Hamburger Flughafen: Passagierzahlen haben sich verdoppelt
Am Hamburger Flughafen werden in diesem Jahr etwa doppelt so viele Passagiere gezählt wie im vergangenen. Dennoch liegen die Zahlen deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau - und das wird auch im kommenden Jahr nicht erreicht.
Das Jahr 2022 habe es in sich gehabt, sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler im Luftfahrtpresseclub am Donnerstagabend. Kofferchaos, stundenlange Staus vor den Sicherheitskontrollen, so viele verspätete Flugzeuge wie lange nicht mehr. Aber nachdem der Flugverkehr durch die Corona-Pandemie fast zum Erliegen gekommen war, sind allein im Oktober rund 1,2 Millionen Menschen von Fuhlsbüttel aus gestartet oder auch dort angekommen. An einigen Tagen sogar mehr als vor Corona. Bis zum Jahresende rechnet der Airport mit rund 11 Millionen Passagieren. Zum Vergleich: Vor Corona waren es mehr als 17 Millionen Fluggäste im Jahr.
Verluste in Höhe von etwa 40 Millionen Euro
Zu den Zahlen vor der Pandemie fehlt also mehr als ein Drittel. Der Flughafen macht das dritte Jahr in Folge mit seinem Betrieb Verluste - diesmal voraussichtlich um die 40 Millionen Euro. Und wegen der hohen Energiepreise dürfte die Bilanz auch im kommenden Jahr negativ ausfallen.
Fliegen ist teurer geworden
Gestiegen sind auch die Preise für Flugtickets, im zurückliegenden Sommer etwa um ein Viertel. Mit einem ähnlichen Sprung der Flugpreise rechnet Eggenschwiler im kommenden Jahr aber nicht noch einmal. "Die werden sicherlich auf in etwa diesem Niveau bleiben, wo genau ist schwierig zu sagen, aber dass es teurer geworden ist, ist Fakt. Und ich glaube, es ist auch richtig so, dass Fliegen seinen Preis hat und dass wir wegkommen von diesen vermeintlichen Billig-Billig-Angeboten", so der Flughafenchef.
Hoffen auf kürzere Check-In-Zeiten
Im vergangenen Sommer hatte es immer wieder viel Chaos und lange Schlangen beim Check-In gegeben. Damit sich etwas nicht wiederholt, prüft der Flughafen, ob Passagiere künftig Slots für das Einchecken buchen können. Ist der Start beispielsweise für 8 Uhr geplant, würde Fluggägsten ein Zeitfenster zwischen 6.30 und 6.45 Uhr zugeteilt - und sie würden dann zügig durchkommen. Andere Flughäfen versuchen das schon. Zum anderen hofft Eggenschwiler auf moderne Handgepäckscanner. Sie sollen das Auspacken von Laptops und Flüssigkeiten überflüssig machen und so für schnellere Abläufe sorgen. Zuständig dafür ist aber die Bundespolizei.
Neue Flugverbindungen von Hamburg aus geplant
Im kommenden Sommer soll außerdem der Flugplan in Hamburg ausgeweitet werden. Neue Linienverbindungen gibt es dann unter anderem nach Bilbao in Spanien, die isländische Hauptstadt Reykjavik, nach Graz in Österreich und Genf in der Schweiz.