Ein Jahr Cannabisgesetz: Bilanz in Hamburg fällt gemischt aus
Seit einem Jahr sind Anbau und Konsum von Cannabis mit bestimmten Einschränkungen legal. In Hamburg ziehen Polizei und Drogenberatungen eine gemischte Bilanz. Die ersten Anbauvereine in der Stadt beklagen hohe bürokratische Hürden.
Der Cannapingu Social Club Hamburg in Hammerbrook war einer der ersten Vereine, der eine Erlaubnis zum Cannabis-Anbau bekommen hatte. Mittlerweile gibt es dort eine Warteliste. Mit 500 Mitgliedern sei man ausgebucht, so der Vorsitzende Dominik Steinert. Jedes Mitglied bekomme bis zu 50 Gramm Gras pro Monat, zum fairen Preis, ganz legal.
Acht Vereine sind bisher genehmigt
Die Zulassung weiterer Clubs geht nur schleppend voran, womöglich weil die Zulassungsregeln sehr kompliziert sind. Acht Vereine sind genehmigt, elf Anträge sind noch in der Bearbeitung, so das zuständige Bezirksamt Altona.
Vor allem die Sicherheitsvorschriften sind enorm, der Wert des von einem Anbauverein in einem Jahr gezüchteten Cannabis kann in die Millionen gehen.
Zahl der Drogendelikte im letzten Jahr gesunken
Die Polizei ist mit einer Bewertung noch zurückhaltend, immerhin sei die Zahl der Drogendelikte um ein Drittel gesunken, wie aus der Kriminalitätsstatistik für 2024 hervorgeht. Die Sozialbehörde beklagt, dass in die städtischen Drogenberatungsstellen weniger Jugendliche kommen. Bislang hätten viele bei einem drohenden Strafverfahren freiwillig eine Drogenberatung absolviert.
