die Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten verschärft. Wer aus solchen Ländern nach Deutschland einreist, braucht künftig einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Virusvariantengebiete sind derzeit verschiedene Länder des südlichen Afrikas sowie seit Montag auch Großbritannien. Dort wurden heute laut Regierung erstmals an einem Tag über 100.000 neue Corona-Fälle registriert.
Millionen Infizierte durch Omikron? Notfallpläne für kritische Infrastruktur
Epidemiologen erwarten eine hohe Zahl an Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus. Der Physiker Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität Berlin hat mit Modellen verschiedene Szenarien durchgespielt. Auch wenn viele der Infizierten nicht schwer erkrankten, müssten sie mit Erkältungssymptomen zuhause bleiben und fehlten so an ihren Arbeitsplätzen. Betrifft das Millionen Menschen gleichzeitig, könnte die kritische Infrastruktur belastet werden. In Niedersachsen bereiten sich Behörden und Unternehmen wie etwa Krankenhäuser, Polizei und Energieversorger darauf vor - mit angepassten Schichtplänen, Homeoffice und Freiwilligen-Listen.
Lübeck: Ermittlungsgruppe gegen falsche Impfpässe
Im Kampf gegen gefälschte Impfausweise hat die Polizeidirektion Lübeck eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Seit Einführung der 2G-Regel seien die Fallzahlen stark gestiegen, sagte ein Polizeisprecher. Allein in Lübeck seien in den vergangenen Wochen mehr als 100 Fälle angezeigt worden. Die meisten Anzeigen stammen demnach von Apotheken, wo die Fälschungen bei der Digitalisierung aufgefallen waren. Um möglichst viele Fälschungen aufzudecken, werden Apothekenmitarbeiter fortlaufend über neue Fälschungsmerkmale informiert. Jede Tat werde unter Ausschöpfung der möglichen rechtlichen Mittel verfolgt, sagte der Sprecher. Sowohl den Fälschern als auch den Nutzern drohen Geldstrafen oder Haftstrafen von bis zu fünf Jahren. Schon die Vorbereitung zur Fälschung ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft strafbar.
Nur wenige Impfzentren in MV über die Weihnachtstage geöffnet
Trotz der ausdrücklichen Aufforderung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an die Landkreise wird es während der Feiertage nur sehr wenige Impf-Möglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern geben. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sagte heute bei NDR MV Live, der Landkreis Rostock werde sein Impfzentrum öffnen. Im Kreis Nordwestmecklenburg wurde über eine Öffnung des Impfzentrums bislang noch nicht entschieden. Wie eine Umfrage von NDR MV Live ergab, bleiben in den anderen Landkreisen sowie in Schwerin und Rostock die Zentren über die Feiertage geschlossen. In der Regel wurde dies damit begründet, dass kein Personal zur Verfügung stehe. Direkt nach Weihnachten und vor Silvester allerdings sind vielerorts Impfungen möglich. Drese wies darauf hin, dass Termine über die Impfhotline des Landes oder über die Internet-Seite gebucht werden können.
Niedersachsen: Allgemeine Impfpflicht schnell einführen
Die niedersächsische Landesregierung drängt bei der möglichen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie aufs Tempo. "Wir sind der Überzeugung, dass eine generelle Impfpflicht für alle jetzt angesichts der höheren Gefahren durch die Omikron-Variante schneller kommen sollte", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen heute. Der Deutsche Ethikrat hatte zuvor mehrheitlich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht plädiert. Eine allgemeine Impfpflicht bedeute zwar einen schweren Eingriff in die Freiheiten der Menschen, sagte Pörksen. "Wir müssen uns aber auch bewusst machen, dass es auch erhebliche Freiheitseinschränkungen sind, wenn wir uns von einer Schutzmaßnahme zur nächsten hangeln."
Staatstheater Schwerin stellt Spielbetrieb nach Weihnachten ein
Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin stellt unmittelbar nach Weihnachten als letzte Bühne im Nordosten den Spielbetrieb ein. Vom 27. Dezember bis zum 9. Januar werde es wegen des hohen Corona-Infektionsgeschehens keine Vorstellungen geben, teilte die Theaterleitung heute mit. "Omikron ist auch für uns eine Aufgabe, die wir derzeit nicht mit Disziplin und Hygienekonzepten lösen können", erklärte der Kaufmännische Geschäftsführer Christian Schwandt. Bis einschließlich 26. Dezember würden die Vorstellungen und Konzerte in Schwerin und in Parchim zum Großteil noch stattfinden. Gespielt werde wie bisher unter Einhaltung der 2G-Plus-Regeln und mit einer auf 30 Prozent reduzierten Platzauslastung. Die Theater im Osten des Landes und in Rostock hatten wegen der dort bereits deutlich höheren Corona-Infektionszahlen schon früher geschlossen.
Madsen: Rostock gut gerüstet für fünfte Welle
Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sieht seine Stadt für den Fall einer massiven fünften Corona-Welle durch die Omikron-Variante gut gewappnet. In vielen Betrieben gebe es eine Einteilung in A- und B-Teams, deren Mitglieder sich nicht begegnen. Zusätzlich seien in Bereichen mit kritischen und für die Daseinsvorsorge essenziellen Infrastrukturen Orte geschaffen worden, in denen Mitarbeiter dauerhaft isoliert werden könnten, sagte Madsen. Sie blieben dann dort von der Außenwelt abgeriegelt.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte gestern angekündigt, dass bei Innenminister Christian Pegel (SPD) ein Krisenstab eingerichtet werden solle, um die sogenannte kritische Infrastruktur - wie Polizei, Pflege oder Schulen - zu schützen. Es müsse damit gerechnet werden, dass eine Vielzahl von Menschen mit Omikron infiziert wird und zu Hause bleiben muss. "Wir bereiten uns auf den Katastrophenfall in Mecklenburg-Vorpommern vor."
Virologe Streeck äußert sich skeptisch zur Impfpflicht
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich skeptisch zu einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona geäußert. "Der Ansatz, die Pandemie schneller zu beenden mit einer Impfpflicht, ist nachvollziehbar. Jedoch sollte man hier sehr genau das Für und Wider überlegen", sagte er. Es gebe viele Viren, gegen die geimpft werden sollte. "Wenn diese anderen Impfungen im Vergleich zur Impfung gegen das Coronavirus aber freiwillig bleiben, sendet das aus meiner Sicht ein falsches Signal", sagte er. Zudem sei noch nicht bekannt, was neue Varianten des Virus für die vorhandenen Impfstoffe bedeuteten. "Wir kennen weder die Schutzwirkung noch die Schutzdauer ganz genau", sagte Streeck. "Ich halte unter diesen Umständen eine allgemeine Impfpflicht für ein schwieriges Instrument."
Uniklinikum Schleswig-Holstein hat noch freie Intensivbetten - OPs reduziert
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) meldet derzeit noch keinen Mangel an Intensivbetten. Aktuell gebe es am Standort Kiel noch 20 und am Standort Lübeck noch 16 freie Betten auf den Intensivstationen, sagte eine Sprecherin. Die Sana Kliniken Lübeck meldete zehn Prozent freie Intensivkapazitäten. Am Vortag waren dort noch alle Intensivbetten belegt gewesen. Die Situation ändere sich beinahe täglich, sagte eine UKSH-Sprecherin. Der normale Betreuungsschlüssel sei jedoch gewährleistet. Um zusätzliche Intensivkapazitäten aufbauen zu können, hatte das UKSH bereits Ende November die Zahl planbarer Operationen um 25 Prozent reduziert.
Covid in Südafrika: Studie belegt milde Krankheitsverläufe
In Südafrika bestätigt eine neue Studie den eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron. Nach Auswertung von bis Ende November vorliegenden Daten ergibt sich laut den Autoren eine bis zu 80 Prozent geringere Chance, zur Behandlung ins Krankenhaus zu müssen. "Die sehr ermutigenden Daten deuten stark auf eine geringere Schwere der Omikron-Infektionswelle hin", sagte Cheryl Cohen von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD). Sie warnte jedoch, dass es sich noch um frühe Daten handelt und weitere Studien nötig seien. Die geimpften Omikron-Patienten hätten zudem eine 70-prozentige Chance, einer Behandlung auf der Intensivstationen zu entgehen. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen liegt deutlich unter denen vorangegangener Infektionswellen. Auch die Zahl der Aufenthalte im Hospital sank deutlich auf im Schnitt drei bis vier Tage, so die Studie.
80 Millionen Dosen Omikron-Impfstoff bei Biontech bestellt
Deutschland hat 80 Millionen Dosen eines Omikron-spezifischen Impfstoffs bei Biontech bestellt. Er rechne mit der Lieferung im April oder Mai, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Zusätzlich werde aber auch Moderna-Impfstoff bestellt. Man müsse davon ausgehen, dass im Kampf gegen das Virus eine vierte Impfung nötig sein werde.
Der proteinbasierte Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax dürfte laut Lauterbach Anfang 2022 in Deutschland erhältlich sein. Vier Millionen Dosen seien bestellt und würden bald zur Verfügung gestellt, "soweit das Werk liefern kann".
Lauterbach rief zu besonderer Vorsicht an Weihnachten und zu regelmäßigen Tests auf. Er empfehle dringend mehrere Schnelltests an mehreren Tagen hintereinander.
Städtische Impfangebote in Hamburg auch an Feiertagen und zwischen den Jahren
In Hamburg sind auch über die Weihnachtsfeiertage und in der Zeit zwischen den Jahren Corona-Schutzimpfungen in städtischen Impfzentren möglich. An Heiligabend und am zweiten Weihnachtsfeiertag werden Erst- und Auffrischungsimpfungen mit Terminvereinbarung unter anderem am Impfzentrum des Instituts für Hygiene und Umwelt in Rothenburgsort verabreicht, wie die Sozialbehörde mitteilte. Am 26. Dezember seien dort auch Kinder-Impfungen eingeplant.
Nach der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) werden Auffrischungsimpfungen den Angaben zufolge nun auch in Hamburg an Personen verabreicht, deren letzte Impfung mindestens drei Monate zurückliegt. Für Menschen ab 60 würden aber wegen des altersbedingt höheren Risikos Terminkontingente zum Boostern frei gehalten. Zudem werden den Informationen zufolge viele Impfzentrum, die Impfwillige auch ohne Termin versorgen, ihre Öffnungszeiten am Donnerstag ausweiten, um kurzfristige Impfungen noch vor Weihnachten anzubieten.
RKI-Chef Wieler mahnt erneut Kontaktreduzierung an
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, haben am Mittag über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland informiert. Lauterbach erwartet, dass Deutschland die Omikron-Variante in den Griff bekommt, die fünfte Welle aber trotz der ergriffenen Maßnahmen kommen werde. Wieler ergänzte, dass die Omikron-Variante wahrscheinlich in zwei bis drei Wochen in Deutschland die dominierende Coronavirus-Variante sein könnte. Aus diesem Grund und der damit verbundenen Gefahr der Überforderung des Gesundheitswesens sei es wichtig, dass sich alle Menschen in Deutschland an die geltenden Schutzmaßnahmen halten. "Das Weihnachtsfest soll nicht der Funke sein, der das Omikron-Feuer entfacht." Der RKI-Chef appellierte erneut, Kontakte "auf das Nötigste" einzuschränken. Wenn, dann solle man immer dieselben Menschen in einem festen, sozialen Kreis treffen. Zusammen mit Minister Lauterbach erneuerte Wieler auch den Aufruf, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Mit einer Auffrischungsimpfung erhöhe sich der Schutz vor der Omikron-Variante. Erst- und Zweitimpfungen seien aus diesem Grund ebenfalls sehr wichtig, um sich zu schützen.
1.211 Neuinfektionen in Hamburg registriert
In Hamburg gibt es einen neuen Höchststand bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Die Behörden haben heute eine Inzidenz von 355,4 gemeldet (Vortag: 344,0; Vorwoche: 283,7). 1.211 neue Corona-Fälle wurden bestätigt (Vortag: 1.336; Vorwoche: 994). Drei weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 61 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten werden auf Intensivstationen der Hansestadt behandelt.
3G in Bus und Bahn in Hamburg auch in den Ferien für Schüler
Hamburgs Schüler müssen sich während der Weihnachtsferien in Bussen und Bahnen an die 3G-Regel halten. Darauf hat der Hamburger Verkehrsverbund hingewiesen. Während des laufenden Schulbetriebs sind Schüler von der Pflicht, einen Geimpft- oder Genesenen-Nachweis oder einen negativen Corona-Test vorzulegen, befreit, da sie in den Schulen regelmäßig getestet werden. "Diese Ausnahme gilt aber gemäß Infektionsschutzgesetz nicht in den Schulferien", so der HVV. "Die Nutzung der Busse und Bahnen ist nur Geimpften, Genesenen und Getesteten erlaubt." Zugleich empfahl der HVV seinen Kunden, angesichts der neuen Omikron-Variante in Bussen und Bahnen FFP2-Masken zu tragen. In Niedersachsen seien Masken dieses Standards im ÖPNV seit vergangener Woche Pflicht. Im HVV sind dagegen nur medizinische Masken vorgeschrieben.
Bundesweite Hospitalisierungsrate sinkt auf 4,57
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patientinnen und -Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hat das Robert Koch-Institut (RKI) mit 4,57 angegeben (Dienstag: 4,73). Die Zahl der Genesenen liegt demnach bei 5.933.400. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.324.
Havliza fordert striktes Vorgehen gegen gefälschte Impfpässe
Gefälschte Impfpässe sollten aus Sicht der niedersächsischen Justizministerin möglichst schnell aus dem Verkehr gezogen werden. "Die Lage ist viel zu ernst. Wir sind darauf angewiesen, dass dieser Fälschungsirrsinn ein Ende findet", sagte Ministerin Barbara Havliza (CDU). "Wer einen Impfpass fälscht oder einen gefälschten Impfpass gebraucht, macht sich strafbar", unterstrich sie. "Statt sich über dunkle Kanäle für viel Geld falsche Papiere zu beschaffen, sollten jene, die noch nicht geschützt sind, jetzt unbedingt die Gelegenheit nutzen, sich impfen zu lassen." Havliza verwies darauf, dass die Vorlage eines gefälschten Impfausweises in einer Apotheke strafbar sei. Der Täter oder die Täterin könne unter anderem wegen Urkundenfälschung bestraft werden. Der Apotheker dagegen habe nichts von der Justiz zu befürchten, sagte die Ministerin mit Verweis auf Berichte, nach denen es Verunsicherung gibt, ob Apothekerinnen und Apotheker trotz ihrer Schweigepflicht Anzeige erstatten dürfen.
Auch AstraZeneca bereitet sich auf Impfstoff gegen Omikron vor
Auch der Hersteller AstraZeneca will mit Forschern der Universität Oxford an einem Corona-Impfstoff arbeiten, der an die neue Omikron-Variante angepasst ist. "Wir haben zusammen mit der Universität Oxford erste Schritte unternommen, um einen Omikron-Impfstoff zu produzieren, für den Fall, dass er benötigt wird", teilte der Pharmakonzern in einem Statement mit. Um dies einschätzen zu können, beobachte man die aktuelle Datenlage. Über weitere Details oder einen Zeitplan gab es zunächst keine weiteren Informationen.
Bundesweit mehr als ein Drittel der Menschen geboostert
Gestern wurden in Deutschland 1,1 Millionen Impfdosen verabreicht. Das geht aus dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Damit sind nun mindestens 58,7 Millionen Menschen (70,5 Prozent der Gesamtbevölkerung) vollständig geimpft. Mindestens 28,1 Millionen Menschen (33,8 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Demnach sind bundesweit mehr als ein Drittel der Menschen geboostert.
Ärztekammerpräsident hält Beschränkungen erst ab 28. Dezember für richtig
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält es für richtig, dass die verschärften Kontaktbeschränkungen erst nach Weihnachten gelten. "Ich glaube, dass diese drei oder vier Tage Differenz keinen wesentlichen Unterschied ausmachen", sagte er im SWR. "Ich glaube, dass die Menschen eher müde sind angesichts der vielen Maßnahmen. Man muss, damit Menschen das mitmachen und auch einsehen, ein ganz klein bisschen Kompromisse machen." Deshalb sei es richtig, die Maßnahmen erst ab dem 28. Dezember beginnen zu lassen.
Ethik-Expertin Petra Bahr gegen allgemeine Corona-Impfpflicht
Die evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr aus Hannover, Mitglied des Deutschen Ethikrats, ist gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht. "Eine allgemeine gesetzliche Impfpflicht für alle Erwachsenen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht unterstützen", sagte die Theologin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Ethikrat hatte zuvor in einer Stellungnahme mehrheitlich für eine Impfpflicht plädiert. Allerdings gibt es in dem Gremium unterschiedliche Sichtweisen. Im Ethikrat votierten 13 Mitglieder für eine allgemeine Impfpflicht für alle Erwachsenen ab dem 18. Geburtstag. Sieben Ethikratsmitglieder plädierten dafür, eine Impfpflicht auf diejenigen zu begrenzen, die ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Vier Experten votierten gegen die Impfpflicht.
Plausibel erscheine aus Bahrs Sicht eine Ausweitung der Impfpflicht auf Risikogruppen wie Ältere, Vorerkrankte oder Schwangere, sagte Bahr. "Auch die bereichsbezogene Ausweitung, etwa für die Teile des öffentlichen Dienstes, deren Mitarbeitende eine besonders hohe Exposition haben, ist vorstellbar." Generell sei die Impfung eine moralische Verpflichtung, weil sie dazu beitrüge, dass andere seltener angesteckt würden und das Gesundheitssystem nicht zusammenbreche. Eine allgemeine Impfpflicht sei allerdings selbst in einer Katastrophensituation ein schwerwiegender Eingriff in die Selbstbestimmung, betonte die promovierte Theologin. Die sozialen Folgen einer Pflicht wären erheblich: "Menschen, die bislang nur impfskeptisch oder abwartend sind, könnten in den Einfluss von radikalen Impfgegnern und verfassungsfeindlichen Kräften gelangen."
Jetzt 100.000 Impfungen bei VW - Kampagne soll weitergehen
Gut ein halbes Jahr nach dem Start einer eigenen Impfkampagne hat der Autobauer Volkswagen die 100.000. Corona-Impfung gemeldet. Auch 2022 werde VW einen Beitrag dazu leisten, sagte Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian nach der 100.000. Impfung am Dienstagabend. Seit Juni wird den VW-Beschäftigten nach Unternehmensangaben an allen deutschen Standorten die schützende Spritze angeboten. Neben den Booster-Impfungen seien in den vergangenen Wochen in den eigenen Impfzentren auch vermehrt wieder Erstimpfungen gefragt gewesen, hieß es. In den kommenden Wochen gehen die Impfungen dem Autobauer zufolge an den Standorten weiter.
England verkürzt Quarantäne für Infizierte von zehn auf sieben Tage
Corona-Infizierte können in England künftig bereits nach sieben statt nach zehn Tagen ihre Quarantäne verlassen. Voraussetzung dafür ist, dass Schnelltests an Tag sechs und sieben negativ ausfallen, wie die britische Regierung heute mitteilte. Damit sollen Ausfälle im Gesundheitssystem und anderen systemrelevanten Branchen reduziert werden.
Kommentar: Rechtzeitiges Brechen der fünften Welle könnte verpasst werden
Der Omikron-Variante etwas entgegensetzen, die prophezeite fünfte Welle brechen - das ist das Ziel der Bund-Länder-Beschlüsse. Aber Zweifel, dass die ausreichen, hat nicht nur das Robert Koch-Institut. Auch die neue Bundesregierung läuft Gefahr, ihre Ohren vor dem Expertenrat zu verschließen und das rechtzeitige Brechen der fünften Welle zu verpassen, meint der NDR Info Korrespondent im Hauptstadtstudio, Kai Küstner, in seinem Kommentar.
Britische Expertin rät: Möglichst schnell Kinder impfen
Eine der führenden britischen Corona-Expertinnen, Christina Pagel, hat Deutschland im Kampf gegen Omikron dazu geraten, vor Ende der Schulferien möglichst viele Schulkinder zu impfen. Ansonsten drohten nach den Weihnachtsferien große Ausbrüche in Schulen. "Omikron ist ein kompletter Gamechanger", sagte Pagel. Nie zuvor sei in der Pandemie eine so schnelle Verbreitung von Corona beobachtet worden. Deutschland sei möglicherweise in einer etwas besseren Lage, da beim Auftreten von Omikron bereits strengere Corona-Maßnahmen gegolten hätten als in England. So sei es möglich, dass dort die Verdoppelungsrate der Fälle eher bis zu vier Tage - statt wie in Großbritannien zwei Tage - betragen werde. Andererseits sei das Booster-Programm weniger weit vorangeschritten. Trotz aller furchteinflößenden Botschaften betonte Pagel jedoch auch: "Wir stehen nicht wieder ganz am Anfang. Wir werden weniger schwere Verläufe haben - dank der Impfstoffe." Omikron habe gezeigt, dass endlich die Impfquote in aller Welt erhöht werden müsse. Großbritannien und Deutschland stünden noch immer der Freigabe von Patenten im Weg. Dies müsse sich dringend ändern, sonst könnten gefährliche Varianten wie Omikron immer wieder auftreten.
Hamburg: Branche fordert generelle Beschränkungen - nicht nur für Clubs
Mit Sperrstunde und Tanzverbot müssen sich Hamburgs Clubbetreiberinnen und -betreiber und auch die Gastronomie erneut innerhalb weniger Tage auf einen stärker eingeschränkten Betrieb einstellen. Glücklich ist man in der Gastronomie über Regeln wie die erneute Sperrstunde ab 23 Uhr natürlich nicht. Die Betreiberinnen und Betreiber haben sich aber schon auf weniger Geschäft eingestellt. Denn laut Verband Dehoga gibt es für die Feiertage wesentlich weniger Reservierungen als in den Vorjahren. Das Clubkombinat fordert eine Art "Marshall-Plan" für die Veranstaltungswirtschaft - mit angepassten Hilfen. Für Hamburgs Bars und Diskotheken seien die Maßnahmen jetzt bereits ein Lockdown, urteilt man dort. Aus Sicht des Clubkombinats sind in der aktuellen Lage Kontakte generell zu beschränken.
Zeeb: Schutzmaßnahmen kommen womöglich zu spät
Der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb versteht nicht, warum die aus seiner Sicht dringend erforderlichen Schutzmaßnahmen in Anbetracht der hochansteckenden Omikron-Variante nicht schon früher angeordnet werden. Dass man damit größtenteils bis zum 28. Dezember wartet, kann er sich nur dadurch erklären, dass auf die Eigenverantwortung der Menschen gesetzt werde - was er für riskant hält. Außerdem glaubt er nicht, dass man in Deutschland um eine Impfpflicht herumkomme, da sich trotz aller Bemühungen immer noch nicht genügend Menschen haben impfen lassen.
Handelsverband: FFP2-Masken vor allem für Beschäftigte ein Problem
Die seit gestern geltende FFP2-Maskenpflicht in allen niedersächsischen Geschäften wirft vor allem für die Beschäftigten noch Fragen auf. Es gehe unter anderem darum, wie oft Tragepausen gemacht werden dürfen, sagte Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Niedersachsen-Bremen. Bei schweren Tätigkeiten sei dies schon nach 90 Minuten empfohlen, bei leichter Arbeit erst nach drei Stunden. Aus dem Land gab es Krack zufolge zudem Rückmeldungen, dass sich am ersten Tag der FFP2-Maskenpflicht mehr Mitarbeiter krank gemeldet hatten als an den Vortagen.
Neubrandenburgs Oberbürgermeister geht auf Corona-Demonstranten zu
Der Oberbürgermeister von Neubrandenburg, Silvio Witt (parteilos), will Anfang Januar mit den Organisatoren der sogenannten Montagsdemonstrationen im Zuge der Corona-Maßnahmen reden. Wie eine Rathaussprecherin erklärte, wollten beide sich über das Anliegen und die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger austauschen, die es Woche für Woche auf die Straße zieht. Witt sagte, er sei dreifach geimpft, um sich und auch Familie, Freunde und Mitarbeiter zu schützen. Sein Wunsch sei es, dass man immer den Dialog suchen und sich weiterhin zuhören und respektieren sollte.
NWB-Zugbegleiterin soll ihren Impfpass gefälscht haben
Eine Zugbegleiterin der Nordwest-Bahn (NWB) steht im Verdacht, ihren Impfpass gefälscht zu haben. Wie die "Nordwest-Zeitung" berichtete, hatte das Unternehmen nach einem anonymen Brief die Bundespolizei über den Verdacht informiert. Daraufhin kontrollierten laut Bundespolizei Beamte die Frau Anfang Dezember während der Arbeitszeit im Bahnhof Oldenburg. Der Impfpass wurde demnach bei einer zentralen Kontrollstelle, die im niedersächsischen Sozialministerium angesiedelt ist, überprüft. Dort sei herausgekommen, dass die angegebene Charge der Corona-Impfung gar nicht existiert, sagte ein Sprecher der Privatbahn der Zeitung. Der Mitarbeiterin drohe nun die fristlose Kündigung.
Amtlicher Stempel aus Testzentrum in Neubrandenburg gestohlen
Unbekannte haben aus einem Corona-Testzentrum in Neubrandenburg eine größere Menge Antigen-Schnelltests und einen amtlichen Stempel gestohlen. Wie ein Polizeisprecher heute mitteilte, wurde der Einbruch am Montag angezeigt. Nach bisherigen Ermittlungen brachen die Täter den Zugang zu dem Bürgertestzentrum, das in einem Mehrfamilienhaus in der Südstadt liegt, wohl über das Wochenende auf. Auch etliche Schlüssel wurden gestohlen. Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben über verdächtige Personen- oder Fahrzeugbewegungen machen können.
Hamburg: Schulsenator gegen Verlängerung der Weihnachtsferien
Heute ist für Hamburgs Schülerinnen und Schüler der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Sollten die Ferien verlängert werden - angesichts Corona und der Omikron-Variante? Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat sich Dienstagabend im Schulausschuss der Bürgerschaft dagegen ausgesprochen. Den Vorschlag der Ferienverlängerung haben die Hamburger Linken gemacht. Deren gesundheitspolitischer Sprecher Deniz Celik fordert drei Wochen Ferien, um die Corona-Welle zu brechen. Hamburgs Schulen seien sicher, beteuerte dagegen der Schulsenator. Und um noch sicherer zu sein, werde nach den Ferien anfangs drei statt zwei Mal in der Woche auf Corona getestet.
Länder fordern fast 300 Millionen Euro Soforthilfen zurück
Bittere Nachricht für Kleinunternehmen und Selbstständige: Die Bundesländer verlangen einem Bericht zufolge in großem Umfang die im Frühjahr 2020 ausgezahlte "Soforthilfe Corona" zurück. Insgesamt 287,8 Millionen Euro an Bundesmitteln sollen Kleinunternehmen und Selbstständige erstatten, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Umfrage unter den Wirtschaftsministerien und Förderbanken der Länder berichtete, die für die Abwicklung der Corona-Hilfen zuständig sind. Mehr als 30.000 Unternehmen und Selbstständige sind demnach betroffen. Unter anderem Hamburg verlangt zudem bei den Rückzahlungen in bestimmten Fällen Zinsen.
Grund für die Rückforderungen ist laut "Handelsblatt" in der Regel, dass der Liquiditätsengpass bei den Hilfeempfängerinnen und -empfängern geringer als prognostiziert ausfiel. Umsatzeinbrüche oder Zusatzkosten gehen nicht in die Rechnung ein. Doch dafür haben die Unternehmer und Selbstständigen vielfach das Geld nutzen müssen. Zudem konnten die Antragsstellerinnen und Antragsteller keinen Lohn für sich selbst geltend machen. Das Bundeswirtschaftsministerium will nach Informationen vom "Handelsblatt" nun auf die Länder zugehen, um Lösungen auszuloten, wie sich die Situationen der Betroffenen verbessern lässt.
Ersatzfreiheitsstrafen in Hamburg werden aufgeschoben
Damit es in den Gefängnissen nicht so voll wird und es kein so großes Kommen und Gehen gibt, müssen Haftstrafen als Ersatz für nicht gezahlte Geldstrafen in Hamburg von Neujahr an bis Ende April vorerst nicht angetreten werden. Damit reagiere die Justizverwaltung auf das dynamische Corona-Infektionsgeschehen und die Bedrohung durch die Omikron-Variante, teilte die Justizbehörde mit. "Indem wir die Fluktuation in den Anstalten reduzieren, reduzieren wir das Risiko eines Eintrags und schützen Bedienstete, Gefangene und die kritische Infrastruktur insgesamt", sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). Eine entsprechende Regelung galt seit Beginn der Pandemie bereits zwei Mal. Aufgehoben sei ein späterer Haftantritt damit nicht.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 167,9
Aus den vom Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen gemeldeten aktuellen Corona-Daten geht hervor, dass die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in Niedersachsen erneut leicht gesunken ist. Nach 173,4 gestern beträgt der Wert den Angaben zufolge heute 167,9 (Vorwoche: 178,6). Es wurden 2.476 neue laborbestätigte Corona-Fälle binnen 24 Stunden registriert - das sind weniger als vor einer Woche (2.684), aber mehr als gestern (1.252). Mit 19 weiteren Todesfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen steigt die Gesamtzahl in Niedersachsen seit Pandemie-Beginn auf 6.722.
Impfungen vielerorts auch zwischen den Feiertagen möglich
Um den Kampf gegen das Coronavirus voranzutreiben, sollen die Impfungen in den meisten Bundesländern auch zwischen den Feiertagen unvermindert weitergehen. "Die Städte tun alles, damit es auch zwischen Weihnachten und Neujahr Test- und Impfangebote gibt", versicherte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Einige Länder wollen ihre Bürgerinnen und Bürger sogar an den Feiertagen immunisieren. Meist wird aber eine dreitägige Weihnachtspause eingelegt.
Weil über Corona-Proteste: "Es gibt Grenzen"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Gegner der Corona-Maßnahmen vor dem Hintergrund einer zunehmenden Radikalisierung ermahnt, sich an die Gesetze zu halten. Die Sicherheitsbehörden verfolgten die Entwicklung sehr aufmerksam, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Insbesondere rechtsextreme Kreise müssen wissen, dass sich das Land nicht scheuen wird, konsequent durchzugreifen. Jeder soll die Möglichkeit haben, seine Meinung zu äußern. Aber es gibt Grenzen, und die werden wir in Niedersachsen klar aufzeigen und Verstöße sanktionieren." Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte vor einer Woche erklärt, es gebe zwar bisher keine konkreten Anhaltspunkte für Anschläge aus dem Milieu der Corona-Verharmloser, wie bei jeder Radikalisierung seien Anschläge aber auch nicht auszuschließen.
Ethikrat befürwortet Ausweitung der Impfpflicht
Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Ausweitung der kürzlich beschlossenen Corona-Impfpflicht für Personal in sensiblen Einrichtungen auf "wesentliche Teile der Bevölkerung". Dies müsse aber von einer Reihe von Maßnahmen flankiert werden, heißt es in einer mehrheitlich beschlossenen Empfehlung des beratenden Gremiums. Neben flächendeckenden Impf-Angeboten und ausreichend Impfstoff sollte - soweit möglich - der Impfstoff frei gewählt werden können. Empfohlen werden auch direkte Einladungen mit personalisierten Terminen, ein datensicheres nationales Impfregister und verständliche Informationen.
Zum Umfang und der genauen Ausgestaltung einer erweiterten Impfpflicht gab es im Ethikrat jedoch unterschiedliche Auffassungen. So befürworteten 13 der 20 Mitglieder eine Ausweitung auf alle in Deutschland lebenden Erwachsenen, die sich impfen lassen könnten. Sieben Mitglieder sprachen sich wiederum dafür aus, eine Ausweitung der Impfpflicht auf Erwachsene zu beschränken, die mit Blick auf Covid-19 besonders verletzlich sind - etwa Ältere oder Vorerkrankte. Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Kliniken und Pflegeheime müssen bis 15. März 2022 einen Nachweis als Geimpfte oder Genesene vorlegen.
RKI: Bundesweit 45.659 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz sinkt auf 289,0
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 289,0 an. Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 306,4 gelegen, vor einer Woche bei 353,0 (Vormonat: 386,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.659 Corona-Neuinfektionen. Gestern waren es 23.428, vor genau einer Woche 51.301 registrierte neue Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 510 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.324 seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI gestern mit 4,73 (Montag: ebenfalls 4,73) an. Die aktuelle Hospitalierungs-Inzidenz wird am Vormittag bekannt gegeben.
Bund-Länder-Gipfel: Dies sind die wichtigsten Beschlüsse
Folgende Beschlüsse von Bund und Ländern hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestern Abend nach den Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten bekannt gegeben - sie sollen spätestens ab dem 28. Dezember bundesweit gelten.
- Private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen werden auf maximal zehn Personen begrenzt - vor allem mit Blick auf Silvester. Kinder unter 14 Jahren werden bei dieser Regelung nicht einberechnet. Für Ungeimpfte gilt auch über die Weihnachtstage die strengere Regelung, dass sie maximal zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen dürfen.
- Überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen dürfen spätestens ab dem 28. Dezember nur noch ohne Zuschauer stattfinden.
- Clubs und Diskotheken in Innenräumen werden geschlossen.
Einige Bundesländer im Norden setzen die Beschlüsse mitunter schon zum 24. Dezember um. Wie lange die neuen Regelungen gelten, ist nicht bekannt. Das nächste Bund-Länder-Treffen soll am 7. Januar 2022 stattfinden.
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Schleswig-Holstein: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht
In Schleswig-Holstein sind 953 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Das sind etwa genauso viele wie eine Woche zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 166,4 - nach 167,5 am Vortag. Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in eine Klinik gekommen sind, sank auf 3,47 - von 3,78 am Vortag.
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