EU-Pläne zu Sanierungen: Wohnungswirtschaft in Hamburg protestiert
Wenn es nach dem EU-Parlament geht, kommen auf Hausbesitzerinnen und -besitzer und Mieterinnen und Mieter enorme Kosten zu. Es beschloss am Montag, dass innerhalb von zehn Jahren jede zweite deutsche Wohnung komplett saniert werden müsste. Hamburgs Wohnungswirtschaft reagiert entsetzt.
Das kann teurer werden: Erst Robert Habecks Pläne zur Heizungs-Erneuerung - jetzt der Beschluss des EU-Parlaments, dass ab 2028 jeder Neubau klimaneutral sein müsste, also seine Energie selbst erzeugt. Und dass jedes zweite bestehende Haus zu sanieren wäre. Das lehnt Hamburgs Verband der Freien Wohnungsunternehmer (BFW) strikt ab.
Verbände lehnen den Vorschlag ab
Null-Emissions-Häuser - das sei völlig realitätsfern, sagt BFW Nord-Chef Sönke Struck, zudem gerade der Wohnungsbau einbreche: "Ganz wichtig ist, dass wir jetzt nicht noch die Anforderungen an den Neubau verschärfen. Das ist kontraproduktiv, es verteuert das Bauen und macht es unmöglich, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen." Kopfschütteln auch bei Andreas Breitner vom Verband VNW, der Hamburgs SAGA und die Genossenschaften vertritt. Zu NDR 90,3 sagt er: "Das EU-Parlament erweist dem Klimaschutz mit seinen Maximalforderungen einen Bärendienst. Es macht für normale Mieterinnen und Mietern das Wohnen in Hamburg unbezahlbar."
Die EU-Klimaanforderungen würden allein in Hamburg Milliarden kosten. Nun sind die EU-Länder an der Reihe, die Forderungen des EU-Parlaments zu bewerten.