Nahverkehr in MV: Einigung bei Tarifverhandlungen erzielt
In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern haben sich beide Seiten auf zusätzliche Urlaubstage und kürzere Schichten geeinigt.
In der Nacht zum Mittwoch haben sich der Kommunale Arbeitgeberverband Mecklenburg-Vorpommern und die Dienstleistungsgesellschaft ver.di im Tarifstreit des öffentlichen Nahverkehrs geeinigt. In Zukunft sollen unter anderem die Schichtlängen der Beschäftigten verkürzt und der Urlaubsanspruch um bis zu vier auf 34 Tage erhöht werden. Außerdem wurden Samstagszuschläge ab April 2024 und eine einmalige steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 800 Euro im Mai 2024 vereinbart.
Das sei ein gutes Ergebnis, das den Beruf im öffentlichen Nahverkehr aufwerte, so der Verhandlungsführer von ver.di Nord, Sascha Bähring. Man sei zu einem tragbaren, aber auch finanziell teuren Kompromiss gekommen, sagte Carola Freier, Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbands MV. "Die Arbeitgeberseite ist bis an die äußerste Grenze des Machbaren gegangen. Die Tarifeinigung, nicht zuletzt auch die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie, verlangt den Unternehmen finanziell sehr viel ab."
Stufenweise Umsetzung bis Dezember 2027
Bis zum 17. April sollen die Regelungen in den Tarifvertrag übernommen werden. Spätestens bis Dezember 2027 sollen sie dann stufenweise umgesetzt worden sein. Die Gewerkschaft hatte in den vergangenen Wochen mehrfach zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.
Mehrere Warnstreiks trafen vor allem Schüler
Der Tarifkonflikt hatte in den vergangenen Wochen mehrere Warnstreiks in Mecklenburg-Vorpommern zur Folge. In einigen Regionen stand der Nahverkehr an manchen Tagen komplett still. Davon betroffen waren vor allem Schülerinnen und Schüler, die auf den Bus angewiesen sind. Der Landeselternrat und mehrere regionale Elternräte hatten der Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite Verantwortungslosigkeit vorgeworfen.