Winternotprogramm für Obdachlose in Hamburg geht zu Ende
Tagsüber sind die Temperaturen zwar schon zweistellig, aber nachts ist es immer noch kalt. Dennoch: Am Dienstag ist offiziell Schluss mit dem Hamburger Winternotprogramm für diesen Winter.
Wie schon in den vergangenen Jahren betrug die Auslastung auch diesmal rund 80 Prozent. 700 Schlafplätze stellt die Stadt für fünf Monate im Winter obdachlosen Menschen zur Verfügung - in der Friesenstraße in Hammerbrook und in der Châu-und-Lân-Straße in Billbrook. Zuletzt haben mehr als 500 Menschen im Winternotprogramm übernachtet.
120 Menschen dürfen in der Unterkunft Friesenstraße bleiben
Ab jetzt müssen sich die meisten wieder einen anderen Schlafplatz suchen. Etwa 120 Obdachlose können laut dem Betreiber Fördern & Wohnen in der Friesenstraße bleiben, etwa weil sie zu krank sind, um auf die Straße geschickt zu werden.
Weiterhin können noch 146 Personen, für die ein öffentlich-rechtlicher Bedarfsbescheid vorliegt, an den Standorten Friesenstraße oder im Pik As bleiben, bis diese durch Fördern & Wohnen in eine öffentliche-rechtliche Unterbringung vermittelt werden.
1.900 Menschen warten auf einen Platz
Die Warteliste für diese Unterkünfte ist lang: Bei den bezirklichen Fachstellen für Wohnungsnotfälle sind insgesamt 1.900 Menschen gemeldet, die auf einen Platz warten. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion in der Bürgerschaft vom Februar hervor.
Die Politik müsse umgehend notwendige Schritte einleiten, um die Wohnungsnot in Hamburg zu bekämpfen, fordert Stefanie Koch von der Diakonie Hamburg. Das städtische Wohnungsunternehmen SAGA sollte mehr Wohnungen für obdachlose Menschen zur Verfügung stellen. Zudem sollten mehr Sozialwohnungen gebaut und ausreichend öffentlich-rechtliche Unterkunftsplätze geschaffen werden, sagt sie.
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