Hamburg: Beschäftigte im öffentlichen Dienst streiken für mehr Geld

Stand: 13.02.2025 21:00 Uhr

Am Donnerstag hat in Hamburg ein großer Warnstreik stattgefunden, der viele Bereiche des öffentlichen Dienstes betraf. Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft ver.di - wegen eines Tarifkonflikts.

Mit Beginn der Nachtschicht am Hamburger Flughafen begannen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in der Hansestadt. Sie sollten am Airport nach Angaben von ver.di bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag dauern. Die Auswirkungen für Flugreisende waren am Morgen kaum spürbar. "Einige Mitarbeitende aus diversen Bereichen am Flughafen sind an dem Streik beteiligt, zum Beispiel aus der Flugzeugabfertigung. Aber wir haben momentan Normalbetrieb mit vereinzelten Wartezeiten", sagte eine Flughafen-Sprecherin.

Über 1.000 Demonstrierende in der Innenstadt

Menschen demonstrieren in der Innenstadt während eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst. © Marcus Brandt/dpa
"Rück die Kohle raus": Die Demonstrierenden in Hamburg positionieren sich im laufenden Tarifkonflikt.

Die Gewerkschaft hatte auch Beschäftigte von Krankenhäusern, Kitas, der Stadtreinigung, und Theatern zum Warnstreik aufgefordert. Betroffen waren unter anderem das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und die Asklepios-Kliniken, ebenso die Elbkinder-Kitas, die Behindertenhilfe sowie "Fördern & Wohnen" - also alle Unternehmen, bei denen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt wird. Trotz Schnee und Kälte kamen am Vormittag über 1.000 Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes zu einer Demo in der Innenstadt zusammen. Ole Borgard von ver.di sprach von "mehreren Tausend Streikenden quer durch die Stadt".

Viele Elbkinder-Kitas geschlossen

Laut Borgard waren viele Elbkinder-Kitas wegen des Warnstreiks geschlossen. Bereits im Vorfeld des Warnstreiks hatte es auf der Internetseite der Elbkinder geheißen, dass in manchen Kitas und GBS-Standorten eine Betreuung der Kinder nur eingeschränkt oder gar nicht möglich sei. Eltern wurden deshalb gebeten, eine andere Betreuung für ihr Kind zu organisieren. In den Krankenhäuser waren die OP-Säle laut ver.di im Notbetrieb.

Staatsoper: "Ariadne auf Naxos" wird als Konzert gespielt

Die Staatsoper Hamburg teilte mit, statt der Oper "Ariadne auf Naxos" werde am Abend das Stück als Konzert gespielt. Technische Abteilungen der Staatsoper seien von dem Warnstreikaufruf betroffen. Tickets sollten ihre Gültigkeit behalten, Kundinnen und Kunden könnten diese aber auch umtauschen.

Viertägiger Warnstreik bei der Stadtreinigung

Die Beschäftigten bei der Stadtreinigung sollen sogar für vier Tage die Arbeit niederlegen. Bis Sonntag soll also keine Müllabfuhr und keine Straßenreinigung tätig sein - mit Ausnahme des Winterdienstes. Die Abfuhr der gelben Hamburger Wertstofftonnen und -säcke soll stattfinden, allerdings bleiben neun Recyclinghöfe geschlossen, wie die Stadtreinigung auf ihrer Internetseite ankündigte. Die Recyclinghöfe in Wandsbek, Billbrook und Bahrenfeld arbeiten den Angaben zufolge mit einer Notbesetzung.

Ver.di fordert ein Lohn-Plus von acht Prozent

Hintergrund des Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes. Ver.di will vor der nächsten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche den Druck erhöhen. Die Gewerkschaft fordert ein Lohn-Plus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro zusätzlich. Die Tarifverhandlungen betraufen laut ver.di in Hamburg etwa 45.000 Beschäftigte, die für städtische Unternehmen arbeiten, und 5.000 Beamtinnen und Beamte von beispielsweise Bundesbehörden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 13.02.2025 | 10:00 Uhr

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