Corona-Blog: Mehr als 700 Schulkinder in MV in Quarantäne
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 30. August 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle Meldungen des Tages können Sie hier nachlesen. Dienstag früh starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Mehr als 700 Schulkinder in MV in Quarantäne
- Auf Mallorca werden einige Corona-Regeln gelockert
- 3G-Regel in Fernzügen? Ministerien haben Bedenken, Merkel dafür
- Hamburger Schulen starten Pilotprojekt mit PCR-Lolli-Tests
- Spahn plädiert für einheitliche Quarantäne-Regeln in Schulen
- Niedersachsens Ministerpräsident Weil hält 2G-Regelung für denkbar
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 80 in Schleswig-Holstein, 308 in Niedersachsen, 159 in Hamburg und 30 in Mecklenburg-Vorpommern
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Das war es für heute. Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kurze Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland.
Hamburger Pilotprojekt: Wenn das Stäbchen nicht mehr in die Nase muss
In Hamburg hat die Schulbehörde heute ein Pilotprojekt gestartet: An neun Schulen werden die Kinder nicht mehr mit einem Antigen-Schnelltest auf Corona untersucht, sondern mit dem sogenannten Lolli-Test - einem PCR-Verfahren. Wie lief der erste Tag?
Müritz Sail findet in kleinerer Form statt
In etwas kleinerer Form als bisher wird an diesem Donnerstag die 19. Müritz-Sail in Waren an der Müritz gestartet. Bis Sonntag soll es eine Reihe maritimer Erlebnisse auf dem Wasser und ein über die ganze Innenstadt verteiltes Volksfest geben, wie Organisator Jörg Bludau heute berichtete. "Wir können nicht unter vollen Segeln fahren und halten dennoch Kurs", sagte Bludau. Eine Bühne am belebten Stadthafen werde es nicht geben, um große Menschen-Ansammlungen zu vermeiden. Stattdessen soll es Musik in der Stadt, Segelregatten, Drachenbootrennen und ein Feuerwerk am Tiefwarensee geben. Die Müritz-Sail war im Mai wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.
MV: Mehr als 700 Schulkinder in Corona-Quarantäne
Mehr als 700 Schulkinder müssen derzeit in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause lernen, weil sie mit dem Coronavirus infiziert oder als Kontaktperson in Quarantäne geschickt worden sind. Das hat heute eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Landkreisen und kreisfreien Städten ergeben. Demnach sind allein im Landkreis Vorpommern-Greifswald 341 Schüler und Schülerinnen betroffen. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim meldete heute 201 Schüler in häuslicher Quarantäne - 12 Infizierte und 189 Kontaktpersonen. Acht Schulklassen seien betroffen.
Nach landesweiter Regel sollen ganze Klassen erst dann in 14-tägige Quarantäne geschickt werden, wenn es mindestens drei Infektionsfälle gibt. Ab dem ersten Fall wird in der Klasse täglich getestet und es müssen im Unterricht Masken getragen werden.
Hamburg: Hunderte Einrichtungen wollen 2G-Modell nutzen
Knapp 300 Hamburger Gastronomie-Betriebe und andere Einrichtungen wollen nach dem sogenannten 2G-Modell nur noch geimpfte und genesene Besucher einlassen. Bis heute Nachmittag hätten 294 Betriebe und Einrichtungen einen Antrag gestellt, teilte der Senat mit. Darüber hinaus sei für 46 Veranstaltungen eine 2G-Option angemeldet worden.
Seit Sonnabend können Veranstalter und Wirte in Hamburg entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen - also auch aktuelle Tests akzeptieren. Wer mitmachen möchte, muss sich über eine Internetseite anmelden.
Mehrere Corona-Fälle nach Abi-Party in Elmshorn
Nach einer Abi-Party in Elmshorn hat es mehrere Corona-Fälle gegeben. Mindestens zwei Gäste der Veranstaltung vom 20. August sind im Nachhinein positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Kreis Pinneberg heute mitteilte. Von 180 über das Wochenende kontaktierten Personen haben 19 weitere bestätigt, Symptome entwickelt zu haben. Per PCR-Test wurden insgesamt sechs Infektionen bestätigt. Die Kontaktdaten der Partygäste waren laut Kreisverwaltung per Luca-App und per Kontaktformular erfasst worden. Es ist aber unklar, ob damit alle Party-Gäste erreicht werden konnten. Eine generelle Quarantäne für die Party-Besucher ordnete das Amt nicht an.
Sieben-Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern steigt auf 31,7
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Sonntag 30 neue Corona-Infektionen registriert. Es gibt drei weitere Todesfälle. Landesweit steigt der Inzidenzwert von 30,5 auf 31,7. In der Hansestadt Rostock liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit mit 61,2 am höchsten. Die neue risikogewichtete Stufenkarte weist Rostock weiter mit "gelb" aus.
Auf Mallorca werden einige Corona-Regeln gelockert
Die Regionalregierung der Balearen hat heute für die Urlaubsinsel Mallorca eine weitere Lockerung der Pandemie-bedingten Einschränkungen angekündigt - angesichts zuletzt gesunkener Infektionszahlen. In den Innenräumen der Restaurants, Bars und Cafés sind fortan wieder acht statt nur vier Personen pro Tisch erlaubt, in den Außenbereichen sind es ab sofort zwölf pro Tisch statt bislang acht. Nächtliche Versammlungen von Personen, die nicht im selben Haushalt leben, sind auf Mallorca ab sofort nur noch zwischen 2 und 6 Uhr untersagt. Bisher trat diese Beschränkung bereits um 1 Uhr morgens in Kraft. Auf Ibiza bleiben wegen höherer Infektionszahlen vorerst strengere Corona-Regeln in Kraft.
Erst am Sonntag hatte Deutschland ganz Spanien und damit auch Mallorca von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen. Damit entfällt bei Rückkehr in die Heimat die Quarantäne-Pflicht, die es bisher für Mallorca-Besucher gab, die weder vollständig geimpft noch von einer Covid-19-Erkrankung genesen waren.
Eishockey: Hamburg Crocodiles stellen auf 2G-Modell um
Der Eishockey-Oberligist Hamburg Crocodiles hat sich dazu entschlossen, auf das 2G-Modell umzustellen. "Dieser Weg ist aus wirtschaftlichen Gründen unumgänglich", teilte der Club mit. Mit der 2G-Regel, durch die nur gegen das Coronavirus Geimpfte und Genesene Zugang erhalten, dürfen maximal 1.300 Fans ins Eisland Farmsen. Bei 3G - also, wenn auch Getestete in die Halle dürften - wären gerade einmal 350 Besucher erlaubt. Die Plätze würden dann nicht einmal für alle Dauerkartenbesitzer reichen. "Wir wollen so vielen Fans wie möglich die Chance geben, wieder Eishockey live zu erleben", sagte Crocodiles-Geschäftsführer Sven Gösch dem NDR.
Spahn plädiert für einheitliche Quarantäne-Regeln in Schulen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert für einheitliche Quarantäne-Regeln für Schulen. Die Frage, welche und wie viele Kinder im Falle einer Corona-Infektion in der Schule in Quarantäne geschickt würden, werde in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt, sagte der CDU-Politiker heute der "Welt". Für Eltern wie Kinder sei das nur schwer nachvollziehbar. "Das werde ich mit den Ländern besprechen." Zur Kritik am Umgang mit den Schulen sagte er, seit Beginn der Pandemie hätten ihn nur wenige Themen so sehr beschäftigt wie die Schulschließungen. "Das war ja eine Entscheidung, die uns wirklich nicht leichtgefallen ist."
Long-Covid-Studie: Jeder Zweite hat noch nach Monaten Beschwerden
Rund 50 Prozent der Patienten klagen einer Studie zufolge auch neun Monate nach einer überstandenen Corona-Infektion über Long-Covid-Symptome, wie fehlenden Geschmacksinn, Vergesslichkeit oder Denk- und Konzentrationsstörungen. Das sei ein erstes Zwischenergebnis einer Langzeitstudie an den Universitätskliniken in Kiel, Würzburg und Berlin, sagte Professor Thomas Bahmer, einer der Leiter der Studie. Ob in allen Fällen eine Covid-Infektion die Ursache für diese Beschwerden sei, stehe jedoch noch nicht sicher fest. Weitere Gründe könnten auch eine langdauernde intensivmedizinische Behandlung sein oder die psychische Belastung durch die Pandemie.
Unter den Teilnehmern der Studie sind den Angaben zufolge sowohl junge sportliche Patienten, die sich in der ersten Welle angesteckt hatten, als auch ältere, die in der zweiten Welle besonders betroffen waren. Die vom bundesweiten Forschungsnetzwerk Universitätsmedizin und dem Land Schleswig-Holstein finanzierte Studie läuft bereits seit November 2020. Seither wurden rund 1.500 Patienten untersucht, davon rund 1.100 aus Schleswig-Holstein.
68 Prozent der Menschen im Norden mindestens einmal geimpft
Etwas mehr als 54 Millionen Menschen (65 Prozent) in Deutschland haben mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor. Im Norden sind es sogar schon 68 Prozent der Menschen. 50,1 Millionen Menschen (60,3 Prozent) in Deutschland sind vollständig geimpft. Im Norden sind es schon 62,6 Prozent. Am Sonntag wurden bundesweit 79.103 Impfdosen verabreicht, weniger waren es zuletzt am 14. Februar (65.256). Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit rund 75 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Der Stadtstaat zählt mit 70,4 Prozent auch den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern.
Lehrkräfte blicken mit Sorge auf das neue Schuljahr in Niedersachsen
Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen befürchten, dass im kommenden Schuljahr an den Schulen nicht durchgängig Präsenzunterricht vorgehalten werden kann. Angesichts der aktuellen Entwicklungen der Pandemie tue die Landesregierung immer noch zu wenig, um einen infektionssicheren Präsenzbetrieb sicherzustellen, kritisierten die Bildungsverbände im Niedersächsischen Beamtenbund und Tarifunion (NBB) heute. So seien etwa bislang nur wenige Schulen mit Luftfilteranlagen ausgestattet worden. Die Verbände begrüßten die Abkehr vom Stufenmodell und die Einführung der 3G-Regel in der neuesten Corona-Verordnung des Landes, mahnten aber einheitliche Regeln für die Schulen an, sowohl in Niedersachsen als auch auf Bundesebene. Für die Pandemiebekämpfung müsse außerdem die freiwillige Impfbereitschaft unter Schülern ab 12 Jahren erhöht werden. Diese sei nur durch vermehrte Aufklärung der Eltern zu erreichen. Es dürfe jedoch nicht zu einem indirekten Impfzwang durch Gruppendruck und Nachteile für Ungeimpfte kommen.
Merkel: 3G-Regel in Zügen kann sinnvolle Maßnahme sein
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält eine 3G-Regel zum Schutz vor Corona-Ansteckungen in Fernzügen und auf Inlandsflügen trotz Bedenken aus Ministerien weiter für eine "mögliche und sinnvolle Maßnahme". Das sagte Regierungssprecher Steffen Seibert heute in Berlin. Er verwies darauf, dass es in Frankreich seit Anfang August die 3G-Regel im Fern-Bahnverkehr gebe, Italien werde dies ab Anfang September tun. Dort sei die Regel nicht "unmöglich oder unkontrollierbar". Mehrere Bundesministerien haben dagegen Bedenken gegen eine 3G-Regel in Fernzügen deutlich gemacht. Eine Durchsetzung wäre "praktisch nicht durchführbar", heißt es in einem Papier des Verkehrs-, Gesundheits- sowie Innenministeriums.
WHO befürchtet 236.000 neue Corona-Todesfälle in Europa bis Dezember
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet im Zeitraum bis zum 1. Dezember 236.000 neue Corona-Todesfälle in Europa. In der vergangenen Woche sei die Zahl der Covid-19-Toten in der Region um elf Prozent gestiegen, berichtete heute WHO-Europadirektor Hans Kluge. "Eine glaubwürdige Hochrechnung kommt auf 236.000 Todesfälle von jetzt bis zum 1. Dezember." Bisher starben in Europa 1,3 Millionen Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung. Zugleich äußerte sich Kluge besorgt über den Verlauf der Impfkampagne in vielen Ländern. "Die Stagnation bei den Impfzahlen in unserer Region bereitet uns ernsthafte Sorge". Das Europa-Büro der WHO ist für 53 Länder und Regionen zuständig, darunter auch einige Länder in Zentralasien.
Inzidenz in Hamburg sinkt leicht - 159 Neuinfektionen
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Hamburg leicht gesunken. Die Gesundheitsbehörde gab den Wert heute mit 88,4 an. Am Sonntag hatte die Zahl der Neuinfektion je 100.000 Einwohner binnen einer Woche 89,6 betragen, vor einer Woche 79,4. Zum Wochenbeginn meldete die Behörde 159 Neuinfektionen. Das sind 31 Fälle weniger als am Sonntag und 23 weniger als vor einer Woche. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Covid-19-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern mit 108 an. 46 von ihnen liegen auf Intensivstationen. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus gestorbenen Menschen liegt laut RKI unverändert bei 1.642.
Ministerien mit Bedenken gegen 3G-Regel in Fernzügen
Mehrere Bundesministerien haben Bedenken gegen eine Einführung der 3G-Regel zum Schutz vor Corona-Ansteckungen in Fernzügen deutlich gemacht. Eine Umsetzung wäre "praktisch nicht durchführbar", heißt es in einem Papier des Verkehrs-, Gesundheits- sowie Innenministeriums, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Eine 3G-Regelung, die offensichtlich nicht oder nur sehr eingeschränkt kontrolliert werden könne, liefe "ins Leere". Die Bundesregierung hatte mitgeteilt, 3G-Vorgaben auch für den Fernverkehr mit ICE und Intercity zu prüfen - dies bedeutet Zugang nur für vollständig Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete mit entsprechendem Nachweis. Dies gilt bereits für bestimmte Innenräume.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Sonntagabend bei Bild TV zur 3G-Regel in Zügen: "Ich sehe es nicht kommen." Dies sei das Ergebnis einer Prüfung durch die Fachressorts. Dabei sei es um die Frage gegangen, ob eine solche Regel in Zügen eine Rechtsgrundlage habe, ob sie praktikabel und umsetzbar sei und ob sie infektiologisch erforderlich sei. Allerdings betonte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntagabend im TV-Triell von RTL und ntv mit Blick auf die Prüfung in der Regierung: "Der Wunsch von mir und der Kanzlerin ist, dass es klappen soll."
Film über Corona-Tote im Pflegeheim bekommt Journalistenpreis
Die Dokumentation des NDR und WDR "Ich weiß nicht mal, wie er starb" bekommt den "Andere Zeiten"-Journalistenpreis 2021. Der Beitrag von Sonja Kättner-Neumann und Arnd Henze über 47 Corona-Tote in einem Wolfsburger Pflegeheim zeige eindrucksvoll das Ringen um Menschlichkeit in einer ausweglos scheinenden Situation, teilte der ökumenische Verein "Andere Zeiten" heute in Hamburg mit. Insgesamt wurden 80 Beiträge zu dem diesjährigen Motto "Lehren aus der Krise" eingesandt. Die Preisverleihung findet am 16. September in Hamburg statt.
Ethikrats-Vorsitzende Buyx appelliert an alle Impfberechtigten
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat an alle Impfberechtigten in Deutschland appelliert, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen - insbesondere mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen. "Sie sind die letzte Gruppe, die sich nicht impfen lassen können - und zwar ganz ohne dass sie eine Wahl haben", sagte sie heute im ARD-Morgenmagazin. Viele Eltern schauten verzweifelt auf die hochschnellenden Inzidenzen bei den Jüngeren, so Buyx. "Kinder haben zwar niedrigere Risiken, aber die haben Risiken und wir wollen, dass Kinder in Ruhe zur Schule gehen können." Aus ethischer Sicht sei das 3G-Modell besser, weil es mehr Teilhabe biete. Wenn sich die Situation aber weiter verschlechtern würde, sei 2G ethisch vertretbar. Sorge vor einer Spaltung der Gesellschaft durch die Anwendung der 2G-Regel hat Buyx nicht.
Weil erwartet Corona-Impfung für jüngere Kinder ab September
Eine Corona-Impfung von unter 12-jährigen Kindern wird nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bald möglich sein. "Nach allem, was ich höre, kann das schon im September der Fall sein. Ich wäre sehr froh, wenn sich auch jüngere Kinder zeitnah impfen lassen könnten", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post". Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung nur ab zwölf Jahren mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Ein eigener Impfstoff für Kinder ist noch nicht verfügbar.
Hamburger Hafen erholt sich von Corona-Krise
Nach dem deutlichen Rückgang im Corona-Jahr 2020 erholt sich der Güterumschlag im Hamburger Hafen wieder. Im ersten Halbjahr stieg der Containerumschlag um 5,5 Prozent auf 4,3 Millionen Standardcontainer (TEU), wie Hafen Hamburg Marketing heute mitteilte. Vor allem im März habe das Geschäft deutlich angezogen. Beim Massengut stieg der Umschlag um 3,3 Prozent auf 19,3 Millionen Tonnen, so dass in den ersten sechs Monaten insgesamt 63,5 Millionen Tonnen Waren im Hamburger Hafen abgefertigt wurden. Das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent. Für das Gesamtjahr bleibt die Marketingorganisation des Hamburger Hafens bei ihrer Prognose von einem Umschlagergebnis von bis zu 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU.
Aktion "Deutschland spricht": Sollte es eine Impfpflicht für Erwachsene geben?
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September beteiligt sich der NDR an der Aktion "Deutschland spricht". Sie bringt Menschen für ein Gespräch zusammen, die bei politischen Themen unterschiedlicher Meinung sind. Sie wollen gerne mit jemandem diskutieren, dessen Ansichten sie bisher gar nicht nachvollziehen können? Machen Sie mit!
Kreuzfahrtbranche weiter in der Krise
Kreuzfahrten waren vor der Corona-Pandemie sehr beliebt und nicht nur die Schiffe, auch die Passagierzahlen sind immer weiter gewachsen. Im Vor-Corona-Jahr waren es 3,7 Millionen Gäste allein in Deutschland. Doch dann kam der Corona-bedingte Einbruch - stillgelegte Schiffe, abgesagte Reisen. Jetzt finden zwar wieder welche statt, auch von Norddeutschland aus, aber so richtig läuft es in der Branche noch nicht wieder. Von den Hochzeiten ist man noch meilenweit entfernt.
Impfwoche für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen gestartet
In Niedersachsen hat heute eine landesweite Corona-Impfwoche für junge Menschen ab zwölf Jahren begonnen. Vor dem Schulstart am Donnerstag finden landesweit an rund 50 Orten gezielt Impfaktionen für die Jüngeren statt, etwa in Jugendzentren, Innenstädten, an Berufsschulen, auf Sportplätzen oder Supermarktparkplätzen. Außerdem können sich die 12- bis 17-Jährigen auch weiterhin in Impfzentren des Landes und bei niedergelassenen Ärzten impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. Die Corona-Impfungen sind demnach teils mit und teils ohne Termin möglich. In jedem Fall müssen Minderjährige aber mit mindestens einem Elternteil zum Impfen kommen.
Paralympics: Noch kein positiver Test bei deutschem Team
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat zur Halbzeit der Paralympics in Tokio noch keinen positiven Corona-Test in seinem 275 Personen umfassenden Team zu beklagen. Das erklärte Chef de Mission Karl Quade heute. "Alle Teammitglieder verhalten sich sehr diszipliniert", sagte Quade. Zu den 134 Athleten kommt noch mal mehr als dieselbe Zahl an Teammitgliedern. Die ersten Athleten und Betreuer haben Tokio schon verlassen, da sie angehalten wurden, zwei Tage nach dem letzten Wettkampf abzureisen.
WHO und Unicef gegen neue Schulschließungen wegen Corona
Die Schulschließungen im Zuge der Corona-Pandemie waren nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) katastrophal für die Lernenden. Dies dürfe sich nach den Sommerferien nicht wiederholen, verlangen die WHO und das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Sie rufen Regierungen in der Europa-Region auf, dafür zu sorgen, dass alle Schulen trotz Corona geöffnet werden und offen bleiben. Zu den Maßnahmen dafür gehörten Impfangebote für Lehrpersonal und Kinder ab zwölf Jahren, gute Lüftung in den Klassenzimmern, möglichst kleine Klassen, Abstand halten und regelmäßiges Testen. Zur WHO-Europaregion gehören 53 Länder, von der EU über Turkmenistan und Belarus bis Russland. Die Pandemie habe für die "katastrophalste Unterbrechung der Schulausbildung in der Geschichte gesorgt", sagte WHO-Europa-Direktor Hans Kluge. Der Schulbetrieb sei neben dem üblichen Lernstoff absolut wichtig für die seelische Gesundheit und soziale Kompetenz von Minderjährigen.
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Lübeck: Mentoren sollen Schüler unterstützen
Wegen der Corona-Pandemie konnte viel Unterrichtsstoff nicht vermittelt werden. Eine Lübecker Schule geht nun neue Wege, um die Bildungslücken zu schließen. An der Trave Gemeinschaftsschule sollen die Corona-Lücken jetzt mit einem speziellen Mentorenprogramm ausgebügelt werden. Gemeldet haben sich dafür Studenten oder pensionierte Lehrer, die nachmittags Nachhilfeunterricht geben. Jeweils zwei Schüler werden von einem Mentor in den Hauptfächern Mathe, Deutsch oder Englisch unterrichtet.
Niedersachsens Ministerpräsident hält 2G-Regelung für denkbar
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hält eine Verordnung von 2G - Geimpft und Genesen - für denkbar. Der SPD-Politiker sagte der "Rheinischen Post", niemand könne ausschließen, dass nur noch diese Gruppe Zutritt zu bestimmten Einrichtungen bekomme. Ab einem bestimmten Punkt in der Infektionslage könnte das möglich sein. "Das kann ich nicht ausschließen, weil wir die Infektionslage noch nicht überblicken können, die uns im Herbst und Winter erwartet", sagte Weil. Aktuell sei diese aber vor Gericht kaum zu rechtfertigen. In Hamburg gibt es seit dem vergangenen Sonnabend das 2G-Optionsmodell.
VBE pocht auf Schutzmaßnahmen in Schulen
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) warnt vor einer Durchseuchung in den Schulen und pocht darauf, Schutzmaßnahmen für Schüler je nach Höhe der Inzidenz auszubauen. "Statt Infektionen hinzunehmen oder zu verharmlosen, müssen bei stärkerem Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen auch mehr Schutzmaßnahmen ergriffen werden", sagt VBE-Chef Udo Beckmann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). "Wer da jetzt wegschaut, nimmt die Durchseuchung der Ungeimpften in Kauf." Das häufig angeführte Argument, dass Kinder eine Infektion mit dem Virus meist gut überstehen und nur leichte Symptome entwickeln, greife zu kurz. "Auch für Kinder besteht laut wissenschaftlichen Studien die Gefahr von Long-Covid."
Schätzung: Rund 825.000 Euro Schaden in MV durch Betrug bei Corona-Hilfen
Mutmaßlicher Betrug bei Corona-Soforthilfen hat in Mecklenburg-Vorpommernin diesem Jahr bislang zu einem Schaden von rund 825.000 Euro geführt. Das teilte das Justizministerium in Schwerin unter Berufung auf vorläufige Schätzungen mit. Seit Beginn der Pandemie seien bei den Staatsanwaltschaften 384 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug bei Corona-Soforthilfen eingeleitet worden. Ein Großteil dieser Ermittlungen dauert den Angaben zufolge noch an. Rund 30 Verfahren seien mit Strafbefehl oder Anklage abgeschlossen worden, in elf Fällen seien bereits Verurteilungen erfolgt. Details zu den Verurteilungen konnten das Ministerium und die Generalstaatsanwaltschaft zunächst nicht nennen. "Auch für die Staatsanwaltschaften ist die Zeit der Pandemie eine Herausforderung. Es zeigt sich aber deutlich, dass der Rechtsstaat genau hinschaut und keine kriminellen Handlungen duldet. Es zeigt sich aber auch, dass der überwiegende Großteil mit Subventionen in der Pandemie rechtskonform umgegangen ist", sagte Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU).
Hamburger Schulen starten Pilotprojekt mit PCR-Lolli-Tests
An einigen Hamburger Schulen startet heute ein Pilotprojekt mit PCR-Lolli-Tests. Im Erfolgsfall und bei ausreichenden Laborkapazitäten solle das Projekt auf weitere Schulen ausgeweitet werden, teilte die Schulbehörde am Sonntag mit. Da diese Testform besonders für jüngere Schülerinnen und Schüler oder solche mit speziellen Förderbedarfen geeignet ist, sind ausschließlich Grund- und Sonderschulen ausgewählt. "Es handelt sich um einen PCR-Test, der deutlich sensitiver ist als ein Antigen-Schnelltest", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Auf diese Weise ließen sich schon bei geringer Viruslast frühzeitig SARS-CoV-2 infizierte Schülerinnen und Schüler identifizieren.
Beim Lolli-Test lutschen die Schülerinnen und Schüler 30 Sekunden lang auf einem Abstrichtupfer. Alle Tests einer Lerngruppe werden in einem gemeinsamen Röhrchen gesammelt (Pool). Auch die Auswertung erfolgt als Pool. Erst wenn in einem Pool Erreger gefunden werden, werde individuell nachgetestet, um festzustellen, wer Virenträgerin oder Virenträger ist. Die Tests werden von einem Transportdienst in ein Labor gebracht und dort ausgewertet.
Inzidenz in Niedersachsen liegt bei 59,9
Die Behörden haben in Niedersachsen 308 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 701; Vorwoche: 176). Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt damit von 58,0 auf 59,9. Die höchsten Inzidenzen verzeichnen Salzgitter (111,7), Wolfsburg (109,0) und Delmenhorst (103,2). Ein weiterer Todesfall wurde im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 75,8
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen liegt nun bei 75,8 (Vortag: 74,1; Vorwoche: 56,4). Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 4.559 Neuinfektionen registriert, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete (Vortag: 8.416; Vorwoche: 3.668). Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum wurde mit zehn angegeben. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt damit auf insgesamt 92.140. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen.
SH meldet 80 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz stagniert
Die Landesmeldestelle hat in Schleswig-Holstein landesweit 80 Neuinfektionen (Vortag: 179, Vorwoche: 84) mit dem Coronavirus registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz stagniert – sie liegt wie bereits am Tag zuvor bei 47,9 (Vorwoche: 48,6). In den Krankenhäusern werden den Angaben zufolge derzeit 74 Covid-19-Patienten behandelt. 24 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 13 Patienten mussten beatmet werden. Diese Zahlen haben sich seit Freitag nicht geändert. Es gab jedoch einen weiteren gemeldeten Corona-Todesfall. Der Inzidenz-Wert - also die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche - ist nun nicht mehr in Neumünster am höchsten, sondern mit 85,1 in der Landeshauptstadt Kiel. In Neumünster liegt er bei 78,6. In Lübeck verharrte die Inzidenz bei 75,3. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet der Kreis Schleswig-Flensburg mit 18,9.
Niedersachsen: GEW blickt auf das am Donnerstag beginnende Schuljahr
Auf das am Donnerstag startende Schuljahr in Niedersachsen blickt heute die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bei einer Pressekonferenz in Hannover. Dabei geht es laut GEW etwa um die Ausstattung von Schulen mit mobilen Luftreinigern. Ebenfalls will die Gewerkschaft mit der Landesvorsitzenden Laura Pooth eine Bilanz ziehen, ob die notwendigen Zahlen an neuen Lehrkräften erreicht worden sind - bis vor rund zehn Tagen waren es den Angaben zufolge etwa 80 Prozent. Von Donnerstag an müssen die Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen – mit Maskenpflicht und zahlreichen Corona-Tests.
Zutritt nur für Geimpfte und Genesene: Viel los am ersten "2G-Wochenende" in Hamburg
Seit Sonnabend ist in der Hansestadt die bislang bundesweit einmalige 2G-Regel in Kraft. In Restaurants, Kneipen und Clubs dürfen demnach wieder mehr Gäste eingelassen werden, allerdings nur, wenn diese gegen Corona geimpft oder vom Virus genesen sind. Bis Sonnabendnachmittag hatten sich insgesamt schon 272 Veranstaltende und Wirte und Wirtinnen in Hamburg angemeldet. Besonders viele im Bezirk Mitte. Auf der Reeperbahn war es am ersten "2G-Wochenende" teilweise fast wieder so voll wie vor Corona-Zeiten.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
NDR.de Live-Ticker am Montag startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht Ihnen einen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Montag, 30. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 29. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 28. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 27. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 26. August
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