Nahverkehr, Behörden, Kitas: Wo es heute Warnstreiks gibt

Stand: 13.02.2025 08:04 Uhr

Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst ruft die Gewerkschaft ver.di Beschäftige in Rostock, dem umliegenden Landkreis sowie im Landkreis Vorpommern-Rügen zu Warnstreiks auf. Auch Straßenbahnen und Buslinien fahren in diesen Regionen nicht.

Bus- und Bahnfahrende in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich länger um Alternativen kümmern als zunächst angenommen: Seit dem frühen Morgen fahren in Rostock, im umliegenden Landkreis sowie in Greifswald und in der Region Vorpommern-Rügen weder Busse noch Bahnen. Die Betriebe RSAG, Rebus, VVR und der VBGb sind für Donnerstag erneut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Hinzu kommt der öffentliche Dienst. Am Freitag will die Gewerkschaft Verd.i bekannt geben, ob noch weitere Ausstände drohen.

Warnstreiks im öffentlichen Dienst angekündigt

Der Schwerpunkt der Streiks liegt ver.di zufolge in Rostock. Konkret seien unter anderem die Rostocker Stadtwerke, Stadt- und Kreisverwaltungen sowie Bundeswehr und weitere Bundesbehörden betroffen, teilte der ver.di-Bezirk Rostock mit. Dazu könnten einzelne Kitas aufgrund von Warnstreiks geschlossen bleiben. "Nach dem enttäuschenden Verhandlungsauftakt in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst ist absehbar, dass diese Tarifrunde nur zugunsten der Beschäftigten ausgehen wird, wenn eine Stärke entsteht, die sich auch auf der Straße zeigen muss. Deshalb werden wir am Donnerstag einen ersten Schritt in die Mobilisierung in Mecklenburg-Vorpommern gehen", sagte Susanne Schöttke, Landesleiterin von ver.di Nord. Am Rostocker Südstadtklinikum gilt eine Notdienstvereinbarung.

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Greifswald in vielen Bereichen nicht betroffen

Die Mitarbeitenden der Greifswalder Stadtwerke, der Verwaltung sowie der Uniklinik Greifswald beteiligen sich nicht am Warnstreik. Die Krankenhäuser in Bergen und Stralsund werden ebenfalls nicht bestreikt. Die Stadt Schwerin rechnet laut einer Sprecherin nicht mit Auswirkungen des Streiks auf die Arbeitsfähigkeit der Stadtverwaltung. Bürgerbüro und Dokumentenservice im Stadthaus haben normal geöffnet.

Gewerkschaft fordert unter anderem mehr Urlaubstage

Am Dienstag waren die Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und der Gewerkschaft ver.di vorerst gescheitert. Die Gewerkschaft fordert von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn für die Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zudem solle die Vergütung von Praktika und Ausbildungen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Des Weiteren seien drei freie Tage mehr für die Angestellten nötig. Die Arbeitgeberseite hat noch kein Angebot vorgelegt. Am 17. Februar soll in Potsdam die zweite Verhandlungsrunde beginnen.

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Ver.di: Angebot der Arbeitgeberseite "völlig unzureichend"

Die Warnstreiks der kommunalen Nahverkehrsbetriebe sollten eigentlich am Dienstag beendet werden - man hoffte auf einen erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen bis dahin. Jedoch sei das Angebot, das der KAV ver.di am Dienstag vorlegte, "in allen Bereichen völlig unzureichend" und führe "direkt in eine Eskalation, die wir gerne vermieden hätten", so Verhandlungsführer Sascha Bähring von ver.di Nord. Der KAV hat ver.di zufolge eine Laufzeit des Tarifvertrags von vier Jahren angeboten. Während dieser Zeit sollten die Löhne um 2,3 Prozent zum 1. Januar 2025 und bis 2028 jeweils zum 1. Januar der Folgejahre um weitere 2,0 Prozent steigen. Ver.di fordert unter anderem 430 Euro mehr Monatslohn und hatte im Rahmen der laufenden Verhandlungen rund 2.500 Beschäftigte zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes, Carola Freier, bezeichnet die Forderungen mit 14 Prozent Lohnsteigerung als unangemessen.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.02.2025 | 06:00 Uhr

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Öffentlicher Nahverkehr

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