Viele Obdachlose in Hamburg: Was "Hinz&Kunzt" fordert
Über zunehmend sichtbare Obdachlosigkeit hatten zuletzt Geschäftsleute in der Hamburger Innenstadt geklagt. Der Bezirk Mitte hat reagiert: Er plant eine behördenübergreifende Anlaufstelle für Obdachlose, in der alle Anliegen gebündelt bearbeitet werden. Auch der Geschäftsführer des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" setzt sich für neue Hilfsangebote ein.
"Helfen statt Vertreiben", fordert Jörn Sturm in der aktuellen Ausgabe des Magazins. Mindestens 29 Menschen seien im Jahr 2021 auf Hamburgs Straßen gestorben, weil bestehende Hilfsangebote sie nicht erreicht hätten.
Mehr kleinere Unterkünfte für mehr Privatsphäre
Das Winternotprogramm sei nur als Erfrierungsschutz gedacht, so Sturm. Die Unterkünfte seien zu groß und tagsüber geschlossen. Obdachlose Menschen bräuchten eine Perspektive, zum Beispiel ein Zimmer für sich in kleinen Unterkünften oder eine Wohnung. Dann könnten sich die Menschen erholen und sich um ihre Probleme kümmern, statt das Leben auf der Straße zu organisieren.
Stelle für Sozialarbeiter bewilligt
Sturm begrüßt, dass die Stadt eine Unterkunft für jobsuchende EU-Zuwanderer und -Zuwanderinnen plant. Erst am Donnerstag hat der Bezirk Mitte Geld für die Stelle eines weiteren Sozialarbeiters bewilligt. Sturm appelliert: Nicht das Betteln an sich sollte uns stören, sondern die Notlage, in der sich die Menschen befinden.